Wie war eure Schulzeit?

  • ..

    Es ist traumatisierend, wenn man jahrelang Angst haben muss morgens zur Schule zu gehen. Wenn man weiß, dass man wieder erniedrigt, beschimpft, bespuckt und in die Ecke gedrängt wird. Man ist allein und hat Angst. Jeden Tag. Das Selbstbewusstsein ist am Boden. Manche werden auch körperlich misshandelt. Kopf in die Toilette, Schlägereien, Schubsen etc. Freunde wollen nicht mehr zu einem halten aus Angst dann selbst Opfer zu werden. Eltern, Lehrer...keiner will so richtig helfen, weil sie es als Lapalie abtun. Die üblichen Sprüche "Ach, du siehst das alles viel zu eng" oder "Och das wird schon wieder werden" Man muss es durchstehen, weil man ist ja ein braves Kind und braucht einen Schulabschluss. Man denkt naja nach der Schule wird alles anders werden. Und dann folgt irgendwann die Ernüchterung. Die Angst bleibt, dass sich alles doch wiederholen könnte. Das Selbstbewusstsein kaum vorhanden irgendwann beginnt man an sich selbst zu zweifeln ob die anderen vielleicht doch Recht hatten. Man hat Angst davor neue Menschen kennenzulernen oder überhaupt auf fremde Menschen zu treffen, denn sie sind dann in der Situation einem zu bewerten, einem vielleicht doch wieder für "nicht gut" zu befinden. Das alles führt in die Isolation. Man wird depressiv und am Ende gelangt jeder Depressive mal zu dem Punkt an dem er über Selbstmord nachdenkt. Man ist irgendwann viele Jahre aus der Schule draußen und leidet immernoch. Ausbildungen müssen abgebrochen werden da zuviel Kontakt mit Jugendlichen, man geht auf keine Party, ins Schwimmbad nur früh morgens wenn die Älteren ruhig ihre Bahnen ziehen, Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind undenkbar oder werden zumindest zu einem riesigen Problem, Veranstaltungen mit vielen Menschen undenkbar, neue Freunde kennenlernen sowieso ausgeschlossen, manche gehen nur noch im Dunkeln aus dem Haus und sin unfähig simple Dinge wie Lebensmitteleinkäufe usw. zu tätigen und und und und. Ich könnte noch endlos viele Beispiele aufzählen...Das Leben zieht regelrecht an einem vorbei, denn man ist nicht immer jung und kann "Party machen" und sich ausleben und ausgelassen feiern. Man sieht die ehemaligen Mobber wie sie ihr Leben genießen, wie sie feiern und Spaß haben. Das ist BITTER. Das ist mehr als bitter und einfach nur ungerecht. Jedem würde da der kalte nackte Hass den Rücken heraufkriechen. Therapien sind schwierig und sehr langwierig. Erfordern wieder Konfrontation mit dem Erlebten, erfordern Konfrontation mit der Angst. Die SoPho wird man nie los, man kann es nur lindern.
    ......




    ... Du sprichst mir aus der Seele. Das ist mit meinem Lebenslauf identisch.

  • @addicted: Danke für den Beitrag. Das trifft es genau auf den Punkt, vor allem der Teil mit der Öffentlichkeit.
    Ich denke mal, dass Mobbingopfer auf jeden Fall das Potential zum Amoklauf haben. Genauso wie der Mobber selbst, der Verkäufer in der Dönerbude nebenan, die eigenen Geschwister und der nette Nachbar, der auch gerne mal der alten Frau den Kasten Wasser hoch trägt. Jeder hat das Potential, es kommt nur darauf an, wie man mit einer bedrückenden Situation umgeht. Ich persönlich bin eher zurückgezogen und versuche nichts falsches zu sagen oder zu machen. Ich denke mir immer dabei, dass meine Schulzeit (habe nur noch 1 Jahr) eh bald rum ist und ab dann ein neuer Lebensabschnitt anfängt. Das ermutigt mich. Dieser Tim K. oder die ganzen anderen Psychos haben bestimmt auch noch psychische Probleme gehabt - also wirklich krankhafte Probleme. Wenn jemand wie ich gemobbt werde, ist man doch kein Psycho, weil man das Schulsystem bemängelt, oder wie seht ihr das? Ist doch klar, dass man dann als Mobbingopfer eine Wut auf bestimmte Leute hat.


