Fasten

  • Hallo ihr Lieben, Ich habe eine Frage, und zwar: Was haltet ihr von Fasten? Ich will es demnächst das erste Mal probieren. Eine Freundin mit Erfahrung diesbezüglich leiht mir Bücher und gibt Tipps. Ich hoffe dadurch mein Körpergefühl zu verbessern und bewusster mit Nahrung umgehen zu lernen. (Bin phasenweise der totale Kompensationsesser. Wünsche mir sehr noch mehr mit mir ins Reine zu kommen.) Meine Sorge ist , dass ich meinem Stoffwechsel schaden könnte. Mein Gewicht ist stabil, ich habe Angst meinen Energiehaushalt "runterzuwirtschaften", das möchte ich auf keinen Fall. Kann so etwas schon innerhalb von ein paar Tagen passieren? schönen Sonnennachmittag noch, O

  • Nicht das Fasten lehrt Dich den Umgang mit Nahrung sondern die Zeit danach.
    Und falls Du Unverträglichkeiten haben solltest - ob nun erkannt oder unerkannt - so kann das voll - aber wirklich voll - nach hinten losgehen, weil man nach dem Fasten nämlich besondern empfindlich und intensiv auf die Auslöser reagiert, die man vorher nicht mal im Traum als solche betrachtet hätte.


    Und falls Dir in den Büchern vorgegeben werden sollte, daß Du Dich danach gefälligst besser zu fühlen hast, ohne jegliche Risiken zu erwähnen (z.B. das worum Du Dir Sorgen machst), die sich durch das Fasten oder im Anschluß ergeben können, dann haue sie lieber in die Tonne.


    Mich hat eine Fastenkur im Anschluß 2x2 Wochen auf die Herzstation gebracht, weil ich plötzlich wahnsinnig auf Pflaumen und Kakao reagiert habe. Und das obwohl ich alles unter ärztlicher Aufsicht durchführte. Nur hatte der Arzt - wie die meisten anderen - kaum Ahnung von Ernährung. Und das, obwohl er mir wegen meiner Neurodermitis zu der Kur riet.

  • Fasten?:eek: ...Dass es noch Menschen gibt die sowas vollen Ernstes in Erwägung ziehen;)

    ...Ich hoffe dadurch...bewusster mit Nahrung umgehen zu lernen...



    Wüsste gern wie das gehen soll wenn man gar keine Nahrung mehr zu sich nimmt?!

    Also für mich wär das nix. Wenn ich daran denke, dass der Grundumsatz schrumpft...Näää und die Pankreatitis die durch schmerzhafte Gallensteine hervorgerufen werden kann erst iiiiiiihhh

  • Unverträglichkeiten und Allergien habe ich keine mir bekannten, aber da ich mich noch nie darauf hab testen lassen heisst das wohl nicht allzu viel... Mit bewusster mit Nahrung umzugehen meine ich, langam und mit kleineren Mengen natürlicher Lebensmittel(=ohne Zusatz von Chemie) wieder azufangen, und den Genuss wieder mehr schätzen lernen.. Auch finde ich interessant was viele Faster von ganz neuen positiven Körpererfahrungen und Klärungen im Gefühlsleben berichten. Aber es scheint ja riskanter zu sein als mir bewusst war..

  • ich denk mal, ohne regelmäßige kontrolle durch einen arzt solltest du sowas vielleicht auch nicht machen!
    ist bestimmt extrem belastend für den körper, kreislauf.
    erzähl doch mal, wie willst du fasten...ich hab davon nämlich gar keine vorstellungen ausser vielleicht die, wie timmy sie auch hat.
    oder so wie eine kollegin das jedes jahr ein oder zwei monate vor ostern praktiziert, sie verzichtet auf süssigkeiten, aber das ist ja kein richtiges fasten!

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Ich hab' da auch nicht so gute Erfahrungen gemacht.


    Bin auch wg. Neurodermitis und "ich möchte mich und meinen Körper besser behandeln" mit einer Heilpraktikerin angefangen, vor gut 2 Jahren.


