Dick und Gesund?

  • Hallo,


    also ich war heute beim Arzt, weil ich in letzter Zeit kaum ein Sättigungsgefühl habe. Meine Ärztin kam dann schnell auf mein Übergewicht zu sprechen und ich habe ihr erklärt, dass ich mich gesund ernähre (vegetarisch, wenig Zucker und Fett), Sport mache und mir mein Speck ansonsten auch nicht zu Lasten geht.


    Sie meinte dann, dass ich trotzdem eine niedrige Lebenserwartung habe und ich Probleme bekommen würde, wenn ich schwanger werden wollte:( und es quasi egal ist was ich mache, solange ich noch dick bin bzw. viel Bauchfett habe.


    Ich bin jetzt ziemlich fertig, da ich jetzt Angst habe früh zu sterben:( Ich hatte mich auch in den letzten Monaten immer wohler gefühlt in meiner Haut und dachte auch wenn ich übergewichtig bin, dass ich dann trotzdem gesund altern kann.


    Ich wiege übrigens 115 kg und bin 165cm groß.

  • Zu dem Zucker und dem Fett muss ich sagen, dass ich bestimmte süße und fettige Speisen auch nicht sonderlich gut vertrage. Wenn ich sie auslasse, dann nicht wegen der "schlanken" Linie, sondern weil ich dann Magen-Darm-Probleme kriege.


    Deshalb reduziere ich das ganze:)

  • Generell ist es ja schon so,dass man durch Übergewicht das Risiko für (chronische) Erkrankungen erhöht und somit auch sein Lebensalter verkürzt.Ich denke aber,dass es dennoch sehr individuell ist wie gefährdet man ist und nur durch Untersuchungen (z.B. Verkalkung der Hauptschlagader,Blutzuckertests,Abnutzung der Gelenke...) herausfinden kann,was wirklich Sache ist.Ich denke einfach deine Ärztin hat einfach zu schnell pauschalisiert und sich von ihren Vorurteilen beeinflussen lassen.

  • Coco:


    Die Sache mit den Vorurteilen, da stimme ich zu. Allerdings sollte das gerade einer Ärztin nach Möglichkeit nicht passieren, schließlich hat sie eine gewisse Verantwortung ihren Patienten gegenüber.
    Allerdings widerspreche ich dir mit dem "generell ist es so, dass..."-satz. Es ist nirgends erwiesen, dass Übergewicht das Risiko diese Krankheiten zu bekommen, erhöht. Vielmehr kann man das auch genau andersherum sehen: chronische Krankheiten erhöhen das Risiko, übergewichtig zu werden. Also kann man letzten Endes nur sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Krankheit zu leiden, eventuell höher liegt, wenn man deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringt als der Bevölkerungsdurchschnitt. Dicksein ist schließlich keine Krankheit, sondern ein (begleitender) Körperzustand...


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Madicken
    Nicht nur deswegen lesen. Auch wegen dem Stuß, den die Ärztin offensichtlich(?) unter völliger Nichtbeachtung Deines eigentlichen Problems, abgesondert hat.


    Heißhunger/fehlende Sättigung halte ich nämlich ganz und gar nicht für ein Zeichen, das dafür spricht, daß Deine Ernährung Dir das gibt, was Du vielleicht bräuchtest und/oder was Dein Körper verwerten kann. Ich denke mit Schaudern an Deine Salz-Story ;)
    Ob dieses Können von der Art der Nahrung oder von irgendwelchen organischen/stoffwechseltechnischen Gegebenheiten abhängt, solltest Du kontrollieren lassen. Deswegen: Neuer Arzt, aber fix.
    Reicht ja schon, wenn der ohne blöd zu labern die grundlegendsten Untersuchungen durchführt, die die Organe betreffen und dann erst aufgrund der gewonnenen Befunde schlaue Sprüche abläßt.


    Ich habe mir vor 2 Monaten übrigens mal den Spaß gemacht und habe einen
    TCM-Arzt heimgesucht. Der hat die typischen chinesischen Diagnosetechniken durchgeführt während ich ihn mit all meinen Problemen zugesabbelt hab :D
    Eigentlich war es nur eine einzige Sache, die ich als Problem empfand, nämlich daß alle paar Wochen meine Körpertemperatur innerhalb weniger Minuten von eh schon (zu) niedrigen üblichen 35,8° absackte (mein bisheriger Rekord lag bei 35,2°), mir aber paradoxerweise übelst warm wurde und ich am Ende nur noch im T-Shirt durch die ungeheizte Wohnung rannte - bis letzendlich eine scheußliche Übelkeit dazu kam, die mich auf die Matte und endlich ins warme Bett gehauen hat. Nach ein paar Stunden war's dann wieder ok.
    Habe ich mir eigentlich nichts weiter bei gedacht bis ich mal am Rande eine Dokumentation über Bergsteiger mitbekommen habe, in der die Symptome des nahenden Kältetodes beschrieben wurden. Die meisten Erfrorenen werden wohl ohne Jacke gefunden, weil am Ende aufgrund des versagenden Kreislaufs und der nachlassenden Muskelspannung das noch warme Blut aus dem Körperinneren an die schon eiskalte Haut dringt und man sich fühlt als ob man von oben bis unten mit Paprikasalbe (diese tollen Durchblutungsmittel) eingeschmiert wurde und diesem Hitzeschub entgegenwirken möchte.
    Das gab mir dann ein klein wenig zu denken bezüglich der Stabilität meines Kreislaufs und da ich aufgrund meiner Allergien sowieso Probleme mit den Muskeln habe :rolleyes:


