Wie sinnvoll ist ein solche Waage?

  • Hallo Carmen,


    das ist ja eine gute Idee mit einer Industriewaage. Der Vorteil der Adipositaswaage war halt, dass da eine Sitzfläche ist, aber das kostet eben viel Geld. Habe mich nun entschieden und im Internet eine solche Bodenwaage bestellt. Für 449,- €! (Ganz schöner Preisunterschied!) Und sie zeigt sogar bis zu 600 kg an!


    Danke für den Tip!


    LG Andreas

  • Hallo Andy,


    eine Waage wird dir auch nicht helfen, dein Problem in den Griff zu bekommen. Es ist unmöglich, dass du das alleine und "irgendwie" schaffen willst. Wende dich endlich an eine Beratungsstelle!!!


    Hast du dir schon mal überlegt, was ihr macht, wenn deine Oma nicht mehr kann? Es ist in euer beider Interesse, dass du dir so schnell wie möglich Hilfe holst. Ruf in einer Beratungsstelle an, wenn deine Oma aus dem Haus ist oder schreib eine E-Mail. Mach einen Termin aus und sag deiner Oma, du gehst spazieren.


    Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich so von deiner Oma untergebuttert wirst oder ob du ihre Ablehnung in Bezug auf eine Therapie nicht als willkommene Ausrede nimmst, dich dem Problem nicht stellen zu müssen.


    Für dich wird's höchste Zeit, Andy! Tu was!!!

  • Also ich sehe schon den Sinn einer Waage für Dich.


    wär ja irgendwie interessant zu erfahren worin bei Dir der Sinn einer solchen Aktion sein soll.


    Meinst Du damit, dass er dann eine Beschäftigung hat und sich nicht den realen Problemen stellen muss?
    Dass er dann darüber sinnieren kann, wie sehr ihn 15 Kilo mehr bei 300 Kilo gewicht belasten und uns das dann wiederum hier mitteilen kann.
    Geflissentlich alle Ratschläge ignoriert und Hirngespinsten wie "Teilnahme an einer menschenverachtenden Proletensendung " nachjagt?

    So langsam zweifle ich auch an der story mit der großmutter, denn wenn man für ein nutzloses Gerät wie so eine Waage Geld rauswerfen kann und mit den Taxi doch noch relativ mobil sein kann, für so jemanden dürfte der Griff zum Telefonhörer eigentlich kein Problem sein.

  • Hallo Andy,

    ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber wenn ich das hier lese,

    Ich hätte ja mit der Therapie anfangen wollen, aber meine Oma ist nach wie vor strickt dagegen. Und ich bin doch auf ihre Hilfe angewiesen.



    dann sträuben sich mir nicht nur sämtliche vorhandenen, sondern auch noch jene Haare, die ich jemals besessen habe. :eek:

    Ich könnte jetzt bösartig schreiben, dass es bei Deinem momentanen Zustand nicht ganz unwahrscheinlich ist, dass Deine Oma Dich sogar überleben würde, aber ich versuch's mal ein bissl weniger direkt. Bevor Du Dich auch nur im Ansatz erfolgreich um eine Gewichtsreduktion kümmern kannst, solltest Du Dich endlich von der Bevormundung Deiner Oma lösen!! Wahrscheinlich hast nicht nur Du eine vernünftige Therapie ganz bitter nötig, sondern Deine Großmutter genauso. Was machst Du denn, wenn sie nächste Woche nicht mehr ist? Wie schon zuvor von Schneckennudel geschrieben: Es ist doch in Eurer beider Interesse, dass Du zumindest minimal auf eigenen Beinen stehen kannst. Und Du bist nicht auf sie angewiesen - wenn sie Dir nicht hilft, dann wird es jemand anderes tun, nur von alleine wird da niemand vor der Türe stehen! Möglichkeiten sind Dir hier und an andere Stelle im Forum zur Genüge aufgezeigt worden und der einzige Grund, warum Deine Situation noch so ist wie sie ist... Du willst ganz offensichtlich nichts ändern!

