Vegetarismus!


  • Vieles befolgt sie, weil es anerzogen ist. Schweinefleisch essen löst bei ihr einen ähnlichen Ekel aus wie bei uns der Verzehr von Hundefleisch.


    Hallo Toni,


    ja, so habe ich das bei meinem Nochehemann auch empfunden. Wenn einem von klein auf erzählt wird, Schweinefleisch ist eklig, schmutzig und verboten, wird man es sein Leben lang so sehen, egal ob man wirklich gläubig ist oder nicht.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Also, wer lesen kann, ist klar im Vorteil, denn ich habe oben geschrieben, dass ich bei einem Vegi das Fleisch weglasse. Genau so wenig würde ich einem Juden oder Moslem Schwein auftischen.

    Ich kann lesen:

    Wir haben auch einen Bekannten, der Vegetarier ist. Ich koche für den durchaus fleischlos, aber dass ich von der Brühe bis zum Ei alles weglasse, das dann auch nicht.

    [...]Und weiter zurück hab ich auch geschrieben, dass ich kein Fleisch koche, wenn ein Vegi zu besuch kommt. Aber ich werd ich nicht meinen Vorrat auf den Kopf stellen und bei allen Dingen nachgucken, ob da Fleischbestandteile drin sind oder nicht.

    Ich schätze, du verstehst es wirklich nicht (oder willst es nicht): Manche Menschen haben bestimmte Prinzipien, die sie sehr ernst nehmen. Du musst sie nicht teilen, das verlangt keiner, aber respektieren wäre halt schön.

    Und ja, wenn ich hier so lese, dann mag ich Vegis immer weniger, wenn die wegen jeder Kleinigkeit so ein Fass aufmachen. Find ich einfach lächerlich, wenn Essenbestandteil zur Religion erhoben werden und derjenige seine Religion dem Umfeld mit Vorgaben aufdrücken will.

    Was soll man da noch sagen? Hopfen und Malz verloren... Intoleranz begenet einem eben überall, oft genug muss man gar nicht dick sein dafür.

    Und wenn wir schon weiter oben bei Respekt waren. Dann fang mal bei Dir an und respektiere, dass ich eine andere Meinung habe.

    Wieso fühlst du dich angegriffen?

  • Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, da war es üblich Fleisch zu essen, man hat davon gelebt Tiere zu produzieren und dann zu schlachten.
    Wir haben auch alles selbst geschlachtet. Angefangen von Gockeln, über Enten, Gänse, Puten, Hasen, Tauben, Schweine und Kälber.

    Als Kind fand ich das auch "brutal" und es kam schon oft vor dass ich den Hasenbraten am Sonntag verschmäht habe weil ich nicht wusste ob das gerade mein schwarz-weißer Lieblingshase war oder nicht.

    Aber es war normal, irgendwann hab ich beim Schlachten auf mitgeholfen. Es tröstet immer ein wenig, zu wissen wie die Tiere gehalten worden sind und dass sie ein schönes Leben hatten.

    Ich esse nach wie vor Fleisch, denke mir auch nichts dabei. Es ist halt einfach das Gesetz des Lebens, fressen und gefressen werden.

    Von quälerischen Tiertransporten und Massentierhaltung halte ich allerdings auch überhaupt nichts.

    Aber es war bei uns eben schon immer so dass Tiere kaum einen anderen Zweck hatten als gegessen zu werden. Ein Hund am Hof war ok, aber alles was "nichts brachte", d.h. nur Geld kostete kam nicht in Frage. (Ich erinnere mich, dass ich in Kindertagen einen Wellensittich wollte. Die Antwort war immer die gleiche: Macht Dreck, kostet Zeit und Geld)

    Meine Oma nannte es immer "Gehirnfürze" wenn einer kein Fleisch aß. Sie war der Ansicht, diese Leute sollen mal zehn Stunden am Tag auf dem Feld arbeiten, dann würden ihnen diese Flausen schon vergehen.

    Ob sie recht hatte... ich weiß nicht. Das Leben früher ist wohl nicht zu vergleichen mit den heutigen Büro-Tippsarbeiten. Natürlich hat man sich dann auch entsprechend "deftig" ernährt.

    Früher wollte ich auch mal Tierarzthelferin werden. Meine Mutter erlaubte mir nicht mal ein Praktikum, es wäre kein gescheiter Beruf, und in 20 Jahren würde kein Mensch mehr Geld für Haustiere haben und dieses erst recht nicht zum Tierarzt tragen.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen,

    Früher wollte ich auch mal Tierarzthelferin werden. Meine Mutter erlaubte mir nicht mal ein Praktikum, es wäre kein gescheiter Beruf, und in 20 Jahren würde kein Mensch mehr Geld für Haustiere haben und dieses erst recht nicht zum Tierarzt tragen.



    Wenn Du auf einem Bauernhof aufgewachsen bist, wie Du oben erwähnst, dann kann ich den Einwand Deiner Mutter nicht nachvollziehen.
    Der Tierarzt kommt nicht zum Bauern oder was ?
    Gerade auf dem Land ist der Tierarzt wichtig.
    Entschuldige aber der Einwand Deiner Mutter ist doch ein Witz.

