Psychopharmaka to go......

  • Vor drei Monaten war ich wg. Herzrhythmusstörungen (HRS) im Krankenhaus, meine HRS wurden durch eingeklemmte Brustwirbel ausgelöst. Die behandelnde Ärztin im KH frage mich, ob ein Neurologe bei mir vorbei schauen darf, auch wegen meinem starken Übergewicht, ich willigte ein.

    Am nächsten Tag kam der Neurolog in mein Zimmer und fragte sogleich "wenn sie HRS haben, haben sie dann Angst!?" ich antwortete "nein, eigentlich nicht, da ich HRS schon öfter hatte, weiß ich, dass ich dabei so ruhig wie möglich sein muss" der Arzt darauf "haben sie Panik während den HRS!?" ich "nein, Panik nicht, aber die HRS sind unangenehm" er " aber die HRS machen einem doch Angst!?" ich "sicher die HRS sind blöd, aber wenn ich nicht ruhig bleibe, verschwinden die HRS überhaupt nicht mehr"

    Es waren nun ca. drei Minuten vergangen und der Arzt sagte zu mir "ich möchte ihnen Medikamente geben gegen die Angst und eine Gesprächstherapie mit ihnen durchführen. In diesem Moment dachte ich an die versteckte Kamera und teilte dem Arzt mit, dass ich, für mich, Psychopharmaka partout ablehne und eine Gesprächtherapie würde ich nur bei einem Therapeuten machen dem ich auch vertaue.

    Ohne Worte drehte der Arzt sich um und ging. Am nächsten Tag bei der Visite pflaumte meine Ärztin mich an und sagte "mir wurde mitgeteilt, dass sie Mitarbeitsunwillig sind" ich verstand nichts mehr und frage sie wie sie darauf kommt (ich dachte nicht mehr an den Neurologen) und sie erkärte mir, dass der Neurologe ihr mitgeteilt hatte, dass ich keine Psychopharmaka nehmen würde, obwohl er diese für nötig erachten würde.

    Ich frage meine Ärztin was das für Methoden sind bei denen ein Neurologe in vier Minuten eine Diagnose stellt und darauf hin solche Tabletten verschreibt. Meine Ärztin reagierte genervt und sagte "die Tabletten gegen die Schildrüsenunterfunktion nehmen sie, aber jetzt ein" :confused: ich darauf hin "Moment, der erste Schildrüsenwert bei mir war zu niedrig, aber die anderen beiden Werte, besonders der wichtigste Wert, hatte gestern noch gefehlt, sind die beiden Werte denn auch verändert bei mir!?", fragte ich meine Ärztin.

    Die Ärztin blätterte in ihrer Kartei und sah mich wieder genervt an und sagte "na gut, in Ordnung, aber wenn sie zuhause sind, dann nehmen sie in Zukunft Salz mit Jod"...keine Entschuldigung und keine Erklärung. Ich ließ mich am selben Nachmittag selbst entlassen, denn ich kam mir, in diesem KH, vor wie im Mittelalter und ich fragte mich was denn die Patienten machen die sich nicht wehren können..................... :mad:

    Danke, für das Lesen :)

  • Leide ich in letzter Zeit unter Verfolgungswahn oder werden diese netten Psychopharmaka immer freigiebiger verschrieben und auch viel eingeworfen?? :mad:


    Ich treibe mich auch in einem anderen Forum rum, da gibt es fast nur User, die eine Therapie machen (stationär oder ambulant), zum Psychodoc gehen und lustige rosa Pillen einwerfen. Die Erfolge sind grossteils laut eigenen Angaben null aber es wird fleissig weitergemacht....


    Wieso ist das so? Wieso scheint es nur noch damit zu gehen? Und bin ich da die Ausnahme, weil ich diesen Dreck nicht nehmen will und auch nicht irgendwelchen Therapeuten von meinem Leben und meinen Baustellen erzählen will?


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.