    Ehrlich gesagt kann auch ich mitlerweile kaum mehr so recht an Deine Erzählungen glauben, denn es entzieht sich absolut meiner Vorstellungskraft, wie man als erwachsener Mensch so dermaßen die Augen vor den Tatsachen verschließen kann :(

    Und ich bin gerne bereit meine Unterstellungen in diesem Post allesamt mit reichlich Asche auf dem Haupt zurückzunehmen, wenn man mich vom Gegenteil überzeugt.

    Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo Mienchen,


    ich weiß jetzt nicht, was ich darauf antworten soll. Ich meine, ich beschreibe hier meine Konflikte und Probleme wie die anderen Forenmitglieder auch. Meine Oma und ich haben sicherlich ein etwas besonderes Verhältnis zueinander. Ich kam zu ihr, als ich 4 Jahre alt war, da damals meine Mutter starb und mein Vater keine Zeit für mich hatte. Sie ist quasi meine Mutter für mich. Dass unser Verhältnis nicht gesund ist, weiß ich inzwischen selbst, aber es ist nun mal so.


    LG Andreas

  • Du sagts dann ist es ebend so , ändern willst du nix warum jammerst du dann rum . Meine das nicht böse , kenne es sich abhängig zu machen von jemanden aber so bringt es keinem was . Das geld für diese waage hättest anders besser investieren können . Wie lange willst du das so machen bis deine Oma verstorben ist ? Was machst du dann hast du schonmal drüber nachgedacht ? Und ich kann es absolut nicht verstehen wie man jemannden im wege stehen kann damit es ihm besser geht . Und bei dir wäre es ja nun wirklich sehr sehr dringend .

  • Was erwartest du den aber hier für antworten , ja gut jammern ist der falsche ausdruck , aber im grunde geht es doch immer um das gleiche . Klar stellst du fragen und willst meinungen aber es läuft immer auf das gleiche hinaus . Und fragen beantwortest du nicht , musst du ja auch nicht nur dann frage halt nicht .

  • Lieber big andy,

    Deine Oma muß nicht mit Deinem Gewicht leben. Meine "Vorschreiber" haben allesamt recht. Auch ich bin ja schon länger im Forum unterwegs und habe das ein oder andere von Dir gelesen bzw. auch kommentiert.

    Bitte lass' Dir helfen. Sch...ß auf Deine Oma. Du mußt mit den Konsequenzen leben. Oder quälst Du Dich einfach gerne selbst? Warum eigentlich eine Waage kaufen, wenn man doch auch irgendwo im Baumarkt oder in einem Industriebetrieb auf eine steigen kann? Mein Mann geht auch regelmäßig in seinem Betrieb auf die Versandwaage, allerdings muß man da auch die Eichung berücksichtigen, denn die schwankt um 5 kgs +/-. Mein Göttergatte hat allerdings gewichtstechnisch nur die Hälfte von Dir.

    Ich glaube, bei Deinem Gewicht kommt es echt nicht mehr auf 5 kgs an. Ich finde das echt bedenklich und meiner persönlichen Meinung nach gibst Du Dich da zu schnell auf. Frei nach dem Motto : Ich würde ja, aber Oma nicht. Bitte bitte hör' auf Dr. House (die Ansichten sind echt vernünftig!!) und laß' Dir helfen. Bisher sind Dir hier alle nur wohl gesonnen. Du kannst bei Dir nicht nur die Symptome bekämpfen, ich glaube, bei Dir liegt die Wurzel allen Übels viel viel tiefer und die mußt Du anpacken.

    Wäre schade, wenn Du uns als Individuum verloren gingst!

