Ich war gestern beim Psychologen

  • Hallo,
    wollte heute mal mein Arzterlebnis erzählen. Eigentlich hatte ich bis jetzt nicht soviele Probleme damit d.h. bis jetzt hat nie ein Arzt wirklich was gesagt, aber gestern na gut werd mal anfangen zu erzählen :)
    Habe mich vor einiger Zeit mal entschlossen, einen Psychologen aufzusuchen, da ich dass Gefühl habe, ich habe Depressionen oder sowas in der Art.
    Naja jedenfalls meinte der Arzt, ständig auf mein Gewicht rumreiten zu müssen, er hat mich gefragt, wieviel ich denn Wiegen würde (120kg)
    bei einer Größe von 1,70 klar nicht grade schlank aber er meinte ich hätte ja sehr sehr starkes Übergewicht und ich würde mich selbst bestimmt nicht so annehmen. Ich habe dieses jedesmal verneint, und meinte, dass ich mich so ok finde wie ich bin habe auch nicht gesagt, dass ich was dran ändern möchte.
    Er meinte, er wird beim nächsten Gespräch mit mir durchgehen, woher denn meine Gefühle stammen und wenn man Frust hat, nicht gleich zur SCHOKOLADE greifen....was ich überhaupt nicht tue!!!!!
    So ein Schwachkopf, gehe dahin um mir helfen zu lassen und ich werd da nur runtergemacht.

  • Hmmm, dann ab zu einem anderen, sowas muss man sich net gefallen lassen. Er sollte zuhören, nur kleine Zwischenfragen stellen...aber seine Vorurteile kann er sich irgendwo hinstecken.

    Ich an deiner stelle würd dort nicht mehr hingehen...evtl sogar das erlebte an eine geeignete Stelle weiterleiten...

    Ich drück dir die Daumen, das du nen richtigen Psychologen findest:)

  • Die ersten fünf Sitzungen sind eh probatorisch! Also ist es viell. ganz gut, dass diese Seite schon jetzt zum Tragen kam und nicht erst nach 10 Sitzungen:o

  • An so eine Katastrophe von Psychologen bin ich bei meinem ersten Versuch auch geraten.
    Dieser Mann wird dir nicht helfen können, weil er dir nicht zuhört.
    Dieser Mensch kann dir nur schaden, da er dich nicht versteht und seinen Beruf verfehlt hat.


    Suche dir schnell einen anderen Psychologen.
    Ich habe mich damals nicht schnell genug dazu entschieden diesen Versuch abzubrechen und empfinde heute noch Wut wenn ich an den Fehlversuch denke.

  • Hi,


    ich kenne dieses Problem nur zu gut. Die Sache ist, dass du durch seine Vorurteile ein leichter Fall bist. Er muss sich keine großen Gedanken machen, über die Wurzel deine Probleme, sondern es ist für ihn sehr klar - dein Gewicht.


    So an solche Probleme ranzugehen ist natürlich Schwachsinn. Sowas erkennt man auch als Nicht-Psychologe.


    Die Psyche ist viel subtiler, als dass diese Methode aufgehen würde.


    Einfach mal "abspecken" löst auch keine ernsthaften Probleme.


    Ich kenne einen Fall von einem Jugendlichen, der sich bei einer Therapeutin vorstellt. Dieser Junge ist seit 3 Jahren verhaltensauffällig und muss noch dazu den Verlust seiner Mutter verkraften, die ein paar Wochen zuvor ums Leben kam


    Komischer Weise liegt die Wurzel des Übels für die Therapeutin bei dem Tod seiner Mutter, obwohl dieser erst ein paar Wochen zurück liegt, aber das eigentliche Problem sehr viel länger besteht.


    Also, das nach dem Gewicht gefragt wird ist normal (wieviel Kilo du wiegst). Ich kenn keinen, der in Therapie ist, der das nicht angeben musste. Aber das ist nicht die Frage.


    Die Sache ist die, dass ihr wahrscheinlich nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen werdet.


    Vll kannst du dir ja einen guten Therapeuten empfehlen lassen ;)


    Viel Glück!!!!!!



    Madicken

  • @ vanessa22
    Ich würde den Therapeuten damit konfrontieren, daß Du den Eindruck hast, daß er Deine Problemtik auf das Gewicht / Eßverhalten reduziert. Wenn er dann nicht etwas selbstreflektiert reagiert und einlenkt - auf zum nächsten.


    @ Madicken : was für ein reizendes Schweinderl, Dein Avatar! Deins?


    LG
    Andrea

  • Hallo,
    wenn du meinst, Depressionen zu haben, solltest du zuerst zu einem Neurologen gehen, denn der kann dir die geeigneten Antidepresiva verschreiben (Psychologe nicht!)--und die brauchen einige wochen, bis sie anschlagen.
    Also, ich hatte eine Therapie wegen meinen Freßattacken und mußte NICHT mein Gewicht angeben (obwohl man sieht, dass ich keine Größe 38 hab).
    Essstörungen können mit Depressionen auch zusammenhängen--oder andersrum...alles ist miteinander "verknotet", und da versucht der Therpeut einen Ansatz. Aber gleich bei den ersten Sitzungen darauf herumzureiten (was meine nie getan hat), ist äußerst ungewöhnlich! Zuerst wirst du mal nach deinen Kindheitserlebnissen gefragt usw, und wie du auf welche Situationen reagierst. Diese Sprüche "Ess lieber nen Apfel" bekam ich von meiner Therapeutin nie zu hören. (Allerdings hab ich sie gleich beim ersten Telefonat gefragt, ob sie auch Essstörungen "behandelt") Sie war die erste, die mir Schokolade ERLAUBT hat!.....Naja, sie hat sich sehr bemüht mit mir.....(betonung auf bemüht.....hat nichts geholfen....hab diese Freßattacken immer noch -teilweise krieg ich sie in den Griff- aber nicht immer)

    Lg
    Moppel

  • Moppel65


    Vll liegt das an der Art der Erkrankung. Ich habe mich bei zwei Therapeuten vorgestellt und die haben mich gewogen und gemessen.


