Beschneidung...

  • Vielleicht hätte man vor der allgemeinen Empörung das Urteil mal lesen sollen:

    Zitat

    Die Frage der Rechtmäßigkeit von Knabenbeschneidungen aufgrund Einwilligung der Eltern wird in Rechtsprechung und Literatur unterschiedlich beantwortet. Es liegen, wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, Gerichtsentscheidungen vor, die, wenn auch ohne nähere Erörterung der wesentlichen Fragen, inzident von der Zulässigkeit fachgerechter, von einem Arzt ausgeführter Beschneidungen ausgehen, ferner Literaturstimmen, die sicher nicht unvertretbar die Frage anders als die Kammer beantworten.


    Quelle: http://adam1cor.files.wordpres…s-169-11-beschneidung.pdf


    Die Sache ist nicht eindeutig geregelt, diese Kammer sieht es so, eine andere würde der Argumentation nicht unbedingt folgen. Damit ist nur klar, dass hierzulande keine Rechtssicherheit bzgl. Beschneidungen besteht und dass diese Rechtssicherheit zu schaffen ist.

  • Ich habe meinem Mann versprechen muessen, dass ich einer Beschneidung zustimmen wuerde


    Ich war noch immer dagegen aber mein Mann wollte das sein Sohn so aussieht wie er.


    Danke für deine Ehrlichkeit Airy.
    Aber es tut mir leid, wenn ich dir sagen muss, dass ich diese Arguemtnation total d*mlich finde.
    Du musstest es ihm versprechen und er wollte, dass sein Sohn aussieht wie er?
    Das wäre, als würde ich meiner Tochter das Näschen operieren, weil sie nicht aussieht wie ich....

    Ganz ehrlich war ich erstaunt - wie schnell und unkompliziert das ganze war.


    Gottseidank. Stell dir aber vor es wäre nicht so gewesen. Stell dir vor euer Sohn hätte auf grund einer unnötigen OP ein verstümmeltes Glied, eine Sepsis bei der OP, oder sonstiges erlitten.
    Ich für meinen teil hätte mir das nicht verziehen.



    So ... denoch bin ich dagegen genauso wie gegen Ohrloechern bei Kleinkindern und Kindern. Ich finde so ab 12 koennen Kids das selber entscheiden. Bei der Beschneidung denke ich hat das Gericht hat dort ueber reagiert. Jungen werden weiterhin beschnitten werden und anstatt wie bisher in hygienisch gute Bedingungen wird es nun eine Hinterhof aktion. Da betreiben dann nicht nur die Eltern und Beschneider eine Straftat sondern auch das Gericht, das sie dazu gebracht hat. So etwas braucht Zeit und Aufklaerung! Traditionen und Religionen kann man nicht von heute auf morgen veraendern.


    Okay, zusammenfassend bist du für eine Beschneidung, aber gegen Ohrlöcher, weil Kinder das selbst entscheiden sollen. Verstehe ich das richtig? Widerspricht sich das nicht ein wenig?


    Und du bist tatsächlich der Meinung, dass das Gericht sagen soll "Mja,, is halt ne Tradition, ausserdem machen die das sonst in Hinterhöfen...lassen wir sie also weiter machen. Und Drogen sollten auch alle legal werden, damit die Leute sich nicht mehr totspritzen, und Geschwindigkeitsbegrenzungen animieren ja auch nur zu Autorennen.."
    Die Logik erschließt sich mir einfach nicht.


    Und gerade weil wir in einer fortschrittlichen Zeit mit hoher Aufklärung leben, solten "Traditionen" überdacht und kritisch gesehen werden.

    Die Beschneidung der weiblichen Genitalien sind aus meiner Sicht eine ganz andere Sache - weil halt verstuemmelnd und Gesundheitsbeeintraechtigend in der Exremsten Form. Da bin ich komplett gegen.


