Brauche Tipps, meine Tochter wiegt „zu viel“

  • Wenn mein Sohn erwachsen ist, kann er essen, wie er das für richtig hält. So lang er noch klein ist, werde ich darauf achten, dass er nicht dick wird.


    Ich denke Du verstehst den Knackpunkt an der ganzen Sache nicht.
    Solange Du mit Deinem Kind Fritzchen spielst - so wie Deine Eltern es mit Dir getan haben - wird dies nur eines zur Folge haben:
    Die absolute Unfähigkeit Entscheidungen zu treffen, weil sie Dir Dein ganzes Leben lang abgenommen wurden. Das und nichts anderes.


    Außerdem bringst Du hier Beispiele, die zum Gesamtbild gerade einmal die Hälfte beitragen.
    Du kennst also jemanden, der
    a) ohne Kontrolle zugenommen hat?
    Und Du kennst jemanden, der
    b) unter rigoroser Kontrolle abgenommen hat?


    Wunderbar. Aber wie ist es mit denen, die
    c) ohne Kontrolle gar nicht zunehmen bzw. sogar abnehmen? Oder
    d) selbst unter schärfster Kontrolle eine Zunahme nicht eindämmen konnten?


    Und diese Fälle gibt es!
    Zur Kategorie D gehören vor allem jene, die hier im Forum "die Schuld auf die Eltern schieben".
    Weil die werten Damen und Herren nämlich nie etwas anderes getan haben als die Ernährung ihrer Kinder zu kontrollieren anstatt mal herauszufinden, warum "das" denn nicht klappt. Und zwar jenseits von "Du machst das nur nicht richtig".


    Zitat

    So haben es auch meine Eltern gehalten und es war gut so.


    Genau. So gut, daß es Dir 40 kilo eingebracht hat als Du auf Dich allein gestellt warst. Super!

  • Auch hier liest man das immer wieder, wie den Eltern die Schuld gegeben wird für seine Gewichtsprobleme.


    Genau, den Eltern wird die Schuld gegeben, weil sie einen in der Kindheit gemaßregelt haben, das Gewicht kritisch beäugt haben, und einem damit signalisiert haben: "Du kannst dein Hunger- und Sättigungsgefühl selbst nicht einschätzen" bzw. "Du bist nicht gut (genug), wenn du zu viel wiegst" oder auch "Ich muss dich kontrollieren, weil du maßlos bist". Um das mal kurz anzureißen. Es hat negativ auf die Psyche ausgewirkt, dass man kontrolliert und gemaßregelt wurde, dass man nicht selbst entscheiden konnte, was und wie viel man isst. Dass die Eltern wahlweise Angst hatten, man würde dick werden, oder aber Verachtung oder anderes zeigten, wenn man in ihren Augen zu viel wog. SO etwas nennt man auch emotionale Erpressung. Es hätte viel mehr gebracht, wenn die eigenen Eltern wenigstens hinter einem gestanden hätten, einen so angenommen hätten wie man ist, aber nein, man sollte ja unbedingt schlank sein...

    Wenn mein Sohn erwachsen ist, kann er essen, wie er das für richtig hält. So lang er noch klein ist, werde ich darauf achten, dass er nicht dick wird.


    Der erste Satz hat mit dem zweiten Satz eher wenig zu tun, es sei denn dein Sohn entwickelt eine Essstörung, was aber wahrscheinlich ist, wenn du die ganze Zeit für ihn entscheidest, was und wie viel er essen darf. Du solltest deine Erfahrungen, Ängste und Erwartungen nicht auf dein Kind projizieren, da kommt selten Gutes bei raus...


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Mir ist unklar warum Bini jetzt angegriffen wird. Mir haben meine Eltern auf ähnliche Weise vermitteln können mein Gewicht zu halten. Bini selbst hat es doch gut erklärt.


    Indem Sie schrieb...