  • Leide ich in letzter Zeit unter Verfolgungswahn oder werden diese netten Psychopharmaka immer freigiebiger verschrieben



    Ich denke diese Art von "Hirndoping" hält erst Einzug bei uns, denn wenn du dir die Zahlen ansiehst alleine von Ritalin.....Wahnsinn! In den letzten 20 Jahren ist der Verbrauch von Ritalin um das Fünfzigfache gestigen :eek:

    Auch die Erwachsenen entdecken Ritalin für sich...kaufen, schlucken und besser sein........:confused:

  • Tja, bei sowas bekommt man mehr Angst davor, im Notfall an solche Quacksalber zu geraten als vor dem Notfall selbst.


    Ich hab Nummern erlebt, da dachte ich auch, ich steh unter Hamstern im abgeholzten und blankgebohnerten Urwald.


    Nur mal als Beispiele: Ein Allergologe, dem ich von schweren Reaktionen nach einer Gemüsesuppe berichtete, riet mir nur 5 Minuten später, mehr Gemüse zu essen, da meine Blutwerte schlecht seien. Danach mied ich die Praxis nach Kräften für viele Jahre, denn ich bin der Ansicht sowas darf nicht passieren.
    Leider war ich vor 2 Monaten gezwungen, wegen einer akuten Reaktion auf einen Insektenstich am späten Nachmittag einen Arzt aufzusuchen und nur diese Praxis hatte so spät noch offen. Mein Bein war geschwollen, mein Knie und meine Hüfte tat weh, ich hatte verständlicherweise Probleme meinen Strumpf wieder anzuzeihen ... und was fällt diesem Knallkörper aus dem Gesicht? "Sie bewegen sich wie eine Hundertjährige. So nehmen sie nie was ab."
    In dem Augenblick hab ich echt überlegt, ob ich mir den am Kragen zu mir runterhole und dem Heini ein paarmal so richtig was zwischen die Augen gebe. Hab mich dann wortlos dagegen entschieden und nun mit einer anderen Praxis ausgemacht, daß die Ergebnisse der Blutuntersuchung per Fax angefordert werden. Denn sollte mir der Typ nochmal übern Weg laufen garantiere ich für nix mehr. Und anfassen lasse ich mich von einem derart merkbefreiten Jagdscheininhaber nie wieder.


    Ebenfalls ein frisches Erlebnis ist dies

    , wo ich unfreiwillig einen mehr als 2-tägigen Hungerstreik durchgezogen hab, weil das Wissen des Diätpersonals einfach erschreckend unterirrdisch war.


    Toll war auch eine Ärztin, bei der ich - übrigens ebenfalls mit Rhytmusstörungen - landete. Bei mir waren diese allerdings (so weiß ich jetzt) bedingt durch eine heftige Reaktion auf unverträgliche Lebensmittel und wurden nach einem Behandlungsversuch mit Tabletten um ein Vielfaches heftiger.
    Da meinte die gute Frau ganz locker, das wäre nur schlimmer geworden, weil ich den Beipackzettel gelesen und mich drüber aufgeregt hätte. Sie habe 8 Jahre studiert und muß sowas schließlich wissen.
    Meine Antwort, daß ich seit 30 Jahren in meinem Körper lebe und weiß, worüber ich mich aufrege und worüber nicht, gefiel ihr nicht wirklich. Die folgende Unterhaltung war kurz aber ... furios.
    (Es lag übrigens an den Tabletten. Fand ich später im Zusammenhang mit Entdeckung ebendieser Unverträglichkeit auf der absoluten No-Go-Liste eines Lehrbuchs. Und weiterhin wäre diese Unverträglichkeit schon genau an diesem Punkt aufgefallen, hätte man meine Reaktionen nicht einfach so abgetan sondern sich informiert, warum eine Verschlimmerung in BPZ angegeben wurde.)


