alt? nee, wirklich nicht.....

  • an diese Gefühle habe ich mich diesen Sommer erinnert, als ich mir wagemutig ein Kleid im Ibizalook zulegte.


    Ich war Mitte Dreissig als ich mit meiner jüngeren Schwester einen Urlaub auf dieser Insel verbrachte.
    Wir waren sehr schnell in einer Gruppe sehr unternehmungslustiger Leute integriert - aber die waren alle so Anfang bis Mitte Zwanzig - und ich uraltes Weib mit 35 Jahren konnte zwar vom Äußeren her einigermaßen mithalten - aber mein hohes Alter lag schwer auf meiner Seele.
    Was ich da noch nicht ahnte, war, dass meine tollste Lebenszeit noch vor mir lag. Dass ich mit Ende Dreissig nochmal durchstartete und voll auf Risiko lebte. Eine Zeit voller Abenteuer, Leben und Lieben.
    Nie möchte ich diese verrückten herrlichen Jahre missen.


    Vor drei Monaten beschloss ich, dass mein Leben noch nicht zu Ende ist.
    Ich habe inzwischen grau-weisse Haare d.h. eigentlich eine Blondine mit vielen Silberglanzeffekten. (kommt immer darauf an wie man sich darstellt:p)
    Das erste war ein Besuch bei einem Friseur dem ich klarmachte wie ich meine Haare will "so und nicht anders" und dann ging es an die Klamotten.
    Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich meinen Rolli im puderrosa Shirt mit schwarzen Leggings im Schlangenlederlook und schwarzen Kreolen durch die Gegend schiebe und ich noch ein paar tolle Ideen in der Richtung habe, ich hätt das in den Bereich der Phantasie verwiesen.
    Ich lebe wieder und quatsch mich durch die Gegend, lerne jeden Tag Leute kennen. Deshalb hab ich mir doch wieder ein Auto zugelegt, denn ich will jetzt raus.


    Ach ja Alioshya, behalte unbedingt Deine Phantasie und Deine Träume. Denn hast Du die mal verloren, dann bist Du wirklich alt.

  • Gerade erst gesehen.


    Zitat

    Ich lebe wieder und quatsch mich durch die Gegend, lerne jeden Tag Leute kennen. Deshalb hab ich mir doch wieder ein Auto zugelegt, denn ich will jetzt raus.


    Mensch, was freut mich das für Dich! :)


    LG
    Sarah *die auf ihre noch nicht sooo 'alten Tage' anfängt, ein Sportjunkie zu werden*

  • Ah, danke, Toni, dann hast du den Thread aufgemacht.

    Das Zitat oben am Anfang stammt übrigens von mir.

    Ich würde mich freuen, noch mehr Kommentare zum Thema von euch zu lesen.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • Bei mir kommt in 2 Jahren die 4. Null, aber nur auf dem Papier... Wenn der Satz "Man ist so alt, wie man sich fühlt" stimmt, hänge ich irgendwo zwischen 15 und 25 fest. Mir gehts gut damit und ich sehe nicht ein daran was zu ändern. Da ich in meiner Umgebung als ein bißchen durchgeknallt gelte, kamen schon Kommentare, ob meine Frisur, die vielen Ohrringe etc altersgerecht wären. Tja, purer Neid!:p Nur weils denen nicht steht!:p Warum soll ich mich für meine Umwelt verbiegen? Die tuns auch nicht. Ich lese Hanni+Nanni genauso wie die Biografie von N.H.Schwartzkopf, trage nen Spongebob-T-shirt aber auch Pumps und Kleid. Das EINE Leben ist zu kurz um sich was zu verwehren. Ich kann toni´s Worten nur zustimmen:

    Zitat

    Ach ja Alioshya, behalte unbedingt Deine Phantasie und Deine Träume. Denn hast Du die mal verloren, dann bist Du wirklich alt.