    Zitat

    Ich war als Kind normalgewichtig. Im Erwachsenenalter habe ich dann 40 kg zugenommen. Na ja, es hat mich nicht gestört. Erst als ich selber Mutter geworden bin, wollte ich das Gewicht wieder runterhaben und es hat geklappt. Meine Schwägerin war schon als Kind dick und sie hat es nicht geschafft, wieder abzunehmen. Da kenne ich leider viele Beispiele. Auch hier liest man das immer wieder, wie den Eltern die Schuld gegeben wird für seine Gewichtsprobleme.


    Wenn mein Sohn erwachsen ist, kann er essen, wie er das für richtig hält. So lang er noch klein ist, werde ich darauf achten, dass er nicht dick wird. So haben es auch meine Eltern gehalten und es war gut so.


    Das erscheint mir schlüssig. Sie wendet das an, was bei ihr auch dazu geeignet war bzw. ist um ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten. Ich kann bestätigen was sie sagt, aus eigenen Beobachtungen heraus. Warum soll ihr Weg denn schlechter sein als der den andere hier gingen? Schließlich sind die Menschen verschieden und nicht jeder kommt mit der Variante des alles Essens und in jeder Menge dann auch zurecht. Ich bin froh, dass meine Eltern mir Anleitung und Anhaltspunkte gaben.


    Gruß, star

  • Ich kann bestätigen was sie sagt, aus eigenen Beobachtungen heraus.


    Aha?
    Also hast auch Du die Beobachtung gemacht, daß aus nicht-mehr-kontrollierten Kindern dicke Erwachsene werden?


    Und da fragst Du Dich, warum hier so viele die kontrollierte Nahrungszuteilung als das eigentliche Problem ansehen?


    Zitat von starbucky

    Schließlich sind die Menschen verschieden und nicht jeder kommt mit der Variante des alles Essens und in jeder Menge dann auch zurecht. Ich bin froh, dass meine Eltern mir Anleitung und Anhaltspunkte gaben.


    Und? Konntest Du diese Anleitung und die Anhaltspunkte so für Dich umsetzen, daß Du nun auch ganz alleine merkst, wenn Du als verschiedener Mensch entscheiden mußt, welche Varianten und Mengen für Dich gut sind? Und zwar gut im Sinne von nicht-steigendem Gewicht bei einem stabilen physischen und psychischen Gesundheitszustand.
    Nach dem, was Du hier schon bereits so geschrieben hast, hört sich das aber nicht so an. Woran liegt das wohl?

  • Mir ist aufgefallen, dass viele Kinder übergewichtig sind, weil die Eltern nicht auf die Ernährung achten und die Kinder so essen lassen, wie sie möchten.


    Ich finde, dass ich es richtig mache. Sonst hätte ich es nicht geschafft, die 40 kg wieder abzunehmen und das Gewicht zu halten.


    Schade, dass man hier so angegriffen wird, wenn man eine andere Meinung vertritt.

  • Mir ist aufgefallen, dass viele Kinder übergewichtig sind, weil die Eltern nicht auf die Ernährung achten und die Kinder so essen lassen, wie sie möchten.


    Wieviele Kinder denn genau?
    Aber bitte nur die zählen, von denen Du ganz genau weißt, daß sie nicht kontrolliert werden und nicht die, von denen du denkst, daß keine Kontrolle stattfindet, weil sie dick sind.


    Zitat

    Ich finde, dass ich es richtig mache. Sonst hätte ich es nicht geschafft, die 40 kg wieder abzunehmen und das Gewicht zu halten.


    Aber Du hast sie vorher zugenommen!
    Und das ist keinesfalls normal oder "richtig". Ganz ehrlich nicht. Und ich meine damit nicht, daß ich die Auswirkung erheblich erhöhten Gewichts als ungesund betrachtet, sondern bereits die Tatsache, daß es überhaupt dazu kommen konnte. Nur mal so als Klarstellung für alle anwesenden Ernährungs-Fritzchen.
    Ein korrekt ernährter (und ich rede hier weißgott nicht von blinder Vorschriftenbefolgung) und gesunder Mensch nimmt nicht so massiv zu, nur weil er in seiner eigenen Wohnung nicht mit Kalorienbibel unterm Kopfkissen schläft oder 3x täglich mit Mami telefoniert, was und wieviel er/sie denn nun essen soll.
    Sowas regelt ein Mensch ohne nachhaltig anerzogenes gestörtes Eßverhalten oder ignorierte Krankheit nämlich ganz nebenbei durch Hunger, Appetit und Sättigung.