  • ...und es gibt so viele Sozialphobiker aufgrund von Mobbing. Es gibt ganze Foren voll davon. Psychologen sagen jeder Dritte Patient leidet an SoPho. Es gibt sogar schon eine Singlebörse nur für SoPhos und fast alle berichten, dass sie früher gemobbt wurden.


    Deine Geschichte rührt mich auch an, aber trotzdem stellt sich hier bei mir die Frage "was war der grund, warum Du gemobbt wurdest"?
    Viele erzählen hier dass der Grund das Übergewicht war.
    Es gibt aber dicke Kinder, die sehr wohl mit dieser Tatsache und auch mit den Anfeindungen fertig werden.
    Das ist jetzt kein Vorwurf oder eine Rechtfertigung für das Mobbing, sondern grundsätzlich nur die Frage warum es diese Unterschiede gibt.
    Ich denke oft an eine Geschichte, die ich einmal gelesen habe.
    Eine junge Wölfin und ihre Schwester sind der Nachwuchs der Alphawölfin und eigentlich hätte sie als die mit dem größeren Wuchs und Schlauheit die Alpharolle übernehmen sollen. Aber es fehlte ihr der Gen der Aggresivität. Sie war gutmütig, spielte mit den jüngeren Geschwistern und deshalb überlies sie gern ihrer Schwester den Führungsanspruch.
    Die Schwester allerdings wusste, dass sie die einzige war, die ihr den Führungsanspruch nehmen konnte.
    Deshalb attakierte die Schwester sie wo sie nur konnte. Einmal verbiss sich die Schwester in ihrer Nase und schleppte sie durch den Lagerplatz. Es wäre ein Leichtes für die junge Wölfin gewesen sich zu wehren, aber sie unterwarf sich und zeigte ihren schutzlosen Bauch und leckte der Schwester die Lefzen.
    Sie wollte doch nur in Frieden im Rudel leben, in der Wärme der Schlafkuhle zwischen den Gewistern liegen und Schutz finden. Ihren zugeteilten Anteil der Beute zu respektieren.
    Es nützte nichts, die vorherigen Spielkameraden und alle anderen im Rudel rücken von ihr und verbissen sie.
    Irgendwann musste sie das Rudel verlassen.
    Sie musste um zu überleben, lernen Härte gegen sich selbst zu zeigen und die warme Kuhle für lange Zeit zu vergessen aber auch Misstrauen und nötige Agressivität gegenüber ihrer neuen Umwelt.
    Auch wenn das eine erfundene Geschichte ist, haben wir Menschen oft ein ähnliches Rudelverhalten.
    Ich glaube, wir Menschen sind auch gezwungen solche Erfahrungen als Altlasten zu betrachten und neue Wege beschreiten.
    Ich bin alt genug um zu wissen, dass man viele Dinge nicht vergessen kann, ich weiss aber auch, dass es möglich ist, dass diese Erlebnisse nicht das zukünftige Leben bestimmen müssen.


  • Ich denke mal, dass Mobbingopfer auf jeden Fall das Potential zum Amoklauf haben.


    den Satz hast Du sicher ohne viel nachzudenken geschrieben, denn sonst wüsstest Du dass Du damit den Leuten auch noch eine Geisteskrankheit unterstellst.


    Lese doch mal Hermann Hesses "Klein und Wagner".
    Das ist die Geschichte eines der wenigen überlebenden Amokläufern.
    Bemerkenswert dabei ist auch, dass dieser Attentäter nur 25 Kilometer von Winnenden entfernt in Degerloch seinen Amoklauf begann und insgesamt 17 Menschen tötete. Das war 1913.
    Gestorben ist der Attentäter in der Heilanstalt in Winnenden.