    @ toni: :DDann hau mal ordentlich auf den Putz, coole Socke!:D

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Ich finde,es ist eine angenehme und ausgewogene Mischung.
    Ich fühle mich nicht wie 36,an meiner Fähigkeit albern und verkitscht und verliebt und verrückt zu sein wie mit 20 hat sich nichts geändert.Wohl aber verspüre ich den angenehmen Nebeneffekt meines "gestandenen Alters",ich schöpfe aus meinen Erfahrungen. Ich bin seelisch ausgeglichener und ruhiger,weiss,was ich mir zutrauen kann,kann vieles mit mehr Gelassenheit angehen und vor allem pups ich drauf,was andere von mir denken könnten.
    Mit 20 habe ich noch viel darauf geachtet,was andere von mir halten.Mal ein blödes Beispiel: Mit 20 im Rock rumlaufen bei Größe 42? Undenkbar für mich,wie peinlich.....Heute zieh ich Röcke an und fühle mich wohl damit,trotz Größe 46,wenn einer guckt,soll er doch gucken,stört mich nicht.Vor einer Gesellschaft eine Rede halten,mit 20 bin ich umgekommen vor Nervösität,heute macht mir sowas Spass.
    Wobei ich mal denke,das ist auch Charactersache,es gibt sicherlich massenhaft junger Frauen,die damit nie ein Problem hatten.
    Aber ich kann ja nur für mich sprechen,das sind so meine signifikantesten Unterschiede.
    Die ich dennoch sehr reizvoll finde,alles in allem kann ich sagen,20 möchte ich nicht nochmal sein,mir reicht es,mich so zu fühlen und zugleich die Annehmlichkeiten meines wahren Alters genießen zu können.
    In diesem Sinne,
    lets fetz:D

    Theorie ist: Wissen wie etwas funktioniert aber es geht nicht
    Praxis ist: Es funktioniert und keiner weiß warum

  • Ja.. also dieses viel zitierte: 'Ach wäre ich doch nochmal jung!'-Syndrom ist mir auch nicht zu eigen. Ich habe mich hinlänglich ausgetobt um jetzt die Ruhe zu genießen, die ich freiwillig suche. Das heißt nicht, dass ich mich einmauere, aber es bedeutet, dass ich das ganze Zeug was ich früher exessziv betrieb, heute so nicht mehr brauche und will. Albern kann ich auch noch sein, muss es aber nicht. Kichern kann ich auch heute noch, muss es aber nicht mehr aus Unsicherheit. Ich fühle mich gut - je älter, je mehr. Darum auch meine neue Hassliebe zum Sport, ich möchte bis ins hohe Alter möglichst agil und mobil bleiben. Was ich dazu tun kann, das nehme ich jetzt in Angriff.


    Eigenverantwortung, auch etwas, das sich mit dem Alter zunehmend einstellt, zumindest bei mir.


    LG

  • Ich fühle mich nicht so, wie ich immer gedacht hatte, dass man sich mit Mitte 30 fühlt :p
    Mitte 30 kam mir immer so alt vor... da ist man im Leben "angekommen", weiß genau, wie das Leben läuft, und jetzt bin ich 34 und stelle fest, dass das keinesfalls so ist.

    In der Generation meiner Eltern war das schon eher so. Da wurde auch mit spätestens 18 angefangen zu arbeiten, Mitte 20 kamen die Kinder, das Reihenhaus etc. Irgendwie war man früher schneller alt :rolleyes:

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Ich fühle mich nicht so, wie ich immer gedacht hatte, dass man sich mit Mitte 30 fühlt :p
    Mitte 30 kam mir immer so alt vor... da ist man im Leben "angekommen", weiß genau, wie das Leben läuft, und jetzt bin ich 34 und stelle fest, dass das keinesfalls so ist.

    In der Generation meiner Eltern war das schon eher so. Da wurde auch mit spätestens 18 angefangen zu arbeiten, Mitte 20 kamen die Kinder, das Reihenhaus etc. Irgendwie war man früher schneller alt :rolleyes:



    Genau so isses! Auch das mit dem "mit Mitte 30 ist man doch schon so alt!"
    Mit 34 hat meine Mutter schon Kaffeeklatsch-Einladungen für die ganze Verwandtschaft geschmissen, am großes Esstisch (den ich nicht habe) mit passender Damasttischdecke (alles was ich habe sind billige Servietten). Ich fand solche Verwandschaftstreffen immer toll und habe mich dann im Laufe der Jahre, ohne Partner geschweige denn Ehemann und obligatorische 1.7 Kinder, gefragt, ob ich das jemals so haben werde.
    Ich weiß, ich kanns ja auf meine Weise machen, warum sollte ich das als Single mit Mietwohnung und ohne Esstisch nicht haben, aber es ist eben dann doch was anderes. In der Beziehung bin ich wohl konservativ.