  • @ Tessa, natürlich kommt der TA auf den Bauernhof. Meine Mum meinte wohl eher diverse Kleintiere in den Haushalten, nicht die Nutztiere auf dem Bauernhof. Es gibt ja auch sehr viele Kleintierpraxen. Mein Praktikum wollte ich damals in einer Pferdeklinik machen.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Ein Vegetarier isst ja nicht nur Karotten oder nur Tofu oder nur Nudeln etc., diese Argumentationsweise ist ja direkt albern. Vegetarische Kost ist sehr vielseitig; Probleme kriegt man da nur, wenn man sehr unkreativ, unflexibel oder untalentiert in der Küche ist.

    Ich habe sogar festgestellt, dass ich viel abwechslungsreicher koche und viel mehr Produkte ausprobiere oder andere Zusammenstellungen wage seit ich (hauptsächlich) vegetarisch koche. Da kann man so viel machen, was über Nudeln mit Tomatensauce etc. hinausgeht. Man muss nur mal ein bischen Fantasie haben und sich mit unterschiedlichen Produkten und Rezepten auseinandersetzen. :)

  • Es steht ja demnächst der Weihnachtsmann vor der Tür...:cool:


    Frage an die Veggies und toleranten Allesesser: Wie sieht eure vegetarische Gans(-beilage) aus?


    Blick in die Zukunft :) :


    Wie siehts bei euch mit vegetarischen Grillgütern aus? Beschränkt ihr euch aufs Gemüse oder nehmt ihr Ersatzprodukte? Kann man auch als allgemeine Frage verstehen.

  • Bei uns gab es am letzten Weihnachtsfest gefüllte Champignos, selbstgemachte Kroketten und diverse Gemüse mit Steinpilz-Soße als Hauptgang. Die Vorspeise war (glaube ich) ein Avocado-Cocktail. Sehr lecker.


    Vegetarische Ersatzprodukte sind nicht so meins. Ausnahme: Soja-Granulat. Beim Grillen konzentriere ich mich deshalb meist auf die Salate, lege aber auch mal Grillkäse oder einen Maiskolben auf den Rost.


    Und bei dir?

  • Weihnachten feiern wir bei meinen Eltern und meinen Schwiegereltern.


    Also bei den Schwiegers gibt es Gans mit Knödeln und Rotkraut, also ganz klassisch. Ich beschränke mich dann auf die Beilagen und werde auch satt:) Bei meinen Eltern gibt es diverse Hauptspeisen und da ist eigentlich immer ein Gemüseauflauf dabei.


    Für dieses Jahr plane ich einen Weihnachts-Feiertag bei uns zu feiern, ich trau mich aber nicht "mit ohne Fleisch" anzukommen:o


    Ich besitze keinen eigenen Grill, aber wir werden oft eingeladen zum Grillen und da bringt man auch ab und an was eigenes mit.


    Mit Ersatzprodukten habe ich keine so guten Erfahrung gemacht, was den Geschmack angeht. Letztens hab ich einen Bericht gesehen, über vegetarisches Grillgut und ich dachte ich gebe dem ganzen noch eine Chance.


    Ich wollte demnächst eine Bolognese machen mit Sojagranulat. Hab mir mal so einen Beutel geholt, bin aber nocht nicht dazu gekommen es auszuprobieren.

  • Aus der Sojabolognese ist Soja-Geschnetzeltes geworden. Es gab dazu Kartoffeln mit Erbsen und Möhren. Wirklich lecker :)


    Ich überlege mittlerweile mich doch vegan zu ernähren. Leider weiß ich nicht wie ich das anstellen soll...


    An sich verstehe ich gar nicht was daran so schwierig sein soll. Milch und Eier benutze ich wirklich selten. Was mir zu schaffen macht, ist das in jedem x-belibiegen Zeug irgendwas von Milch oder Ei ist.


    Naja, ich bin sowieso nicht der große Esser...


    Habt ihr euch schonmal vegan ernährt? Was haltet ihr davon ?

  • Ich denke, daß jedem Menschen dasselbe Recht zusteht, wie jenen Tieren, für die sich Vegetarier und Veganer so vordergründig einsetzen...


    .... eine artgerechte Ernährung


    Und die eigene "Art" ist in keiner Weise durch bewußte Entscheidungen - und mögen sie noch so sozial und märtyrerisch sein - zu beeinflussen.


    Wenn man eine Ernährung gefunden hat, die einem körperliche (und meinetwegen auch seelische) Zufriedenheit bietet, so kann es doch völlig egal sein, welchen Stempel ihr irgendwann irgendjemand aufgedrückt hat. Irgendwelche Übereinstimmungen mit gesellschaftlich sanktionierten Verhaltensweisen sind dann eben rein zufällig, aber weder Voraussetzung noch Ziel.


    Sich aber hinzustellen und zu sagen "Das klingt toll und damit werde ich von nun an zufrieden sein"... so rum wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder zu Zufriedenheit noch zur Erfüllung der hinter dieser Entscheidung stehenden Wünsche führen.