  • Hallo,


    ich wurde in der Schule von der 2. bis zur 10. Klasse offen gemobbt und ich bin mir sicher, dass sich einige im Gymnasium hinter meinem Rücken über mich lustig gemacht haben.
    Es gab schon einige schwere Zeiten, aber ich bin über all das hinweg. Besonders als ich die Schule wegen einem Umzug gewechselt habe und deswegen in der 8. Klasse neu anfangen musste wurde ich sehr stark fertig gemacht. Nicht nur das manche mich beschimpft haben, sich über mich lustig gemacht haben, ich wurde auch einmal geschlagen. Ich bin nicht froh über diese Zeit, aber ich weiß sie hat mich stärker gemacht. Meine Eltern haben von allem gewusst und mir Mut gemacht und mir gezeigt, dass ich mehr bin als nur ein dickes Mädchen. Irgendwann haben die Mobber gemerkt, dass sie mich nicht klein kriegen und haben von mir abgelassen. Ignorieren hat gut geholfen!
    Im Vergleich zu anderen Studenten bin ich zwar immer noch schüchtern, aber nervende Jugendliche machen mir nichts mehr aus :D Gerade während dieser furchtbaren Zeit von der 8. bis zur 10. Klasse hat mir der Gedanke geholfen, dass ich es zu etwas bringen werde und die Idioten, die mich verletzt haben nicht.
    Später hatte ich wahre Freunde, die immer hinter mir gestanden sind. Ich bin meinen Eltern wirklich dankbar, dass sie mir so viel Selbstbewusstein und Stolz vermittelt haben. Und es tut mir sehr leid für diejenigen, die immer noch unter Mobbing zu leiden haben. Es gibt wohl kein Patentrezept um all das durchzustehen, aber es hilft daran zu denken, dass die Schulzeit nur ein kleiner Teil unseres Lebens ist und es viele schöne Sachen danach gibt.


    LG

  • Ich wurde in der Schule nie gemobbt. Ich war zwar damals schon dick, aber niemand hielt es für nötig, mir das zu sagen. Und meine Freunde meinten, ich hatte wohl ausreichend Argumente und Schlagfertigkeit um mich zu wehren. Ich hatte generell viel Glück, denn auch als ich meine Brille bekam, waren die meisten davon überzeugt, dass sie mir gut stehen würde (ich kann mich da an Andere erinnern, die deshalb gehänselt wurden).


    Es gab einen Vereinsvolleyballer in der zwölften Klasse, der mir ständig zu verstehen gab, dass ich in seinen Augen fett und wertlos war, aber das hat aufgehört, als ich in einer Volleyball-LK 13 Punkte bekam und er 12.


    In den Jahren vorher wurde vielleicht auch gelästert, allerdings war ich so gut wie immer von einer Gruppe Jungs umgeben und habe vieles entweder nicht mitbekommen oder sie haben dafür gesorgt, dass nichts in der Art passierte. Generell hatte mein Umfeld wohl viel damit zu tun, ich ging auf ein dörfliches Gymnasium und dort gab es viele moderne Probleme nicht.


    Nur im Bus, da war ich manchmal der Langeweile von einigen Mittelschülern aus der Gegend ausgesetzt. Die nannten mich dann Pumuckel oder fette Sau. Aber eigentlich hackten die lieber auf meiner Frisur als auf meinem Gewicht rum. Und irgendwie hatten sie ja recht ;).


    Bezüglich Mobbing in der Schule kann ich also als Fazit ziehen: Glück gehabt.

  • Ich habe auch eine mehr oder weniger mobbingfreie Schulzeit erlebt. Klar fiel mal ein blöder Spruch, aber den haben andere auch abgekriegt, weilse zu dünn, zu rothaarig, zu bebrillt oder sonstwas waren. Und es hat nicht überwogen, weil ich persönlich in dieser Hinsicht keine Angriffsfläche biete, also nicht so konstituiert bin, alles auf mich zu beziehen.

    Ich hatte viele Freunde, ich war beim Auswählen für Völkerball usw. immer bei den ersten Ausgewählten dabei, ich war in Vereinen, bei den Pfadfindern, ich habe mich und war integriert. Ich glaube daran liegt es: Das ich schon immer ein sozialer Mensch war und bin, der Umgang mit seiner Umgegend hat.
    Es ging mir nicht nur in unserem Ort so, sondern auch überall, wo ich danach Schulen besuchte, also auch in Nürnberg in den Berufschulen. Es liegt also nicht an der "Volksschule" bei uns im Ort, sondern auch wirklich an Charakter und welche Konstitution für anfänglichen Nehmerqualitäten man mitbekommen hat

    Leute die mich kennen, wissen das ich aus mehr als aus Fett bestehe.
    So geht es mir auch heute noch. Klar falle ich auf, hebe mich aus der Masse heraus. Aber genau damit kokettiere ich und nutze meinen hohen Wiedererkennungswert auch durchaus zum Positiven für mich aus.