    Dem Kind etwas abzuschneiden, was es selbst gar nicht bestimmen durfte ist verstümmelung. Ob Vorhaut, Schamlippe, oder sonst was...
    (Ich rede nicht von medizinischen Indikatoren)

  • Catstar, ich finde Deinen Ton ein ziemlich grenzwertig, zumal sich Airy deutlich gegen die Beschneidung ausgesprochen hat, ihr also eigentlich einer Meinung seid.


    Erst lesen, dann schimpfen. :)


    Warum sie (gegen ihre Überzeugung) ihr Kind dennoch hat beschneiden lassen hat sie ja schon schlüssig dargelegt.


    Das mag man verstehen oder auch nicht ... aber mit Worten wie *dämlich* muss man das meines Erachtens nicht kommentieren.


    Zumindest nicht dann wenn man an einer konstruktiven und sachlichen Diskussion interessiert ist.

  • Wer lesen kann ist klar im Vorteil!


    Danke Fraeulein Wunder!


    In Multikulturellen Partnerschaften gibt es immer Dinge die in der einen Kultur gang und geben sind und in der anderen halt nicht. Da ist man nicht immer einer Meinung und manchmal sind halt fuer den einen Dinge sehr wichtig. Da gilt es auch schon mal Nachzugeben. Bzw. haben wir schon vor der Zeugung ueber manche Dinge gesprochen und ich wusste wie seine Wuensche waren.


    Nach den ganzen Gespraechen mit Aerzten und Chirurgen war auch mir klar, dass das Risiko einer Sepsis nicht sonderlich gross ist (solange man halt fuer die richtige Wundversorgung sorgt) ... so wie halt bei dem Stechen von Ohrloechern oder jeglichem anderem Eingriff.


    Ich liebe meinen Mann so wie er ist. Nachdem was man hier so liest haette ich ja beim ersten Pudel Nudel anblick in Traenen ausbrechen muessen und ersteinmal ein Donnerwetter ueber seine unverantwortlichen Eltern die ihm in jungen Jahren eine solche Koerperverletzung angetan hatten. Uebrigens alle maennlichen Mitglieder ;) seiner Familie sind beschnitten bis auf 2 unserer Neffen. Ach ja und das eine ist nicht anders als bei Maennern mit. :D

  • Okay, sorry für das Wort "dämlich"
    Trägt wahrlich keiner konstruktiven Diskussion bei. Tut mir leid.
    Ich wollte keinen bestimmten Ton anschlagen oder unfruendlich sein. Das ist wohl wieder der Glanz der Internetdiskussion.


    Dennoch bleibe ich bei meinem Standpunkt. Ich sehe das nunmal kritisch. Und ich kann mich irgendwie nicht mit dem Gedanken anfreunden zu sagen "Ja, ich lass an meinem Kind rumschnippeln, weil ichs meinem Mann versprochen habe"


    Die meissten hier sind große Gegner der AC.
    Aber aus Tradition darf einem Kind am Penis rumgeschnitten werden?(Keine Verallgemeinerung)


    Dass größtenteils alles gut läuft bei solchen OPs ja ja schön gut.
    Ich will auch nicht gleich verurteilen.
    Ich will diese Diskussion als Diskussion nutzen. Und dazu gehört nunmal, dass ich Airys Standpunkt nicht verstehe.
    Vllt überles ich ja auch den Punkt, der mir das Verstehen erleichtert...

  • In Multikulturellen Partnerschaften gibt es immer Dinge die in der einen Kultur gang und geben sind und in der anderen halt nicht. Da ist man nicht immer einer Meinung und manchmal sind halt fuer den einen Dinge sehr wichtig.



    Ein Grund, warum ich persönlich das nie könnte. In meinen Augen sollte eine funktionierende Partnerschaft auch auf gleichen Ansichten und Interessen basieren.

    Und bei sowas elementarem wie Beschneidung könnte und wollte ich nicht diskutieren müssen. Gibts nicht beim gemeinen deutschen (Land)-Volk. Fertig.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.

  • Gegen Kontroversen haben ich gar nichts. Ich finde man muss sich nicht immer einer Meinung sein. Auch musst du mich nicht verstehen ... kannst du auch gar nicht weil du weder in meiner Situation warst noch "ich" bist. Ist ja auch gut so. Artikulierungen obliegen dir natuerlich auch aber koennen halt deinen Standpunkt je nachdem eher schwaechen.