    Bezüglich "x-beliebiges Zeugs" kann ich nur sagen: Konsequent Selberkochen löst das Problem.
    Gerade bei Verträglichkeitsproblemen mit der Nahrung sollte man von irgendwelchen Vorgaben, die nichts damit zu tun haben, sowieso erheblichen Abstand nehmen.


    Ich frage mich übrigens immer, ob den ganzen Soja-Genießern klar ist, daß ihr fleischgeschmäckiger Lieblingsersatz für alles und nichts dem Boden unter hohem Einsatz von Pestiziden, Dünger und in Monokulturen abgerungen wird. Aber Hauptsache, den Tieren ist geholfen, ne? :evil:

  • Vegetarier zu werden war für mich gar nicht mal so schwer. Nachdem ich den Schrittt gewagt habe, geht es mir in vielen Punkten besser. Aber jedem das Seine :)


    Veganer zu werden ist irgendwie immer mehr zum Ziel geworden. So genau erklären kann ich das gar nicht...


    Vll geht es mir einfach darum Kontrolle über mein Essverhalten zu haben.


    Ich habe mich immer als "Vielfraß" gesehen, obwohl das gar nicht der Fall war. Als ich einfach so aufhören konnte auf etwas zu verzichten, war ich sogar ein Bißchen stolz (obwohl es keine wirklich Überwindung war).


    Vll habe ich einfach einen komischen Ehrgeiz :rolleyes:

  • Vll geht es mir einfach darum Kontrolle über mein Essverhalten zu haben.


    Ich habe mich immer als "Vielfraß" gesehen, obwohl das gar nicht der Fall war. Als ich einfach so aufhören konnte auf etwas zu verzichten, war ich sogar ein Bißchen stolz (obwohl es keine wirklich Überwindung war).


    Vll habe ich einfach einen komischen Ehrgeiz :rolleyes:


    Das klingt aber eher nach einer Essstörung, grade die Kontrolle und die gestörte Wahrnehmung des Essverhaltens.

  • Aber jedem das Seine


    Nur für den Fall, daß hier ein Mißverständnis aufkommen sollte ;) ... Ich habe 5 Jahre lang kein Fleisch gegessen. Aber nicht, weil ich es mir vorgenommen habe, um ein Ziel zu erreichen oder einem Ideal nahezukommen, sondern einfach deswegen, weil ich mit meiner Ernährung entgegen aller Erwartungen so zufrieden war, daß es mir nicht gefehlt hat. Habe ich

    schon drüber gelabert.


    Daß dies mehr oder weniger einer vegetarischen Ernährung gleichkam, ist mir eigentlich erst durch diesen und gleichartige Threads klargeworden. Und ich würde, wenn man mich direkt fragte, auf gar keinen Fall als Vegetarier bezeichnen, denn Vegetarier setzt sich in meinem Verständnis mit einer bewußten Entscheidung gleich, die es bei mir gar nicht gegeben hat.


    Die größte Gefahr, die einem einer bewußten Entscheidung droht, ist nämlich die, daß man "vergißt" weswegen man sie überhaupt begonnen hat. Stattdessen ändert sich die Wahrnehmung von Erfolgserlebnissen schleichend in Richtung Einhaltung der Ernährungsvorschriften. Am Ende geht es einem zwar nicht besser als vorher - oft sogar schlechter, aber man hat jedem bewiesen wie willig, willensstark und kontrollfähig man doch ist. Nur ... war das das Ziel?

  • Das klingt aber eher nach einer Essstörung, grade die Kontrolle und die gestörte Wahrnehmung des Essverhaltens.



    Stimmt, auch für mich klingt das irgendwie grenzwertig.

    Und zum Thema Veganer, ich hatte vor Jahren mal einen Arbeitskollegen der Veganer war.
    Ausser Salat und Nüsse haben wir den nie was essen sehen. Wir hatten ihn "das Eichhörnchen" getauft.:D

  • Ich finde es nicht grenzwertig, es schränkt mich ja nicht ein.


    Ich hab auch keine gestörte Wahrnehmung von meinem Essverhalten.


    Wenn ich zu viel oder zu wenig esse, ist mir das durchaus bewusst.


    Was mir eben wichtig ist, das in meinem Essen nichts tierisches ist (Gelatine, gewisse E's, tierisches Lab usw.) Zeugs von Ei oder Milch sind ok. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob etwas nicht vegetarisch ist, esse ich es nicht.

  • Was mir eben wichtig ist, das in meinem Essen nichts tierisches ist (Gelatine, gewisse E's, tierisches Lab usw.) Zeugs von Ei oder Milch sind ok. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob etwas nicht vegetarisch ist, esse ich es nicht.


    Weshalb wolltest du denn nochmal nach Möglichkeit nichts Tierisches mehr essen?

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Ich meinte deine persönliche Motivation, unabhängig von irgendwelchen Begriffen und Schubladen. Dass sich jemand Vegetarier nennt, sagt für mich persönlich wenig über die Motivation aus...

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!