11.03.'11 Japan-Unglück

  • Hallöchen..
    da ich davon hier noch nichts gelesen habe, schneide ich die Thematik hier mal an. Es sind furchtbare Dinge in Japan geschehen seit Freitag.
    Erdbeben, Vulkanausbruch, Kernschmelzen in AKW`s...viele Menschen verloren ihr Leben, andere bangen um ihr eigenes und das ihrer Mitmenschen unter den Trümmern.


    Wie erlebt ihr die Katastrophe derzeit?
    Wird in euren Kreisen (Familie, Arbeit, Ehe..) auch darüber gesprochen? MIt welchen Gedanken, Gefühlen, Ängsten lebt ihr nun?

  • Es sind furchtbare Dinge in Japan geschehen seit Freitag.
    Erdbeben, Vulkanausbruch, Kernschmelzen in AKW`s...viele Menschen verloren ihr Leben, andere bangen um ihr eigenes und das ihrer Mitmenschen unter den Trümmern.


    Wie erlebt ihr die Katastrophe derzeit?
    Wird in euren Kreisen (Familie, Arbeit, Ehe..) auch darüber gesprochen? MIt welchen Gedanken, Gefühlen, Ängsten lebt ihr nun?


    ich denke, statt Vulkanausbruch meinst Du den Tsunami, der letztendlich die meisten Opfer gekostet hat.
    Gleichgültig kann das wohl niemanden lassen, vor allem weil jetzt die Gefahren eines Atomgau auch bei uns nachhaltig wieder ins Bewusstsein gerückt wurde.


    Ich befürchte hier, dass das Grauen noch lange nicht vorbei ist und dass diesen Menshcen noch sehr viel abverlangt wird.
    Man kann nur hoffen und beten.

  • ich denke, statt Vulkanausbruch meinst Du den Tsunami


    Nein, im Süden Japans ist pünktlich 2 Wochen vor dem Beben ein Vulkan aktiv geworden und muß auch am Wochenende wieder eine beeindruckende Aschewolke rausgerülpst haben.


    Wenn ich zynisch wäre (ok, ich bin zynisch), würde ich sagen: Jetzt noch ein Asteroideneinschlag und Emmerich dreht nen Film drüber :cool:

  • Leider wird in meinem Umfeld zuwenig darüber gesprochen. Ich würde sehr gerne viel mehr darüber reden. Auch wenn reden natürlich nichts bringt.

    Als ich das mit dem Erdbeben, Tsunami und auch das mit den AKW gehört habe (kurz im Radio), war mein erster Gedanke: Gott sei Dank, es trifft Japan - einfach aus dem Grund, weil Japan hochtechnologisiert ist und das ganz bestimmt "leicht" alles wieder ins Lot bekommt. WIE ICH MICH GEIRRT HABE !!!! :(

    Meine Gedanken sind ständig bei den Japanern, ich habe keine Angst davor, ob die Strahlen oder sonstigen spätschäden zu uns nach Europa kommen, aber was dieses Volk alles durchmachen muss !! Hiroshima, Nagasaki und nun Fukushima.

    Sie haben meine vollste Hochachtung.

    Ich kann auch (leider) verstehen, wenn die Politiker dort einwenig flunkern. Wenn dort noch eine Panik ausbricht, ist alles aus.

    Wenn ich daran denke, dass ganz Japan um 2 meter verschoben wurde, und auch die Erdachse wieder etwas gesenkt wurde....*schauer*

    O mann, ich finds wirklich schrecklich !!

  • Die Dinge die in Japan geschehen, sind wirklich furchtbar. Mein Bekanntenkreis geht damit ganz unterschiedlich um. Einige schauen die Nachrichten am laufenden Band und fühlen sich schrecklich so normal weiterleben zu müssen und andere "verdrängen" es. Aber sogar die Bekannten, die am wenigsten politisch/weltlich interessiert sind, machen sich Gedanken darüber.


    Mich macht das alles sehr traurig und ich fühle mich hilflos, da man kaum etwas machen kann außer spenden und hoffen.


    Irgendwie kommt mir das alles aber auch ein wenig unrealistisch vor. Vielleicht weil wir so weit weg vom Geschehen sind und vielleicht als Schutzfunktion, da die Ausmaße der Katastrophe so gewaltig sind. Ich bin in Gedanken bei den Japanern, aber versuche trotzdem den Alltag normal weiterzuführen.