    Das erste was ich dann zu hören bekam, war, daß ich mein "Yin" wieder auffüllen müsse, und ich mal an eine Ernährungsumstellung denken solle.
    "Na, warte." dachte ich mir im Stillen "Wenn Du trotz meines kleinen Vortrags über meine Allergien jetzt anfängst von wegen 'gesünder' essen , dann steh ich auf und geh und zahl nur die Hälfte der Rechnung."


    Ergebnis: Auf eindringliche ärztliche Weisung esse ich nun regelmäßig Fleisch :D, was ich jahrelang mehr oder weniger strikt gemieden habe.
    Wir haben uns auf Hühnerfleisch geeinigt, weil dies die einzige Sorte ist, mit der ich bei meiner Histaminintoleranz klarkomme, jedoch nie wirklich Hunger darauf verspürte.


    Und was soll ich sagen. Hitzeproblem gelöst. Durchschnittstemperatur stabil um 0,5° gestiegen und seitdem keinen Einbruch mehr gehabt.


    Nur meine Vorratshaltung ist völlig im Arsch. Diese Woche sind mir 3 Becher Sahne, 2 Päckchen Butter und 10 Eier übrig geblieben.
    Und dabei esse ich höchstens 105-200g Fleisch pro Woche(!!). Aber selbst das kleine bißchen hat unglaubliche Auswirkungen - positive - weil es eben die absolut richtige Wahl gewesen zu sein scheint.


    Mein Gewicht ist bisher übrigens mit keiner einzigen Silbe angeschnitten worden.


    Ja, ich weiß - wieder gelabert :o
    Deswegen: Lange Rede, kurzer Sinn: Suche Dir einen Arzt, der Dein Problem ernst nimmt, und mehr kann als papageimäßig Inhalte seiner/ihrer Wartezimmerliteratur nachzuplappern.

  • Also kann man letzten Endes nur sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Krankheit zu leiden, eventuell höher liegt, wenn man deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringt als der Bevölkerungsdurchschnitt. Dicksein ist schließlich keine Krankheit, sondern ein (begleitender) Körperzustand...


    Genau deswegen meinte ich ja auch,dass man es individuell prüfen muss.Da war meine Formulierung anfangs wohl etwas unglücklich gewählt :o .
    Leider ist es oft so,dass Ärzte sich unprofessionell handeln.Hat wohl jeder hier schon seine Erfahrungen mit gesammelt.

  • [relurl=/buecher_1.php#lexikon_e]Lesen[/relurl] und mit der eigenen Situation vergleichen.
    Achja... und Arztwechsel nicht vergessen :cool:


    Ich könnte jedesmal einen Schreikrampf bekommen, wenn meine Tante für sich und meine 11-jährige Kusine diese "gesunden" Lebensmittel kauft, wie Actimel, Activia und diese anderen Verarschungen. Ich muss sagen, dass meine Tante eine sehr intelligente und tolle Frau ist, aber sie glaubt diesen Mist den uns die Werbung verkauft.


    Der tollste Mytho ist meiner Meinung nach: Salatblätter sind gesund. Ich kann leider nicht mehr sagen wo, aber ich habe gesehen, dass Salat so nährreich wie Pappe ist.


    Naja, Hauptsache eine grüne Vepackung, dann ist es doch bestimmt gesund oder wenn es blau ist dann ist es doch "leicht" :/

  • Der tollste Mytho ist meiner Meinung nach: Salatblätter sind gesund. Ich kann leider nicht mehr sagen wo, aber ich habe gesehen, dass Salat so nährreich wie Pappe ist.


    Das habe ich jetzt schon öfter gelesen und frage mich dabei immer: wer glaubt denn, dass das nahrhaft ist? Für mich ist Salat in den Medien einfach nur da, um möglichst wenig Kalorien zu sich zu nehmen. Und nahrhaft widerspricht dieser Vorstellung doch völlig.

