Bei den Hausaufgaben helfen

  • Letzte Woche traf er mich mal wieder. Der "Was bist DU denn für eine verantwortungslose Rabenmutter!"-Blick.

    Anlass waren die Hausaufgaben. Und was Anstoß bis Entsetzen erregte, war, dass ich nicht bei den Hausaufgaben helfe. Und sie noch nicht einmal am Abend kontrolliere.

    Bei uns ist es so, dass es nach dem Mittagessen erst mal ein Kuschel- und Vorlesestündchen gibt. Ist so ein Ritual und wird auch von meinem Großen (3. Klasse) sehr geschätzt. Und danach geht er in sein Zimmer an seine Hausaufgaben und ich räume meine Küche auf oder treibe sonstwas. Und wenn die Hausaufgaben fertig sind, dann kommt mein Sohn runter und will beschäftigt werden. Natürlich weiß er, dass er kommen und fragen kann, wenn er mal absolut nicht weiter weiß, aber das kommt nur alle Vierteljahr mal vor.

    Nun gibt es in Sachen Schule eigentlich überhaupt gar keinen Grund, sich Sorgen um meinen Großen zu machen. Das letzte Zeugnis war der Traum jeder Mutter. Und trotzdem, so habe ich festgestellt, ist das Verfahren anscheinend unüblich.

    Ich höre von anderen Müttern, dass die Kinder die Hausaufgaben in der Küche machen. Und nicht selten setzt sich Mami von Anfang bis Ende daneben. Selbst berufstätige Mütter lassen sich am Abend die Hefte zeigen und rechnen bisweilen sogar die Matheaufgaben nach. Hausaufgabenkontrolle, so habe ich gelernt, ist selbstverständlich und gehört zu den obersten Elternpflichten.

    Deswegen wollte ich jetzt einfach mal fragen: Wie macht ihr das? Helft ihr oder kontrolliert ihr? Bin ich wirklich so allein auf weiter Flur mit meiner Ansicht, dass Hausaufgaben möglichst selbständig über die Bühne gehen sollten?

    Ich bin irritiert.

    Viele Grüße, Hermine

  • Letzte Woche traf er mich mal wieder. Der "Was bist DU denn für eine verantwortungslose Rabenmutter!"-Blick.


    Hallöle!


    Also, von der Hausaufgaben-Thematik bin ich ja noch ein paar Jährchen entfernt. Aber schon die ersten 10 Wochen mit meiner Tochter haben mich zu folgender Erkenntnis gebracht: Man begegnet ständig Leuten, die ihre Ansichten zum Umgang mit Kindern für die einzige, unumstößliche Wahrheit halten. Und dies bringen sie mit beeindruckender Beharrlichkeit immer wieder zum Ausdruck - sei es durch ungebetene Ratschläge, unterschwellige Vorwürfe oder sogar offene Empörung.


    Ständig meinen Leute, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und das Patentrezept für die Kindererziehung gefunden. Jedem sollte es aber selbst überlassen sein, zu beurteilen, was für das eigene Kind am besten ist.


    Wenn es mal bei Deinen Kindern Probleme mit der Zuverlässigkeit bei den Hausaufgaben gibt, dann kannst Du ja immer noch anfangen, diese zu kontrollieren. Aber bisher scheint doch alles prima zu laufen, sonst hätten sich ja schon Lehrer beschwert, oder? Also, warum plötzlich mit Kontrollen anfangen? Nur weil andere Eltern das als richtig ansehen? :confused:


    Viele Grüße,

  • Also, ich seh' keinerlei Anlass für Dich, irritiert zu sein!


    Mir war von Anfang an klar, dass intensive Beschäftigung meinerseits mit den Hausaufgaben meines Sohnes nur zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Mutter-Sohn-Beziehung beitragen würde (ich kenne meine Pingeligkeit!)....außerdem ist Schule und Begleitkrankheiten (grins!) der Job meines Kindes und nicht meiner....ich bin schon lange nicht mehr schulpflichtig! Also kurzgesagt: ich hab's so gehändelt wie Du!


