Erst einmal Hallo an alle - ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem vielleicht weiterhelfen?
2008 fing ich eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel an. Noch beim Einstellungsgespräch sagte mir die Personalchefin unverblümt, dass sie erwarte, dass ich abnehme. Da ich die Ausbildungsstelle unbedingt haben wollte (interessantes Gebiet) sagte ich ihr wahrheitsgemäß, dass ich mich darum kümmern würde, da ich sowieso etwas daran arbeiten wollte. Dies hielt ich auch ca. 4 Monate gut durch.
Während der ganzen Ausbildung war mein Ziel, zu beweisen, dass dicke Menschen ebenfalls viel leisten können - ich drückte mich vor keiner Arbeit und alle, inklusive Vorgesetzten, waren von mir begeistert.
Aber durch die neue Situation und da es bei mir familiäre Spannungen gab, vernachlässigte ich das Abnehmen wieder etwas...
Hinzu kam, dass sie mich ständig, wenn wir uns begegneten und kein anderer anwesend war, nach dem Abnehmen fragte. Irgendwann wurde aus Euphorie schließlich Frustration.
Einen Höhepunkt erreichte das ganze, als ich nach einem Autounfall mit 3 wöchiger Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung wieder in die Firma ging. Noch am ersten Tag verlangte sie nach mir und sprach mich... wie könnte es anders sein? auf mein Gewicht an. Nach einem Autounfall! Ich war zu perplex in dem Moment um etwas angemessenes darauf zu sagen, zumal es mir noch nicht gut ging, ich aber nicht weiter fehlen wollte. Sie unterstellte mir, dass ich "labil" sei, da ich es nicht schaffen würde abzunehmen und entliess mich wieder, nicht ohne anzumerken, dass ich was tun soll.
Erst ein paar Stunden später begriff ich, was überhaupt geschehen war und hätte am liebsten gekündigt. Aber ich besann mich und wollte wenigstens die Ausbildung abschließen.
Gegen Ende der Ausbildung, April diesen Jahres, bat sie mich wieder zu sich, natürlich waren wir wieder allein. Sie sei schwer enttäuscht von mir und wenn ich nicht bald abnehmen würde, würde daran vielleicht die Übernahme scheitern. Sie sagte mir offen, dass zwar alle von mir begeistert seien, ich menschlich super passen würde und dass sich die verschiedenen Vorgesetzten für mich ausgesprochen hätten - sie jedoch dagegen sei.
"Na gut" dachte ich mir, mittlerweile sperrte ich mich gegen diesen unfairen Abnehmkurs, da ich nicht möchte, dass andere mich verändern - nicht so. Als schließlich die Ausbildung endete wurde ich überraschend doch übernommen.
Allerdings mit Einschränkungen... Sie redete erst einmal davon, dass ich so oft krank sein würde.Außerdem meinte sie, dass ich ja nur "dauernd" krank sei, weil ich dick sei. Ich solle mir Gedanken machen, in ein paar Tagen würden wir uns wieder zusammensetzen.
Zornig wegen dem Ganzen und vor allem weil ich ihr beweisen wollte, dass dicke Menschen nicht Bürger ditter Klasse sind, ging Ich zum Hausarzt und ließ mir die Daten geben, an denen ich krank war - schau an, sie hatte ein paar Tage draufgepackt. Allein das ärgerte mich wieder. Außerdem ließ ich eine große Blutuntersuchung vornehmen, die sowieso fällig war da ich an Schilddrüsenunterfunktion leide, mit dem Ergebnis, dass ich fitter nicht sein könnte, selbst wenn ich Idealgewicht hätte.
Ich hatte mir außerdem überlegt, mich in einem Fitnesscenter anzumelden - dies tat ich auch. Ich wollte meine Kondition verbessern.
Als wir uns wieder trafen, wie immer kein Augenzeugte dabei, legte ich ihr alles vor:
-Blutuntersuchung
-Fitnesscentervertrag
-Nachweis der Krankentage
Sie war baff.
Lange Zeit hörte ich nichts mehr.
Schließlich wurde ich doch übernommen und wieder wurde mir gesagt, da befristeter Vertrag, dass ich auf jeden Fall Sport machen solle und weiter abnehmen solle.
Zu Anfang ging ich drei Mal die Woche ins Fitnesscenter, dies hielt ich aber nur ca. 3 Monate durch, da der Stress immer höher wurde. Mittlerweile bin ich auf 1x die Woche runter. Außerdem gehe ich jeden Tag mit meinem Hund ca. 20 Minuten spazieren.
Ich würde an sich gerne mehr Sport machen, bin aber meistens zu k.o. um mich dafür noch aufzurappeln.
Jetzt zu meinem Problem: Ich befürchte, dass sie mich, sobald der Vertrag ausläuft, entlassen wird - weil ich dick bin. Wie kann ich dagegen am besten vorgehen? Es fanden ja immer nur Gespräche unter vier Augen statt, sodass im Prinzip Aussage gegen Aussage steht. Erschwerend hinzu kommt, dass wir keinen Betriebsrat haben und die Person an die ich mich wenden könnte ist genau diese, die etwas gegen mein Gewicht hat: die Personalchefin.
Was soll ich tun? Ich möchte gerne weiter dort arbeiten, aber ich möchte nicht zu etwas gezwungen werden, dass ich nicht wirklich möchte.
Was soll ich nur tun?