    Aber direkte Angstgefühle, dass sowas jetzt sofort auch hier in der Nähe passiert habe ich nicht. Denn mir war schon immer irgendwie bewusst, dass sowas passieren kann, wenn die Atomkraftwerke immer weiter verlängert werden... Diese Katastrophe hat es nur bestätigt und ich hoffe, dass sich da nun auch wirklich einiges ändern wird.


    Und ich hoffe, dass der Albtraum für Japan so schnell wie es geht vorüber geht und dass viele Menschen helfen!

  • Ich finde es total schrecklich, was da grad passiert.
    Allerdings schaue ich seit 9-11 keine Nachrichten mehr, wenn es sich vermeiden lässt und merke, dass ich nun wieder vermehrt sehr schnell wegschalte. Ich hab da noch irgendwie nen Rappel von weg. Weshalb genau, weiß ich nicht. Ich ergreife jedes Mal die Flucht, wenn mein Mann Nachrichten schaut bzw. die Sonderberichterstattungen.
    Mir reichen die Informationen via Radio und Internet.


    Auf der Arbeit reden wir natürlich auch darüber, ich arbeite in einem Weltkonzern und wir haben auch Mitarbeiter in Japan. Die Kollegen dort scheinen erstaunlich gelassen zu sein, was ich so bisher mitbekommen habe.
    Mir stellt sich die Frage, wie gut die Berichterstattung innerhalb Japans ist oder was man den Menschen dort so erzählt und wieviel davon "das Gesicht wahren" ist.
    Mit den Naturkatastrophen wären die Japaner vermutlich noch einigermaßen zurecht gekommen, einfach durch die "Routine", die sie z.B. mit Erdbeben haben. Aber was da grad mit den AKW geschieht, wird vermutlich noch ungeahnte Ausmaße annehmen.


    Sorgen mache ich mir um Kollegen, die dienstlich nach Asien müssen. Zwar heißt es derzeit, dass die Strahlung sich regional begrenzt, aber wer weiß, was in den nächsten Tagen und Wochen geschieht.

  • wir hier in der familie schauen auch die sonderberichte, reden darüber und diskutieren!
    was mich aber letzten samstag verwirrt hat, rothenburg o d tauber ist ja auch ein anlaufpunkt der busse mit japanischen touris, früher war um die jahreszeit tote hose in der stadt weil sämtliche geschäfte nach weihnachten erstmal ihren jahresurlaub gemacht hatten, seit ein paar jahren ist das aber leider nicht mehr und so waren auch diesen samstag wieder jede menge japaner dort unterwegs...könnte ich das, wenn in meinem land vor 3tagen eine riesen katastrophe passiert ist?!
    ich mein, ich gönne denen schöne tage in deutschland aber liegen da nicht die nerven blank, hab ich da nicht immer im hinter kopf wie es meiner familie geht die daheim ist?!

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Kannst du denn Japaner von anderen Asiaten zuverlässig unterscheiden? Und was sollen die machen, wenn sie nicht mehr nach Hause zurückfliegen können (weil Flughäfen nicht mehr angesteuert werden) oder weil es ihnen zu Hause einfach zu unsicher ist? Und vielleicht haben sie auch einfach im Urlaub keine Nachrichten gesehen, weil sie nicht ständig online sind und die deutschen Nachrichten nicht sehen/verstehen? Es gibt so viele Möglichkeiten...

  • Das Japaner nicht wissen was bei ihnen zu Hause los ist glaube ich nicht, ihre Mentalität ist einfach anders.
    Eine meiner Freundinnen ist Asiatin (Vietnamesin) und ich habe schon mehrfach ihre absolute Ruhe in Situationen erlebt die uns Europäer zu nervlichen "Stepptänzen" veranlassen würden.
    Ich kann das immer nur bewundern.

  • so genau kenn ich mich mit der Volksseele Japans nicht aus, aber ich vermute, dass der ständige Umgang mit den Naturgewalten wie Erdbeben und Tsunamis ein wesentlich unaufgeregteres Verhalten fördert. Dazu kommt, dass fast ein Jeder schon von Kindesbeinen an darauf gedrillt ist, wie man sich zu verhalten hat.


    Ich bin im Moment fast wieder in der Situation wie damals bei 09/11 in N.Y. , da war ich auch süchtig nach einer Runduminformation - was natürlich idiotisch ist.


    Da fällt mir gerade ein, dass ich sehr wohl Bescheid über das Verhalten von Japaner weiss.
    In Paris befand ich mich meist, egal wo ich gerade Sightseeing machte in einer Gruppe Japaner.
    Sehr höfliche Leute, die aber nur sich selbst wahrnahmen und ihre Umgebung hauptsächlich durch die Kamera.


    Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Japaner zu Hause bei dem betrachten der Bilder feststellte, dass er "Huch" ja auch im Louvre war.
    Womit ich mich in die große Gruppe von Leuten einreihe, die als Nichtwisser glauben "etwas zu wissen".

  • Wobei es bei den Japanern auch so ist, das sie von Kindesbeinen an darauf vorbereitet werden, das solche Naturkatastrophen wie Tsunami nd Erdbeben eintreffen können. Damit begründe ich diese Ruhe.
    Außerdem -so habe ich das aber nur gehört - ist es bei Ihnen angeblich normal, von Kindesbeinen an gelehrt zu bekommen, keine Emotionen zu zeigen. Ich unterhielt mich gestern mit einer Kitamutter über dieses Thema, die berichtete davon. War wohl irgendwo als Bericht in einem Magazin. Ich wunderte mich naemlich auch welche Ruhe die Menschen dort nach so einem Unglueck nach außen hin haben.

  • Was in Japan passiert ist grauenhaft, keine Frage.


    Schade ist nur das darüber Libyen komplett vergessen wird.
    Gaddafi bringt munter sein Volk um und die Welt schaut nur noch nach Japan.


    Absolut armseelig ist jedoch das Regierung und Opposition das AKW-Thema jetzt gnadenlos Wahlkampfwirksam ausschlachten.


    Die sollten sich eher GEMEINSAM bemühen Japan zu helfen, zu Spenden aufrufen, Hilfsgüter schicken etc. anstatt sich mit Begeisterung verbal an die Gurgel zu gehen. Meine Stimme bekommt keine dieser Parteien.


  • Schade ist nur das darüber Libyen komplett vergessen wird.
    Gaddafi bringt munter sein Volk um und die Welt schaut nur noch nach Japan.


    dieses Thema steht halt jetzt notgedrungen an zweiter Stelle und irgendwie beäuge ich diese Revolutionäre mit einem sehr kritischen Auge. Gaddafi ist zwar der fast schon operettenhafte Vorzeigedespot, aber die Frage ist doch "was wollen die Revoluzzer" dort? Ist es wirklich Demokratie oder (wie so bitterböse richtig behauptet:evil:) doch nur wieder die 99 Jungfrauen?


    Zitat

    Absolut armseelig ist jedoch das Regierung und Opposition das AKW-Thema jetzt gnadenlos Wahlkampfwirksam ausschlachten.

    ich finde es Klasse, dass jetzt was in Bewegung kommt. Wichtig ist es eben, dass das ein Thema bleibt für uns alle und wir nicht wieder zum beliebten "wer wird Superstar" übergehen.



    Zitat

    Die sollten sich eher GEMEINSAM bemühen Japan zu helfen, zu Spenden aufrufen, Hilfsgüter schicken etc. anstatt sich mit Begeisterung verbal an die Gurgel zu gehen. Meine Stimme bekommt keine dieser Parteien.


    Japan als drittgrößte Wirtschaftsmacht wird sich schon melden falls Bedarf vorhanden ist und zu "Geldspenden" hat unser Bundespräsident ja schon aufgerufen.
    Die Dame des Hauses kann also ihren mottenzerfressenen Persianer im Schrank lassen, der wird noch nicht benötigt.

  • Zitat

    Japan als drittgrößte Wirtschaftsmacht wird sich schon melden falls Bedarf vorhanden ist



    Tut Japan ja inzwischen. Da, wo Hilfe wirklich gebraucht wird, und möglichst koordinert. Japan ist selbst nicht gerade arm, und eigentlich erstmal gut gerüstet. Jetzt, wo sich herauskristallisiert, an was es mangelt, wird auch um Unterstützung gebeten.

    Was aus blinder Spenderei und Engagement wird, hat man ja 2004 gesehen. Damals hat niemand es auf die Reihe bekommen, die Aktionen zu steuern, und alle wuselten da herum, wo sie gerade dachten. Hat viel gebracht, aber es hätte sicher effektiver laufen können.

    Da finde ich es vollkommen ok, wenn - sicher gut gemeinte - Hilfsaktionen erstmal gebremst werden, solange man selbst keinen Überblick hat.

  • Zitat

    ich finde es Klasse, dass jetzt was in Bewegung kommt. Wichtig ist es eben, dass das ein Thema bleibt für uns alle und wir nicht wieder zum beliebten "wer wird Superstar" übergehen.