    Die Leistungen meines Sohnes - er ist jetzt in der 12. Klasse - geben mir Recht - er ist motiviert, arbeitet seit eh und je selbständig, erbringt gute Noten....was will mutter mehr?


    Ich hab' auch beobachtet, dass die "Tuttel-Muttis" auf Kids nicht gerade motivierend wirken - ein Grund, Kinder im Rahmen der Jugendhilfe in einem Internat unterzubringen, sind massive Lernstörungen, die nicht durch Vernachlässigung des Kindes (das ist ja das, was Rabenmüttern unseres Kalibers so gerne unterstellt wird, Hermine!) sondern durch Überbehütung entstehen.


    Grüße von Räbin zu Räbin!


    stübbken

  • Hallo,
    Also ich habe zwar noch keine eigenen Kinder aber ich hatte 2 Pflegekinder, deswegen muss ich jetzt mal was dazu sagen
    Ich bin schon lange raus aus der Schule d.h. ich brauche keine Benotung meines könnens.
    Denn es geht ja um mein Kind was haben Hausaufgaben für einen Sinn wenn der Lehrer nur die von uns Eltern verbesserten Aufgaben bekommt.
    Wie soll der Lehrer sehen wo noch leistungs-verbesserungen nötig sind.
    Ich bin der meinung das ein Kind selbst für die Aufgaben Verantwortlich ist.
    Das heißt aber nicht das ich nicht helfe oder auch mal kontrolliere
    (nicht verbessere!!!!) und mit meinem Kind lehrne.
    liebe Grüsse Phenelophe

  • Moin Hermine und alle Anderen,


    also ich hab die Erfahrung gemacht das es da sehr auf das Kind ankommt wie viel man da ggf stärker dabei sein muss, oder eben auch weniger.


    Mein Sohn z.B. brauchte etwas mehr "anschubsen" wie Hermines Sohn - aber ich saß nur dann dabei wenn "er" mich darum bat.
    Kontrollieren musste ich leider schon bei ihm (nach einem Lehrerwechsel in der Grundschule) weil er gern "vergaß" was denn zu machen wäre und seine (neue) Lehrerin diese "Kontrolle" von mir verlangte.
    Ganz ehrlich, ich hab es eher "ungern" getan und es hat unsere Beziehung stark belastet. Zumal die Hausaufgaben ab dieser Zeit immer ein Problem waren, auch in der weiterführenden Schule.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Meine Töchter (3. + 5. Klasse) machen ihre Hausaufgaben grundsätzlich alleine nach dem Mittagessen in ihrem Zimmer am Schreibtisch. Sie können bei Unklarheiten jederzeit kommen und fragen und das wissen sie auch. Ich wurde auch schon mit diesem Blick gestraft, interessiert mich aber nicht. Ich weiß das ich mich auf beide verlassen kann. Sie haben gute Zeugnisse und es gibt nix zu beanstanden.

  • Mein ältester Sohn ist jetzt in der 1. Klasse. Meistens halten wir es so, daß er seine Schularbeiten im Nebenzimmer macht, während ich in "Rufbereitschaft" bin.
    In der Schule bekommen die Kinder montags schon die Hausaufgaben für 5 Tage mitgeteilt. Sinn dürfte wohl sein, daß die Kinder lernen sich die Zeit und die Aufgaben gut einzuteilen. Letztlich dient das der Selbständigkeit und das kann ich als Mutter nur unterstützen.
    Da die Kinder eine Checkliste für ihre Hausaufgaben mitbekommen, kann ich schnell sehen was er gemacht hat und was noch nicht.

  • Also, warum plötzlich mit Kontrollen anfangen? Nur weil andere Eltern das als richtig ansehen?

