Kommerz oder Religion [aus: Konfirmation]

  • Ein religiöses Sachgeschenk tuts doch auch? Darum gehts ja bei der Feier... *kopfschüttel*


    Naja ich glaube das ist eines der Dinge, über das ich mich wohl am wenigsten gefreut hätte.
    ( Hab damals auch nen komischen Kelche bekommen mit Maria drauf, der stand 5 Jahre rum, dann hab ich ihn entsorgt, sorry, aber in dem Alter finde ich das eher ein schlechtes Geschenk, gerade wenn junge Menschen oft noch nicht wissen, wie sie zum Thema Religion eigentlich stehen)

    Alles, was wir gerne tun, macht dick, ist krebserregend oder unmoralisch.
    Mark Twain, (1835 - 1910)

  • Naja ich glaube das ist eines der Dinge, über das ich mich wohl am wenigsten gefreut hätte.
    ( Hab damals auch nen komischen Kelche bekommen mit Maria drauf, der stand 5 Jahre rum, dann hab ich ihn entsorgt, sorry, aber in dem Alter finde ich das eher ein schlechtes Geschenk, gerade wenn junge Menschen oft noch nicht wissen, wie sie zum Thema Religion eigentlich stehen)



    naja, dann musste aber auch ehrlich sein und dazu sagen, dass du die ganze feier nicht der religion wegen machst sondern um den verwandten die kohle aus der tasche zu ziehn!:rolleyes:
    oder du machst ne jugendweihe...die hat nix mit religion zu tun und legalisiert das geldgeben:cool:

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Naja ich glaube das ist eines der Dinge, über das ich mich wohl am wenigsten gefreut hätte.
    ( Hab damals auch nen komischen Kelche bekommen mit Maria drauf, der stand 5 Jahre rum, dann hab ich ihn entsorgt, sorry, aber in dem Alter finde ich das eher ein schlechtes Geschenk, gerade wenn junge Menschen oft noch nicht wissen, wie sie zum Thema Religion eigentlich stehen)


    Also, ich denke, wenn man konfirmiert wird, entscheidet man sich ja dadurch gerade für die Zugehörigkeit zur Kirche. Und ich glaube, dass man keinen Jugendlichen zwingen wird, sich konfirmieren zu lassen.
    Bei katholischen Kindern, die zum Zeitpunkt der Kommunion wesentlich jünger sind, sieht das wohl anders aus; da entscheiden eher die Eltern...


    Liebe Grüsse
    tortilla

  • Ich fürchte die Realität hinter der Konfirmation ist, dass man am Ende jede Menge Geld bekommt. Ich erinnere mich, dass ich überlegt hatte ob ich zum Konfirmandenunterricht gehen sollte, aber hatte keine Lust ein ganzes Jahr meine Zeit zu vergeuden.


    In meiner Jugend kannte ich keinen Konfirmanden, der das gemacht hat um Teil der Gemeinde zu werden. Jugendliche machen es meistens wegen dem Geld, alles andere zu glauben ist naiv.

  • Als ich konfirmiert wurde, 1978, da war es noch Gang und Gebe, dass man so nützliche Sachen, wie Handtücher, Bettwäsche und Geschirrtücher bekam.


    Vor 8 Jahren mussten sich dann meine Pfadfinderjungs zur Konfirmation entscheiden und wir haben das heiß diskutiert, ob ja oder nein. Ich hab dann so gesagt:


    "Was ihr da lernt und so öde auswändig lernen müsst, das erschließt sich euch heute noch nicht.
    Seht es als geistige Aussteuer: Irgendwann in euerem Leben, wenn eine Krise kommt, wenn eins eurer Kinder, eure Partner oder ihr selbst an mentale Grenzen kommt, dann könnt ihr auf Gott und euren Glauben zurückgreifen. Ihr könnt dann ein Gebet sprechen und Trost finden. Ihr habt dann einen Schatz in euch, auf den ihr zugreifen könnt, wenn ihr wollt.
    Hört es euch an, macht es mit. Es ist nicht umsont, glaubt mir das."
    Es haben sich dann sechs konfirmieren lassen und nur einer nicht.


    Über diesen schönen Vergleich hab ich anschließend einen Artikel für den Kirchenboten geschrieben, weil er eben so gut ist und passt.

  • Ich glaube ja nicht, dass der Grossteil der Jugendlichen sich wegen der "Liebe zu Gott" konfirmieren lässt. Mal ehrlich, auch bei mir war das Geld der Grund. Ist zwar schon eine Steinzeit her, aber wieso sollte sich das mittlerweile geändert haben?


    Meinen Kindern habe ich es freigestellt. Und beide haben abgelehnt - 2 Jahre diesen Krampf des Konfer mitmachen, Fahrten, zur Kirche pilgern....da fiel beiden was besseres ein. Darüber war ich nicht böse.

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.


