Angepöbelt beim Einkaufen

@ Wum

Zitat

Unmöglich, aber in letzter Zeit regt mich solche Intoleranz sowieso derb auf.
Nicht dass nicht jeder seine Meinung haben darf, aber ich finde manchmal ist es unmöglich dass man sie anderen so unter die Nase reibt, genauso unmöglich wie andere zu beschimpfen oder zu verprügeln oder sonst was, wenn sie eben eine andere Meinung haben als man selbst.
Ich finde den Gedanken seinen Bon herzugeben sehr nett und finde nicht dass das was herablassendes ist ( oder so ähnlich).

da hast du vollkommen Recht und auch ich finde es nett, dass die Ela ihren Bon der alten Dame geben wollte.
Außerdem fand ich das mit dem Bon so gut, weil sie ja kein Bargeld gibt und durch den Bon weniger der alten Dame das Gefühl gibt, sie würde der Frau Allmosen geben.
Deshalb fand ich das von Ela sehr gut überlegt.

Das mit den Give-away-boxen ist ja wirklich super, wobei ich hoffe, dass die Sachen, welche man dort abgibt auch verschenkt werden oder nur für wirklich kleines Geld verkauft werden. Nicht, dass die Veranstalter somit in die eigene Tasche wirtschaften. Sowas soll es ja geben.

Also wenn ich was spenden will, dann gehe ich hier zur örtlichen Tafel! Da kann dann derjenige hinkommen, der wirklich bedürftig ist.

Zitat von chila

@ Wum

Das mit den Give-away-boxen ist ja wirklich super, wobei ich hoffe, dass die Sachen, welche man dort abgibt auch verschenkt werden oder nur für wirklich kleines Geld verkauft werden. Nicht, dass die Veranstalter somit in die eigene Tasche wirtschaften. Sowas soll es ja geben.

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So viel da gesagt wurde, wurden die Boxen (ganz billig aus Spanplatten geschraubt) gespendet und die Boxen sind vollkommen kostenlos, einfach was man weggeben möchte reinlegen und was man gerne hätte mitnehmen und gerade das finde ich gut.
Als wir damals aus unserem Haus ausgezogen sind, hatten wir auch so einen "sozialen Verein" angerufen, weiß den Namen leider nicht mehr.
Wir hatten etliche Sachen, die einfach nicht mehr mit umziehen konnten wegen Platzmangel, z.B. ne gepflegte Schlafcouch, ein Echtholzbett, Wohnzimmerschrankwand, verstellbarer Echtholzschreibtisch, Geschirr usw. und die haben NICHTS mitgenommen weil sie zu faul waren das nach unten zu tragen.
Gut das wäre jetzt auch nichts für so ne Box, aber oft hat man ja so Kleinkram. Cds die man nicht mehr hört, man hat sich neues Geschirr gekauft usw.

Zitat von mandan69

Also wenn ich was spenden will, dann gehe ich hier zur örtlichen Tafel! Da kann dann derjenige hinkommen, der wirklich bedürftig ist.

eine humane Einstellung, find ich.
Es gibt z.B. wirklich reiche Leute, die alles daran setzen dass keinesfalls ihr Name bekannt wird, wenn sie spenden. Die Mitarbeiter haben um individuell helfen zu können.
Ich komme aus der freien Wohlfahrt und kann bestätigen, dass die größten Spenden oft von Leuten kommen, die nicht genannt werden wollen.
Ich kenn allerdings auch die Aussage von so einem absolut sozial eingestellten Menschen, wie "wenn ich Dankbarkeit will, dann kauf ich mir einen Hund".

Zitat von Wum

Als wir damals aus unserem Haus ausgezogen sind, hatten wir auch so einen "sozialen Verein" angerufen, weiß den Namen leider nicht mehr.
Wir hatten etliche Sachen, die einfach nicht mehr mit umziehen konnten wegen Platzmangel, z.B. ne gepflegte Schlafcouch, ein Echtholzbett, Wohnzimmerschrankwand, verstellbarer Echtholzschreibtisch, Geschirr usw. und die haben NICHTS mitgenommen weil sie zu faul waren das nach unten zu tragen.

die Diskussion hatten wir schon mal hier...
trotzdem nochmal..
die sogenannten Vereine sind in der Regel die AWO, die Caritas, die Stadtmission und einige andere.
Ist Dir eigentlich klar, was so einem Verein so eine "Sperrmüllabholung" kostet? Die Leute sind Mitarbeiter, die bezahlt werden müssen, der anfallende Verwaltungsaufwand, das Zwischenlagern und oftmals nötige Reinigen und vorgeschriebene desinfizieren der Ware. Wenn dann Bedarf von jemanden besteht z.b. eine alleinerziehende Mutter ohne Auto, kommen nochmals Transportkosten und das aufstellen v. z.b. einer Schrankwand dazu.
Wäre ratsam, dass hier der Begriff "Faulheit" nochmals überdacht wird.

Zitat von toni

Wäre ratsam, dass hier der Begriff "Faulheit" nochmals überdacht wird.