    Never change a running system! ;) Nein, ich bin eigentlich nicht in ernsthafter Versuchung, nun plötzlich zum Kontrollfreak zu mutieren. Aber bisweilen benötige ich ein wenig Zuspruch, um zu wissen, dass ich nicht gerade meinem Kind das Leben versaue. Ich denke, was mich überhaupt erwogen hat, länger als 6 Sekunden über diese Frage nachzudenken, ist erstens die Frage, was wird, wenn mein Großer mal zu einem Nullbock-Teenie heranwächst. Ich meine, im Moment kann ich mich über ein wissbegieriges Kind freuen, das das alles ganz spannend findet, was es da so lernt. Aber das wird ja nicht immer so sein. Und ob ich dann genug Gefühl für Disziplin und Pflichterfüllung vermittelt habe, dass die Aufgaben trotzdem gemacht werden, auch wenn man keine Lust dazu hat, da bin ich mir nun mal nicht so sicher.

    Das zweite, was mich beschäftigt, ist dieser Anspruch: "Na, wenn man schon den ganzen Tag daheim ist, dann muss man gefälligst auch..." Dieser Anspruch kommt oft von außen, aber hundertprozentig frei davon bin ich auch nicht. Und Stübbken hat es ganz richtig erkannt: Man steht gern mal im Verdacht der Vernachlässigung, wenn man nicht ständig macht und tut und tüdelt. Da kann ich für gewöhnlich drüber stehen. Aber eben nicht immer.

    Achje. "...Eltern sein dagegen sehr." Es ist schon was dran an dem Spruch.

    Zitat von Phenelophe

    Denn es geht ja um mein Kind was haben Hausaufgaben für einen Sinn wenn der Lehrer nur die von uns Eltern verbesserten Aufgaben bekommt. Wie soll der Lehrer sehen wo noch leistungs-verbesserungen nötig sind.

    Das denke ich mir auch. Mal was verkehrt zu machen und dann zu verbessern gehört ja doch mit dazu zum Lernen. Und besprochen und verbessert werden, so denke ich mir das zumindest, sollte doch in der Schule werden und nicht von mir.


    Allerdings: Der Papa, der ist zufällig auch Lehrer. In Scahen Hausaufgaben sind wir uns zum Glück einig und auch er hält nichts vom "Privatunterricht bei Mami. Aber er spricht auch gern davon, dass Eltern ihre Elternpflichten viel zu bereitwillig an die Schule delegieren. Vielleicht habe ich diesen Spruch einfach schon ein paar Mal zu oft gehört, um in solchen Fällen ganz unbelastet zu machen, wie ich denke. ;)

  • Dann schreib ich auch mal was, auch wenn ich selbst keine Kinder habe - aber immerhin war ich vor gar nicht allzu langer Zeit selbst eins. (Haha....gut, es ist schon ein paar Jährchen her, aber ich erinnere mich noch! ;):D)


    Meine Eltern haben nie meine Hausaufgaben nachgeguckt - weder in der Grundschule, noch im Gymnasium - und ich fand das prima so. Klar, am Anfang macht man sich da nicht so wirklich Gedanken drüber, aber je älter ich wurde, desto mehr hätte es mich genervt, wenn sie meine Hausaufgaben hätten nachgucken wollten.


    Und ich war weisst Gott kein Teenager, der seine Hausaufgaben regelmäßig gemacht hat. :o Bin damit auch einige Male auf die Nase gefallen - aber s hat mir nicht geschadet! Meine Eltern waren sich dann aber einig darüber, dass ICH die Konsequenzen tragen musste - nämlich diverse Strafarbeiten (z.b. nicht-gelernte Vokabeln 80x schreiben und so*....) - nicht sie. Ich bin froh, dass sie sich da nicht "eingemischt" haben - sonst hätte unser eigentlich immer ganz gutes Verhältnis wohl sehr gelitten. Wenn ich mich z.B. nur an die wenigen Versuche erinnere, mit einem meiner Eltern für irgendeine Arbeit zu lernen, läuft es mir jetzt noch kalt den Rücken runter....das ist grundsätzlich damit geendet, dass wir uns angeschrieen haben, Türen geknallt wurden, ich am heulen war und im Endeffekt nichts gelernt hatte.