    Ende vom Lied war, dass ich mit Laktose- und Glutenallergie rausgegangen bin, die mich noch jetzt begleiten.


    Und ich hatte zu keiner Zeit während des Fastens diesen Effekt mehr Energie zu haben, nach dem ersten Tief, das mein Mann, der es mit mir gemacht hat, aber hatte.


    Eines hat mich aber wirklich erschreckt und quer von hinten erwischt:


    Ich war damals schon klar, auch der Heilpraktikerin gegenüber, dass ich keine Diät machen will. Das Thema (dachte ich;)) war für mich abgeschlossen. Also war ich doch wirklich im Stande mich selber so zu täuschen, dass ich das Fasten nicht als Diät ansah. Das ging wirklich lange so - bis ich merkte, dass ich total im Diät-Denken gefangen war. Mir ging es nur elend, aber ich hatte ja ein höheres Ziel...das dann aber irgendwann doch nur noch - Abnehmen hieß...dauerte aber lange, dass ich mir das eingestehen konnte.


    Danach habe ich nun gemerkt, dass ich jeder Zeit bewußter mit dem Essen und meinem Körper umgehen kann.


    Ich habe z.B. heute mir Zeit genommen zu kochen. Habe alles ganz in Ruhe geschnitten, mit verschiedenen Kräutern und Kochmethoden experimentiert, dann ganz bewußt, fast in Meditation gegessen und mir danach Zeit mit meinem Körper genommen und gesehen, wie ich mich damit fühle. Der fortwährende Dialog mit meinem Körper hilft mir immer bewußter zu werden, was ihm gut tut und was nicht...


    my two (or twentytwo) cents;)

    Be content with what you have; rejoice in the way things are. When you realize there is nothing lacking, the whole world belongs to you. (Lao Tzu)

  • Was soll fasten bringen ausser seinen Grundumsatz an die Wand zu fahren ?
    Wenn ich auf meinen Körper höre, was er mag und verträgt, dann esse ich auch bewusst und muss nicht hungern auf Teufel komm raus.

  • 10 Tage Fasten (Heilfasten) sollte (sollte!) nicht am am Grundumsatz rütteln.
    Mir hat es in der Beziehung jedenfalls nicht geschadet, obwohl ich auch grad während der Entgiftungsphase während und nach der Suchdiät zwischendurch des öfteren einfach mal so aus heiterem Himmel den Appetit verlor und dabei jeweils 1 Woche lang - und das völlig ohne bewußte Entscheidung - fastete.


    Aber das ist der Unterschied zu den "Kuren", in die man sich voller Euphorie nach der Lektüre eines "Tschaka!"-Büchleins stürzt.


    Zitat

    eine Laktoseintoleranz entsteht aber nicht durch Fasten, das wurde möglicherweise dadurch entdeckt, aber wahrscheinlich nicht dadurch verursacht.


    Denke ich auch.
    Das dürfte mit ziemlicher Sicherheit unter die Kategorie "maskierte Unverträglichkeit" fallen. Die Verdauung hat sich jahrelang damit arrangiert, um überhaupt irgendwelche Nährstoffe aufnehmen zu können (habe ich schon mal versucht,

    zu beschreiben) und durch das Fasten war das dann plötzlich nicht mehr nötig. Sobald man dann wieder anfängt zu essen ... *bumm*


    Allerdings kann man auch mit zwanghaft betriebener Gesundernährung seine Darmflora und Enzymbildende Darmzellen zum Teufel jagen. Aber gewiß nicht innerhalb einer kurzen Fastenperiode. Dafür braucht es viele Monate bis Jahre und einen echt unerschütterlichen Willen :cool:


    @ momo: Wurde die Gluten-"Allergie" (sie ist keine!) denn durch Untersuchungen nachgewiesen oder verträgst Du einfach nur kein Brot/Gebäck?

  • Eigentlich hatte ich ja schon meinen Senf dazugegeben, will aber noch was beisteuern...