    Ich finde es sehr schön zu lesen, dass sich andere in meinem Alter auch gefühlsmäßig Anfang 20 fühlen. Ich dachte schon, ich sei die einzige, die sich noch nicht so, sagen wir mal, "reif" fühlt.

    Ich habe relativ spät erst angefangen Vollzeit mit fester Stelle zu arbeiten, vielleicht liegt mein "unreifes" Gefühl auch daran. Ich war jahrelang immer noch von jemandem abhängig, von den Eltern, von Professoren etc. Das kann auch damit zusammenhängen.
    Manchmal gehe ich durch meine Arbeitsstelle und muss mir dann richtig sagen "Hui, du bist *Position einsetzen*! Du hast jetzt richtig Verantwortung! Soweit biste schon gekommen!", damit das 20jährige Mädchen es auch glaubt.:)

    Inside me is a thin woman trying to get out.
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  • Hallo


    ich gehe auf die große 4 zu und es macht mir überhaupt nichts aus, freue mich jeden Tag über das Leben. - Ich sehe durchaus auch Vorteile etwas älter zu sein, man hat mehr Lebenserfahrung, das macht mich gelassener und damit kann ich sehr gut leben. ;)

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)


  • Mit 34 hat meine Mutter schon Kaffeeklatsch-Einladungen für die ganze Verwandtschaft geschmissen, am großes Esstisch (den ich nicht habe) mit passender Damasttischdecke (alles was ich habe sind billige Servietten). Ich fand solche Verwandschaftstreffen immer toll und habe mich dann im Laufe der Jahre, ohne Partner geschweige denn Ehemann und obligatorische 1.7 Kinder, gefragt, ob ich das jemals so haben werde.



    Andererseits kenne ich auch Beispiele, die in meinem Alter genau so etwas machen und das auch toll finden. Da denke ich nie "das ist dem Alter angemessen, mit Mitte 30 macht man das", sondern eher "das ist aber altbacken und trutschig". Ich habe auch Freude an einem schön gedeckten Tisch, aber bei gewissen Leuten habe ich immer den Eindruck, ich würde bei irgendwelchen alten Leuten sitzen. Es fehlen nur noch die Sofaschoner aus Plastik :D Manche sind mit 18 schon alt...

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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  • Ich geh auch stark auf die 40., aber ich fühl mich nicht so. Schlimmer war es für mich, als die 30 vor der Tür stand. Damit hatte ich wirklich ein Problem. Nach feiern war mir an dem Tag nicht zumute. Vllt. liegt es auch an den blöden Sprüchen, die man zu hören bekommt. Aber mittlerweile kann ich mir auch nicht mehr vorstellen jünger zu sein. Alles nochmal vor mir zu haben, sei es Schule oder Ausbildung. Ich denke zwar hin und wieder darüber nach, was ich heute alles anders machen würde, wäre ich nochmal Anfang 20. Trotzdem bin ich mit mir und meinem Leben zufrieden.

    Was mich manchmal erschrickt ist, dass die Zeit so furchtbar schnell vorbeigeht. Ich hab neulich über eine Sitution nachgedacht, die gefühlsmäßig höchstens vier oder fünf Jahre zurückliegen konnte. Als ich die Unterlagen fand, musste ich feststellen, dass es schon zehn Jahre her war. Ich habe manchmal überhaupt kein Zeitgefühl. Die Jahre gehen rum wie nix!

    Furchtbar finde ich, wenn einem die Leute einreden wollen, dass nun meine biologische Uhr tickt und ich mich langsam um Nachwuchs kümmern soll. Ich hör noch nichts ticken und wenn es irgendwann mal passieren sollte, dann ist es gut und wenn nicht, dann ist es halt auch so. Aber das höre ich in letzter Zeit öfter (meist von Großmüttern, die stolz mit ihren Enkeln spazieren gehen).