    Ich denke, das alles liegt zum einen schlicht und einfach an der Ausbildungsform, die extrem auf Reinstopfen und stichwortbezogenen Abfragen unzusammenhängender Information ausgelegt ist.
    Da lassen sich oft sinnvollere Gespräche mit einer Horde Papageien führen. Die hören einem zumindest zu bevor sie losplappern.


    Da hilft nur fragen und mit Krallen und Zähnen wehren, solange man bei Bewußtsein ist und die gleichen Maßstäbe anzulegen als wenn man sein geliebtes Töfftöff zur Reparatur bringt. Einem Mechaniker glaubt man ja auch nicht jeden Scheiß. Stell Dir eine derartige Unterhaltung mal in einer Schrauberbude vor. Da würdest Du Dich vor Lachen auf den Boden schmeißen und danach den Chef zur Seite winken ... und dabei geht es da noch nicht einmal um Dein Leib und Leben. Ok... man ist da auch nicht so angeschlagen, wie man es verständlicherweise ist, wenn es ums Leben geht. Aber trotzdem ... Renitenz gegen Ignoranz!

  • "na gut, in Ordnung, aber wenn sie zuhause sind, dann nehmen sie in Zukunft Salz mit Jod"


    Genau das mach' bitte nicht, eine Unterfunktion aufgrund von Jodmangel ist extrem unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher wäre eine Hashimoto Thyreoiditis als Ursache und da ist Jod kontraindiziert. HRS können übrigens mit der Unterfunktion zusammenhängen.

  • Mit dem Ritalin,das kenne ich auch.Ich habe eine schwerbehinderte Tochter,aber sie ist in keinster Weise hyperaktiv,trotzdem wurde ihr Ritalin verschrieben.Ich habe dem Arzt vertraut und es ihr gegeben.Sie bekam Haarausfall vom feinsten und hat nachts immer weniger geschlafen.Sie hat einen schweren Herzfehler und eigentlich verträgt sich Ritalin mit dem Krankheitsbild auch gar nicht und so habe ich mich doch noch mal an einen anderen Arzt gewandt.Ich sollte es dann sofort wieder absetzten,was ich auch tat.Seitdem hole ich mir immer mehrere Meinungen ein.

    Zur Kinderklinik müssen wir auch alle paar Monate und dort will mir der Arzt ständig Dipipiron verschreiben,obwohl die Nebenwirkungen sehr schlimm sind und auch nach absetzten des Medikaments nicht wieder verschwinden.Sogar zu ungeklärten Todesfällen kam es schon,aber er macht da auch keinen Hehl draus.Er sagt ganz offen welche Nebenwirkungen es geben kann und dennoch will er es mir unbedingt andrehen.
    Ich finde es schlimm wie sorglos die Ärzte damit umgehen.

  • In dem Augenblick hab ich echt überlegt, ob ich mir den am Kragen zu mir runterhole und dem Heini ein paarmal so richtig was zwischen die Augen gebe.



    Oh, super hab ich jetzt gelacht, Danke! :D

    Da meinte die gute Frau ganz locker, das wäre nur schlimmer geworden, weil ich den Beipackzettel gelesen und mich drüber aufgeregt hätte.



    Mein Schwager ist auch Arzt und ausserdem, dass er mich gerne beleidigt, ist er der selben Meinung "Beipackzettel machen krank" :confused:

  • Ja ja, die lieben Beipackzettelchen....hätte meine Kardiologin den mal gelesen. Sonst hätte sie - und auch mein Hausarzt - gewusst, dass es bei dem mir verschriebenen Medikament gern zu Husten kommt. Und mir wäre nicht ein lecker Hustenblocker mit Codein verschrieben worden - und das über Monate....hätte ich den nehmen sollen? :mad:


    Erst als ich den Beipackzettel kopierte und die betreffende Stelle markerte, bekam ich ein anderes Herzmedikament.