    Eure Leidensgeschichten lesen sich furchtbar. Gottseidank kenne ich das so nicht.

  • Ich glaube daran liegt es: Das ich schon immer ein sozialer Mensch war und bin, der Umgang mit seiner Umgegend hat.


    Meinst du wirklich das Mobbingopfer zuerst unsoziale Menschen sind und quasi selber schuld, wenn sie sich nicht integrieren? :eek: Wenn Mobbingopfer, wie einige hier, zu Sozialphobiker werden, dann eher weil sie gemobbt worden sind.
    Ich habe auch versucht mich in meiner neuen Schule zu integrieren, aber wenn man plötzlich von fast allen gemieden wird, dann ist es schwer sich zu integrieren. Außerdem hatte ich immer Freunde, die mir beistanden.


    Es war den Idioten auch egal. Sie wollten mich lächerlich machen um sich selber zu beweisen, was für coole/starke/fiese Typen sie doch sind. Das hat doch nichts damit zu tun, wie gut ich mich integriere. Ich hätte mich natürlich mit ihnen streiten, prügeln oder sonst was tun können um ihnen zu beweisen was für eine coole Person ich bin. Aber dann hätte ich gezeigt, dass es mir etwas ausmacht und sie genau das erreicht haben, was sie wollten.

  • Mir haben die die mich in der Schule gehänselt haben eingentlich damals schon leid getan.
    Ich hab mir immer nur gedacht: Ich bin eindeutlich lieber dick als dumm.

    Im übrigen war für mich auch ignorieren das Mittel der Wahl. Wenn das gegenüber nämlich nicht auf Beleidigungen usw eingeht macht es in der Regel bald keinen Spaß mehr.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Vielen Dank addicted....das könnte auch meine Biographie sein. Ich hab damals auf einem Dorf gelebt und der Schulbus hat uns immer abgeholt. Da fing die ganze Scheiße schon an. Der Bus war mit einer Sardinenbüchse zu vergleichen und da unser Dorf immer zueltzt abgeholt wurde, hatten wir nie einen Sitzplatz....und ich war so richtig schön auf dem Präsentierteller...da fing das schon an mit bespucken und all sowas....
    Ich hätte gerne die Schule gewechselt, aber meine Eltern meinten "Arschlöcher wirds da auch geben" und irgendwann haben sie auch den Lehrern geglaubt. "Können ja nicht alle Scheiße sein...ist vielleicht eine Lehre fürs Leben, dass du da jetzt halt mal durch mußt."
    Als sie das zu mir sagten ist irgendwas in der Eltern/Kind Beziehung damals kaputt gegangen...ich hab mich in diesem Moment total alleine und verlassen gefühlt.
    Ja, es war eine Lehre...nämlich dass ich heute noch darunter leide, Panik habe, wenn ich von Kindergekreisch geweckt werde (wo wir damals gewohnt haben, gab es viele Kinder). Einmal war es so schlimm, da bin ich in Panik aus dem Schlafzimmer gerannt und mußte erstmal kapieren, dass ich kein Kind mehr bin, das gemobbt wird. Ich fahre zwar mit den Öffis, aber es ist unangenehm und ich meide immer die Schulzeiten...mittlerweile sehe ich vom Gewicht einigermaßen normal aus (89Kg) und vom Kopf her weiß ich das ich nicht gemeint bin, aber es ist einfach das Umfeld, die Geräuschkulisse, vor der ich Angst hab...manchmal ist das wie ein Flashback...vielleicht bin ich noch am leben, aber unter welchen Umständen? Und wer weiß, ob der ein oder andere, der sowas durchgemacht hat, nicht schon einen oder mehrere Selbstmordversuche hinter sich hat, weil er mit den traumtischen Erfahrungen nicht mehr klarkommt...

  • den Satz hast Du sicher ohne viel nachzudenken geschrieben, denn sonst wüsstest Du dass Du damit den Leuten auch noch eine Geisteskrankheit unterstellst.