  • Furchtbar finde ich, wenn einem die Leute einreden wollen, dass nun meine biologische Uhr tickt und ich mich langsam um Nachwuchs kümmern soll. Ich hör noch nichts ticken und wenn es irgendwann mal passieren sollte, dann ist es gut und wenn nicht, dann ist es halt auch so. Aber das höre ich in letzter Zeit öfter (meist von Großmüttern, die stolz mit ihren Enkeln spazieren gehen).



    Oja, das kenne ich :mad: Vor allem nach unserer Hochzeit, als würde man aus keinem anderen Grund heiraten. Ich sage dann immer "wir versuchen es ja ständig, aber bisher sind nur drei Katzen dabei rausgekommen", dann sind alle ganz still :D Geht ja auch keinen was an... Wir wollen keine Kinder, aber es gibt ja auch Leute, die gern wollen und nicht können, da stelle ich mir solche Kommentare sehr verletzend vor. Naja, das ist schon fast wieder OT...

    Ich komme mir immer sehr alt vor, wenn ich irgendwo lese "Jahrgang 1990" und dann denke "der kann ja gerade mal in den Kindergarten gekommen sein", dabei ist der auch schon 20 :eek:

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  • Ich kann mich nur anschließen. Bald werde ich 38 und fühl mich überhaupt nicht so. Das mag bei mir auch noch verstärkt daran liegen, dass ich mit 30 erst angefangen hab zu studieren und meine Freunde fast alle jünger sind als ich.


    Komischerweise hatte ich keine Probleme damit 30 zu werden. Für mich fing ja damals ein neuer Lebensabschnitt an. Dass ich jetzt auf die 40 zugehe, finde ich allerdings schon ein bisschen erschreckend. Das passt doch gar nicht zu mir. Na ja, ich hab ja noch zwei Jahre Zeit, mich daran zu gewöhnen ...


    Zitat von Gloriaviktoria

    Ich komme mir immer sehr alt vor, wenn ich irgendwo lese "Jahrgang 1990" und dann denke "der kann ja gerade mal in den Kindergarten gekommen sein", dabei ist der auch schon 20 :eek:


    Das Phänomen kenn ich auch! Hinzu kommt bei mir noch was anderes ganz Komisches: Wenn jemand sagt, er ist Mitte/Ende 30, dann denk ich innerlich: "Was? Schon so alt!" Und im nächsten Moment fällt mir ein, dass ich selbst schon so alt/älter bin ...


    Die biologische Uhr tickt bei mir komischerweise auch noch nicht. Ich denk mir halt, mit oder ohne Kinder, es hat beides Vorteile. Vielleicht würde ich es anders sehen, wenn in meinem Freundes-/Bekanntenkreis grade viele Kinder bekommen würden. Aber die sind alle jünger oder älter als ich.


    Ich kenn Leute, die sind 50 und noch total locker drauf. Eine ehemalige Kommilitonin von mir hat jedoch mit Anfang 20 schon Kaffeekränzchen der beschriebenen Art abgehalten. Wobei das ja eigentlich nichts Schlimmes an sich ist. Mich nervt aber dieser Mangel an Spontanität, der sich oft bei Leuten bemerkbar macht, wenn sie älter werden. Da kann man nicht mehr spontan mit einer Tüte Aldikekse vorbeikommen, sondern es muss dann wochenlang im Voraus geplant und gebacken werden ...


  • Ich komme mir immer sehr alt vor, wenn ich irgendwo lese "Jahrgang 1990" und dann denke "der kann ja gerade mal in den Kindergarten gekommen sein", dabei ist der auch schon 20 :eek:


    als echter "Oldie" in der Runde sind diese Empfindungen und Eindrücke bei mir vielleicht noch extremer.


    Schlimm finde ich es wenn ich Bilder von Paul Mc.Cartney oder den vergreisten Rolling Stones sehe.
    Typen die so sehr die Pop-und somit Jugendkultur verkörperten und ich denke deshalb so alt wirken.


    Andere Künstler, die souverän mit ihrem Alter umgehen und hier speziell zu ihren grauen Haaren stehen, die wirken nicht alt.
    Eine Diane Keaton, Jamie Lee Curtis, Helen Mirren, Meryl Strepp und Glenn Glose (alles Schauspielerinnne, die persönlich sehr schätze) die sind irgendwie angekommen.
    Emmy Lou Harris, diese schöne Folksängerin wirkt mit ihren weißen Haaren so überaus attraktiv und sie war noch nie schöner und künstlerisch besser.