    LG
    mandan

  • Hallo Mienchen,

    ich weiß jetzt nicht, was ich darauf antworten soll. Ich meine, ich beschreibe hier meine Konflikte und Probleme wie die anderen Forenmitglieder auch. Meine Oma und ich haben sicherlich ein etwas besonderes Verhältnis zueinander. Ich kam zu ihr, als ich 4 Jahre alt war, da damals meine Mutter starb und mein Vater keine Zeit für mich hatte. Sie ist quasi meine Mutter für mich. Dass unser Verhältnis nicht gesund ist, weiß ich inzwischen selbst, aber es ist nun mal so.

    LG Andreas



    Hallo Andreas,

    wie gesagt... mein Posting sollte nicht böse gemeint sein, eher ein wenig "wachrüttelnd", daher war ich in meiner Wortwahl nicht so ganz vorsichtig. Da stehe ich auch zu.

    Sicher, Du beschreibst Deine Probleme genauso wie andere User hier auch, aber Du wirst nicht bestreiten können, dass Deine Situation sich von vielen anderen deutlich in ihrer Intensität abhebt. Du bekommst hier so viele gute Hinweise und Tips, aber die wirklich wichtigen (siehe Beitrag von Dr. House z. B.) scheinst Du zu ignorieren... und das ja nicht erst seit ein paar Tagen.

    Besonderes Verhältnis zu Deiner Oma hin oder her... so lange Du daran nichts änderst und das mit Worten wie "das ist aber nun mal so" abtust, wirst Du aus Deinem Teufelkreis nicht heraus kommen.

    Und ich betone nochmal: Ich nehme gern alles zurück und entschuldige mich in aller Form bei Dir, sollte das Gegenteil eintreffen. Ich persönlich glaube aber nicht daran. Tut mir leid.

    Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit. (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Jetzt lasst doch mal die Waage in Frieden ;)


    Ich kann verstehen, das Andy sein Gewicht wissen will.
    Wenn er nämlich schon seit drei Jahren weiss, das er ca 300 kg wiegt, dann wird er heute wahrscheinlich nicht nur 310 kg wiegen, sondern erheblich mehr.
    Aber nicht nur die Vermutung, sondern auch das wirkliche Wissen darum kann durchaus wachrütteln.
    Und mal eben im Baumarkt auf eine zu gehen, das ist für Andy ja nun nicht so einfach möglich, dazu müsste er erstmal bis zum Baumarkt kommen.


    Ausserdem kann sie, im Gegensatz zur Oma, absolut keinen Schaden anrichten.


    Andy, nochmals, du brauchst professionelle Hilfe, egal!!! was deine Oma dazu meint.
    Ruf doch bitte bei einer Klinik an, schilder dein Problem, dann kann dir auch geholfen werden.
    Da brauchst du keine Oma zu!!!!!!!!
    Deine Oma wird dich durch ihre Einstellung kaputt machen, das ist nur noch eine Frage der Zeit.
    Du musst dich von ihr lösen, sonst gehst du dabei drauf. Und das meine ich ziemlich ernst.

  • Was für mich halt nicht nachzuvollziehen ist, dass du glaubst deine Oma würde dich nicht unterstützen wollen. Wenn sie dich seit du 14 bist aufwachsen sieht und sich um dich kümmert, wird sie doch auch sicher wollen, dass es dir körperlich und auch seelisch gut geht, und du auch irgendwann mal ohne ihre Hilfe zurecht kommst. Ansonsten seh ich es wie meine Vorschreiber, wenn die Beziehung zwischen deiner Oma und dir (ich nenn es jetzt mal ) ungesunde Ausmaße hat, muss man Konsequenzen ziehen und sich erstmal selbst der nächste sein.
    LG Hummel

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.;)


  • Lieber Big Andy,
    mich interessiert weniger ob du die Waage erhalten hast als wie es Dir zwischenzeitlich geht.

    Hast Du mal einen der Vorschläge hier in Angriff genommen ?
    Ich mache mir, wie auch etliche andere hier, ein bisschen Sorgen um Dich.

