Diskussion über ALG 2: zwischen Armut und Luxus...

  • Ich sag nur.. JobCenter Berlin-Neukölln... mehrere Jahre Berufserfahrung im Büro und in der Verwaltung... erste Maßnahme.. Bewerbungstraining.. ich dachte so.. ok kann nicht schaden, man ist ja schließlich raus ausm Bewerben.. endlich geschafft, juhuu.. 2 Monate später... Bewerbungstraining.. ich so.. hmmm irgendwie merkwürdig.. aber mach ichs nicht.. Kürzung.. also wieder ran.. endlich geschafft.. ha denkste.. 3 Monate später.. Tipptraining... ich denke was soll der Mist.. hab 300 fehlerfreie Anschläge in der Minute.. sitze zwischen Ex-Knackis und Ex-Abhängigen in ner Integrationsmaßnahme.. ende vom Lied, ich nach 2 Std. ab zum Obersten und Dienstaufsichtsbeschwerde.. danach Ruhe und Job gehabt.. leider befristet.. aber hoffen ja aufs Beste.. ohne JobCenter oder ARGE.. mehr muss man wohl zu diesen Institutionen nicht sagen.
    Aber man muss auch mal was positives sagen. Wohne mittlerweile in so nem kleinen Kaff, und die ARGE hier ist sehr klein, und ich habe festgestellt, dass sich die Mitarbeiter in so kleinen Ämtern noch ein wenig Zeit für einen nehmen und wirklich versuchen zu helfen, sofern man sich auch ernsthaft bemüht.. zu Berliner Zeiten hab ich jahrelang für eine Umschulung gekämpft, kaum bin ich her gezogen (wegen Trennung) bekam ich eine sehr nette Sachbearbeiterin, dieser hab ich mein Anliegen vorgetragen und ihr Schulen usw. vorgeschlagen. Und zack ging alles. Innerhalb von einigen Wochen hatte ich alles und Dach und Fach und kann nun darauf hoffen, im Mai meine Prüfung zu bestehen.
    Und da lässt es einen doch hoffen, dass es Menschen gibt, die noch Spaß an ihrer Arbeit haben und sich noch für jemanden einsetzen.. nur leider ist das sehr selten.

  • aber wenn du alle mitarbeiter dort in einen topf wirfst, bist du auch nicht besser als sie.


    Mir ist bei meinen Abstechern in amtliche Gefilde, die sich immerhin zu einer Gesamterfahrung von 5 Jahren summieren, nur ein (in Zahlen: 1) halbwegs kompetenter Mitarbeiter über den Weg gelaufen - und das war ein Arbeitsvermittler mit wirklich guten Ideen. Die Hammerpointe daran ... sein Job wurde wegrationalisiert!


    Davor, während und danach? Das blanke Chaos in seiner reinsten Form. Mir wurden meine Rechte anfangs verschwiegen (GEZ-Befreiung, Mehraufwand wg. Allergien), anschließend wurde ich belogen ("wenn ihre Krankheit nicht in der Liste steht, die mir mein Computer zur Auswahl anbietet, dann sind sie eben gesund und kriegen das Geld nicht"), verarscht (Androhung des Abbruchs einer von mir selbst gesuchten und amtlich genehmigten Weiterbildung), um korrekte Abrechnungen betrogen (Geld, das sowieso automatisch einbehalten wurde per Mahnung noch einmal eingefordet), von Pontius zu Pilatus geschickt und mehr als einmal vor Büros zum Warten abgestellt, deren Insassen grad mal kurz im Urlaub waren.


    Dann noch ein paar Anekdoten, die genau andersrum liefen. Ich wollte wegen Jobaufnahme Geld zurückzahlen, aber plötzlich wußte man a) weder, auf welches Konto ich zahlen sollte (meine Raten kamen immer postwendend zurück) noch b) daß ich dem Staat überhaupt Geld schuldete. Eine Lachnummer vom feinsten, die mit einem amtlichen Schreiben endete, in dem man mich fragte, warum ich ständig Geld schicke und mich um Zusendung des Bescheids bat, in dem man mich zur Zahlung aufgefordert hätte. Kein Scheiß! Ich überlege immer noch, ob ich mir den Wisch einrahme.