    Im Übrigen verfahren meine Eltern mit meinem Burder (10. Klasse) genauso. Da gibt's kein Hausaufgaben-Nachgucken, gab's nie....ER muss die Konsequenzen in der Schule tragen (Nachsitzen, Strafarbeit,...*), wenn er die HA nicht gemacht hat. Meine Eltern sind sich durchaus bewusst, dass das nach außen so wirken kann/ wirkt, als würden sie sich nicht kümmern - aber ich/ wir haben tolle Eltern! Diese KONTROLLE fänd ich furchtbar - und das, wo es "nur" um Hauaufgaben geht!



    * Ich möchte hier bitte keine Diskussion über den Sinn-/ Unsinn von Strafarbeiten jeglicher Art lostreten! Das wäre ein anders Thema...

  • Ich bin auch kinderlos, aber aus eigener Erfahrung: Das war bei uns nie ein Thema. Ich habe meinen Kram immer alleine machen müssen/dürfen. Meine Mutter hätte größtenteils auch gar nicht helfen können, denke ich. Nichts gegen Muttern, aber was wir in der Schule hatten, stand zu ihren Volksschulzeiten sicher nicht im Plan. Und wenn ich mir ansehe, was die Kinder von Freunden alles treiben, würde ich auch teilweise den Schulstoff mitlernen müssen.

    Zitat

    Aber bisweilen benötige ich ein wenig Zuspruch, um zu wissen, dass ich nicht gerade meinem Kind das Leben versaue.


    Was kann ein Kind denn mehr lernen, als selbständig an Probleme heranzugehen und sie zu lösen? Kritik einzustecken, wenn es mal nicht optimal war, und bei guten Leistungen zu wissen, daß es sich das Lob auch selbst erarbeitet hat. Was soll es denn bringen, wenn Mutter alles vorkaut?

    Sicher sind alle Kinder anders. Aber selbst wenn das Kind in einigen Fächern schwächer ist, würde ich es vorziehen, generell zu üben. Oder das, was gerade Schulstoff ist, durch nette Freizeitaktivitäten ergänzen. Für Biologie mal in den Zoo beispielsweise. Und nicht die Hausaufgaben abzuhaken, damit es für den Lehrer gut aussieht. Das Kind soll ja den Weg oder den Inhalt verstehen.
    Und wenn man ein Trödelkind hat, oder eines, das sich schnell ablenken läßt, dann läßt man es eben da die Hausaufgaben machen, wo man beobachten kann, daß es was macht. Aber nicht jeden Schritt mitrechnen und begutachten.

    Zitat

    was wird, wenn mein Großer mal zu einem Nullbock-Teenie heranwächst.


    Wärst Du denn davor sicher, wenn Du ihn ständig betüdelst? Oder wird es dadurch nicht sogar schlimmer, wenn er sich kontrolliert und gedrängt fühlt? Wenn der Sprößling Anlaß zur Sorge gibt, wird die Schule sich melden, und dann kann man immer noch reagieren. Dann liegt es aber sicher nicht an den Hausaufgaben.....

    Zitat

    "Na, wenn man schon den ganzen Tag daheim ist, dann muss man gefälligst auch..."



    Zur Verfügung stehen, wenn Fragen sind. Das finde ich auch.

    Außerdem müssen Kinder Ihren eigenen Lernweg finden. Dabei kann man helfen, sicher. Aber die Hausaufgaben durchzuziehen, weil Muttern da gerade mal Zeit hat, oder meint, daß vor dem Spielen erst die Pflichten erledigt werden müssen.... Für einige Kinder vielleicht sinnvoll. Für mich nicht. Ich habe meine Aufgaben meist irgendwann am Nachmittag gemacht. Im Winter ist es ja eh nicht so lange hell, da muß man die Stunden draußen nutzen. Ein Vormittag Schule schlaucht schon, da raucht noch der Kopf. Ich fand die Pause dazwischen gut, und abends war der Kopf dann auch wieder fit.

    Ich denke nicht, daß man so die Verantwortung auf die Schule abwälzt. Aber solange das gut läuft, warum soll man sich ständig einmischen?

  • Zitat von Hermine
    Aber er spricht auch gern davon, dass Eltern ihre Elternpflichten viel zu bereitwillig an die Schule delegieren.