    LG
    Tessa

  • Hallo,


    ja die Waage ist inzwischen da. Von Euren Anregungen, für die ich Euch übrigens von Herzen danke, habe ich noch immer nichts in Angriff genommen. Ich weiß auch nicht, warum und wie ich mich zu etwas aufraffen kann. Es klingt immer so gut und einfach, was Ihr mir alle so schreibt, aber den Arsch hochkriegen tue ich dann nicht.


    LG Andreas

  • Hallo Big Andy.


    Wie wär s mit gute Vorsätze für das neue Jahr?


    Es ist okay, dass Du inzwischen Deine Waage hast, vielleicht kannst du dein Gewicht besser kontrollieren und nicht weiter zunimmst. Es ist aber eigentlich zweitrangig.


    Das mit Deiner Oma glaube ich inzwischen nicht mehr (falls ich doch falsch liege, dann SORRY). Du hast Dich doch selbst verraten, dass Du Deinen Arsch nicht hochkriegst, trotz viele tollen Ratschlägen von hier. Ich kann irgendwie nicht glauben, dass Deine Oma nicht willst, dass du dein Leben lebst. Wenn doch, dann ist sie wirklich sehr, sehr egoistisch, weil sie vielleicht nicht allein leben kann oder möchte. Oder Du bist einfach zu bequem und benutzt Deine Oma als “Ausrede”.


    Es geht mich auch nichts an, denn ich kenne Dein Leben nicht und kann auch nichts beurteilen. Ich kann einfach nur sagen: “LEBE ENDLICH DEIN LEBEN”.


    Und mach endlich unbedingt eine Therapie. Ich selbst besuche seit ein paar Monate eine Therapie. Und glaub mir, es hilft sehr!!!!!!!


    Mensch Andy, wach doch endlich auf und am besten noch heute!


    LG SD

  • Hallo Dr. House,


    danke für Deine Antwort. Ich hätte ja mit der Therapie anfangen wollen, aber meine Oma ist nach wie vor strickt dagegen. Und ich bin doch auf ihre Hilfe angewiesen. Ich benötige ja sogar ihre Hilfe, um meine Hose über den Bauch hochzuziehen, meine Strümpfe und Schuhe anzuziehen und meine Jacke zuzumachen; wenn ich also sagen würde, ich geh los in meine Therapie, dann hilft sie mir halt nicht beim anziehen und ich muss zu Hause bleiben. Das hat doch alles gar keinen Sinn, ich muss es irgendwie alleine schaffen.
    Ich habe im Fernsehen letztlich einen Mann gesehen, der war etwas schlanker als ich und hatte sich von Akte 2010 Hilfe geholt. Was denkt ihr, wäre so etwas eine Lösung? Allerdings, ich denke die helfen nur wenn man dann auch im Fernsehen gesendet wird, oder? Das würde ich nämlich nicht so gerne wollen.


    LG Andreas



    Hallo Andy,


    ich bin ja durchaus nicht für einen "Behinderten"-Ausweis, nur weil man eben dick ist. Bei dir sehe ich das allerdings etwas anders - du bist "behindert", wenn du beim Anziehen, der Körperpflege etc. so dermaßen auf Assistenz angewiesen bist, wie du hier schilderst.


    Und das hat in deinem Fall einen dicken Vorteil: du kannst dich von Omama verselbständigen :-). Nicht nur deine Oma kann dich anziehen oder dir sonst beim Alltag assistieren, das können auch andere - und zwar ohne dich zu unterdrücken und wie ein kleines dummes Kind zu behandeln - respektvoll und mit Zurückhaltung. Hast du schon einmal vom "persönlichen Budget" gehört? Darüber kannst du z.B. einen Geldbetrag bekommen, mit dem du AssistentInnen selbst einstellen kannst (ohne von irgend einem "Pflege"-Dienst abhängig zu werden), zu deinen eigenen Bedingungen, wann du es eben brauchst. Die Leute können dich zu Spaziergängen, Ämtergängen etc. begleiten, du könntest Hilfe beim Erlangen von medizinischen und diagnostischen Abklärungen erhalten etc. etc.