    Nach erwähnter Beschwerde hat sich zumindest soviel geändert, daß man mich in Ruhe ließ, außer wenn es gar nicht anders ging. Wir haben uns von da an höchst erfolgreich ignoriert und wenige Monate später bekam ich glücklicherweise einen recht guten Job, wobei die durchgezogene Weiterbildung maßgeblich hilfreich war.


    Egal wie schlimm Du denkst wie es ist und welche heimlichen "jaja"-Gedanken Du Dir machen magst, wenn Du solche Sachen hörst ... eins kann ich Dir jedenfalls sagen: Es ist noch viel viel schlimmer!


  • Egal wie schlimm Du denkst wie es ist und welche heimlichen "jaja"-Gedanken Du Dir machen magst, wenn Du solche Sachen hörst ... eins kann ich Dir jedenfalls sagen: Es ist noch viel viel schlimmer!


    das kann ich mit Brief und Siegel bestätigen.


    Nach einem 40jährigen Arbeitsleben durfte ich 2009 die Palette der Schikanen die solche Institutionen wie Rentenversicherung, Sozialamt und Arbeitsamt zu bieten haben, kennenlernen.


    Ich habe meine Rente beantragt, aber gut Ding will Weile habe und so habe ich zur Überbrückung versucht irgendwo Geld zum Leben zu beantragen.
    Die Dame von der Rentenversicherung meinte: Bei Ihnen ist das ein klarer Fall und es dürfte keine Probleme geben.
    Das sah man andersorten ganz anders. es folgte Ein Jahr in dem ich glaubte den Verstand zu verlieren.
    Das Geld, dass man mir nach Monaten dann doch auszahlte wurde mir ja von der Rentennachzahlung sowieso abzogen und zurückgezahlt.
    Trotzdem wurde ich aufgefordert an Beratungsgesprächen über meine berufliche Zukunft teilzunehmen.


    Vielleicht gibt es Menschen die sowas mit viel Routine und Kenntnis bewältigen, Ich gehörte nicht dazu - weil ich
    a.) immer dachte, dass mir sowas nie passieren kann, denn wenn ich mal keine Job hätte, dann arbeite ich eben als Klofrau und
    b.) mich das bravoröse soziale Netz auffangen würde und außerdem, wenn es dann ganz schlimm kommt, eben den Winter in Malloca verbringe. An den Heizkosten kann man ja auch sparen.

  • tonic, lies mal ein wenig genauer, ok? Es gibt immer jemanden (zB mich), der sich weder verkalkuliert noch nicht mit Geld umgehen kann, sondern einfach nur aus dem allgemeinen Rahmen fällt, weil Lebenssituationen einfach individuell sind, und dann Schwierigkeiten hat, den eng gefassten Rahmen irgendwie passend zu machen.



    Darum is diese Antwort auch Bullshit weil ich von normalen Verhältnissen ausgehe und nicht von speziellen Krankheiten oder Lebens Einstellungen die sein müssen.


    Danke, außerdem ging mein Beitrag wie immer an die allgemeinheit und hat dich 0 angesprochen... achja wie ich im letzten Thread doch so recht hatte -.-

  • Darum is diese Antwort auch Bullshit weil ich von normalen Verhältnissen ausgehe und nicht von speziellen Krankheiten oder Lebens Einstellungen die sein müssen.