    Ich denke auch das es Menschen gibt die nicht gut ausserhalb ihres eigenen Kulturkreises Partnerschaften eingehen koennen. Da halt auf beiden Seiten im guenstigesten Fall der Wille bestehen sollte hier und da dem Anderen etwas zuzugestehen. Schwarz Weiss Denken ist auch nicht meins - ich sehe viele Grautoene Dazwischen.


    Fuer mich stand aber ausser Frage die gefundene Liebe einfach vorbeigehen zu lassen weil mir seine Nationalitaet nicht passt. Ansonsten sind wir uebrigens gar nicht so unterschiedlicher Meinung. Das war so ziemlich das einzige. Mir macht es auch nichts aus demnaechst nicht mehr in Deutschland zu leben.

  • Das stimmt vollkommen, in der Hinsicht bin ich wohl altmodisch und pflege sorgsam mein schwarz-weiß denken.

    Ich hätte auch gar kein Interesse daran einen Menschen der SO unterschiedlich in seiner Kultur ist als Partner kennenzulernen.

    Ich betone: als Partner.


    Aber gut dass es so viele Menschen gibt, so kann sich jeder den suchen der in sein Idealbild passt.

    Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch hängt - jeden Tag kommt einer und läuft AUFRECHT unten durch.


  • ups ... da haette ich wohl einen absatz machen muessen das Schwarz/Weiss/Grau denken war eher fuer Ansichten, Meinungen ... Themen gedacht.


    Ich finde was den Partner angeht sollte jeder das so machen wie es ihm gefaellt. Da sollte jeder selber entscheiden was geht und was nicht ... man muss ja auch mit dem Partner leben. Ich habe auch nach keinem Auslaender gesucht hat sich einfach so ergeben. :D

  • Frage: Weiß jemand denn ob die Kinder betäubt werden?


    Hallo


    solange es erlaubt war, wurde das von Chrirurgen gemacht, mit Betäubung.


    Was jetzt wird, weiß Gott allein. Es ist zu befürchten, daß nun in Drittweltländern herumgeschnippelt wird oder sogar hierzulande von irgendwelchen Stümpern. Dabei spielt dann sicher soetwas wie Hygiene und Betäubung eine untergeordnete Rolle. Denn eins ist klar, ein Muslim oder Jude wird sich sicher nicht verbieten lassen seinen Sohn zu beschneiden.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • solange es erlaubt war, wurde das von Chrirurgen gemacht, mit Betäubung.


    Es war nie wirklich erlaubt und es ist noch nicht verboten. Der Arzt, auf den sich das Urteil bezieht, wurde wegen unvermeidlichem "Verbotsirrtum" freigesprochen. Das Gericht hat darauf hingewiesen, dass es unterschiedliche Auffassungen gibt und dass diese Kammer die Auffassung vertritt, die Beschneidung sei Körperverletzung, Art. 2 GG (körperliche Unversehrtheit) habe Vorrang vor Art. 6 (elterliche Sorge).
    Außerdem erklärten sie noch, dass die Beschneidung das Grundrecht des Kindes auf freie Religionsausübung im späteren Leben beschränke, da sie ja nicht rückgängig zu machen sei. Das wiederum halte ich für Blödsinn, da es m.W. keine Religionsgemeinschaft gibt, die beschnittene Männer ausschließt.


    Es gibt diese eine Entscheidung eines Gerichts - mehr nicht. In der Praxis wird es vorläufig so laufen: Wo kein Kläger, da kein Richter. Wenn wieder einzelne angeklagt werden, so hat wieder ein Gericht darüber zu befinden und die Grundrechte gegeneinander abzuwägen. So lange, bis der BGH dies tut und/oder der Gesetzgeber die Sache klärt.

