Eifersüchtig auf Schlanke

  • Heute: Sarah erzählt einen kleinen Schwank aus ihrem Leben.


    Es war einmal, es muss so ungefähr im Jahre 2000 nach Christi gewesen sein, da war die Frau Naumann mal wieder auf dem Weg zu ihrem Gesprächstherapeuten, dessen Räumlichkeiten sich in der unteren Etage eines Ärztehauses befanden. Es war ein wunderschöner Sommertag, ich war gut gelaunt fast am Eingang angekommen und dann sah ich SIE. Sie muss so ungefähr Anfang/Mitte Zwanzig gewesen sein, bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze, etwas das ich bei Menschen immer unendlich bewundert habe und war fast überirdisch schön. Diese Frau, sie war in einem Blick und Atemzug so sehr alles was ich immer sein wollte, dass es mir schier besagten Atem raubte und mein erster Gedanke war: 'Ach könnte ich doch diesen Körper haben - könnte sie sein, so sein wie sie.'


    Sie war schnell wieder aus meinem Blickfeld verschwunden, aber in mir arbeiteten die Gedanken weiter. Und während diese eine sehnsuchtsvolle Stimme in mir, die so alt zu sein schien wie ich selbst, sich ausmalte, wie wunderbar es doch wäre solch eine grazile, anmutige Schönheit zu sein, kam auf einmal eine neue dazu. Diese neue Stimme war klar und sehr sachlich. Fragte mich, ob ich denn sicher sei, dieses Leben zu wollen? Ihr Leben? Ohne zu wissen und zu ahnen, wie es aussah? Ob ich denn wirklich diesen, meinen guten, alten, treuen Körper, der all das mit mir mitgemacht hätte, eintauschen wollte, für eine zwar wunderschöne Hülle, von der ich aber nicht die geringste Ahnung hatte, welche Anlagen in ihr steckten? Ob ich wirklich diesen, meinen Körper, auf den ich mich verlassen kann und dieses Leben, das so viel Wärme und Geborgenheit für mich beinhaltete, um das ich so gekämpft hatte, eintauschen wolle?


    Ich stand im Gang des Ärztehauses und weinte.


    Und als ich meinem Psychologen kurz darauf davon erzählte, da fragte er mich:


    'Und, wollen Sie?'


    'Was?'


    'Na - tauschen?'


    NEIN!


    Und von da an war mir bewusst, eine der allergrößten Hürden genommen zu haben, nämlich die, meinen Körper als reine Präsentationsfläche misszuverstehen.


    Egal wie schön man ist, der Krebs zerfrisst Dich doch.
    Egal wie sehr Du angebetet wirst aufgrund vermeintlicher Grazie, im Inneren bleibst Du dennoch allein.
    Egal wieviel Geld Du als Supermodel verdienst, das Geschäft zerstört Dich doch.


    Das was zählt, das was Dich wirklich glücklich macht, das kann Narben tragen und Runzeln und Geweberisse, das ist scheißegal. Wer schon einmal einem sterbenden Kind zusehen durfte, das auf der Krebsstation mit Dir spielt und dabei jede Sekunde zutiefst genießt, der hat das Leben so hautnah gesehen und das was Glück bedeutet, wie man es kaum näher zu sehen bekommen kann.


    Glück ist ein GEFÜHL. Gefühle haben keine Konfektionsgrößen.


    Ende des theatralischen Geschwurbels.


    MfG

  • Ich muss zugeben, dass ich (wenn auch selten) auch neidisch werde. :o
    Zum Glück schaltet sich dann immer gleich wieder der nüchtern und logisch denkende Teil meines Hirnes ein und schimpft deswegen mit mir! ;)

  • Also neidisch oder eifersüchtig war ich noch nicht.
    Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte nicht gerne einen schlanken Körper. Nur das liegt ja in meinem Ermessen. Nur ich kann das ändern. Und schlanke Leute haben auch genug Probleme und sind unzufrieden, von daher soll man zufrieden sein mit dem was man hat.

  • Hallo,

    im Sommer bin ich schon etwas neidisch auf schlanke Menschen. Aber nur weil die nicht so schwitzen wie ich. Ich hasse es wenn mir der Schweiß auf der Stirn steht und ich klatschnass bin während andere trocken wie ein frischer Sommerwind wirken.

    Dieses übermäßige Schwitzen macht mir am meisten zu schaffen an meinem Übergewicht.

  • Neidisch oder eifersüchtig war/bin ich nicht. Ich ziehe z. B. an, was mir gefällt. Hauptsache ist doch mir und meinem Mann gefällt es was andere sagen ist doch egal.

  • Ich war bis jetzt auch noch nie Eifersüchtig auf "schlanke" Leute.
    Warum auch. Bis jetzt :p brauche ich mir noch keine Papiertüte über den Kopf ziehen oder mich in einen Sack hüllen.


    Ich kann für mich sagen das ich mich sehr wohl fühle egal was andere über mich denken mögen.