    Danke, außerdem ging mein Beitrag wie immer an die allgemeinheit und hat dich 0 angesprochen... achja wie ich im letzten Thread doch so recht hatte -.-


    Bullshit, hm? Ich würde mal sagne, dass die Lebensverhältnisse doch sehr unterschiedlich sind und meine Situation nur ein Beispiel dafür ist wie es laufen kann. Daher solltest du nicht mit solch verallgemeinernden Sätzen um dich werfen - denn was ist schon normal :cool:
    So, so... Allgemeinheit. Weißt, dann brauchst dich nicht zu wundern, wenn ich mich auch angesprochen fühle, denn ich zähle mich durchaus zur Allgemeinheit hier im Forum. Wenn du ganz spezielle Leute meinst, solltest du auch nur von diesen spezifisch reden und nicht "allgemein". Das kann doch nicht so schwer sein.
    Das hat durchaus einen Grund: sich klar ausdrücken bringt auch klare Reaktionen, die anderen wissen eher, was du meinst, wenn du genau schreibst, was du meinst und nicht irgendwas. Schließlich kann hier keiner hellsehen. Wenn du lapidar irgendwelche allgemeinen Thesen aufstellst ist doch klar, dass sich jeder angesprochen fühlt - egal was du dir dabei denkst.
    Noch ein Tipp: seufzend hier sein hartes Los zu beklagen, weil man ja so unverstanden ist, zieht bei mir nicht. Dafür drückst du dich nicht klar genug aus. Schließlich denkst du offenbar andere Sachen als du schreibst.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • ...
    Da wären zum einen völlig simple Dinge wie der Einsatz kompetenter Verwaltungsangestellter und Jobvermittler. Und nicht dieser Bodensatz aus angelernten Ex-Telekomikern u.ä, die selbst nur einen Zeitvertrag haben und von Pöstchen zu Pöstchen verschoben werden.
    ...


    Da hast du allerdings so richtig Recht.
    Ich kenne selbst ein paar so gestrandete Beamte, Mädels von der Auskunft. In dem Job mögen sie absolut kompetent gewesen sein, aber Sachbearbeitung ist dann doch noch was ganz anderes.


    Stimmt schon, wenn man dann diesen Flachflöten ausgeliefert ist, die selbst null Ahnung haben, aber die Macht, mich antanzen zu lassen, dann ist das schon sehr verletzend. Hat was von Bundeswehr-Strukturen...

  • Bullshit, hm? Ich würde mal sagne, dass die Lebensverhältnisse doch sehr unterschiedlich sind und meine Situation nur ein Beispiel dafür ist wie es laufen kann. Daher solltest du nicht mit solch verallgemeinernden Sätzen um dich werfen - denn was ist schon normal :cool:
    So, so... Allgemeinheit. Weißt, dann brauchst dich nicht zu wundern, wenn ich mich auch angesprochen fühle, denn ich zähle mich durchaus zur Allgemeinheit hier im Forum. Wenn du ganz spezielle Leute meinst, solltest du auch nur von diesen spezifisch reden und nicht "allgemein". Das kann doch nicht so schwer sein.
    Das hat durchaus einen Grund: sich klar ausdrücken bringt auch klare Reaktionen, die anderen wissen eher, was du meinst, wenn du genau schreibst, was du meinst und nicht irgendwas. Schließlich kann hier keiner hellsehen. Wenn du lapidar irgendwelche allgemeinen Thesen aufstellst ist doch klar, dass sich jeder angesprochen fühlt - egal was du dir dabei denkst.
    Noch ein Tipp: seufzend hier sein hartes Los zu beklagen, weil man ja so unverstanden ist, zieht bei mir nicht. Dafür drückst du dich nicht klar genug aus. Schließlich denkst du offenbar andere Sachen als du schreibst.


    Gruß
    Dani


    Ganz ehrlich? Nein.

  • Zitat von tONIC

    Ganz ehrlich? Nein.

    Ich würde jetzt gerne - wie häufig an solchen Stellen - sagen, dass es für jedes komplexe Problem immer eine vollkommen einfache Lösung gibt, die aber unter Garantie falsch ist, nur passt das hier irgendwie nicht....

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