    Google mal nach dem Budget, beantragen kannst es notfalls sogar beim örtlichen Sozialamt.


    Aber mach was, ansonsten beherrscht dich Omama bis zu ihrem Tode - und was ist anschließend? Pflegeheim?

  • HHast du schon einmal vom "persönlichen Budget" gehört? Darüber kannst du z.B. einen Geldbetrag bekommen, mit dem du AssistentInnen selbst einstellen kannst (ohne von irgend einem "Pflege"-Dienst abhängig zu werden), zu deinen eigenen Bedingungen, wann du es eben brauchst. Die Leute können dich zu Spaziergängen, Ämtergängen etc. begleiten, du könntest Hilfe beim Erlangen von medizinischen und diagnostischen Abklärungen erhalten etc. etc.


    Google mal nach dem Budget, beantragen kannst es notfalls sogar beim örtlichen Sozialamt.


    ein Supertip :)

  • Wie man Veränderungen vermeidet.


    Veränderungen kosten Kraft, Mut und oft Ausdauer. Manchmal bergen sie Risiken und manchmal ändert sich sogar ein ganzes Leben, ohne dass man wieder in sein altes zurück kann. Die Konfrontation mit so vielen neuen Dingen ist unfassbar anstrengend! Warum sollte man sich so etwas antun, wo man doch viel einfacher alles so lassen kann, wie es ist?

    Im Folgenden lesen Sie ein paar Tipps und Hinweise, wie Sie sicher und ohne Probleme alles beim Alten lassen können.
    Menschen, die nach Veränderung streben haben immer ein Ziel. Vermeiden Sie es also, Ziele für sich zu formulieren und insbesondere, daran auch noch festzuhalten. Ziele sind schädlich, bergen sie doch das Risiko in sich, dass sie eines Tages erreicht werden. Halten Sie sich stets vor Augen, dass die Situation, in der Sie sich momentan befinden, sicherlich noch eine Weile erträglich sein wird, so schlecht sie auch sein mag. Leben muss lediglich erträglich sein, Freude brauchen sie dabei nicht empfinden, ebenso wenig, wie Sie ihrem Leben andere positive Dinge abgewinnen können müssen.

    Sollte sich wider erwarten doch ein Ziel in Ihrem Geist manifestieren, so ist es wichtig, die Sinnhaftigkeit dieses Ziels sofort zu untergraben. Gehen Sie dabei wie folgt vor.

    Das Einfachste: Fangen Sie erst gar nicht damit an.

    Veränderungen kann man getrost auf morgen verschieben. Das hat den großen Vorteil, dass es immer wieder – bis zu Ihrem Lebensende – ein neues Morgen gibt, auf das Sie Ihr Vorhaben verschieben können. Dazu gibt es ohnehin noch tausend andere Dinge, die wichtiger sind: Zum Beispiel die, die Sie gestern auf heute verschoben haben.

    Verlassen Sie den logischen Weg.

    Es gibt meistens einen oder zwei Wege, ein Ziel zu erreichen. Manchmal sind es auch mehr, aber es sind fast immer nur sehr wenige. Arbeiten Sie also besser nach dem Motto „Viele Wege führen nach Rom“ und denken sich immer neue Wege aus, wie sie stattdessen ihr Ziel erreichen könnten. Je aufwändiger und unwahrscheinlicher diese Wege zu beschreiten sind, desto besser. Sie wollen Auto fahren lernen? Sagen Sie sich, dass Sie erst so viel Geld haben wollen, dass es für einen Maserati , Bugatti Veyron oder Ferrari als Ihren ersten Wagen reicht. Sie wollen singen können? Pfeifen Sie auf den Gesangsunterricht und melden sich direkt bei DSDS an! Denken Sie daran: Je schwerer der Weg, desto leichter können Sie scheitern und werden Ihr verdammtes Ziel wieder los. Zudem ist es für Sie und Ihre Umwelt noch praktisch. Fortan haben Sie eine Erklärung für Ihr Verbleiben im alten Leben. Schließlich können Sie nach Ihrem erfolgreichen Versagen mit Fug und Recht behaupten, dass sie es ja versucht haben!