Wenn da 2 Männer vorm Bett stehen und der eine sagt:
Könnten wir ja schon mitnehmen.
Und der andere sagt:
Dann müssen wirs aber einen Stock runter tragen
Und der erste antwortet:
Dann lassen wirs da

Dann finde ich schon dass man das als faul bezeichnen kann. Zudem hat der Verein BEVOR sie kamen samt Laster, eine Liste SAMT Fotos bekommen, ich meine dann muss man auch nicht das teure Benzin verfahren...
Was ich eigentlich sagen wollte, ist dass ichs einfach schade finde, dass wirklich gute und auch teure Möbel auf den Sperrmüll gehen, die andere noch gut gebrauchen können.
Im übrigen sind Holzmöbel schnell zu reinigen....

Ist zwar jetzt etwas OT, aber da sich das Thema auch ein wenig in diese Richtung ausbreitet, eine kleine Anmerkung von mir.

Wer Dinge hat, die er nicht mehr benötigt, die aber noch brauchbar sind, kann diese auch über Freecycle verschenken. Ganz egal, was es ist - das geht von Möbeln über Bücher, CDs bis hin zu Kinderkleidung.

Einfach mal nach dem Stichwort "Freecycle" googlen - es gibt in vielen Ecken von Deutschland inzwischen dieses Netzwerk. Und auf der Freecycle-Seite ist auch ganz gut die Idee und Funktionsweise beschrieben.

OT
Verschiedene Städte bieten Bücherboxen an. Mehrere Städte hier im EN-Kreis haben in den Fuzos Boxen in denen Bücher reingestellt und entnommen werden können. Der örtliche Stromversorger beliefert das Häuschen umsomst mit Strom für Licht und Wärme.

Die Abholer unserer Tafel, AWO etc sind fast alles 1€-Jobler. Falls man sich von dort Sachen holt und auch liefern läßt, muß man je nach Einkommen, also auch als ALG2-Empfänger einen Obulus entrichten.
Die kommen erst mal vorbei, gucken sich die Sachen an und holen, die dann aber auch ab. Ansonsten ebay-Kleinanzeigen oder örtliche Anzeigen in Werbeblättchen und Supermärkten unter Helfen und Schenken.
Unsere Tafelläden hier sind für alle offen, nur mit einem Tafelausweis bekommt man Sachen 50% billiger, ebenso in den Kleiderkammern.
Die Bücherboxen nutz ich schon seit längeren, leider bin ich bis jetzt nur Bücher losgeworden, die, als Mängelexemplar gekauft, aufm Trödel nix bringen.

Hallo, es gibt schon unverschämte Leute. Mich hat auch mal ein Fremder gefragt, was ich wiege.

Gruß mandy

hallo ela

ich kann sehr gut nachfühlen, was du empfunden hast. du hast an nichts böses gedacht, im gegenteil, und dann hat jemand ohne vorwarnung oder grund deine grenzen überschritten und dich auf der persönlichen ebene angegriffen. ich denke zwar auch, daß die frau ganz andere probleme hat und "nur" ihren frust an dir ablassen wollte, trotzdem ist das sicher keine art und weise mit einem anderen umzugehen.

mir ist das früher auch immer passiert - und es hat so weh getan, denn ich habe einfach nicht verstanden, wieso das passiert. ich war immer freundlich und höflich zu den leuten und befand mich plötzlich von gleich auf jetzt in solch einer situation. ich war dann immer tief verletzt und wäre am liebsten im erdboden versunken. hinterher kam dann immer der selbsthass, marke: kein wunder, daß dich keiner mag, schau dich doch mal an wie fett du bist ect...

...WENIG HILFREICH - im gegenteil, man selber zieht das tempo in die abwärtsspirale noch an.

das ding ist: durch die erziehung/gesellschaft bzw deren einstellung gegenüber dicken menschen, ist es schon früh geschehen, daß andere über unsere grenzen gelatscht sind. wir haben das zugelassen und uns sozusagen "daran gewöhnt".

man hat ja nie gelernt solche art grenzüberschreitung zu hinterfragen bzw "richtig" darauf zu reagieren.
meist findet man sich ja selber auch zu dick und genau DAS ist die tür die zum schmerz führt. man wurde vom eigenen umfeld meist so eingenordet, daß man selber dicksein mit allerlei negativen einstellungen behafet hat. und da liegt der hase im pfeffer. es gibt einen schönen, sehr passenden sprch von ELEANOR ROOSEVELT:

"Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen dich minderwertig zu fühlen".

dieses "einverständnis" haben wir unbewußt aber schon vor langer zeit anderen eingeräumt - eben WEIL wir selber damit großgeworden sind, daß dick sein etwas schlechtes ist. und wenn man zukünftig nicht mehr durch solche menschen verletzt werden will, muss man an der eingenen einstellung zu sich und zu seinem körper/ seinem selbst arbeiten. man muss sich selber quarsi positiv besetzen.

denn wenn DU der meinung bist, mit dir ist alles in ordnung, daß du ein wunderbarer mensch bist und zwar genauso wie du jetzt bist, mit allem drum und dran, kann dich niemand verletzen. es würde alles an dir "abprallen", du könntest den anderen gleich durchschauen, was sein motiv ist (in dem fall eigener frust) - und könntest denjenigen damit einfach stehen lassen. als wenn dir jemand eine tasse tee anreicht, du sie aber nicht automatisch annimmst, sondern sagst: nein, ich möchte keine tee :p - und den raum verläßt.