    Allein der Umstand, daß das Gewicht so erheblich schwankt, ist bereits ein Zeichen, daß es an etwas anderem liegt als fehlender Kontrolle, die einzig in der Vorgabe der Essensmenge und -art besteht, und die letzte Erfahrung, die man als gute Tips unters Volk schmeißen sollte.
    Ich pack mir hier echt an die Birne :cool:


    Bauernwitz gefällig?
    Ein Bauer zum anderen: "Du, meine Kuh hustet." - "Jo, das hat mein Viech letztes Jahr auch gemacht. Ich hab ihr Bier zu saufen gegeben. " Eine Woche später:"Du, ich hab meiner Kuh Bier zu saufen gegeben, aber einen Tag später ist sie eingegangen." - "Jo, meine damals auch."



    Zitat

    Schade, dass man hier so angegriffen wird, wenn man eine andere Meinung vertritt.


    *gähn*

  • Aha?
    Also hast auch Du die Beobachtung gemacht, daß aus nicht-mehr-kontrollierten Kindern dicke Erwachsene werden?


    U. a. - ja.


    Zitat

    Und da fragst Du Dich, warum hier so viele die kontrollierte Nahrungszuteilung als das eigentliche Problem ansehen?

    In der Tat- ja.


    Und? Konntest Du diese Anleitung und die Anhaltspunkte so für Dich umsetzen, daß Du nun auch ganz alleine merkst, wenn Du als verschiedener Mensch entscheiden mußt, welche Varianten und Mengen für Dich gut sind? Und zwar gut im Sinne von nicht-steigendem Gewicht bei einem stabilen physischen und psychischen Gesundheitszustand.


    Im Großen und Ganzen - ja.


    Zitat

    Nach dem, was Du hier schon bereits so geschrieben hast, hört sich das aber nicht so an. Woran liegt das wohl?

    Aha? Es hört sich in deinen Ohren also nicht so an. Tja, woran liegt das wohl?



    Gruß, star


    PS:

    Zitat


    Das ist in Anbetracht dessen was hier stattfindet wirklich ein Witz. :D

  • Aha? Es hört sich in deinen Ohren also nicht so an. Tja, woran liegt das wohl?


    Das Liegt daran, daß ich es nicht in den Ohren sondern vor den Augen habe:

    starbucky


    Heißt: Dein Gewicht schwankt deutlich und das einzige, was Dir dazu einfällt ist: Dieselbe Kontrolle, die Deine Eltern schon bei Dir durchgezogen haben. Warum kann es dann überhaupt zu einer Zunahme kommen, wenn die Lösung Deiner Eltern die/eine richtige war? Hat sie das erreicht, was sie verhindern sollte? Nein! Also ist Kontrolle (alleine) definitiv keine Lösung.


    deutschlands-dicke-seiten.de/f…&postID=265545#post265545


    Dazu scheint Deine Kasteiung, die mit Sicherheit nicht nur sportlicher Natur ist, längst erste deutliche Signale zu Folge gehabt zu haben, daß die unter Kontrolle zugeführte Nahrung nicht das ist, was Deinen Körper in die Lage versetzt, ungestört seinen unbewußten Funktionen nachzukommen. Wirklich, eine klasse Lösung!


    Zitat

    Das ist in Anbetracht dessen was hier stattfindet wirklich ein Witz.