    Also ich hab früher öfter gefastet (allerdings war die Hauptmotivation Gewichtsreduktion) Ich hab sowas nie lange durchgehalten und die Disziplin war spätestens nach meiner ersten Fressattacke verschwunden. Unterm Strich wurde ich durch die Fasterei nur schwerer und habe deswegen beschlossen solche Aktionen nicht mehr zu planen.


    Irgendwann ging es dann zur Langzeitkur (8 Monate) Dort gabs nur das was aufm Teller lag. Nach den ersten 2 Monaten hab ich dann auch auf der Kur angefangen ausserhalb der Essenszeiten zu futtern (meist ungesund, fettig und süss) weil in der Klinik regelmässig gewogen wurde, hatte ich schon schnell ein schlechtes Gewissen und wollte auf keinen Fall, dass jemand Wind bekommt von meinen 'Verbrechen' Bis ich dann angefangen hab die Woche in 2 Phasen zu teilen...die ersten 3-4 Tage geniessen und den Rest fasten....Als erstes wurde das Immunsystem derartig geschwächt, dass ich kaum mehr was unternehmen konnte, infolgedessen bekam ich sogar Pfeiffersches Drüsenfieber und musste erstmal 3 wochen ins KH und danach noch 2 Monate zu Hause. Kurze Zeit später, haben dann die Bauchschmerzen angefangen und wurden immer heftiger. Zu Anfang der Kur hatte man 2 Gallensteine diagnostiziert, 7 Monate danach, als die Koliken nicht mehr ertragbar waren und ich wegen der Schmerzen in die Notaufnahme musste, waren es auf einmal 16 Stück:eek: Einer von denen hatte sich Richtung Schilddrüse auf die Socken gemacht und hat dann letztendlich die Pankreatitis verursacht. Also wurde ich notoperiert und Die Ärzte sagten, dass ich nicht später hätte kommen sollen, weil das sonst lebensgefährlich hätte enden können. Naja noch gerade mal gut gegangen und ich bin nur meine Gallenblase los und mir wurde gesagt, dass die Steine definitiv durchs fasten entstanden sind.


    Naja. Mag sein, dass es vereinzelt Leute gibt denen sowas gut tut, mir jedoch reichen meine bisherigen Erfahrungen.

  • Ich denke auch nicht, dass die Unverträglichkeiten (ich nenne sie meist fälschlicherweise Allergien, weil ich dann nix erklären muss.) duch das Fasten gekommen sind, aber sie sind deshalb schon mit einer Wucht auf mich eingebrochen, die ohne das Fasten nicht so heftig gewesen wäre. (Sehe ich zwar schon auch teilweise positiv ;))


    @MeiersJulchen: Es ist nicht duch schulmedizinische Untersuchungen nachgewiesen (das ist grad/nicht mehr meins), aber mir genügt, dass es mir viel besser geht, wenn ich Gluten so viel wie möglich aus meiner Ernährung weglasse ;)

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  • Einer von denen hatte sich Richtung Schilddrüse auf die Socken gemacht und hat dann letztendlich die Pankreatitis verursacht.


    Richtung Schilddrüse? Meinst du vielleicht Richtung Bauchspeicheldrüse? Die Schilddrüse liegt ja nun ganz woanders.


    Zum Thema Fasten: Das dient wohl ausschließlich der Entgiftung und nicht dem Abnehmen. So schnell wie man die Kilos verloren hat, so schnell hat man sie nach dem Fasten ja auch wieder drauf. Schlimmer als bei jeder Diät. So hab ich das zumindest immer wieder gehört. Ich hab selbst noch nie gefastet. Allein bei dem Gedanken, dass ich mich tagelang nur von Tee oder Säften ernähren soll, wird mir schon ganz schummerig. Aber man soll ja wahrhaft euphorisch dabei werden.

  • Einer von denen hatte sich Richtung Schilddrüse auf die Socken gemacht und hat dann letztendlich die Pankreatitis verursacht.



    Wie soll der denn zur Schilddrüse kommen ? Der müsste ja fröhlich durch den ganzen Körper wandern.:D
    Du hast Dich sicher verschrieben und meinst die Bauchspeicheldrüse.

