Dicke Akademiker

  • Und Du, liebe Valentina, definierst den Begriff "Akademiker"?


    Für mich ja. Für Euch kann ich nicht sprechen.


    Ein Arzt geht dem Beruf nach Menschen zu heilen. Ob sich viele Ärzte mit der aktuellen Forschung vertraut machen, kann ich nicht sagen. Und er erscheint mir unwahrscheinlich, dass sie selber Forschung betreien und Studien durchführen. Aber meiner Erfahrung nach tun sie es nicht. Das unterscheidet den Arzt als Dienstleister nicht vom Friseur. Denn er tut auch nur Arbeit nach Plan.

  • Für mich ja. Für Euch kann ich nicht sprechen.


    mit Ehrfurcht und einer großen Portion Begeisterung lasse ich mich hier belehren, dass mein Arzt sehr wohl den Stellenwert eines Friseurs hat. " Ich hab das schon immer geahnt"


    Allerdings ist es so, dass es für jemanden wie mich, (die noch nicht mal Abitur hat ) verdammt schwer ist zu erkennen, wer nun in dem illustren Elfenbeinturm der Geisteswissenschaften sein Bleiberecht hat.


    Wenn dann jemand mit so aufgeblähtem Ego dann auch noch dick ist, dann wird es wohl sehr eng werden in diesen Hemisphären.


    Du Valentina, gehörst ja noch nicht allzulange zu den Eliten, deshalb denke ich, dass wenn bei Dir der persönliche Reifeprozess einsetzt Du so ein Thema vermeidest.
    Es ist so peinlich.

  • @ Valentina
    Also sind für Dich nur diejenigen Akademiker, die sich mit der aktuellen Forschung auskennen bzw. befassen?
    Dies tun aber doch hauptsächlich wissenschaftliche Mitarbeiter und es ist auch nur eine der Möglichkeiten, nach einem Studium im gewählten Fachbereich tätig zu sein.


    Meines Wissens nach darf sich jeder Mensch nach dem Erwerb des Abiturs und dem erfolgreichen Abschluss eines Studiums an einer Hochschule bzw. Universität Akademiker schimpfen. Und dabei ist es unwichtig, ob derjenige Medizin oder Kunstgeschichte studiert hat.


    Sprich, wenn Dein Arzt sich die Approbation nicht erschlichen hat, wirst Du sehr wohl von einem Akademiker behandelt, ob Dir das gefällt oder nicht. Selbst wenn er nur Arbeit nach Plan tut.


    Und letztendlich tun das alle Arbeitnehmer, ob in der Forschung oder nicht. Denn diejenigen in der Forschung sind letztendlich genauso Dienstleister in ihrem Bereich, wie es Ärzte in ihren Praxen und Friseure in ihren Salons sind. Da ist keiner besser oder schlechter, schlauer oder dümmer.


    Es kann sogar passieren, dass Dein Friseur ein Hochschulstudium abgeschlossen hat, aber lieber in seinem Salon arbeitet. Dann würde Dir sogar ein Akademiker die Haare schneiden.

  • Natürlich gibt es dicke Akademiker/-innen... nicht zuletzt meine Frau wäre hier als Beispiel anzuführen. Eine meiner Dozentinnen war auch richtig dick und es scheint ihrer Karriere nicht geschadet zu haben.


    Allerdings muss ich zugeben, dass es mir von Berufs wegen auffällt, dass es am Gymnasium (ländliche Gegend) kaum übergewichtige Kinder gibt... vielleicht 5 von 30? Und davon sehr selten besorgniserregend. Und das sind ja auch die zukünftigen Studenten...
    Früher waren es noch weniger... in meinem Abijahrgang waren vielleicht 3-4 Leute dick, bei meiner Frau genauso.


    Schaut man an die Realschule bzw. Mittelschule, ändert sich das Bild... wobei ich jetzt nicht die Diskussion von Zaun brechen möchte, dass Übergewicht etwas mit Bildung zu tun hat. Ich wollte lediglich meine Beobachtungen völlig wertungsfrei wiedergeben.


    Liebe Grüße
    LOF

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Für mich ja. Für Euch kann ich nicht sprechen.