    Diese Torschlusspanik habe ich nochmals mit 50 erlebt, dieses "das kann doch nicht alles gewesen sein" das ist jetzt vorbei und ich geniese die Tage an denen es mir gut geht.
    Ich erlebe eine seltsam schöne Sinnlichkeit, die den Sex nicht unbedingt braucht aber auch nicht ausschliesst.
    Eine Freiheit, weil vieles einfach nicht mehr so wichtig ist und ich mich nicht mehr beweisen muss.


    Ey, Ihr Kücken... älter werden hat was.


  • ...Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich meinen Rolli im puderrosa Shirt mit schwarzen Leggings im Schlangenlederlook und schwarzen Kreolen durch die Gegend schiebe und ich noch ein paar tolle Ideen in der Richtung habe, ich hätt das in den Bereich der Phantasie verwiesen.
    ...



    Ist das die aus Meyer Moden? Mit der liebäugel ich nämlich auch... ;)


  • In der Generation meiner Eltern war das schon eher so. Da wurde auch mit spätestens 18 angefangen zu arbeiten, Mitte 20 kamen die Kinder, das Reihenhaus etc. Irgendwie war man früher schneller alt :rolleyes:


    Aber Alter hat doch mit solchen Äußerlichkeiten nichts zu tun. Wenn ich da an meine Oma denke, die bestimmt seit ihrem 18. Lebensjahr den großen Kaffeeklatsch mit allem drum und dran veranstaltet hat, die hat die Tischdecken nicht nur gewaschen, gebügelt und gestärkt, die hat die Dinger selbst genäht und bestickt. Aber alt war die nicht.


    Bei ihr war auch größtenteils der klassische Kram dran, bis sie etwa Mitte 40 war, da hat sie einen erheblich jüngeren Mann kennengelernt, einen neuen Beruf ausgeübt und wäre beinahe mit 50 noch mal Mutter geworden.


    Ich kenne kaum jemanden, der verrücktere Dinge getan hat als sie oder mit einer Freiheit in Herz und Geist ihren Enkeln zu Verrücktheiten geraten hat. Aber immer mit absolut passender Kleidung in und außer Haus. Mit spießigen Möbeln, spießigen Freundinnen und noch spießigerem Essen. Mit Sonntagsgeschirr in Suppen- und Soßenschüsseln und Terrinen mit Silberbesteck und weißer Damasttischdecke und man konnte ihr keine größere Freude machen, als ihr kitschige Dinge mit Rosen und Kätzchen zu schenken.Und ihr weniges Geld hat sie nie gespart, sondern zum Fenster raus geworfen mit Freude und Elan mit dem Kommentar, heut sind alle Jungen (also Leute um die 20) so spießig, die brauchen ja ständig Versicherungen und Sparverträge und so nen Kram, da isses nochmal irgendwann so, dass die nicht mehr vor die Tür gehen und sich mit die Kerle von der Versicherung begnügen müssen.

  • babelfish: Alter hat nicht zwangsläufig was mit solchen Äußerlichkeiten zu tun. Ich habe aber den Eindruck, es geht schon oft miteinander einher.


    Was du beschreibst, war zu Zeiten deiner Oma wahrscheinlich gar nicht altmodisch. Sie hat wahrscheinlich Dinge beibehalten, die in ihrer Jugend modern waren, und dann später altmodisch wurden. Das geschah vielleicht aus Gewohnheit oder weil sie ihr einfach gefallen haben. Mit der inneren Einstellung muss das natürlich überhaupt nichts zu tun haben.


    Umgekehrt gibt's natürlich auch Leute, die immer die neuesten Klamotten tragen, eine supermodern eingerichtete Wohnung haben und in Wahrheit stockkonservativ sind.


    In meinem Umfeld hab ich allerdings beobachtet, dass Leute oft, wenn sie die erste richtig große Wohnung beziehen oder ein Haus kaufen, irgendwie unflexibler werden. Man lädt lieber zu sich nach Hause ein anstatt mal spontan in die Kneipe zu gehen. Kontakt mit Freunden wird oft weniger wichtig, sobald das erste Kind da ist. Vielleicht sind die Interessen dann einfach zu verschieden oder es hat zeitliche Gründe.

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