Beiträge von Murmel

    Was ist das bitte für eine Ärztin, die einer Patientin offenbar ohne besonderen Grund solche Ängste vermittelt? Finde ich unmöglich.

    Naja, ich habe Sylvies Beitrag auch mit leichtem Stirnrunzeln gelesen, wegen der Argumentationskette Übergewicht = Risikoschwangerschaft = böse Konsequenzen.


    Fakt ist, dass heutzutage auch hohes Übergewicht nicht gleich zu einer Einstufung als Risikoschwangerschaft führt. Ich habe drei Kinder, bei den Schwangerschaften wog ich zwischen 140 und 150 kg, und das waren keine Risikoschwangerschaften. Mein Arzt war ganz entspannt damit, was mir selbst gut getan und Sicherheit gegeben hat. Letztlich verliefen alle Schwangerschaften und auch die Geburten völlig komplikationslos.


    Bluthochdruck und Gestationsdiabetes können jede treffen, daher wird das auch bei jeder werdenden Mutter untersucht.


    Hab ich mich jetzt wirklich wiederholt so unklar ausgedrückt? :confused:
    Es geht eben nicht um die Energie.
    Energie ist dem Körper auf kurze Frist ziemlich egal. Energie kann er sich zur Not eben aus den Muskeln/Fett holen, wenn's drauf ankommt.


    Nein, stimmt, du hast dich nicht unklar ausgedrückt. Ich habe dir was untergeschoben. :D Sorry.


    Zitat

    Aber wenn notwendige essentielle (also zwingend auf äußere Zufuhr angewiesene) Betriebsstoffe wie Vitamine oder Mineralien fehlen, die gleich hier und jetzt benötigt werden, um die Organ-, Nerven- und Drüsentätigkeit zuverlässig aufrecht zu erhalten, dann geht der Heißhunger-Tanz los. Dann wird solange "quer(sorry)gefressen", bis man irgendwas erwischt, das "es bringt". Da hilft keine Beratung oder Vorlesen oder Erklären. Da helfen keine Verbote.

    Das habe ich verstanden. Halte ich aber für kein so häufiges Phänomen. Ich glaube tatsächlich eher, dass es meist die schnelle Energie ist, auf die ganz archaisch das Belohnungszentrum anspricht. Wer jetzt nicht gerade so wie du mit Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen hat, der ist auf die Extravitamine in den Süßigkeiten nicht angewiesen.


    Zitat


    Ja, aber dieser Krux wird durch das Belohnungsverhalten im Sinne von "Iß das jetzt, dann darfst Du heute auch noch ein Bonbon haben", nicht wirklich entkruxt und die Sonderstellung sogar noch herausgestrichen.

    Natürlich. Genau das ist ja die Krux. Ich finde schon, man muss das richtige Maß finden, auch der Zähne wegen. Und ich finde, Süßigkeiten sollten kein Ersatz für Mahlzeiten sein, daher wird bei uns zuerst was "Richtiges" gegessen (und zwar etwas, das den Kindern schmeckt und nichts, wozu man sie erpressen müsste) und der Hunger gestillt, bevor es Süßkram gibt. Schon dadurch wird es aber zu etwas Besonderem, da kann man machen, was man will.


    Der Alternativentwurf wäre, das Süßzeug immer und alle Zeit verfügbar zu machen. Das haben wir auch schon gemacht, z. B. haben wir ihnen ihre Ostersachen (von denen sie von allen Seiten furchtbar viel bekommen haben) zur freien Verfügung gelassen. Beim Großen hat das gut geklappt, der hatte schon nach kurzer Zeit keine große Lust mehr darauf. Beim Kleinen eher nicht, der hat das so ganz nebenbei wegschnabuliert und in Summe deutlich mehr pro Tag gegessen, als wir für richtig empfunden hätte. Ob ihm das auf Dauer schaden würde, kann ich aber natürlich nicht sagen.

    Zitat

    Es ist absolut erstaunlich, was einem als Kind alles so schmecken kann wenn kein aufhebens drum gemacht wird. Meine Großmutter hat (als ich noch so ziemlich alles vertragen hab) Schweinerippchen mit Beetenborscht gemacht. Oder Speckpfannekuchen mit Kirschsuppe (ja, sei still! das hat geschmeckt :p ) oder Graubrot mit Teewurst etc etc. Alles was Opa eben auch gern gegessen hat . Und es hat satt gemacht. Bauchweh gab's keins.