    LG kleines79

  • Ich bekenne mich einfach mal dazu, damals sehr oft neidisch auf schlankere Menschen gewesen zu sein, was allerdings zu der Zeit war, wo mein Selbstwertgefühl auf den untersten Nullpunkt war.
    Heute lasse ich den Lieben Gott einen guten Mann sein und lebe so, wie ich es möchte - ohne Neid auf schlanke zu entwickeln, ohne mich von dummen Sprüchen beeinflussen zu lassen was zu besagter Zeit auch leider sehr oft der Fall war und ohne mir vorsagen zu lassen, ich dürfte mich so wie ich gerade lebe nicht wohlfühlen, was ja sehr oft in der Gesellschaft für Übergewichtige ´verboten ist´.


    Fakt ist, dass sich meine Ansichtsweise bezüglich dieses Themas in den letzten 8 Jahren zum Positiven gewendet hat und ich so nach meinem Tief die Möglichkeit gefasst habe, so zu sein wie ich bin und nicht anders. Ein sehr schönes Thema übrigens, was einem Bühne gibt, sich ´´auszukotzen´´ :)

  • Neidisch-JA, manschmal...
    Wenn ich mir manche Kunden auf der Arbeit anschaue,wie sie aus dem Laden stolzieren...hmm da denk ich mir dann schon ab und zu: "Tjaa so ähnlich könntest du jetzt ausschaun,wenn du mal einwenig mehr disziplin+ ausdauer zum abnehmen gehabt hättest" Aber nein,des wird nix mehr,da bin ich mir sicher;)
    Und trotzdem schau ich mir gern andere Frauen an die schlank sind,aber eher allgemein-was für ein Stil sie haben,wie sie sich geben (viell gibts ja was abzugucken in Sachen Klamotten;)) und jaaa,dann bin ich hin und wieder mal neidisch,aber nicht unbedingt auf das "Schlanke" bezogen sondern das Allgemeine.

  • Hi!


    Ich kann mit Gewissheit sagen, dass ich normalerweise NICHT eifersüchtig oder neidisch bin, wenn ich "normalgewichtige" Personen sehe.
    Ich weiß welche Mühen und plagen die meist auf sich nehmen (müssen) um so auszusehen ... das wollte ich gar nicht. Außerdem ist der Grat zwischen dünn und dürr nur sehr schmal.


    Für mich gibt es eigentlich nur 1 Situation wo ich die "Dünnen" beneide. - Das ist beim Kleiderkauf. - Aber nicht, weil ich das was sie anhaben nicht anziehen kann bzw. so aussehen möchte, sondern weil prinzipiell das was ich gerne haben möchte in "(Kinder)-Elephantengröße" nicht produziert wird. - Oder auch bei Online-Shops ... meist ist (wenn überhaupt) bei Größe 44/46 Schluß. Da bin ich dann meist sauer, weil ich das schon fast diskriminierend sehe.


    lg
    Lady Santana

  • Für mich gibt es eigentlich nur 1 Situation wo ich die "Dünnen" beneide. - Das ist beim Kleiderkauf. - Aber nicht, weil ich das was sie anhaben nicht anziehen kann bzw. so aussehen möchte, sondern weil prinzipiell das was ich gerne haben möchte in "(Kinder)-Elephantengröße" nicht produziert wird.


    Kann ich so unterschreiben!
    Hab mich nach der Uni gestern mal mit meiner kleinen Schwester (Gr. 38/40) und meiner Mom (Gr. 38) im Einkaufszentrum getroffen (wollten eigentlich nen Kaffee trinken) und waren dann 2Stunden (das geht auch noch viel krasser:eek:) in Esprit und Konsorten. Mann wie ätzend, aber : ich lach mich immer tot, weil die Schnitte auch in den Größen immer verhunzter werden und die gestern mal GAR NICHTS kaufen konnten, weils immer irgendwo gezwickt hat :evil: Heutzutage finden die zwei auch nur noch über tausend Umwege ordentlich sitzende Hosen :D (von den beiden hab ich zum ersten Mal was von "Zwischengrößen" gehört, 38 zu klein, 40 zu groß).


    Nun ja, mein Mitleid hält sich in Grenzen - mit mir geht keiner Shoppen, denn in Klamottenläden geh ich nur selten, nur bei denen ich weiß ich krieg auch evtl was ordentliches, und die kannst ja dann doch an einer Hand abzählen ;)
    Was nicht heisst dass man auch andere Sachen stundenlang shoppen könnte :evil:

  • Kann ich so unterschreiben!
    Hab mich nach der Uni gestern mal mit meiner kleinen Schwester (Gr. 38/40) und meiner Mom (Gr. 38) im Einkaufszentrum getroffen (wollten eigentlich nen Kaffee trinken) und waren dann 2Stunden (das geht auch noch viel krasser:eek:) in Esprit und Konsorten. Mann wie ätzend, aber : ich lach mich immer tot, weil die Schnitte auch in den Größen immer verhunzter werden und die gestern mal GAR NICHTS kaufen konnten, weils immer irgendwo gezwickt hat :evil: Heutzutage finden die zwei auch nur noch über tausend Umwege ordentlich sitzende Hosen :D (von den beiden hab ich zum ersten Mal was von "Zwischengrößen" gehört, 38 zu klein, 40 zu groß).