    In der Tat, denn genau die Leute, die hier mit der Meinungskeule kommen, sind die allerletzten, die es zu verkraften scheinen, wenn man ihre Beiträge als genau das behandelt: als Meinung.
    Gegenteilige Auffassungen werden als Angriffe empfunden. Fragen auch. Letztere werde entweder komplett ignoriert oder mit ausweichenden Phrasen beiseite gewischt anstatt eine vertiefende, nachvollziehbare und eine dem Inhalt der Frage entsprechende Antwort zu formulieren.


    In diesem Sinne interessiert mich der "U. a."-Teil Deiner ersten Antwort ganz besonders. Werde doch mal ein wenig konkreter bezüglich Deiner "u.a."-Beobachtungen.


  • vielleicht wäre manches besser verständlich, wenn man alles im Comic-Stil bringen würde.


    ich frage mich hier, warum meine Schwester so ein rundum dickes Mädchen war, die glückselig alles was meine Mutter auftischte gegessen hat.
    Dann frage ich mich, warum ich als rappeldürres Kind mit dem gleichen Appetit gesegnet war - ich hab mal als Teenager fünf riesige fränkische Klösse verdrückt - war kein Problem für mich.
    Meine Schwester blieb nicht moppsig sondern wurde im passenden Alter also mit 17 oder 18 Jahren stromlinienförmig ohne Diät. War halt dann etwas umtriebiger - denke ich.


    Meine Schwester legte dann zwar an Gewicht wieder zu, dass sie aber eisern seit Jahren erfolglos bekämpft. Sie ist aber so unnatürlich gegen alle Vorschriften gesund.
    Ich die "ästhetische Schönheit" konnte essen was ich wollte und wurde nicht dick aber bekam zur Strafe Diabetes und wurde dann dick.
    Jetzt muss ich mir von den Ärzten anhören, "kein Wunder dass sie an Diabetes erkrankt sind, sie sind auch viel zu dick"


    Irgendwas haben meine Eltern falsch gemacht....


    Seltsam ist auch, dass ich als Mutter von zwei Kinder auch immer versucht habe alles richtig zu machen, die beiden sich aber trotzdem unterschiedlichst entwickelt haben.
    Was aber in unserer Familie Tradition hat und wir versuchen weiter zu geben - den Wert eines Menschen nicht am Aussehen zu messen und jeden als individuum zu betrachten.


  • Schade, dass man hier so angegriffen wird, wenn man eine andere Meinung vertritt.



    ich habe bis jetzt noch keinen Angriff gelesen. Für mich liest sich das immer noch so, dass man Dich darauf aufmerksam machen möchte, dass Du auch falsch liegen könntest.

    Ein gesunder Mensch, der nur isst, wenn er Hunger und und nur solange bis er satt ist, nimmt nicht zu. Das ist alles, was einige zu sagen versuchen. Deshalb der Hinweis, dass Dein Sohn ruhig lernen soll Hunger zu haben und dann zu essen. Kinder in diesem Alter essen eh nicht über ihre Sättigungsgrenzen.

    Grüße Püppi

  • Ich halte mein Gewicht seit guten 20 Jahren und dass ich bestimmte Lebensmittel nicht gut vertrage, das hat damit wenig zu tun. Das war nämlich schon immer so. Also esse ich sie nicht, bzw. nur mäßig. Daraus jetzt etwas zu konstruieren halte ich für abwegig.



    In diesem Sinne interessiert mich der "U. a."-Teil Deiner ersten Antwort ganz besonders. Werde doch mal ein wenig konkreter bezüglich Deiner "u.a."-Beobachtungen.


    U.a. beobachte ich, dass Kinder die ihrer Fresslust ungezügelt (auch vor der Spielkonsole, dem TV oder den PC) fröhnen dürfen, reichlich Fett ansetzen und das bleibt ihnen dann bis ins Erwachsenenalter erhalten. Wirklich kein Geheimnis.