    Genauso nett ein Neurologe, der mir wegen meiner ständigen Kopfschmerzen ein Antidepressiva verschrieb. Ich zitterte wie ein Junkie auf Entzug, konnte nicht mal mehr Geld aus der Börse nehmen - als ich ihm den Zettel vorgelesen habe und sagte, dass er das gerne selber nehmen könnte, wurde mir gesagt, das wäre "das einzige Medikament, das hilft" und ich bin gegangen.


    Ich bin seit mindestens einem Jahr bei keinem Arzt mehr gewesen. Und es geht mir weder schlechter noch besser - also was solls....


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.

  • Genau das mach' bitte nicht, eine Unterfunktion aufgrund von Jodmangel ist extrem unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher wäre eine Hashimoto Thyreoiditis als Ursache und da ist Jod kontraindiziert. HRS können übrigens mit der Unterfunktion zusammenhängen.



    gescheider wäre es aber zu nen arzt zu gehn, der sich wirklich damit auskennt und die schilddrüse ordentlich untersuchen zu lassen. im übrigen haste heute nicht nur jod im salz sondern auch in fast allen anderen lebensmitteln...ausser du kochst nur aus frischen zutaten und backst dein brot selber...deutschland ist zwangsjodiert :rolleyes:

    Zitat

    Am nächsten Tag kam der Neurolog in mein Zimmer und fragte sogleich "wenn sie HRS haben, haben sie dann Angst!?" ich antwortete "nein, eigentlich nicht, da ich HRS schon öfter hatte, weiß ich, dass ich dabei so ruhig wie möglich sein muss" der Arzt darauf "haben sie Panik während den HRS!?" ich "nein, Panik nicht, aber die HRS sind unangenehm" er " aber die HRS machen einem doch Angst!?" ich "sicher die HRS sind blöd, aber wenn ich nicht ruhig bleibe, verschwinden die HRS überhaupt nicht mehr"



    wenn du öfters aus unerklärlichen gründen HRS hast könnten panikattacken verantwortlich sein, könnten! ich denk mal, dass das gespräch mit dem neurologen darauf hinauslaufen sollte.
    vor ein paar wochen war es bei mir so schlimm, dass ich ins kh eingeliefert wurde, im krankenwagen konnte man aber auf den bei mir angeschlossenen gerätschaften schon sehn, dass es mir wärend der fahrt immer besser ging...reine kopfsache, bist auf den weg ins kh, dir wird geholfen, musst nicht sterben...gut, letzteres geht mir nicht mehr durch den kopf weil ich heut weiss was es ist aber blöd isses trotzdem.
    im kh checken die einen dann nochmal durch und man wird wieder entlassen, sind halt panikattacken und wann die nächste kommt weiss eh keiner!

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    Was deinem Partner lieb und teuer, ergibt das schönste Osterfeuer.Wenn Blumen Nachbars Beete zieren, musst du es mit Gift probieren.:cool:

  • Ich denke diese Art von "Hirndoping" hält erst Einzug bei uns, denn wenn du dir die Zahlen ansiehst alleine von Ritalin.....Wahnsinn! In den letzten 20 Jahren ist der Verbrauch von Ritalin um das Fünfzigfache gestigen :eek:

    Auch die Erwachsenen entdecken Ritalin für sich...kaufen, schlucken und besser sein........:confused:


    Gerade dieses Ritalin halt ich für sehr fragwürdig....gib Deinem Kind ne Pille und alles läuft. Die Spätfolgen dieses Dopings sind nicht abzusehen und wenn man sich ein bisschen beliest, dann kann man auch versuchen ohne diese Tablette klar zu kommen.


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.

  • Ich finde, der heutige Umgang mit Psychopharmaka ist so eine einerseits-andererseits-Sache.

    Geschichten, wie man sie hier liest und wie ich sie als Betreuerin teilweise z.B. in Pflegeheimen erlebe sind wirklich schlimm! Von Ritalin mal ganz zu schweigen.