...ist natürlich nicht von gleich auf jetzt machbar und es ist ein ziemlich kniffelige angelegenheit. aber das arbeiten daran lohnt sich auf jeden fall.

schöne pfingsten

Keksfriedhof

Hallo Ela,

das ist mir zum Glück noch nie passiert, dass mich jemand so offen angemacht hat.

Meine Tochter hat nur schon ein paar Mal bemerkt, dass irgendwelche Tussis über mich gelästert oder gelacht haben. Früher hat meine Tochter sich geschämt, weil ich so dick bin (135 kg). Aber jetzt ist sie fast 16, da hat sie das nötige Selbstbewusstsein und kann drüber stehen. Da bin ich froh.

Mann oh Mann, was es für Leute gibt. Schlimm.

Viele Grüße

Linda

Zitat von Nicola2

Ich glaube, es ist wirklich wichtig, sich klarzumachen, dass solche Vofälle mit einem selbst eigentlich nur ganz wenig zu tun haben.

Womit Du natürlich zu 100 % Recht hast. Aber leider findet das nur im Kopf statt und wirkt sich auf die Gefühlslage nicht aus, zumindest nicht sofort.

Zitat von Nicola2

Da kommt eine böse, bittere Frau und die braucht ein Ventil - und Dicke anzupöbeln liegt da ja im gesellschaftlichen Klima nicht so fern. Trotzdem - die echten Probleme sind ganz und gar auf Seiten des Pöbelnden, denke ich.

Ja, ganz sicher - was die Ursache angeht. Aber es ist gefühlstechnisch eben auch problematisch, wenn man mit etwas "beschossen" wird, was man als Schwäche einzuordnen gelernt hat. Würde mich jemand wegen meiner Haarfarbe oder Klamotten anpöbeln, würde mich das gar nicht interessieren. Wegen meines Gewichtes oder meiner MS-bedingten Probleme (Dingen also, die ich nicht - oder nur sehr bedingt - ändern kann und unter denen ich sowieso schon leide) - das geht dann an die Substanz.

Zitat von Nicola2

Trotzdem ist man immer wieder erschrocken - ich kenne das auch, dass man so ein Erlebnis länger mit sich herumträgt.

Leider hast Du auch hier Recht. Was mich dabei am meisten ärgert, ist, dass derjenige, auf dessen Konto das geht, wahrscheinlich nie wieder dran denkt.

ich denke der Mülltonnenwühlenden Dame war es einfach mehr als peinlich + unangenehm , dass du sie dabei "erwischt" hast als sie nach Pfandflaschen gesucht hatte !
Solange sie in der Meinung war unentdeckt zusein , nicht angesehen + angesprochen wurde , bekommt es keiner mit , fühlte sie sich unentdeckt , was eigentlich Blödsinn ist weil hinschauen tut jeder nur wenige reagieren .

Du hättest Modellmaße haben können , trotzdem hätte sie dich angepöbelt , eben mit anderen Worten !

also nimm es nicht persönlich , es bringt überhaupt nichts über ihr Verhalten oder über ihr Anpöbeln nachzudenken und eine Erklärung zusuchen ! Es bringt nichts , zumal diese Flaschenfrau im Nachhinein sicher keinen einzigen Gedanken an dich verschwendet ... damit machst du dir dein Leben schwer und ehrlich , was soll das bringen ????
( Nichts - du änderst die Situation nicht )

wünsche noch einen schönen Pfingstmontag
LG
Pipilotta ♥

Zitat von Nicola2

Und man selbst ist so fassungslos, dass man eigentlich nur noch die Handtasche schwingen und ihnen eins überbraten will, es aber natürlich nicht tut. Solche Leute haben ja auch immer Glück, dass man selbst halt nicht so durchgeknallt und schrankenlos ist, wie sie.

ist doch schön, wenn man immer wieder jemanden findet von dem man sich nach untenhin abgrenzen kann.
Ist ja auch einfach zu erklären:
Spuckt man nach unten, dann trifft man in der Regel.
Aber spucke mal nach oben (Ärzte, Chefs usw. usw....) dann fällt der Geifer meist auf einen selbst zurück.

Zitat von toni

ist doch schön, wenn man immer wieder jemanden findet von dem man sich nach untenhin abgrenzen kann.
Ist ja auch einfach zu erklären:
Spuckt man nach unten, dann trifft man in der Regel.
Aber spucke mal nach oben (Ärzte, Chefs usw. usw....) dann fällt der Geifer meist auf einen selbst zurück.

Sie hat doch Recht. Wer sich anderen gegenüber mehr oder weniger grundlos so danebenbenimmt, muss schon reichlich primitiv sein. Auch solche Tatsachen muss man feststellen dürfen, ohne für überheblich gehalten zu werden.