    Gruß, star

  • U.a. kenne ich viele Kinder und Erwachsene, die sich von Schokolade und Chips und Cola ernähren und dabei rappeldürr bleiben.
    U.a. habe ich als wirklicher Dickmops genau so eine Schwester, wir wurden als Kinder gleich "gesund" ernährt und gehegt und gepflegt...
    U.a. gibt es eben keine Garantie, dass dein Kind trotz aller deiner Bemühungen ein Pummelchen wird und bleibt.
    U.a. finde ich, es gibt erheblich Wichtigeres als mich auf die Figur meiner Tochter zu konzentrieren und es zum Thema zu machen.
    U.a. projezierst du deine schlechten Erfahrungen auf dein Kind, -mach das nicht, das geht meistens schief.
    U.a.u.a.u.a...

  • U.a. beobachte ich, dass Kinder die ihrer Fresslust ungezügelt (auch vor der Spielkonsole, dem TV oder den PC) fröhnen dürfen, reichlich Fett ansetzen und das bleibt ihnen dann bis ins Erwachsenenalter erhalten. Wirklich kein Geheimnis.


    Gruß, star


    Kinder, denen man eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglicht denen man aber auch altersgemäße Pflichten abverlangt, die "fröhnen" selten der ständigen fresslust.
    TV und PC gehören nicht ins Kinderzimmer und hier sehe ich eine Kontrolle für sinnvoll.
    Dauerglotzende und PCsüchtige Kinder die auf Diät gesetzt werden finde ich entsetzlich.


    Kinder die zum Prestigeobjekt ihrer Eltern werden, ebenso.

  • Ich halte mein Gewicht seit guten 20 Jahren und dass ich bestimmte Lebensmittel nicht gut vertrage, das hat damit wenig zu tun.


    Doch, das hat damit in ganz und gar nicht unerheblichem Maße zu tun.
    Hättest Du meine Links zu dem Thema durchgelesen, würdest Du mir keine Konstruktion vorwerfen, nur weil Du (noch) nicht dazu bereit bis, den Gedanken überhaupt erst einmal zuzulassen, daß es genau Deine Kontrollsucht und die Deiner Eltern war und ist, die Dich exakt zu diesem Punkt gebracht haben könnte.


    Denn wie ich vor allem in dem großen Ernährungsmonolog ausführlich beschrieb, habe mir durch 15 Jahre komplette Ignoranz eine Latte ausgeprägter Unverträglichkeiten an den Hals geholt. Von 60 kilo extra, die ich während dieser Kontrollzeit zugelegt habe, ganz zu schweigen. Und genauso wie bei Dir wurde trotz schwerster Symptome nie eine organische Ursache gefunden.


    Daß dies so war, weiß ich seit ich ohne jegliche Willensanstrengung und Kontrolle (sprich: Unterwerfung bzgl. strikt vorgeschriebener Ernährungsrichtlinien) a) komplett beschwerdefrei geworden bin und b) mein Gewicht schon über Jahre hinweg so stabil ist, daß ich von meinen Lieblingsfreizeitklamotten nicht wegen "herauswachsen" trennen muß, sondern deswegen, weil sie völlig zerschlissen sind.


    Meine Ernährungsweise widerspricht aber dermaßen allen gängig anerkannten Konventionen, daß ich mir endlich Gedanken jenseits von hohlen Phrasen machen mußte, da sie mir all die Erfolge brachte, die ich mir eigentlich von der Kontrolle erwartet hatte.


    Ich wiederhole noch einmal: Von außen ausgeübte Kontrolle (und festgeschriebene Ernährungspläne jedweder Art rechne ich dazu), die selbstregulierende körperliche Signale unterdrückt (Essen, um keinen Hunger zu bekommen) oder ignoriert ("das ist (sic!) schließlich gesund") wird niemals den gewünschten Erfolg nach sich ziehen, sondern den Körper und seinen Menschen der Fähigkeit berauben, sich so zu versorgen, daß ein stabiler Zustand erreicht werden kann.



  • Ich glaube, daß genau da der Hase im Pfeffer liegt. Dieses Thematisieren und Überthematisieren, das macht vieles schlimmer als es eigentlich ist bzw. es wird erst dadurch in den Fokus/Reiz ge(d)rückt.