    Heißt ja nicht, dass das überall so üblich ist.


    Wollte nur andeuten, dass das nichts ungewöhnliches ist;)


    Liebe Grüße

  • Auch Schlanke wurden gemessen und gewogen... wieso ist das Grenzüberschreitung? Ich hab immer das Gefühl gehabt, dass diese Infos wichtig sind, da man ja auch lauter Tests machen muss.


    Um ein Beispiel zu nennen.


    Stell dir mal vor du hast eine Praxis mit vielen Patienten. Jetzt musst du ja in der Anfangszeit einen Haufen Tests machen. Die wertest du auch natürlich nicht sofort aus.


    Jetzt hast du viele Fragebögen auszuwerten und bei 5 Bögen kreuzen die Befragten an, dass sie sich übergewichtig fühlen.


    Naja, jetzt musst du natürlich genau vor Augen haben wie groß die sind und wieviel die wiegen...
    es ist ja ein Unterschied ob jemand der 1,70 groß ist und 90 Kilo wiegt sowas ankreuzt oder der Betroffenen bei der Größe nichtmal 50 Kilo wiegt.


    Mit dem Standpunkt arbeitest du dann in der nächsten Stunde und bist einen Schritt näher.


    Ohne so eine Information, kannst du mit der Aussage in dem Moment nichts anfangen, da du ja nicht immer vor Augen hast wie deine Patienten gebaut sind.




    Warum ist das problematisch?

  • Warum sollte er es dann nicht auch noch in kg wissen? Sieht er doch sowieso.



    Weils ihn nichts angeht?!?

    Wenn mich ein Therapeut wiegen und messen wollte, würde ich mir ganz schnell einen anderen suchen.
    Ich würde von einem Therapeuten erwarten, dass er sich Notizen über mich macht, und da kann er schreiben, "ist dick und hat Probleme damit"! Da braucht er nicht noch den BMI auszurechnen oder vorher nochmal auf seinen Spickzettel zu gucken "Ach ja, die wog ja soundsoviel!"

    Womöglich hätte ich ihm dann noch zu berichten, wieviel ich denn jetzt im Laufe der Therapie abgenommen hätte... also für mich wär das nichts.

    Inside me is a thin woman trying to get out.
    ...I usually shut the bitch up with chocolate.

  • Nö, also wenn deine Probleme nicht mit dem Übergewicht zusammenhängen, musst du nicht berichten, ob du abgenommen hast.


    Nur ist Psychotherapie eine ernste Sache und kein Jahrmarkt. Ich kann mir auch vorstellen, dass der BMI wichtig ist, um bestimmte Tests auszuwerten.


    Wie soll das gehen, wenn man das Gewicht nur grob schätzen kann? Vielen sieht man das Gewicht ja nicht an.


    "Dick und hat Probleme damit" ist ziemlich "dünn".


    Außerdem haben viele Normalgewicht und fühlen sich dick.
    Und man muss natürlich auch differenzieren, zwischen jemanden der dünn, schlank, normal gebaut oder leicht übergewichtig ist.


    Es ist ja auch wichtig für den Gutachter, der eine Therapie genehmigen muss, der muss sich ja ein Bild von dir machen können (denn er lernt dich ja nicht persönlich kennen).

  • Ich finde es völlig unangebracht, wenn ein THERAPEUT einen wiegt und vermisst. Was soll das? Ich gehe aufgrund psychischer Probleme zum Therapeuten, da reicht es doch, wenn er sieht, dass ich fett bin. Ein wiegen ist völlig überflüssig.


    Es ist ein Eingriff in die Persönlichkeit, deshalb habe ich auch Grenzüberschreitung gesagt. Wenn ich zum Ohrenarzt gehe sagt der ja auch nicht zu mir, daß ich dafür vorher meine Hose runter ziehen soll.


    Sahne

  • Und wieso muss man Tests machen und wieso geht man vorher zu einem Gutachter :confused:


    Ich habe bei meinem Therapeuten angerufen und gehe seit dem dort hin.


    Sahne

  • Ja, es gibt leider ziemlich blöde Psychologen.


    Als ich das erste mal bei einem war, wegen der Esstörung und Depris damals, sagte der mir tatsächlich, ich solle mich nicht so anstellen, ich wäre zu jung für sowas und bräuchte keine Therapie...


    Das finde ich schon ziemlich arrogant und abwertend.
    Man muss meistens ein bißchen suchen, aber sollte den Mut nicht verlieren. Wenn man einen guten Therapeuten findet, hat es sich gelohnt.

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