  • Das habe ich jetzt schon öfter gelesen und frage mich dabei immer: wer glaubt denn, dass das nahrhaft ist? Für mich ist Salat in den Medien einfach nur da, um möglichst wenig Kalorien zu sich zu nehmen. Und nahrhaft widerspricht dieser Vorstellung doch völlig.


    die Erkenntnis, dass Kopfsalat den Nährwert eines Papiertaschentuchs hat, die stammt vom Herrn Pollmer. "Von wem denn sonst":p

  • Da fällt mir ein:
    Während meiner kleinen Immunentgleisung vor 5 Jahren wurden mir von ärztlicher Seite Chlorophyll-Tabletten zur Entgiftung verordnet - die Symptome sahen nämlich sehr nach einer Blutvergiftung aus, ohne daß Erreger nachweisbar gewesen wären und man war darüber zu irritiert, um es mit irgendwelchen "echten" Medikamenten versuchen zu wollen. Selbst Cortison wurde kategorisch ausgeschlossen.


    Der Vorteil von Chlorophyll ist, daß es - ähnlich der Heilerde - unzuträgliche Stoffe direkt im Darm und auch noch in der Darmwand abfangen und abtransportieren kann, so daß die Leber dadurch nicht zusätzlich belastet wird.
    Im Nachhinein hat sich dann ja sogar herausgestellt, daß eben der völlig überlastete Darm "Schuld" an der Katastrophe hatte.


    Das dürfte vielleicht auch eine Erklärung dafür sein, warum ich Salat früher unheimlich gerne gegessen habe. Ganz besonders die dunkelgrünen Rapunzelchen, direkt aus der Wasch-Schüssel und ganz ohne irgendwelche Dressings. Mir schmeckte es einfach toll. Leider gab das auch immer Ärger, weil schon die Hälfte weg war, wenn meine Mutter mit der Salatsoße um die Ecke kam :D


    Mal wieder lange Rede, kurzer Sinn:
    Sollte Grünzeug mit überdurchschnittlich viel Chlorophyll tatsächlich nahrungsverbessernde Effekte haben, so werden anderweitig völlig inhaltslose Salate traditionell wohl aus demselben Grund verzehrt wie bestimmte Gewüze wie Thymian zu Grillfleisch. Schon kleinste Mengen dieser Gewürze sind nämlich in Lage, die als krebserregend eingestuften "schwarzen Stellen" zu neutralisieren.


    Irgendwie hat alles schon seinen Sinn - oft nur nicht den, den expertische Ernährungsberater in ihn hineinzwängen wollen :evil:

  • Ich habe gerade im August meinen ersten Jahres-Check-up machen lassen (habe gerade das nötige Alter erreicht :(). Mein Arzt ist leider auch immer der Meinung, fast alle Krankheiten würden mit meiner Figur zusammenhängen.
    Dann kamen die Ergebnisse und er war echt überrascht: Alle Werte waren super!! Ich bin so gesund wie es nur geht :D!! Geht doch!!

  • Aber immerhin gibt es Ärzte, die auch einsichtig sein können.

    Im Dezember letzten Jahres habe ich mich auf Anraten einer Ärztin auch komplett durchchecken lassen, inkl. sämtlichen Bluttests, die die KK so übernimmt. Einige Tage später sollte ich wegen der Ergebnisse anrufen. Da es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt, hatte am besagten Tag des Telefonats ein anderer Arzt die Telefonsprechstunde und als ich dann fragte, ob was an den Werten auffällig wäre meinte er nur: "Nein, Sie sind lt. Blutwerte kerngesund, auch die anderen Untersuchungen wie EKG, Lungenfunktion usw. sind ausgezeichnet. Aber warum fragen Sie so skeptisch?" Er hatte wohl die Akte nicht im Detail gelesen, also sagte ich: "Weil ich gute 50 kg Übergewicht habe und Ihre Kollegin mir den Eindruck vermittelte, dass ich schon scheintot wäre!"

    Daraufhin folgte eine kleine Pause, er lachte und meinte, dass er mit besagter Kollegin sprechen würde und ich mal schön Weihnachten feiern solle (es war kurz vor den Feiertagen). Mein Gewicht wäre für meine Gesundheit anscheinend derzeit so garkein Problem und er würde auf Anhieb ein dutzdend schlanke und gleichaltrige Patienten kennen, die bei den Werten vor Neid grün werden müßten :D.

    Seitdem habe ich manchmal irgendwie das Gefühl, dass diese (sich inzwischen überhaupt nicht mehr um meinen baldigen Tot sorgende) Ärztin mit sich ringt mich zu fragen, ob ich für den nächsten großen Ärzte-Kongress als "medizinische Kuriosität" zur Verfügung stehen würde :evil:

    Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit. (Marie von Ebner-Eschenbach)

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