    Ich erlebe das gerade in der Klasse meines ältesten Sohnes. 3 Mädchen waren fast gleichzeitig zur Kur: Mädel 1 ist zu dick, Mädel 2 ist zu dünn, Mädel 3 ist zu dünn. Mädel 2 und 3 fühlen sich aber so durch die Gesellschaft gestärkt, daß sie es als richtiger empfinden zu dünn zu sein, als zu dick. Nun hauen Mädel 2 und 3 Schlankheitsthesen- und Theorien raus, mit denen die anderen Kinder der Klasse völlig überfordert sind, weil diese sich mit dem Thema Essen überhaupt nicht so beschäftigen (müssen) wie eben diese beiden Mädchen.

    Das ist so typisch für unsere Gesellschaft: die eigenen Probleme so verdrehen und umkehren, daß anderen klargemacht werden soll: Ihr habt eigentlich ein Problem, Ihr seht es nur nicht.

    Wenn nun ernährungsgedrillte Kids anderen Kids sagen: "Ihr müßt da aufpassen, Ihr seid bzw. werdet zu dick", dann alarmiert mich das durchaus. Diese Parolen werden in einem Umfeld rausgehauen, in dem ich als Elternteil nicht eingreifen kann. Wichtig ist es da meines Erachtens die eigenen Kinder insoweit auf diese Situationen vorzubereiten, daß sie sagen: "Rede Du ruhig, ich mache das so wie ich das für richtig halte und bislang sehe ich keinen Handlungsbedarf bei mir."
    Ich sehe meine Aufgabe als Mutter eher darin meinen Kindern klarzumachen: ihr dürft sein wie ihr wollt, es kann euch keiner vorschreiben wie ihr sein müßt. Habt soviel Rückgrat und zieht euer eigenes Ding durch.

    Zitat von toni

    TV und PC gehören nicht ins Kinderzimmer und hier sehe ich eine Kontrolle für sinnvoll.



    Das kann man so generell meiner Meinung nach nicht sagen. Es ist auch eine Frage dessen wie ich meinen Kindern den Umgang mit Unterhaltungsmedien vermittle.
    Unsere Kinder haben derzeit ihre Playstation und die Wii im Kinderzimmer stehen (ohne TV-Anschluß) und verfügen auch über diese kleinen mobilen Nintendo-Apparate (ich weiß nicht wie die Dinger heißen).
    Wenn eines für unsere Kids unspektakulär ist, dann sich vor diese Spielapparate zu setzen, die Nutzung mußten wir bislang nicht eindämmen. Das Zeugs ist verfügbar und wahrscheinlich deshalb so unspektakulär (mein Mann und ich leben unseren Kindern übrigens kein Interesse an Spielekonsolen vor). Und damit komme ich zum oben bereits genannten Punkt: alles was thematisiert oder überthematisiert wird, lenkt den Fokus bzw. den Reiz auf diese Dinge.

    Man sollte seinen Kindern mehr eigenes Denk- und Einschätzungsvermögen zutrauen. Mancher Elternteil würde sich wundern wie vernünftig Kinder sein können.


    Mein Rat an *zuzu* (zur Info: daß ist diejenige, um die es eigentlich hier ging): Gemeinsame Freizeitaktivitäten drinnen und draußen, Hobbies, die die Freizeit sinnvoll und mit Spaß füllen sehe ich eher als den Schlüssel an, als das Rationieren von Mahlzeiten oder das Zählen von Kalorien.

    Ich hoffe, daß der Kinderarzt mit Dir nicht im Beisein Deiner Tochter das Thema angesprochen hat. Eine 9-jährige kann da sehr leicht irritiert werden und kritische Äußerungen zum Gewicht mitunter nur schwer verarbeiten.
    Mach auf keinen Fall einen "Film" draus und reite auf dem Thema im Beisein oder gegenüber Deiner Tochter darauf rum. Das würde ihr nur ein schlechtes Gewissen einsuggerieren.