  • Meinen Kindern habe ich es freigestellt. Und beide haben abgelehnt - 2 Jahre diesen Krampf des Konfer mitmachen, Fahrten, zur Kirche pilgern....da fiel beiden was besseres ein. Darüber war ich nicht böse.


    und was war es denn "das Bessere", was ihnen da so einfiel?


    Du hast doch Deine Kinder taufen lassen und hier frage ich mich wirklich "Warum"?


    Für mich war das eine schöne Zeit. Wir hatten einen tollen Pfarrer mit dessen Tochter ich auch befreundet war.
    Die Ausflüge, eine Woche auf einer Almhütte im kleine Walsertal, die Jugendgruppe und gerade in diesem Alter, in der man die Kindheit hinter sich lässt, die schwierige Zeit der Neuorientierung und des Suchens, da gab mir die Beschäftigung mit dem Glauben Halt.


    Den Tag der Konfirmation selbst und das ganze Drumherum der privaten Feier, nervte mich damals. Allein die Tatsache, dass ich ein Kleid anziehen musste lies mich ziemlich störrisch werden und das sieht man auch auf den Bildern. Ich sah aber auch die Notwendigkeitkeit ein, denn eine Wahl hatte ich damals sowieso nicht - damals hatte man noch nicht das Recht sich dagegen zu entscheiden.

  • Nein, getauft sind beide auch nicht. Brauchst Dich also nicht nach dem "Warum" fragen :p


    Was ihnen besseres einfiel? Zum Beispiel ist mein Sohni sehr aktiv in der Jugendfeuerwehr gewesen, mittlerweile hat er seine erste Truppmann-Ausbildung gemacht. In der Jugendfeuerwehr gab es auch einen sehr guten Zusammenhalt und sie haben etwas gelernt, was sie anwenden können - das ist m.M.n. sinnvoller als in der Kirche zu sitzen. Dazu kommen dann noch diverse Sportarten für beide Kinder, da ist man dann schon beschäftigt. Viele Sonntage gehörten Fussballturnieren - ein Familienereignis.


    Halt im Glauben - sorry, für mich vollkommen unvorstellbar.

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  • Selbst wenn man seine Kinder taufen lässt, ergibt sich daraus doch nicht die Notwendigkeit der Konfirmation, wenn die Kinder das nicht wollen, oder?
    Bei der Taufe können sie schließlich noch nicht selbst entscheiden, bei der Konfirmation sehr wohl.

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Also ich bin katholisch, d.h. ich hatte keine Konfirmation sondern Firmung.
    Ich hatte definitiv keine Wahl - meine Mutter hätte mich entweder halbtot geprügelt oder aus dem Haus geworfen wenn ich gesagt hätte ich will nicht, ich hab kein Interesse, ich hab was besseres vor. Ich wohne in einem kleinen Dorf auf dem Land, da macht "man" das nun mal so. Da fragt keiner ob man das als Kind will oder nicht. Es wird gemacht, fertig.


    Mir selbst bedeutet die Kirche und/oder der Glauben nicht viel, aber ich bin so erzogen worden. Sonntags um 8.30uhr war Kirche. Fertig. Und zwar JEDEN Sonntag...


    Auch wenn für mich die Firmung nicht wirklich was bedeutet hat, jetzt, viele Jahre später, denk ich mir, vielleicht bringt es nix - aber schaden tut es auch nix.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Selbst wenn man seine Kinder taufen lässt, ergibt sich daraus doch nicht die Notwendigkeit der Konfirmation, wenn die Kinder das nicht wollen, oder?
    Bei der Taufe können sie schließlich noch nicht selbst entscheiden, bei der Konfirmation sehr wohl.


    ich kann es sehr wohl akzeptieren, wenn sich die Jugendlichen gegen eine Konfirmation entscheiden.
    Ich verstehe nur nicht, wenn ich schon mein Kind taufen lasse, dann eine Konfirmation als

    Zitat

    2 Jahre diesen Krampf des Konfer mitmachen, Fahrten, zur Kirche pilgern....

    abzutun.


    Aber Maxmamas Kinder sind eh nicht getauft und deshalb mussten sie sich ja auch nicht für oder gegen entscheiden.


    Ich mag nur nicht diese Abwertung des eigentlichen Sinns dieser Feier.
    Das ist ja keine private Angelegenheit, sondern hier wird ein Gläubiger in die Gemeinde aufgenommen.
    Aber auch das ist inzwischen kommerzialisiert und da es für einige Zeit mit Pflichten verbunden wird und nicht nur ein "Fun" ist wird es eben abgelehnt oder es wird mit Geschenken versüsst.


    Meine Nichte wurde konfirmiert und nicht nur , dass sie eine Einserschülerin war, hatte sie nebenbei intensiven Gesangsunterricht, war sportlich recht aktiv. So ähnlich war es bei mir auch.

