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Es ist traumatisierend, wenn man jahrelang Angst haben muss morgens zur Schule zu gehen. Wenn man weiß, dass man wieder erniedrigt, beschimpft, bespuckt und in die Ecke gedrängt wird. Man ist allein und hat Angst. Jeden Tag. Das Selbstbewusstsein ist am Boden. Manche werden auch körperlich misshandelt. Kopf in die Toilette, Schlägereien, Schubsen etc. Freunde wollen nicht mehr zu einem halten aus Angst dann selbst Opfer zu werden. Eltern, Lehrer...keiner will so richtig helfen, weil sie es als Lapalie abtun. Die üblichen Sprüche "Ach, du siehst das alles viel zu eng" oder "Och das wird schon wieder werden" Man muss es durchstehen, weil man ist ja ein braves Kind und braucht einen Schulabschluss. Man denkt naja nach der Schule wird alles anders werden. Und dann folgt irgendwann die Ernüchterung. Die Angst bleibt, dass sich alles doch wiederholen könnte. Das Selbstbewusstsein kaum vorhanden irgendwann beginnt man an sich selbst zu zweifeln ob die anderen vielleicht doch Recht hatten. Man hat Angst davor neue Menschen kennenzulernen oder überhaupt auf fremde Menschen zu treffen, denn sie sind dann in der Situation einem zu bewerten, einem vielleicht doch wieder für "nicht gut" zu befinden. Das alles führt in die Isolation. Man wird depressiv und am Ende gelangt jeder Depressive mal zu dem Punkt an dem er über Selbstmord nachdenkt. Man ist irgendwann viele Jahre aus der Schule draußen und leidet immernoch. Ausbildungen müssen abgebrochen werden da zuviel Kontakt mit Jugendlichen, man geht auf keine Party, ins Schwimmbad nur früh morgens wenn die Älteren ruhig ihre Bahnen ziehen, Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind undenkbar oder werden zumindest zu einem riesigen Problem, Veranstaltungen mit vielen Menschen undenkbar, neue Freunde kennenlernen sowieso ausgeschlossen, manche gehen nur noch im Dunkeln aus dem Haus und sin unfähig simple Dinge wie Lebensmitteleinkäufe usw. zu tätigen und und und und. Ich könnte noch endlos viele Beispiele aufzählen...Das Leben zieht regelrecht an einem vorbei, denn man ist nicht immer jung und kann "Party machen" und sich ausleben und ausgelassen feiern. Man sieht die ehemaligen Mobber wie sie ihr Leben genießen, wie sie feiern und Spaß haben. Das ist BITTER. Das ist mehr als bitter und einfach nur ungerecht. Jedem würde da der kalte nackte Hass den Rücken heraufkriechen. Therapien sind schwierig und sehr langwierig. Erfordern wieder Konfrontation mit dem Erlebten, erfordern Konfrontation mit der Angst. Die SoPho wird man nie los, man kann es nur lindern.
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... Du sprichst mir aus der Seele. Das ist mit meinem Lebenslauf identisch.