  • U.a. beobachte ich, dass Kinder die ihrer Fresslust ungezügelt (auch vor der Spielkonsole, dem TV oder den PC) fröhnen dürfen, reichlich Fett ansetzen und das bleibt ihnen dann bis ins Erwachsenenalter erhalten. Wirklich kein Geheimnis.
    Gruß, star


    Irgendwie hast du nicht verstanden um was es hier geht. Keineswegs wird hier befürwortet, dass sich Kinder vor irgendwelchen Medien mit Fastfood oder Süßigkeiten vollstopfen sollen. Fresslust im Zusammenhang mit Kindern finde ich unmöglich und ist eigentlich auch nur ein Ausdruck dafür, dass diese Kinder eben nicht gelernt haben Hunger und Sättigung zu empfinden.Was hier gemeint war ist einem Kind etwas zu essen zu geben, wenn es Hunger hat und es mit dem Essen aufhören zu lassen, wenn es satt ist. Dabei vernünftige Lebensmittel anzubieten, möglichst ohne Zusatzstoffe, die die Eßlust anregen und dabei auch mal fünfe gerade sein lassen. Ein Kind, dass so lernt zu essen, dass wird im Leben nicht dick (es sei denn es gäbe eine Krankheit, die dies fördert) und es wird auch als Erwachsener nicht plötzlich 40kg zunehmen, weil es eben gelernt hat zu essen wenn es Hunger hat und nicht der "Fresslust" (so ein Schei..-Wort) zu frönen und daher keine Kontrolle braucht.


    Wenn jetzt sowas passiert, wie dem Kind, obwohl es keinen richtigen Hunger hat Essen anzubieten, egal ob Obst oder Chips, oder das ganze noch mit Schokosoße schmackhaft zu machen, dann wird das Kind lernen aus ganz anderen Gründen zu essen, als aus Hunger, nämlich immer dann, wenn man die Gelegenheit dazu bekommt. Und dann wird es vermutlich, immer dann wenn die Kontrolle wegfällt, z.B. bei Kindergeburtstagen, auf Festen, Klassenfahrten und später als Erwachsener jede Gelegenheit nutzen zu essen. Ich glaube das war hier so der Grundtenor.

  • Was ich aus meiner ganz persönlichen Sicht dazu sagen kann:


    Gewichtszunahme hatte bei mir immer eine psychische Komponente und immer, wenn irgendjemand - gerade in meiner Kindheit - aus den verschiedensten Gründen an mir und meinem Gewicht herumgedoktort und Kontrolle ausgeübt hat, wurde ich spätestens im Anschluss deutlich dicker. Meine schlankesten Zeiten (70 kg auf 1.75 m) hatte ich ausgerechnet dann, als es mir gut ging, ich mich sehr frei gefühlt und mich sämtlicher Einengung und Kontrolle entzogen habe.

  • Huh. Also, da sind jetzt ja ganz schön viele Beiträge aufgelaufen. Und so ganz steig ich nicht bei allen durch.


    Vor allem die Sachen mit der "Kontrolle" und "gesunder Ernährung". Also, wenn ich jetzt zb vollkornbrot auf den tisch lege, aber Alice das nciht mag (und so ist es), soll ich ihr dann einfacherlauben, weissbrot zu essen? Im moment kaufe ich Mischbrot, einfach weil sie und der bruder das auch essen. Und ist "gesunde Ernährung" nicht auch eine Art von Kontrolle? Oder was versteht ihr genau darunter?


    Aus einigen Beiträgen habe ich auch verstanden, dass ich onehin nichts daran ändern kann, ob sie "Adipositas" kriegt oder nicht? ist das denn wirklich so fest gelegt? wieso sagt der arzt mir dann überhaupt, dass ich aufpassen muss?