    Ein Arzt geht dem Beruf nach Menschen zu heilen. Ob sich viele Ärzte mit der aktuellen Forschung vertraut machen, kann ich nicht sagen. Und er erscheint mir unwahrscheinlich, dass sie selber Forschung betreien und Studien durchführen. Aber meiner Erfahrung nach tun sie es nicht. Das unterscheidet den Arzt als Dienstleister nicht vom Friseur. Denn er tut auch nur Arbeit nach Plan.


    Valentina, sorry... aber das ist Unsinn. Wer ein Universitätsstudium durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen hat, ist Akademiker. Das ist die allgemeine Definition und daran wird deine Privatmeinung nichts ändern.

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Hallo Valentina, warum sollten Dir an der Uni keine Vorurteile gegenüber Dicken begegnen? Akademiker sind auch nur Menschen. Und sie sind auch nicht über gesellschaftliche Wertvorstellungen erhaben. Zudem ist berufliches oft mit persönlichem verwoben. Es erscheint mir doch recht naiv gedacht, dass die Uni einen Sonderstatus in dieser Welt hat, wo man nur anhand seiner Leistung bewertet wird.

  • Irgendwie enden solche Threads so gut wie immer, entweder im allseitigen beteuern, dass man doch eine sehr dicke Kommilitonin hatte, das Ganze also nicht so wild sein kann ... oder in der Diskussion darüber was richtig dick ist, was ein richtiger Akademiker ist ... oder was auch immer gerade sonst zur Diskussion steht.


    Warum das so ist? Ich denke weil es hart ist auszusprechen, dass viele Menschen mit dick einfach bequem, faul, wenig intelligent, nachgiebig, hilfsbereit aber willensschwach ohne Führungsqualitäten, psychisch angeschlagen, nett aber nicht herausragend, wenig Ehrgeiz, lustig aber wenig Biss verbinden ... ob sie das bewußt denken, lasse ich dahingestellt ... aber unbewusst gibt es solche Automatismen.


    Wie schon mein Deutschlehrer immer so charmant sagte: "Intelligenz säuft, Dummheit frisst." ... das ist in den Köpfen drin, auch (und oft ganz besonders) in den gebildeten Köpfen.


    Da ist es dann wirklich egal ob der Beruf geistige oder körperliche Arbeit erfordert. Für eine Karriere reicht "nett", "hilfsbereit" und "lustig" als assoziierte positive Eigenschaften nicht aus - nirgends.


    Das Ganze geht in der Schule schon los, viele Lehrer sind voreingenommen, da beisst die Maus keinen Faden ab ... das Kleinhalten und Mobben von dicken Kindern durch die anderen Kinder tut sein weiteres dazu.


    Sooo erstaunlich finde ich es nicht, dass dicke Kinder seltener in Gymnasien landen. :rolleyes: Meine Güte LOF, von einem Lehrer hätte ich da schon etwas weniger Scheukappendenke erwartet. Genauso wie Kinder mit Migrationshintergrund auch ... diese Gruppen sind ja nicht von Geburt an weniger intelligent als die anderen Kinder, erhalten aber (auch und vor allem in der Schule) weniger Förderung.



    Meine Mutter musste mit allen Mitteln kämpfen, dass ich ins Gymnasium gehen darf, trotz durchschnittlicher bis guter Noten.
    Dass ich das Gymnasium locker geschafft habe interessierte hinterher keinen der Lehrer die mich in einer Realschule besser aufgehoben gefunden hätten.
    Und ja: ich glaube schon dass das auch daran lag, dass ich damals schon dick (und eher schüchtern und leise) war.


    Oben genannter charmanter Deutschlehrer bewertete meine Abi-Klausur übrigens ganze 4 Punkte schlechter als der neutrale Zweitkorrektor. (Hm ...*grübel* *grübel* was DAS nun wieder bedeutet?)


    Als ich später meinen Berufswunsch bei der Berufsberatung für Studienanfänger nannte wurde der mit einem "Das ist ein großer Traum, vergessen Sie den mal ganz schnell" vom Tisch gefegt. "Was meinen Sie was hier für Leute kommen, die einen ähnlichen Berufswunsch haben, das sind ganz andere Kaliber, die sind aktiv und engagiert, Sie hingegen wirken als wollten Sie alles auf dem Silbertablett serviert bekommen." :rolleyes: Aha. Danke!