    Ich unterstelle niemanden eine Geisteskrankheit. Ich war lange Zeit ein Mobbingopfer, mittlerweile hält es sich in Grenzen. Ich weiß wovon ich rede. Dass Mobbinopfer gleichzeitig Amokläufer sind meinte ich keinesfalls! Ich meine nur, dass JEDER das Potential hat. Es kommt darauf an, wie die Person mit psychischen Druck umgeht. Es gibt Leute, denen macht Mobbing nichts aus und lachen noch darüber - andere Leute können das nicht. Mobbing, ein Trauma aus früher Kindheit, Probleme in der Familie oder andere prägende Erlebnisse - das sind alles Faktoren die einen Menschen irgendwann evtl. zur tickenden Zeitbombe gemacht haben. Daher finde ich, dass man anstatt Killerspiele zu verbieten vielleicht mal beim Schulsystem anfangen sollte.

  • . Mobbing, ein Trauma aus früher Kindheit, Probleme in der Familie oder andere prägende Erlebnisse - das sind alles Faktoren die einen Menschen irgendwann evtl. zur tickenden Zeitbombe gemacht haben.


    genau das glaube ich nicht, denn es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass Amokläufer keinesfalls gemobbte Menschen sind bzw, waren.
    Das sind Geisteskranke die sich in einem Wahn befinden. Aber genau für solche Menschen ist ein Killerspiel ein gefährliches Instrument.

    Zitat


    Daher finde ich, dass man anstatt Killerspiele zu verbieten vielleicht mal beim Schulsystem anfangen sollte.


    dass die Hemmschwelle zur Gewalt immer niedriger wird, dass zeigte wieder mal der Vorfall in der Münchner S-Bahn.
    Das ist aber ein gesellschaftliches Problem und nicht ausschließlich ein Problem der Schulen.
    Was nützten all die präventiven Massnahmen an Schulen, wenn nach dem Schulbesuch alles so weiter gehen kann wie bisher.

  • Ich bin der Meinung , dass man generell niemand ernsthaft verletzen sollte,egal wie gemein derjenige sich jemandem gegenüber verhält.
    Ich habe somit nll Verständnis solchen Typen,wie dem in Winnenden gegenüber.Ich bin auch nicht der Ansicht , dass der den Amoklauf gelassen hätte, hätte er keine Killerspiele gespielt.
    Sorry,aber ist meine Meinung

  • .... Ich war seit beginn der Schulzeit übergewichtig....Und zu meist auch als einziger in der Klasse. Max. 5 Dicke in der gleichen Stufe, aber wegem meinem Gewicht wurde ich so gut wie nie dumm angemacht. Ich besuchte erst eine Grund - und Hauptschule (also 1.-4. Klasse) und dann war auch Gymnasium und Realschule dabei und ich habe mich immer nur (meistens) wegen mir schlecht gefühlt; weil es in mir spukte: was könnten jetzt die anderen über mich denken??? Ich hatte immer einen schlanken großen Freundeskreis in der Schule und wer mir doof gekommen ist (mit dicken-sprüchen), hat verbal sein Fett wegbekommen. Das waren aber echt nur Ausnahmen von Assis.
    Und einen Spass, den macht ja jeder wohl... über den langen dünnen, den mit den meisten Pickeln, den Unsportlichen (okok, das war wohl auch ich ;) ) aber von Mobbing kann ich mich freisprechen. Und ich bin fest überzeugt, das lag auch an der Art, wie ich mit den Leuten umgegangen bin.

    Für alle anderen tut es mir leid solche Erfahrungen gemacht zu haben, aber alles Negative, hat mich auch irgendwo in einem gesunden Maße fürs Leben vorbereitet...
    So jetzt können die anderen wieder Amoklaufen....