    übrigens find ich nicht, dass meine kleine zu dick ist. Sie ist villeicht en bisschen kräftig in der letzten zeit geworden, aber ich hab das nicht als besonders angesehn. vorm fernsehen sitzt sie schon öfter mal, weil ich viel zeit für den kleinen brauch. aber vor allem die hausaufgaben fesseln sie schon für eine ganze Zeit an den Tisch, da kriegen wir einen Sportverein nicht mehr unter.

  • Also, wenn ich jetzt zb vollkornbrot auf den tisch lege, aber Alice das nciht mag (und so ist es), soll ich ihr dann einfacherlauben, weissbrot zu essen?


    Ganz exakt so ist das gemeint,ja.
    Zu Vollkorn im Spziellen und "gesund" im Allgemeinen lies mal

    weiter.


    Zitat

    Und ist "gesunde Ernährung" nicht auch eine Art von Kontrolle? Oder was versteht ihr genau darunter?


    Es ist allerhöchtens die Kontrolle, ob die jeweilige Ernährung gesunde Effekte (heißt: die Abwesenheit krankhafter Zustände) hat, aber nicht ob das konsumierte Zeugs im Fernsehen von irgendwem willkürlich als gesund betitelt wurde und man es sich trotz erheblicher Abneigung (so wie sie Deine Kinder offensichtlich zeigen) und Auferbietung großen Willens und ggf. Begrabung unter Soßen und Sößchen reinzwängt und die entstehenden Symptome als "Anfangsschwierigkeiten" ignoriert.
    Zumindest scheinst Du glücklicherweise ausreichend Respekt vor dem instinkt Deiner Kinder zu haben.


    Zitat

    wieso sagt der arzt mir dann überhaupt, dass ich aufpassen muss?


    Weil Ärzte von Ernährung zwangsläufig genausowenig Ahnung haben wie Lieschen und Paul Müller von nebenan, wenn sie sich mit dem Thema nie tiefgründiger als durch Nachplappern platter Phrasen auseinandergesetzt haben.

  • Ich finde es langsam echt zu ...! Nur von meinen wenigen Beiträgen können hier gleich einige Hobby-Psychologen spielen mit ihren tollen Tipps...


    Mein Sohn bekommt nicht ständig was zu essen. Natürlich sagt er mir, wenn er Hunger hat und dann bekommt er Obst. Manchmal esse ich auch Obst zwischendurch und dann möchte er auch was haben, auch wenn er gerade kein Hunger hat. Wenn er sieht, dass ich etwas esse, dann möchte er manchmal auch was davon haben. Ist doch ganz normal, oder?!


    Ja, ich hatte ein Gewichtsproblem. Aber das lag nur daran, dass ich viel gearbeitet habe und keine Zeit/Lust zum Kochen hatte und mir zwischendurch dann Schokoriegel gegönnt habe. Die 40 kg Zunahme kamen nicht von einem Tag auf den anderen. Vielleicht gibt es ja Leute, bei denen die Zunahme an anderen Problemen liegt, bei mir war es aber nur das falsche Esse. Ich denke, ich kann mich besser beurteilen als manche andere hier, die mich gar nicht kennen.


    Nun bin ich selber Mutter, arbeite nur noch halbtags und koche ganz anders und esse nicht jeden Tag ne Tüte Chips.


    Im Übrigen ist es nicht schlimm, wenn man sich etwas Schokosoße über das Obst macht. Vielleicht solltet Ihr das mal ausprobieren, um zu sehen, wie lecker das schmeckt. Und nein: wir essen nicht jedes Obst mit Schokosoße, sondern nur mal ab und zu.


    Meine Güte, hier leben sich ja wirklich einige so richtig aus, jeden Satz auseinanderzunehmen.


    Ihr könnt mich hier aus dem Forum übrigens löschen. Ich passe hier nicht mehr her.


    So, das könnt Ihr auch wieder krummschreiben, wie es Euch gefällt. Ich werde hier nicht mehr reinschauen. Ich habe keine Lust, mich über irgendwelche Kommentare zu ärgern! :)

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