    Das nach 5 Minuten Gespräch :rolleyes: - nö, lag natüüürlich nicht daran dass ich dick war, sondern an der scharfen Menschenkenntnis der Berufsberaterin. Ist klar. ;)


    Dass ich meinen (Traum-)beruf dennoch erfolgreich ergriff ... vermutlich reiner Zufall. Die Zauberfee mit dem Silbertablett war da am Werk. :rolleyes:


    Das was Hummel schreibt trifft es geanu:


    Zitat

    als dicker Mensch muss man sich zuerst selbst etwas zutrauen, damit es auch andere Leute tun können.

    Man hat es als dicker Mensch einfach viel schwerer.


    Klar gibt es ab und an die richtig dicke Dozentin, oder die dicke Lehrerin ... das ändert aber doch nichts daran, dass prozentual die Dicken in guten Jobs sehr unterrepräsentiert sind.

  • LoF, die meisten "Kinder" werden ja erst so megadick, wenn sie die WW-Brigitte- und Blöd der Frau Diäten hinter sich gebracht haben, also so nach der Pubertät mit vielleicht Mitte Zwanzig oder so.


    Viele bringen besagte Diäten aber schon mit 12 hinter sich... von daher...



    @Fräulein Wunder:
    Wie gesagt... lediglich eine Beobachtung. Ich bin der letzte, der bei Intelligenz und Körpergewicht in irgendeiner Form einen Zusammenhang vermutet und ich bin der erste, der ganz laut dagegen angeht, wenn jemand so etwas äußert.

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Viele bringen besagte Diäten aber schon mit 12 hinter sich... von daher...



    @Fräulein Wunder:
    Wie gesagt... lediglich eine Beobachtung. Ich bin der letzte, der bei Intelligenz und Körpergewicht in irgendeiner Form einen Zusammenhang vermutet und ich bin der erste, der ganz laut dagegen angeht, wenn jemand so etwas äußert.


    Ja klar ... letzteres war aber nicht die Frage.
    Dass Du als Pädagoge solche Beobachtungen machst, aber dann nicht mal den Versuch einer plausiblen Erklärung und Interpretation startest wie es dazu kommt, dass so wenig dicke Kinder es aufs Gymnasium schaffen finde ich schon etwas schwach und unreflektiert.
    Du kommst auch nur aufs Offensichtliche nämlich auf einen Zusammenhang von Gewicht und Intelligenz. DU persönlich würdest sowas NIE vermuten, klar .. . aber eben auch nur aus Sympathie und persönlicher Anziehung zu Dicken.
    Darüber was wirklich hinter dem Phänomen stecken könnte denkst Du offenbar gar nicht nach.
    Das finde ich schon etwas erschreckend.


  • Warum das so ist? Ich denke weil es hart ist auszusprechen, dass viele Menschen mit dick einfach bequem, faul, wenig intelligent, nachgiebig, hilfsbereit aber willensschwach ohne Führungsqualitäten, psychisch angeschlagen, nett aber nicht herausragend, wenig Ehrgeiz, lustig aber wenig Biss verbinden ... ob sie das bewußt denken, lasse ich dahingestellt ... aber unbewusst gibt es solche Automatismen.


    Das meinte ich auch in meinem Eingangspost, bevor die Diskussion abgedriftet ist.


    Zitat von toni


    mit Ehrfurcht und einer großen Portion Begeisterung lasse ich mich hier belehren, dass mein Arzt sehr wohl den Stellenwert eines Friseurs hat. " Ich hab das schon immer geahnt"


    Wie gesagt, ein Arzt ist ein Dienstleister. Er lernt länger und komplexer und bei einem falschen Schnitt wächst keine Milz nach, aber er bleibt ein Dienstleister.


    Du kannst dich gerne darüber lustig machen und mich peinlich finden. Ich finde auch diese Aussage


    Zitat von toni


    Allerdings ist es so, dass es für jemanden wie mich, (die noch nicht mal Abitur hat ) verdammt schwer ist zu erkennen, wer nun in dem illustren Elfenbeinturm der Geisteswissenschaften sein Bleiberecht hat.


    ebenfalls peinlich. Ja ne ist klar. Auf die unteren sozialen Schichten darf man nicht bashen, aber die "Elite" kann immer einen Hieb vertragen. Nun, wers braucht.

