Webseiten-"Gestaltung": Du oder Sie?

  • Hallo Leute,


    aufgrund der erstaunlichen Schwemme an Suchdiätlern, die es in letzter Zeit in dieses Forum verschlagen hat, wollte ich nun endlich mal den Arsch hochbekommen und den ganzen Krempel auf eine eigene Webseite packen.
    Ich denke, daß mir nun endlich auch eine Struktur eingefallen ist, die der Individualität des Themas gerecht werden könnte.


    Da ich natürlich längst geschriebene Beiträge darin verwursten will, stehe ich jetzt vor der Frage, ob ich all diese Texte von der "Du"- in die "Sie"-Form übertragen sollte oder schlicht und einfach dem Beispiel von Ikea folgen soll ...


    Das ganze Thema tangiert ja doch schon sehr die Privatsphäre (letzendlich auch meine). Sollte man also lieber mit "Sie" einen gewissen Abstand aufrecht erhalten oder das "Du" als eine Zeichen benutzen, daß ich wirklich den Leser als Einzelperson anspreche und keine Gruppe?


    Sagt einfach mal was dazu :D

  • Hallo,


    ich vermute einmal, dass Du eine kleine Einführung schreiben wirst. Wenn Du darin Bezug auf das Forum nimmst könntest Du beim "Du" bleiben.
    Das Du ist in allen Foren die ich kenne üblich.


    Letztlich kannst Du es aber auch von den Reaktionen der Benutzer abhängig machen.

  • Das obliegt dir als Autorin und deinem Gefühl.


    Wenn du mal die Perspektive wechselst, und dir vorstellst, als Mensch, der von alledem noch nie etwas gehört hat, deine Texte zu lesen: Wie fühlt es sich an, geduzt/gesiezt zu werden? Wie möchtest du angesprochen werden? Und: Wie lesen sich deine bereits bestehenden Texte, wenn du sie einfach "umsiezt"?


    Ich selbst habe eine natürliche Abneigung gegen bestimmte Formen von "Beratungsseiten", auf denen es zu sehr menschelt. Es gibt jedoch viele Menschen, gerade Frauen, die das mögen, und persönliche Texte in Sie-Form als belehrend ansehen.


    So rein aus dem Bauch heraus würde ich eher zur Sie-Form tendieren, und die Texte so umstellen, dass ich möglichst oft auf eine persönliche Ansprache verzichten kann. Dann ist "der Tonfall" eher sachlich und wirkt weniger predigend auf bestimmte Menschen.

  • Is`wie beim Monopoly:
    "Gehe in das Gafängnis, begib dich direkt dort hin. Gehe nicht über Los, ziehe nicht 4000 Mark ein!"
    oder:
    "Gehen sie in das Gefägnis, begeben sie sich direkt dort hin. Gehen sie nicht über Los, ziehen sie nicht 400 Mark ein!"
    oder:
    "Man muss sich direkt ins Gefängnis begeben und darf nicht über Los um die 400 Mark einzuziehen."


    Die unpersönliche ist tatsächlich kürzer und trifft es eher auf den Punkt.

  • Zu deiner Frage, ob „Sie“ oder „Du“ folgendes - Ich würde die Entscheidung nicht daran festmachen, was die Mehrzahl gut findet.

    Meine Idee wäre, dass du überlegst welche Form dir entspricht und eventuell in einer Einleitung (Philosophie …) erklärst warum du diese Form, der Anrede, gewählt hast.


  • Die unpersönliche ist tatsächlich kürzer und trifft es eher auf den Punkt.


    Genau das ist aber das Problem. Das Thema läßt sich in keiner Weise generalisieren.
    Hm. Ok. Vielleicht doch. Aber dann bestünde die komplette Webseite nur aus einem einzigen Satz, der da lautet "Man muß herausfinden, was einem bekommt." und das wär's dann gewesen :p


    Für alles, was darüberhinaus geht, ist eine direkte Ansprache unerläßlich.


    Ich bekomme langsam das schlimme Gefühl, daß ich die Seite vielleicht "zweisprachig" angehen sollte. Dann kann sich jeder aussuchen wie er/sie "belehrt" werden will.
    Mit ein paar Kniffen wär das vielleicht gar nicht so aufwendig ... *grübel*

  • Eine Version mit "man" empfände ich persönlich zu allgemein. Ich wollte nicht "man" sein. Und schon gar nicht, wenn ich mich mit einem Problem beschäftige und nach einer Lösung suche. Da fände ich die persönliche Ansprache auf jeden Fall besser.

    "Sie" empfinde ich als distanzierter und - ja - vielleicht auch belehrender. Kommt aber auch auf den Stil des Geschriebenen an - es gibt Leute, bei denen klingt auch "sie" genauso zugewandt wie "du" ohne zu vertraulich zu wirken.

    "Du" ist m.E. die persönlichste Form und, soweit ich es überblicken kann, auch die im Netz üblichste. Jemand der im Netz Hilfe/Infos sucht, sollte demnach an ein "du" gewöhnt sein und es nicht unbedingt als zu vertraulich auffassen. Auch da kommt es darauf an, welcher Schreibstil.

    Insofern finde ich den Vorschlag, die Anrede zu wählen, die Deinem Stil entspricht und es kurz in der Einleitung zu erklären, sehr gut. So kann der Leser nachvollziehen, was Du Dir gedacht hast und fühlt sich weder belehrt noch zu vertraulich angesprochen, da er die Anrede an sich nur noch als Mittel zum (Schreib-)Zweck wahrnimmt und nicht mehr als Stilmittel.

  • Ich finde, "Sie" klingt verbindlicher und verführt möglicherweise dazu, die Suchdiät als generelle Anleitung misszuverstehen. Beim Duzen wird m.M.n. deutlicher, dass es sich um etwas handelt, das deiner persönlichen Erfahrung plus Informationssuche entspringt und das du anderen Betroffenen zur Verfügung stellst. "Sie" klingt im Netz für mich immer ein bisschen nach (zahlendem) Kunden.

  • Ich würde das auch abhängig davon machen, was dir besser gefällt.


    Wenn das eine statistische Webseite mit Informationen ist, würde ich aber eher zum "Sie" tendieren.

  • Ich würde bei "Du" bleiben, wo wird denn heute im Internet noch gesiezt, ausser in SPON Kommentaren, bei denen sich die Kommentatoren ganz besonders wichtig machen wollen. :D


    Nein: ganz im Ernst, ich würde beim Du bleiben.

  • Ich bin gerade die Leseprobe von "Nudeldicke Deern" am lesen und dabei ich mir folgender Satz aufgefallen ...

    Zitat


    Schön, dass du da bist – und ich hoffe, es ist okay, dass ich dich duze.


    :)

  • Danke an alle
    Sieht ja so aus als hätte das DU klar die Nase vorn. (In der Einführung gibt's dann eine erklärende "Entschuldigung")
    Das macht das Copy&Paste fürs Erste leichter :D


    Jetzt muß nur noch Struktur rein.


    Wenn das ganze Ding irgendwann durchstartet, kann ja noch mal jeder seinen Senf abgegeben wie er sich (auch z.B. als Nichtbetroffener) "angesprochen" fühlt

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