    Sie brauchen Ausreden!

    Um sich möglichst effektiv von einem Ziel zu verabschieden, benötigen Sie Ausreden, die klar und deutlich machen, dass Sie ohnehin nicht in der Lage sind, jemals ein Ziel erreichen zu können. Ausreden lauten für gewöhnlich wie folgt:



    • Aber ich bin zu alt dafür.
    • Aber ich bin zu jung dafür.


    • Aber ich habe doch Kinder.
    • Aber ich habe doch keine Kinder
    • Aber ich bin nicht klug genug dafür.
    • Aber ich bin sicher überqualifiziert.
    • Aber ich bin doch eine Frau.
    • Aber ich bin doch ein Mann.
    • Aber ich bin doch verheiratet.
    • Aber ich bin doch nicht verheiratet.
    • Aber ich bin zu unsportlich dafür.
    • Aber das ist nichts für Menschen, die so sportlich sind, wie ich.
    • Aber ich bin zu dick.
    • Aber ich bin zu dünn.
    • Aber ich bin zu klein.
    • Aber ich bin zu groß.
    • Aber ich habe doch keine Zeit.


    Usw. usf. ect. pp.


    Suchen Sie sich Ausreden, die am besten auf Sie zutreffen und vermeiden Sie es, Zeit damit zu verschwenden, Möglichkeiten zu entdecken, wie Sie ihr Ziel trotzdem – oder gerade deswegen- erreichen könnten. Sammeln Sie stattdessen immer mehr Ausreden und tragen Sie diese jedem vor, der meint, dass Sie doch an Ihrer Situation etwas ändern sollten. Am einfachsten ist es, wenn Sie Ihrer Angst einen angemessen großen Platz einräumen und sehr lange darauf herum grübeln, warum Sie ihr Ziel nicht erreichen können. Wischen Sie alle Argumente, die für das Erreichen des Zieles sprechen aus Ihrem Geist und beachten Sie sie nicht weiter.

    Achtung, Gefahr: Sollen Sie in einem lichten Moment dem Gedanken verfallen, dass ihr Geist vielleicht schon seit Jahren ohne sonderlich großen Energieaufwand ständig Ideen und Workarounds produziert, damit Sie mit Ihrer derzeitigen Lebenssituation trotzdem einigermaßen zurechtkommen und Sie eine Ahnung haben, dass Sie diese kreative Energie ja auch nutzen könnten, um oben genannte Hindernisse zu umgehen: Betrinken Sie sich sofort und heftig, damit Sie diesen Gedanken ganz schnell wieder vergessen.

    Nur ein Ziel? Aber ich will viel mehr!

    Sehr sinnvoll kann es sein, wenn Sie sich statt einem Ziel unendlich viele setzten. Die sogenannte „Ich will alles und zwar sofort!“ - Methode bringt hier den erwünschten Erfolg. Sie wollen ein besseres Leben und könnten dazu z.B. einen höheren Schulabschluss gebrauchen? Warum nicht gleich reich, berühmt, beliebt, schlank und glücklich werden wollen, ein Haus bauen, einen Partner finden (der dazu noch exakt genau so sein soll, wie Sie sich das immer vorgestellt haben), heiraten, Kinder bekommen, einen Weltbestseller schreiben, Yoga lernen … und ja, so nebenbei noch mal zur Schule gehen. Gehen Sie allen Zielen gleichzeitig nach, jeden Tag. So ist die Chance viel größer, dass Sie sie nach und nach aus den Augen verlieren, weil sich einfach nichts davon mal gerade eben einstellen will oder Sie einfach zu viel Stress haben, den Sie dann nicht mehr bewältigen können. Irgendwann schaffen Sie dann auch die Schule nicht mehr, denn der ganze Unterricht behindert Sie zu sehr bei der Verfolgung Ihrer anderen 100 Ziele. Wenn Sie aufgegeben haben, können Sie sich endlich wieder getrost zurück ziehen in Ihr altes Leben, denn bei Gott: es war einfach nicht zu schaffen. Merke: Zunächst nur ein oder zwei Ziele zu haben ist einfach nicht gut für Sie, denn sie könnten erreicht werden.