    Andererseits kommt der erhöhte Konsum aber auch daher, dass psychische Erkrankungen und deren Behandlung nicht mehr so ein Tabu sind wie noch vor einigen Jahren, was den Betroffenen sicher einiges leichter macht!

    Und es kann nach meiner Erfahrung durchaus sinnvoll sein, bei einigen Erkrankungen, wie z.B. Depressionen mit einer medikamentösen Therapie zu beginnen und dann mit mehr Kraft nach Ursachen zu suchen.
    Aber: Nicht immer können psychische Erkrankungen durch Therapie, Veränderungen im Umfeld etc in den Griff bekommen werden. Und warum sollen die Betroffenen dann leiden, wenn es doch Abhilfe gibt?

    So wie es aussieht ist schlicht und ergreifend der einzelne gefragt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob er solche Medikamente nehmen möchte oder nicht (abgesehen von Erkrankungen, wo es keine andere Möglichkeit gibt).

    LG Merian

  • HRS habe ich auch öfter.Beim erstenmal wars auch so schlimm,daß ich dachte ich hätt nen Herzinfarkt.
    Es wurde dann nur ein EKG gemacht und dann durfte ich wieder nach Hause gehen.Mein Hausarzt hat mich dann komplett durchgecheckt und ist zu dem Ergebnis gekommen,daß es stressbedingt sei.
    Ich habe aber auch Angst dabei,denn die HRS kommen bei mir aus heiteren Himmel,ich versuche dann ruhig zu atmen und bin froh wenns vorbei ist.
    Die Geschichte mit dem Ritalin ist schlimm,wenn man sich mal in den Schulklassen umhört,bekommt jedes dritte Kind(Aussage einer Lehrerin meines Sohnes,Grundschule)Ritalin oder ähnliche Medikamente und jedes zweite Kind macht irgendeine Therapie.
    Als ich in der Grundschule war,gabs das alles gar nicht und aus unserer Generation ist auch was geworden.
    Selbst der Hausarzt verschreibt den Kindern schon Ritalin,obwohl es ja eigentlich gar nicht sein Fachbereich ist das festzustellen.Sehr beunruhigend.

  • HRS habe ich auch öfter.
    ...
    Mein Hausarzt hat mich dann komplett durchgecheckt und ist zu dem Ergebnis gekommen,daß es stressbedingt sei.


    Und hast Du in all diesen Situation auch Streß? Kannst Du auch Streß haben, ohne daß es gleich zu Herzbeschwerden kommt?
    Oder ganz klar gefragt: Welche Streß/HRS-Kombinationen sind bei Dir bereits aufgetreten?
    1. Du hattest Streß und HRS
    2. Du hattest kein Streß und keine HRS
    3. Du hattest kein Streß, aber trotzdem HRS
    4. Du hattest zwar Streß, aber trotzdem keine HRS


    Wobei die Punkte 3 und 4 am allerwichtigsten sind, um sagen zu können, ob sich anhand der Punkte 1 und 2 überhaupt eine Diagnose - welcher Art auch immer - stellen läßt.
    Falls sich gerade Punkte 3 und 4 regelmäßig dazwischenmogeln sollten, vergleiche Deinen Speiseplan und die verzehrten Mengen an den betreffenden Tag mal mit

    - Stichwort Histamin.

  • HRS habe ich auch öfter.Beim erstenmal wars auch so schlimm,daß ich dachte ich hätt nen Herzinfarkt.
    Selbst der Hausarzt verschreibt den Kindern schon Ritalin,obwohl es ja eigentlich gar nicht sein Fachbereich ist das festzustellen.Sehr beunruhigend.


    HRS hatte ich einmal, rein stressbedingt. Ich muss dazu sagen, ich bin seit Geburt herzkrank. Im KH wurde untersucht, ein EKG geschrieben. Alles in Ordnung, aber echt sehr furchteinflössend! Seitdem hatte ich das in dieser extremen Form nie wieder, allerdings stolpert mein Herz sehr oft am Tag - soll ja wohl normal sein.