  • Meine Schulzeit war für mich die Hölle. Als ich in die Schule kam war ich damals gleich der Dickste an der Schule. Zuvor hatte ich damit keine Probleme gehabt, ich war dick aber glücklich. Das änderte sich aber schlagartig mit meinem Schulbesuch. Ich wurde gehänselt und ausgelacht und auf dem Heimweg wurde ich von Mitschülern die den gleichen Weg wie ich hatten begleitet und verspottet und manchmal auch in Höfe eingesperrt, in die Wangen gekniffen, getreten und ständig wegen meinem Fett beschimpft. Die Schimpfworte denke ich, kann ich mir sparen. Sie ritten auf mir und ich musste schmiere stehen, wenn sie im Laden klauen gingen. Sie verboten mir das zu Hause zu erzählen, weil sie dann drohten, noch schlimmeres mit mir anzustellen. Aus Angst schwieg ich. Ich stopfte dann um mich zu trösten nur noch mehr Essen in mich hinein als eh schon und wurde dadurch immer dicker. Mit 15 oder 16 Jahren hatte ich dann auch die 200-Klio-Marke überschritten. Je dicker ich wurde, änderte sich auch dir Art der Hänseleien. Es wurden den Jungs wohl peinlich mit mir unterwegs zu sein, ich wurde zumindest dann auf dem Heimweg in Ruhe gelassen aber in der Schule, also in den Pausen, immer noch ausgelacht und verspottet. Am beliebteste war das Spiel, was wäre mit Andreas, wenn er ... (was auch immer) macht. Zum Beispiel aus dem Fenster fällt, ob er dann platzt und das Fett meterweise spritzt oder ob er dann wie ein Gummiball wieder hochspringen würde, was wäre wenn er vom 3 Meterbrett springen würde und so weiter. Ich habe so oft einfach nur geheult. Als ich dann in die Klinik ging um abzunehmen, was aber nicht lange funktioniert hat, kam ich danach in eine andere Klasse. Da ging es etwas besser, da hatten manche auch Mitleid mit mir, aber in Ruhe gelassen wurde ich da nie. Ich werde die Zeit wohl nie wirklich vergessen können, bin aber so froh, dass ich nie wieder in die Schule gehen muss.

    LG Andreas

  • Big Andy, der Beitrag könnte bis auf ein paar Punkten auch von mir sein. Ich bin auch heilfroh, wenn ich mit der Schule fertig bin. Das glaubt mir keiner, erstrecht nicht meine Mutter oder mein Bruder. Die meinen immer "Ach Kindchen, warte mal ab. Das Berufsleben ist viel ´schlimmer´". Die haben keine Ahnung. Das macht mich sauer,dass das viele Leute so verharmlosen. Manchmal ist mir mein Leben echt gleichgültig, aber es interessiert keine Sau.
    Vor allem hasse ich die Leute, die auch hier im Forum manchmal zu finden sind und schreiben, wie fett sie doch mit ihren 60 Kg auf 1,70m sind. Im TV sieht man das auch immer wieder. Die haben doch keine Ahnung.

  • ich hatte auch ziemlich glück.
    vorweg muss ich sagen das ich mich an meine ersten 2-3 schuljahre garnich so recht erinnern kann.
    ich weiß nur das ich bis zur 3. klasse kaum freund hatte weil ich da 2x nen schulwechsel hatte und sich nie wirklich was aufbauen konnte.
    aber gemobbt wurde ich glaub nicht. nur eben nicht wirklich aufgenommem.
    und in dem rest meiner schulzeit wurde ich nicht gemobbt.
    mit meiner eigenen klasse gabs da nie probleme.
    obwohl, eine person hatte es schon hin und wieder auf mich abgesehen.
    er wurde glaub ich in der 7. zu uns gesteckt weil er sitzen blieb und er war so
    richtiger rießen-schläger typ ^^ ich hatte aber immer meine große, damals oft freche klappe und das gefiel dem nich. tja :p
    aber sonst, ich hatte eigendlich nie stress und wurde nicht gemobbt.. zum glück.
    in der 2 jährigen berufsschule wo ich meine mittlere reife gemacht hab, hatte ich wohl die beste klasse die man sich vorstellen kann :)
    ich vermisse die leute so :(
    mobben.. das wort gabs bei uns nicht! :D
    naja, die anderen klassen waren da nich immer so rosig.
    gesagt haben sie zwar nichts aber blicke sagen manchmal mehr als 1000 worte.
    ich hatte also wohl auch glück kein mobbingopfer gewesen zu sein.. bis auf kleine ausnahmen hier und da.

    achja, ganz vergessen.
    ich war auch schon von klein auf ein dickerchen.
    im kindergarten und bis zur ca. 4 klasse war ich auch immer eine von den etwas größeren.
    bin also mit meinen maßen meist aus der masse herraus gestochen ^^
    aber irgendwie hat sich das dann so im laufe der 5.- 9.klasse und in der berufsschule geändert.
    da gehörte ich mit meinen 1,63 zu den kleinen *g*

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