  • Ohne Abitur gehört man direkt zu den "unteren sozialen Schichten" :confused: Geht's noch?


    Und die Arbeit eines Arztes auf die Ebene eines Frisörs zu stellen (Arbeit nach Plan) - sorry aber das finde ich schon verdammt arrogant - zumal mir auch nicht klar ist was das Ganze im Bezug aufs Übergewicht für eine Rolle spielt :confused:

  • Wie gesagt, ein Arzt ist ein Dienstleister. Er lernt länger und komplexer und bei einem falschen Schnitt wächst keine Milz nach, aber er bleibt ein Dienstleister.


    wenn Du mal ernsthaft erkrankt bist, wirst Du Dir garantiert wünschen, einen Arzt zu haben, der sich nicht als Dienstleister versteht, sondern als Arzt.

  • @ Valentina: warum ist es Dir denn so enorm wichtig, den Medizinern ihren akademischen Status abzuerkennen? Und in wieweit dient dies Deiner Argumentationsstruktur? Denkst Du, Ärzte gehören nicht zu den Menschen, die reine Kopfarbeit leisten (bei denen der Körper im Beruf keine Rolle spielen sollte)? Oder ist Deine Meinung 'Ärzte sind keine Akademiker' grad so ein Trend unter den Biologen? So viel zum Thema: Konkurrenzverhalten an der Universität...ach ja, und es ist nicht nur das Gewicht. Beobachte mal, wie viele Frauen in höheren Positionen vertreten sind.

  • ich werde irgendwie das gefühl nicht los, dass es hier nicht speziell um dicke und Studium geht sondern eher um "valentina hat einen Job gefunden aber noch nicht die Anerkennung aus ihrem Umfeld".

    mein Gott, ich war auch ne Zeitlang in der Forschung...ja und...heut findet das mein Chef spannend wenn ich ihm davon erzähle aber mehr auch nicht!!!
    im übrigen, ich hab kein abi und studiert hab ich auch nicht, ich wurde von meinem damaligen Chef halt aus einem anderen Bereich abgeworben...bin ich jetzt ein Akademiker???:rolleyes:

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Ich war mega dünn und habe erfolgreich studiert.
    Ich war schon dick, als ich ebenso erfolgreich ein Aufbaustudium absolviert habe und bin glückliche dicke Akademikerin.


    Aus meiner ehemaligen Abi-Klasse gibt es etliche dicke Akademikerinnen, und niemand nimmt ihnen den Uni-Abschluss weg. ;)


    Was mir aber sehr angenehm ist, mein Hausarzt übertrifft mich an Gewicht! Und von daher vertraue ich ihm, wenn er mir etwas anrät. Wenn er sagt: "Wir Dicken ..." oder "Wir Schwergewichte brauchen ..." dann weiß ich, dass er genau weiß, wovon er spricht. :D

  • Was mir aber sehr angenehm ist, mein Hausarzt übertrifft mich an Gewicht! Und von daher vertraue ich ihm, wenn er mir etwas anrät. Wenn er sagt: "Wir Dicken ..." oder "Wir Schwergewichte brauchen ..." dann weiß ich, dass er genau weiß, wovon er spricht. :D


    Das fänd ich persönlich höchst unangenehm. Das stellt eine persönliche Verbindung her wo keine ist - ich muss mich nicht mit anderen Dicken verbunden fühlen, nur weil wir zufällig beide Übergewicht haben. Anmaßend finde ich das ebenfalls, weil es impliziert, dass alle dicken Menschen die gleichen Angewohnheiten und Probleme haben.


    Hier ist übrigens noch ne dicke Akademikerin ;)

  • Ach, ich kenne den Doc seit fast einem Vierteljahrhundert, und wenn er zum Beispiel über eine bestimmte Untersuchung oder eine Impfung spricht, dann weiß ich, er hat sich ganz sicher damit vor dem Hintergrund der Körperfülle schon mal auseinander gesetzt.


    Das finde ich recht angenehm - er weiß, wovon er redet - und er schiebt irgend welche Gebrechen nicht automatisch auf das Körpergewicht.


    Würde allerdings ein wildfremder Mensch erst mal Solidarität heucheln, weil wir beide keine UHUs sind, würde ich mich auch ein wenig merkwürdig fühlen, da gebe ich dir Recht.

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