    Und das ist das Problem: ein Medikament wie Ritalin sollte niemals von einem Hausarzt verschrieben werden, sondern es sollte eine richtig gute Diagnostik vorausgehen! Die Diagnose ADS oder ADHS wird schnell gestellt, ob es das dann wirklich ist...


    "Wenn es hilft" - das ist so eine Sache. Ich habe immer öfter das Gefühl, dass es der leichtere Weg für die Eltern ist. Eigene Beobachtung in unserer Schule. Anstatt sich mehr mit dem Kind zu beschäftigen, auch ungewöhnliche und manchmal unbequeme Wege zu gehen, wird dem Kind morgens eine Tablette gegeben, vielleicht noch in der Schule noch eine (manchmal sogar vom Lehrer dran erinnert) und dann ists besser.


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.


  • wenn du öfters aus unerklärlichen gründen HRS hast könnten panikattacken verantwortlich sein, könnten!



    Also du hast natürlich teilweise Recht, denn meine HRS werden durch blockierte Brustwirbel ausgelöst und "wir" wissen alle woher Verspannungen im Rücken- oder Brustbereich kommen können....der Gute alte Stress ;)

    Und warum sollen die Betroffenen dann leiden, wenn es doch Abhilfe gibt?



    Ich wollte natürlich keine Grundsatz-Diskussion über das Pro und Kontra von Psychopharmaka beginnen, denn ich selbst bin der Meinung, dass es Situationen gibt, in denen diese Medikamente ihre Berechtigung haben, aber mein Bericht ging darum, dass ein Arzt nach 4 Minuten Gespräch der Meinung ist, einem Patienten solche Tabletten zu verschreiben, dass find ich auf jeden Fall unüberlegt und vorschnell. Sogleich mache ich mir halt meine Gedanken, wieviele Leute, nach Blitz-Diagnosen, solche Tabletten nehmen, ohne genau zu wissen auf was sie sich damit einlassen.

  • Ich bin froh, dass es Leute gibt, die Ärzte nicht mehr für Götter in weiß halten.
    Wenn ich bei so manch einer Vistie dabei bin, kräuseln sich mir die Zehennägel hoch.
    Der Arzt erzählt irgendwas vom Pferd und Böhmischen Dörfern und der Patient nickt und schweigt.
    Man erkennt eigentlich sofort, dass der Pat. nur die Hälfte verstanden hat oder die Therapie/Diagnostik gar nicht möchte, aber nichts dagegen sagt.


    (Nach der Arzt-Visite kommt dann immer die Frage von den Schwestern "Haben Sie auch verstanden, was der Herr Doktor gesagt hat, oder haben Sie noch Fragen?")


    Viele, vorallem ältere Leute schenken den ärtzen zu viel "vertrauen" und sehen sie als Götter in Weiß, die MÜSSEN doch wissen was gut für mich oder mein Kind ist.
    Und schwuppdiwupp, wird mal mir-nichts dir-nichts, ein Physchopharmaka, Benzo, oder weiß der Geier was verschrieben.


    Und wenn mal einer mehr nachfragt, dann ist man gleich ein "schwieriger Pat." mit wenig "Compliance"...


    ...da könnt ich echt brechen :(

  • Der Arzt erzählt irgendwas vom Pferd und Böhmischen Dörfern und der Patient nickt und schweigt.


    Man erkennt eigentlich sofort, dass der Pat. nur die Hälfte verstanden hat oder die Therapie/Diagnostik gar nicht möchte, aber nichts dagegen sagt.


    Ich habe vor kurzem einen Bericht gesehen in dem es um ein kostenloses Internet Angebot geht und dabei handelt es sich um eine Seite auf der du deinen Laborbefund, Ergebnis einer Röntgen, CT- oder MRT Untersuchung einsenden kannst. Diese Seite wird von Medizin-Studenten betrieben.