    Sicher, du hast Recht, die Frage ist nur wie es in Bewegung kommt.
    Meiner Meinung nach ist, wie ich schon schrieb der Wahlkampf in BaWü und...(irgendwo wird demnächst noch gewählt, wars das Saarland oder Rheinland-Pfalz oder so?), da eine große Rolle spielt.


    Im Prinzip gehts denen doch net um die AKW´s, sondern darum an die Macht zu kommen bzw. an der Macht zu bleiben, eben um Wählerstimmen zu gewinnen. Angesichts dieses 3-monatigen "Moratoriums" das Angie Merkel gestern ausgerufen hat, frage ich mich doch, was ist danach? Verschwindet das ganze in der Versenkung und wird wieder, wie schon treffend erwähnt "DsdS" auf die Titelseite der Bildzeitung rücken?


    Was größere Kreise ziehen könnte wäre die Vertuschung der Zwischenfälle in japanischen AKW´s von der Betreiberfirma Tepco, wäre interessant zu wissen was bei uns alles vertuscht wird.


    Als Erklärung warum ich so auf dem Thema mit den AKW´s herumreite: Ich wohne ca. 15-20 km entfernt vom französischen Fessenheim, da steht ein Reaktor der, ich glaube 1977 wars, in Betrieb genommen wurde....ich hab seit Samstag da ehrlich ein ziemlich schlechtes Gefühl, vor allem da es dort in der Vergangenheit schon ein paar Dinge gab, die aber alle angeblich "minimal" waren.



    Finanzielle Hilfe für Japan ist ein Thema, sicher, Japan steht wirtschaftlich nicht schlecht da, der japanische Aktienindex ist sogar wieder leicht gestiegen, aufgrund einer Finanzspritze der Regierung. Was mir jedoch dabei in den Sinn kommt ist, das Wohlstand ja auch mit Infrastruktur verbunden ist und diese, zumindest in den betroffenen Regionen, ziemlich am Boden liegt. Doch damit kenne ich mich nicht aus, kann auch sein das es direkt nichts miteinander zu tun hat.


    Was eventuell eine Option wäre, ist das entsenden von qualifiziertem Personal, das in der Bewältigung solcher Unfälle zumindest theoretisch geschult wurde. Doch da stellt sich wieder die Frage, wer sich solch einer gesundheitlichen Gefahr aussetzen will.


    Puh, das warn Text^^

  • Zitat

    Was eventuell eine Option wäre, ist das entsenden von qualifiziertem Personal, das in der Bewältigung solcher Unfälle zumindest theoretisch geschult wurde. Doch da stellt sich wieder die Frage, wer sich solch einer gesundheitlichen Gefahr aussetzen will.



    Laut Nachrichtenticker will der französische Stromkonzern EDF Personal und Geräte schicken. Die sollten ja wissen, auf was sie sich da einlassen.

  • Es gab gerade wieder einen Bericht aus diesem Gebiet, in dem ein Vater, im dortigen Krankenhaus, seinen neugeborenen Sohn in den Armen hielt.
    Ich habe fast heulen müssen als ich es sah. Kann man denn nicht wenigstens die Kinder evakuieren ?
    Es zerreißt einem fast das Herz.
    Wasser und Nahrung werden auch bereits knapp dort sagten sie und ein völlig übermüdeter Arzt sagte, er hätte Hilfsmittel und Medikamente angefordert wüsste aber nicht ob sie sie bekommen würden.

  • Es gab gerade wieder einen Bericht aus diesem Gebiet, in dem ein Vater, im dortigen Krankenhaus, seinen neugeborenen Sohn in den Armen hielt.
    Ich habe fast heulen müssen als ich es sah. Kann man denn nicht wenigstens die Kinder evakuieren ?


    dass im Moment auch Kinder geboren werden, das halte ich für normal und wenn die Geburt in einem Krankenhaus stattfinden konnte, dann ist es wohl nicht so schlimm.
    Man spricht von 500.000 Obdachlosen im Moment und es wird eben noch längere Zeit dauern, bis man für die eine wieder akzeptable Unterkunft ermöglichen kann.
    Im Moment sind ja auch die Strassen und die Versorgungslogistik zerstört, aber ich denke, dass man hier in so einem Land schnell Lösungen finden wird. Das Land muss ja auch wieder aufgebaut werden und das geht eben nur mit den Menschen die dort ansässig sind.

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