    Das wundert mich nicht bzw. kann ich bestätigen.

    @ Marie-Luise, ein bisschen lese ich bei dir auch den einen oder anderen Widerspruch. Du bist z. B. gemäß deinem ersten Posting der Überzeugung, dein Teenager würde ohne Süßkramrationierung sicher deutlich zunehmen, schreibst aber andererseits, er/sie könnte sich prinzipiell jederzeit ohne deine Kontrolle vom eigenen Geld etwas kaufen. Und anderswo steht noch, alle deine Kinder seien schlank und sportlich. Vielleicht müssten diese Restriktionen ja gar nicht sein?


    Ich finde viele deiner Ansätze übrigens gut. Vor allem, dass alle sich sattessen dürfen und nichts essen müssen, was sie nicht mögen. Ich glaube, das ist die Basis für ein gesundes Essverhalten und die beste Prävention für Übergewicht.


    Mit Vollkornkeksen könntest du mich aber auch jagen. Von "gesunden" Süßigkeiten halte ich nichts.


    Man kann den übermäßigen Hang zum Zuckerkonsum aber als unmißverständliches Zeichen dafür nehmen, daß die üblichen Mahlzeiten nicht dem entsprechen, worunter sich die betreffende Verdauung etwas hilfreich-verwertbares vorstellt.


    Das kann so sein. Muss es aber nicht.


    Kinder sind keine Erwachsenen im Mini-Format, sowohl ihr Kopf- als auch ihr Bauchhirn sind ständig im Wachstum und Umbau und das hat entsprechende Konsequenzen auf das Essverhalten.


    Es gibt bei den vielen Kindern, die ich inzwischen dank bzw. inklusive meiner eigenen kennengerlernt habe, ganz individuelle, häufig wechselnde und z. T. recht absurde Vorlieben und Abneigungen, Rituale, Gewohnheiten, Gruppendynamiken usw. Aber einen gemeinsamen Nenner gibt es: Süßigkeiten. Geht immer.


    Kann gut sein, dass das an den von dir genannten Gründen liegt - schnell verfügbare Energie. Trotzdem muss das nicht heißen, dass sie deshalb die "gesunden" Alternativen nicht vertragen.


    Kinder neigen durchaus zu übermäßigem Verhalten bei allem, was für sie etwas Besonderes darstellt. Das ist schon eine Krux.

    Also echt, nur weil man ums Verrecken keine Diät durchhält, braucht man doch keinen Ernährungstherapeuten.


    Wie wär's mal mit NORMAL essen? Satt essen, das essen, was der Körper braucht und was ihm guttut? Ohne Waage, ohne Stress? Schonmal probiert?

    Hallo Steffi,


    du kannst dich problemlos direkt vor dem Termin auch zuhause wiegen und das Gewicht selbst im Mutterpass eintragen. Bei einer Schwangerschaft ist die Gewichtsdokumentation notwendig - und ja, das gehört in den Mutterpass.


    Schäm dich doch nicht, du bist nicht die erste dicke Frau, die ein Baby bekommt. Dein Arzt kennt das schon. Und so lange du nicht stark ab- oder zunimmst, dürfte das Gewicht auch nicht bei jedem Termin Thema sein. Im Normalfall ist es gar keins. :)


    Glückwunsch übrigens!

    Also ich verstehe Steffchen. Natürlich sind das, was sie aufgezählt hat, keine unüberwindbaren Hindernisse. Natürlich gibt es viel Schlimmeres, was einem im Leben zustoßen kann. Natürlich kann niemand etwas dafür und jammern hilft nicht.


    Aber trotzdem nervt es mich einfach manchmal, und das Gefühl gestehe ich mir, bei aller Selbstakzeptanz, eben auch durchaus ab und an mal zu.

    Äh ... :eek: ich habe gerade gesehen, dass ihr Bühnenprogramm "Ich darf das, ich bin selber dick" heisst :eek:


    Nee, ne? :rolleyes:


    Ich hab jetzt ein paar Interviews gelesen, das Buch selbst interessiert mich dann aber doch nicht genug. Vielleicht fehlen mir deshalb auch ein paar Infos, aber ich gehe davon aus, dass sie deutlich essgestört war (die Mengen wurden ja irgendwo auch beschrieben). Wenn sie nun mit dem Überessen aufgehört hat, ist es eigentlich kein so riesiges Wunder, dass der Körper die Kilos wieder loswerden will.