    Die Studenten haben "erkannt", dass viele Patienten ihre Befunde und Ergebnisse nicht verstehen, auch nicht nach der Erklärung durch den behandelnden Arzt. Das Ganze ist eine "Übersetzung" von Medizinisch - Deutsch :rolleyes:

    Ich fand dieses Angebot interessant, denn es zeigt, was ich mir erhoffe, dass die jungen Ärzte versuchen auf Augenhöhe mit dem Patienten zu arbeiten.

    Klar, wird man von Ärzten schnell als Querulant bezeichnet, wenn man sich einschaltet, aber....Vivere militare est (zu Leben heißt zu kämpfen) ;)

  • Ich bin nach dem Tod meines Vaters mit Schlafstörungen zu einer Vertretung meiner Hausärztin. Der hat mir doch glatt gleich ein Antidepressivum verschrieben, daß sich a) nicht mit meiner Schilddrüse (nicht mehr vorhanden) und b) nicht mit meiner Leber vertragen hätte und außerdem noch abhängig (von der ersten Tablette an) und matschig machte. Ne, habe ich nicht genommen.

    Als dann meine Hausärztin wieder da war, habe ich von ihr Opipramol bekommen, zwar auch ein Antidepressivum, daß aber weder abhängig, noch matschig macht. Während meines Burnouts habe ich es auch genommen, weil dann meine Angst und Spannungszustände verflogen sind. Des weiteren habe ich eine Gesprächstherapie gemacht (Gruppen- und Einzelsitzungen), die mich aber nicht so richtig weiter gebracht hat.

    Bin momentan mit 2 x tgl. Opipramol wieder in der Wiedereingliederung bei der Arbeit. Läuft gut.

    Herzrasen kann auch von einem Magnesiummangel kommen. Hatte ich letztens auch, bin dank einer Studie bluttechnisch total überwacht. Das war total unangenehm und ich dachte erst, daß es an meiner Schilddrüseneinstellung liegt (nehme tgl. 250 µg Euthyrox). Da war aber alles in Ordnung. War ein bisschen mit Magnesium unterversorgt. Nehme jetzt 2 x tgl. 400 mg mit Vitamin E und siehe da, kein Herzrasen mehr.

  • @MeiersJulchen

    tja,das ist echt schwer zu sagen,da ich familiär wirklich sehr viel um die Ohren habe. Und mir wird von allen Seiten immer wieder gesagt,ich soll mir doch Hilfe holen,das schafft man doch gar nicht alleine,aber das ist auch nicht so einfach.Der Arzt meinte der Körper reagiert nicht immer sofort auf den Stress,sondern erst wenn er wieder zur Ruhe kommt.
    Und so genau hab ich das dann noch nicht beobachtet.
    Von Deiner Liste bin ich ja sehr beeindruckt.
    Mein kleiner Sohn hat ständig Bauchschmerzen und mußten Nachts auch schon mal mit ihm in die Klinik und der Arzt hat auch ein Medikament verschrieben,was er nehmen soll,wenn die Bauchschmerzen auftreten.Aber er hat fast es immer nach dem Essen,also werde ich mal genau aufschreiben,was er isst und dann mal untersuchen lassen.Dafür ist Deine Liste sehr hilfreich.

  • Der Arzt meinte der Körper reagiert nicht immer sofort auf den Stress,sondern erst wenn er wieder zur Ruhe kommt.


    Das Blöde ist: Sollte Histamin im Spiel sein, so treten wirklich massive (und nicht mehr verdauungsbezogene) Probleme wie Herzrasen erst nach begonnener Verdauung (und Übergang von Darm ins Blut) auf, d.h. bis zu 6 Stunden später. Natürlich ist das dann meist, wenn man schon ins Bett gegangen ist. Hat mit Ruhe wenig zu tun.
    Ich bin 2x gegen 1 Uhr nachts in der Notaufnahme gelandet - nachdem ich jeweils am späten Nachmittag nichtwissenderweise besonders stark histaminhaltiges Zeug eingefahren hatte.

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