  • Also, es tut mir ja leid, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt auf Grund der Gesetzesänderung hier in Deutschland Ärzte, oder Hinterhofläden sich entwickeln, die ohne Betäubung und ohne Sterilität kleinen Kindern die Vorhäute im akkord abschneiden.


    Ein Arzt, der sowas tut, verliert ganz schnell seine Approbation.


    Und einen Hinterhof-Beschneidungs-Laden lässt sich dann doch nicht so schnell errichten.
    Zudem appelier ich da an den Verstand der Leute, die sowas ihrem Kind dann nicht mehr antun. Und lieber ins Ausland fahren, sofern sies denn noch unbedingt durchführen wollen..

  • Mord ist auch nicht erlaubt und passiert trotzdem, aber es kann dann eben entsprechend geahndet werden.
    Beschneidung von Mädchen ist auch verboten, soll man die nach eurer Meinung dann auch wieder zu lassen, nur um zu verhindern, dass sie irgendwo in Drittländern oder Hinterhöfen stattfinden? Diese Argumentation ist so was von weit her geholt...
    Dann können wir die Drogen auch freigeben und eben Mord.

  • Was jetzt wird, weiß Gott allein. Es ist zu befürchten, daß nun in Drittweltländern herumgeschnippelt wird oder sogar hierzulande von irgendwelchen Stümpern. Dabei spielt dann sicher soetwas wie Hygiene und Betäubung eine untergeordnete Rolle. Denn eins ist klar, ein Muslim oder Jude wird sich sicher nicht verbieten lassen seinen Sohn zu beschneiden.


    ist wohl gerade zu diesem Zeitpunkt eine unangenehme Situation und möglicherweise wird gerade im Moment der eine oder andere Chirurg auf Nummer sicher gehen wollen.
    Allerdings haben Moslems wie Juden ja ihre eigenen Leute die diese Beschneidung durchführen - bei den Juden wird dafür sogar ein eigens dafür vorgesehenes Messer verwendet.


    politisch ist es sowieso schon eine beschlossene Sache, dass die Beschneidung nicht unter das Strafrecht fällt.
    Ursprünglich hat ja die relativ unbestechliche Leutheuser-Schnarrenberg einen möglichen Straftatbestand gesehen. aber auch die legt doch hier ihren Kopf nicht unter das Fallbeil.
    Im Moment sind Parlamentsferien und danach ist aus diesem Thema sowieso die Luft raus - Linksparteien und die grünen haben sich ja schon eindeutig geäußert - und die Regierungspartei dürfte nach den Verfassungschutzskandalen andere Sorgen haben.


    Was mich so ärgert ist die Polemik von Seiten der Vertreter der Juden und hier so peinlich vertreten durch diesen Rabbi bei der Sendung von Will.


    Die Beschneidung dürfte traditionell vorjüdisch und vorislamisch sein und wie so viele sinnvolle hygienische aber auch Vorschriften der Ernährung wurde von der Priesterschaft an das Volk gebracht.


    Ich muss gerade auch schmunzeln, denn was hätte Rabbi Small dazu gesagt? Wer kennt noch die Kemelman Geschichten von Rabbi Small?


    Ich denke, die Diskussion über die Beschneidung war ein Strohfeuer, aber nicht unbedingt sinnlos.

  • Hallo


    solange es erlaubt war, wurde das von Chrirurgen gemacht, mit Betäubung.


    Meines Wissens verläuft die rituelle Beschneidung von jüdischen Säuglingen (8 Tage alt) meist ohne Betäubung. Weil die Kinder oft in eine Schockstarre verfallen und nicht schreien, wird häufig geglaubt, es würde ihnen nicht wehtun. Außerdem, so wird behauptet, wäre es ohnehin nicht schlimm, weil Babies kein Schmerzgedächtnis haben.


    Auch in den USA wird gerne mal ohne Betäubung an Neugeboren rumgeschnippelt. Weil es "hygienischer" ist und "schöner" aussieht. Dort geht der Trend aber immerhin langsam zurück.

  • Hallo Murmel,


    ich wieß nur von Muslimen, da wird es beim Arzt mit Betäubung gemacht.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

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