    Informationen sind wichtig!

    Menschen, die erfolgreich Ihre Ziele erreichen wollen, beschaffen sich häufig Informationen darüber, wie sie ihrem Ziel näher kommen, was sie dafür benötigen und manchmal bitten sie sogar um Hilfe bei anderen Menschen oder Institutionen. Gehen Sie solchen Dingen also besser aus dem Wege. Wenn Sie schon andere Menschen ansprechen, dann bitte nur Personen, die …

    … keine Ahnung haben.

    Diese Leute sind sehr gut geeignet, um Sie auf die falsche Spur und damit Ihrem erhofften Scheitern näher zu bringen. Sie interessieren sich für Atomphysik? Fragen Sie einen Maurer nach Informationen. Oder einen Bäcker. Der wird zumindest seine ganz persönliche Auffassung davon haben, was ein Teilchenbeschleuniger ist.

    … mindestens genau so viel Angst haben, wie Sie.

    Diese Personen können sich nur allzu gut Ihr Scheitern vorstellen und werden Sie nach Leibeskräften dahingehend beraten, möglichst alles so zu belassen, wie es ist. Sie sind ja schließlich auch so wie Sie sind ein ganz netter Mensch.

    … voreingenommen und sehr von sich überzeugt sind und dazu neigen, Sie dominieren zu wollen.

    Ohne Schwierigkeiten wird es diesen Menschen gelingen, Sie davon zu überzeugen, dass Ihr Problem gar nicht Ihr Problem ist, sondern dass Sie ein ganz anderes haben, wovon besagte Personen natürlich schon seit langem wussten. In null Komma nichts sind Sie dabei, mit großem Enthusiasmus ein neues Ziel zu verfolgen, von dem Sie tief in Ihrem Inneren spüren, dass es eigentlich nichts mit dem zu tun hat, was Sie wollten. Dies wird früher oder später mit Erfolg dafür sorgen, dass sie deprimiert davon ablassen. Puh, geschafft.

    Zum Schluss: Alle anderen sind bedeutend wichtiger als Sie und haben auch mehr Rechte.

    Genau: Ihr Partner, Ihre Kollegen, Ihr Freund oder Ihre Freundin, Ihre Verwandtschaft, all diese Personen haben ein Recht darauf, dass Sie immer der bleiben, der Sie sind. Nicht auszudenken, wenn diese Leute sich neu orientieren müssten, was Ihre Person angeht; nicht auszudenken, wenn Sie diese Leute vielleicht mal pikieren, indem Sie Eigensinn entwickeln. Sie sollten es unbedingt vermeiden, diese Leute zu enttäuschen. Bleiben Sie genau da, wo Sie sind und beanspruchen Sie nicht die Denkfähigkeit anderer Menschen. Die haben ein Recht darauf, möglichst sorgenfrei zu leben und dem stehen Ihre Änderungswünsche nur im Wege, denn Sie haben dieses Recht selbstverständlich nicht. Sie sind gar nicht wichtig genug dafür. Das Gerede, von wegen Leute, die einem nahestehen, freuen sich sicherlich, wenn es mir gut geht, ist purer Unsinn. Sie können stattdessen lieber noch ein paar Jahre leiden. Das können Sie hervorragend, schließlich haben Sie es schon lange genug geübt. Diese ganzen Gerüchte, man hätte nur ein Leben und das dieses Leben dazu noch recht kurz sei, sind vermutlich nur Übertreibungen.

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