  • Ich habe allerdings auch schon gelesen, dass fasten aus religiösen Gründen viel besser funktioniert, als "Heilfasten", wo man quasi nur wegen der Sache selbst fastet.


    Manche Kirchengemeinden bieten ja auch Fastengruppen an, in denen man sich trifft und austauscht. Das motiviert bestimmt zusätzlich. Allerdings ist das dann häufig nicht Heilfasten, sondern der Verzicht auf z.B. Fernsehen oder Süßigkeiten in der siebenwöchigen Fastenzeit vor Ostern. Das stell ich mir weniger schwierig vor als Heilfasten. Heilfasten gibt's ja auch in der Gruppe. Das wird teilweise auch von Gemeinden angeboten. Wahrscheinlich hilft auch grade die Gemeinschaft in der Gruppe das durchzuhalten.


    Prinzipiell denke ich, man sollte seinen Körper nicht dazu zwingen. Ob Heilfasten gesund ist, ist ja auch umstritten. Da sollte man eher auf sein Gefühl hören. Dass man durch Heilfasten lernt, bewusster mit Nahrung umzugehen, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

  • Hallo.


    Ich kann aus eigener Erfahrung nur dringend davon abraten. Die Euphorie macht süchtig. Man will immer mehr davon und die Kilos purzeln auch noch. Es ist wie eine Sucht wenn man dazu Veranlagung hat. Ich habe mir u. a. mit Fasten und Glaubersalz-Rosskuren meinen Stoffwechsel ruiniert.


    LG
    Sarah

  • Ich würde sagen, dass eine abgespeckte Variante des Fastens, also eine Art Schonkost (zB nur Reis, Geflügel und Öl/Salz sowie Wasser), für eine nicht allzu lange Zeit kein Problem sein sollte.
    Den komplette Nahrungsverzicht allerdings sehe ich kritisch, wegen den bereits von Vorschreibern genannten Dingen (die ich jetzt nicht noch wiederholen möchte).
    Und was das "entgiften" angeht, wovon immer geredet wird. Das mit den "Schlacken" ist ja ein Märchen, aber Nachwirkungen von Nahrungsmitteln, die unverträglich sind, wie zB ein gereizter Darm oder andere schöne Dinge, lassen sich durch eine Schonkost durchaus verbessern. Ein Erfolg wird daraus aber aus meiner Sicht erst dann, wenn man anschließend, nach der restriktiven Zeit, daraus lernt und die unverträglichen Dinge meidet, anstatt wieder so weiterzuessen wie bisher. Da geht es dann nämlich erst richtig los mit dem bewußten Essen, würde ich sagen...

    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Also Ich faste ein bis zwei mal im Jahr und geschadet hat es mir bis jetzt nicht. *schulterzuck* und MIR(TM) hats bei ner Ernährungsumstellung geholfen. Ich stand z.B. Jahre lang mit Salat auf Kriegsfuß. Kam an das Zeug einfach nicht ran. Nach dem Fasten hatte ich plötzlich Appetit drauf. Und ich vertrags auch gut. Es hat mir geholfen, neue Nahrungsmittel für mich zu gewinnen, während Andere in meinem Speiseplan unwichtiger geworden sind. Aber nicht, weil ich sie nicht mehr haben durfte, sondern weil ich einfach keinen Appetit mehr drauf hatte.
    Hinzu kommt, das ich keine Allergie bedingten Bronchialbeschwerden mehr habe. Auch generell sind meine Allergien dadurch zurückgegangen. Und da bin ich echt froh drüber. Früher um die Zeit hätte ich mich wegen diverser gräserpollen ohne starke medikamente nicht mehr vor die Tür trauen können. Heut ist alles, was ich merke ein mickriges Jucken in der Nase. Und da gibts Spray gegen.


    Dieses ganze Entschlackungszeug kann ich auch nicht wirklich glauben, aber mir hilft es hilft es halt dabei, wieder mal stärker auf mich und meinen Körper zu hören. Und das hab ich Jahre lang viel zu wenig getan.

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