  • Aus meinem Umfeld kenne ich es so, dass viele wegen der "feierlichen Kulisse" kirchlich heiraten und ihr Kind taufen, weil "man das so macht" und weil es da ja auch Geschenke gibt...


    Ist nicht so meine Welt, diese Heuchelei.


    Damit will ich das niemandem in diesem Thread unterstellen, nicht, dass das missverstanden wird und alle gleich wieder aufschreien ;)

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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  • Dieses "weil man es so macht" und "weil es dazu gehört" ist eine Grundvoraussetzung um als Mensch Werte, Kultur und Traditionen weiter zu geben. Es macht einen ziemlich großen Teil des Menschseins aus.
    Wer seinen Kindern das nicht als Reservepaket mitgeben will, der kann es sein lassen. Und vielleicht muss man das dann auch lächerlich machen und als altbacken und hinterwäldlerisch abtun.
    Ich wollte meinem Kind die Wahl lassen, da auch ich sie hatte.


    Affen geben nur weiter, wie man mit einem Stöckchen Termiten aus einem Dreckhaufen rauspobelt. Wem das genügt.

  • Dieses "weil man es so macht" und "weil es dazu gehört" ist eine Grundvoraussetzung um als Mensch Werte, Kultur und Traditionen weiter zu geben. Es macht einen ziemlich großen Teil des Menschseins aus.


    Wenn man diese Werte und Traditionen nie hinterfragen würde, würden wir heute noch in der Savanne Antilopen schießen (okay, vielleicht nicht die schlechteste Option, wenn man sich unser modernes Leben so anschaut :p).


    Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich respektlos gegenüber gläubigen Menschen, wenn man kirchliche Traditionen nur mitmacht, weil "man es halt so macht" und sich die Rosinen rauspickt, ohne sich zum Beispiel in der Gemeinde zu engagieren.


    Ob "Tradition um der Traditon willen" ein so guter Wert ist, den man seinen Kindern vermittelt, bezweifele ich. Und wenn man auf die Frage "warum bin ich eigentlich getauft" nur antworten kann "weil man das hier halt so macht"... ja, das macht den Kindern doch richtig Lust auf Glauben und Kirche und Religion :D

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  • Werte, Kultur und Tradition weitergeben - wieso fällt mir da nur eines ein: die Kinderschänder in der Kirche. Wo sind da die Werte, die Kultur und die Tradition, auf die so viel Wert gelegt wird? Heuchelei, nichts anderes ist das. Missbrauch von Schutzbefohlenen.


    Ich habe meinen Kindern durchaus Werte und Kultur mitgegeben. Traditionen sicherlich auch, aber auch die Wahl, etwas abzulehnen. Sie haben sogar Religion in der Schule abgewählt und sie stehen damit nicht allein, die meisten Freunde haben auch so entschieden.

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  • ich hab meinen kindern auch die wahl gelassen...ohne sie in irgendeine richtung zu beeinflussen. sie hatten die wahl zum religionsunterricht, indem alle 3 gern gegangen sind. sie hatten die wahl zur taufe, meine tochter hat sich als einzige taufen lassen. sie ist auch noch heute mit 18jahren ein aktives kirchenmitglied. sie besucht jeden freitag die jugendgruppe hier im ort. betet jetzt aber nicht zu jeder gelegenheit sondern zieht sich das aus dem glauben, was ihr gut tut.
    ich bin nicht getauft, geh auch nur in die kirche wenn meiner tochter das wichtig ist. ich wurde halt anders erzogen aber ich akzeptiere ihre entscheidung und unterstütze sie auch dabei!
    ich freue mich auch wenn sie mit der jugendgruppe unterwegs ist, sie fahren zu treffen oder gehen gemeinsam ins kino oder auf party...

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  • Sie haben sogar Religion in der Schule abgewählt und sie stehen damit nicht allein, die meisten Freunde haben auch so entschieden.


    Naja, ich weiß nicht, ich glaube viele Schüler wählen das auch nur ab um eine Freistunde mehr zu haben - ist ja auch viel cooler als im Unterricht zu sitzen.


    Ich hatte nicht die Wahl Religion abzuwählen - ich hätte lieber Mathematik abgwählt. :rolleyes:

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Naja ich glaube das ist eines der Dinge, über das ich mich wohl am wenigsten gefreut hätte.
    ( Hab damals auch nen komischen Kelche bekommen mit Maria drauf, der stand 5 Jahre rum, dann hab ich ihn entsorgt, sorry, aber in dem Alter finde ich das eher ein schlechtes Geschenk, gerade wenn junge Menschen oft noch nicht wissen, wie sie zum Thema Religion eigentlich stehen)



    Wenn sie nicht wissen, wie sie zur Religion stehen, sollten sie sich das vorher überlegen und die Konfirmation erst dann machen ... es ist ja ein religiöses Fest, kein Konsumrausch

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