    Wenn ich mir vorstelle, zwei Stunden in Läden zu verbringen, in denen Sie meine Größe eh nicht haben ... wie ätzend!


    Allerdings denke ich, dass deine Mutter und Schwester evt. ziemlich hohe Ansprüche haben, was den Sitz der Kleidung betrifft. Wäre ich schlank, würde ich vermutlich auch durch 20 Läden rennen und x Sachen anprobieren, um was zu finden was perfekt sitzt. Mit Größe 54/56 nehm ich da mittlerweile gewisse Abstriche in Kauf, sonst würde ich ja gar nichts mehr finden ...


    Die große Auswahl, die Schlanke beim Kleiderkauf haben, hätte ich auch gern. Ich find zwar immer noch genug, aber wehe, wenn ich mal schnell was Bestimmtes brauche ...

  • Allerdings denke ich, dass deine Mutter und Schwester evt. ziemlich hohe Ansprüche haben, was den Sitz der Kleidung betrifft.
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    Die große Auswahl, die Schlanke beim Kleiderkauf haben, hätte ich auch gern


    Ach naja, meine Mutter hat tatsächlich etwas Probleme mit den Schnitten, ist halt obenrum recht flach aber dafür *gebärfreudige* Hüften (hat ja 3x geklappt:D) - wenns dann mal Sommerkleider oder so geben soll gibts auch immer Luftlöcher :evil: Fands halt doof statt Kaffee zu trinken erstmal beim Aussuchen zu helfen (müssen), aber was tut man nicht für die Familie, später gabs ja dann noch nen Zwischenstop im Starbucks ...


    Klar ist die Auswahl in 54 manchmal recht eingeschränkt aber da muss man creativ sein :rolleyes: Mach meine Klamotten auch mal selber wenns sein muss :D


  • Klar ist die Auswahl in 54 manchmal recht eingeschränkt aber da muss man creativ sein :rolleyes: Mach meine Klamotten auch mal selber wenns sein muss :D


    Wenn ich Kleidung selber mache, stimmt der Schnitt erst recht nicht ... :rolleyes: Hab ich schon mal probiert und es dann wieder gelassen. Ein Buch, in dem steht, wie man gekaufte Sachen ändern kann, hab ich mir auch schon zugelegt, aber irgendwie bin ich, was Nähen betrifft nicht so begabt. Allenfalls dünne Hosen kann ich mir mal zwei cm zu lang kaufen und mit Saumfix rumbügeln. Das krieg ich noch hin ...


    Ich bin eifersüchtig auf Leute, die Nähen können ... (um mal wieder ein bisschen die Kurve zum Thema zu kriegen ;)).

  • Vielleicht wären ja Lekala-Schnitte was für dich, die arbeiten mit Maßen, die man selbst eingeben kann. In der Grundversion mit Taille, Brustumfang und Hüftumfang und in der Komplettversion mit noch mehr Maßen. Ansonsten gibt es ja auch Schnitterstellungsprogramme, die aber entweder sehr teuer sind oder Fachwissen erfordern...

  • Vielleicht wären ja Lekala-Schnitte was für dich, die arbeiten mit Maßen, die man selbst eingeben kann. In der Grundversion mit Taille, Brustumfang und Hüftumfang und in der Komplettversion mit noch mehr Maßen. Ansonsten gibt es ja auch Schnitterstellungsprogramme, die aber entweder sehr teuer sind oder Fachwissen erfordern...


    Ich meinte eher, dass ich nicht gut nähen kann und dann sowieso alles irgendwie verhunzt aussieht. Wenn jemand gerne näht, sind diese Lekala-Schnitte sicher eine gute Sache. Ich hab mir vor Ewigkeiten mal eine Hose genäht und dazu ein fertiges Schnittmuster gekauft. (Damals hatte ich noch eine relativ normale Größe ...). Wenn man die Schnitte tatsächlich seiner Figur anpassen kann, macht das vielmehr Sinn. Ansonsten seh ich für mich keinen Vorteil gegenüber Fertigkaufen. Bis man Stoff, Garn etc. zusammenhat ist man ja meist auch einiges an Geld los. Und da ich nur mit viel Glück eine saubere Naht hinbekomme und sich mein Spass dabei in Grenzen hält, hab ich das mit dem Selbernähen ziemlich schnell wieder aufgegeben.


    Zitat von Pipilotte

    mich würde interessieren wie das Buch heißt
    kannst du mir es verraten ???? :D


    Das Buch heißt "Kleidung ändern leicht gemacht" und ist von Claudia Giesser. Wenn man gut mit der Nähmaschine umgehen kann, ist das sicher ganz hilfreich. Ich nähe mir manchmal Hosen oben enger, da ich Probleme habe, eine Hose zu finden, die an den Beinen weit genug ist und in der Taille sitzt. Das geht aber auch nur, da ich hinterher sowieso was Längeres drüberziehe. Aber wie gesagt, mein Talent bzgl. Nähen hält sich in Grenzen. :o

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