    Viel sensationeller finde ich da eigentlich die (dauerhafte?) Überwindung der Störung. Ihr habt ja schon geschrieben, dass dazu in dem Buch recht wenig steht, was ich wirklich bedauerlich finde.


    Zu glauben, mit dem Gewichtsverlust gehe es jetzt immer so weiter, ist mMn übrigens recht blauäugig.

    Mich wundert das nicht - mein drittes Kind war den Messungen nach vergleichsweise groß und da fing man auch schon an, über einen Kaiserschnitt zu sprechen.


    Da jedoch das Übergewicht wegen des Risikos von Wundheilungsstörungen dagegen sprach und ich schon zwei Kinder problemlos entbunden hatte, sah man davon ab. Die Geburt verlief dann auch ohne Komplikationen. Eine schlanke Erstgebärende hätte man aber vielleicht zum Kaiserschnitt überredet.

    Ich kann das rational nachvollziehen, was hier geschrieben wurde. Klar ist sowas irgendwie "unfair".


    Wenn ich aber in mich hineinhöre, geht's mir genau gegenteilig: Ich mag es, wenn andere gerne essen, egal mit welcher Figur. Und es bestätigt auch, dass ein guter Appetit allein nicht zu Übergewicht führt, sondern dass die Sache deutlich komplexer ist.

    Okay, wenn wir schon OT sind: Ich finde es schade, dass die Menstruations-Tassen immer (noch) gerne in die Esoterik-Ecke verordnet werden. Mag sein, dass manche sie nutzen, um ihre Menses zu sammeln und der Erdmutter zurückzugeben; für mich - und ich bin wirklich keine Öko-Eso-Tante - sind sie aber eine tolle Entwicklung, die in Sachen Hygiene und Komfort jeden Tampon und jede Binde um Längen schlägt. Echt jetzt.

    Ich bin Vegetarierin und kann an den "Ersatzprodukten" überhaupt nichts Unappetitliches oder Bizarres finden. Es werden ja keine Schlachtabfälle darin eingesetzt. Dass die gleichen Maschinen verwendet werden, finde ich persönlich nicht tragisch, da diese ja gereinigt werden (woran ich nicht zweifle - das gehört in der professionellen Großproduktion zur GMP und wird auch extern kontrolliert). Aber ich bin da eh nicht so empfindlich, ich lege auch meine Gemüsespieße in friedlicher Eintracht neben das Nackensteak auf den Grill.


    Natürlich handelt es sich beispielsweise bei der vegetarischen "Wurst" um ein hochverarbeitetes Produkt. Ähnlich wie bei Fertigpuddig werden verschiedene Verdickungsmittel eingesetzt, um die gewünschte Konsistenz zu erzielen. Ich sehe aber keinen großen Unterschied zu echter Wurst; auch diese ist (vor allem im niedrigen Preissegmet) vollgestopft mit Zusatzstoffen. Beides sind Lebensmittel, die in Maßen genossen werden sollten.


    Mich nervt dieser derzeitige Veggie/Vegan-Hype allerdings auch zunehmend, weil einige aus der Szene so mitteilungsbedürftig und vor allem so (ab-)wertend sind. Hinzu kommt dieser ganze Smoothie-Superfood-Chiasamen-Lifestyleschmu. Das alles gehört für mich zum Phänomen Ernährung als Ersatzreligion.

    Ach kommt, Mädels. Ihr schreibt beide kluge, eloquente Texte - würde noch mehr Spaß machen, den Meinungsaustausch zu lesen, wenn ihr das Rumgezicke lassen könntet.


    Das Thema erinnert mich an meine Uni-Zeit. Da mussten wir Studenten im Praktikum betreuen. Dass alle Studenten wussten, wer ich bin, schien mir ganz normal - bis eines Tages eine neue Kollegin in unsere Arbeitsgruppe kam, die die gleiche Haarfarbe wie ich hatte und ebenfalls dick war. Auf einmal wurde ich gelegentlich mit dem falschen Namen angesprochen. Hat mir gar nicht gefallen.

    Ich habe keine Erfahrungen mit Mönchspfeffer, möchte aber generell etwas dazu sagen: Mönchspfeffer hat einen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Ob sich dieser Einfluss positiv oder negativ auswirkt, hängt ganz individuell vom Patienten ab, und dass ein Präparat rein pflanzlich ist, bedeutet mitnichten, dass man "null Risiko" hat.


    Hat sich denn dein Zyklus durch die Einnahme stabilisiert? War er überhaupt unregelmäßig?