    Also da muss ich deinem Mann recht geben.
    Aber es gibt ja einen feinen Unterschied zwichen Desinteresse und Vertrauen.
    Doch leider trifft man solche und solche.
    Ich kenne leute die ihre Kinder mit 15 noch behandeln als wären sie erst 7 Jahre alt.
    Aber ich musste auch schon Leute kennenlehrnen die Ihr 5Monate altes Kind 2 Stockwerke unter sich schlafen ließen und das auch noch ohne ein Babyphon.:mad:

    Ich denke auf die Mischung kommt es an den ich muss meinem Kind zeigen das ich für ihn da bin, aber auch das ich eben nicht immer da sein kann.

    (Wobei ich sagen muss bei Pflegekindern ist das noch etwas anders,denn man hat sie ja nicht von anfang an und vorallem gibt es ja einen Grund weshalb sie Pflegekinder sind.)
    liebe grüsse Phenelophe

  • Elternpflicht ist nach dem Gesetz nur, dass die Kinder regelmäßig ihrer Schulpflicht nachkommen!


    Elternpflicht ist es nicht, das in der Schule vom Lehrer nicht hinlänglich vermittelte Wissen mit den Kindern zu erarbeiten!


    Ich kann mich daran erinnern, dass die Klassenlehrerin meines Sohnes ihren Job, die Hausaufgaben auf Fehler und Vollständigkeit zu kontrollieren, auf das Elternhaus delegieren wollte. Sie hat auch die Eltern gefunden, die das bereitwillig akzeptierten, und so wurde daraus ein Beschluss der Klassenpflegschaftsversammlung. Das Protokoll dieses Beschlusses sollten alle Eltern dann unterschreiben - ich habe unterschrieben, dass ich es zur Kenntnis genommen habe und eine Erklärung abgegeben, dass ich mich weigere, auf Prinzipien meiner Erziehung zu verzichten.


    stübbken

  • Hermine, kann es vielleicht sein, dass die anderen Eltern dich beneiden, weil dein Sohn in der Beziehung so "problemlos" ist? ;)
    Meine Eltern haben, wenn ich mich recht erinnere, bei den Hausaufgaben auch nicht neben mir gesessen. Wenn ich Fragen hatte, konnte ich fragen und meine Mutter hat z. B. vor Diktaten mit mir geübt, obwohl das eigentlich kaum nötig war *prahl* :D
    Spätestens ab dem Wechsel aufs Gymnasium (damals ja noch 7. Klasse) überstieg der Lernstoff auch das, was meine Eltern jemals in der Schule gehabt hatten.
    Ich denke, bei Kindern, die vielleicht ein bisschen "unzuverlässig" sind, macht es mehr Sinn zu kontrollieren, DASS die Aufgaben erledigt werden und nicht zu kontrollieren, ob sie fehlerfrei sind. Aber letztendlich müssen die Kinder auch lernen, dass es keinen Sinn macht, mit dem Bio-Referat am Abend vorher um 19 Uhr anzufangen, und wie sollen sie das, wenn die Eltern ständig hinter ihnen her sind?

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Ich habe zwei Kinder, 10 und 14 J.
    Während der Ältere immer problemlos seine Aufgaben erledigt, lässt der Jüngere sich immer leicht ablenken (hat 'leider' ein Zimmer mit einem schönen Ausblick, da ist draußen alles interessanter als seine Hausaufgaben). Damit er sich nicht so leicht ablenken lässt, macht er inzwischen seine Hausaufgaben bei mir in der Küche, da sich das Ganze sonst ewig hingezogen hat - auf diese Weise hat das Leiden (er mag halt seine Hausaufgaben überhaupt nicht) schneller ein Ende und sie werden auch ausreichend ordentlich. (Ich hab mich mit seiner Lehrerin auf 'Lesen sollte man es halt können' geeinigt...)


    Ich denke, Kinder sind sehr verschieden - der eine macht seine Aufgaben sehr selbstständig und zuverlässig, der andere eben nicht.


    Bei uns erwartet die Klassenlehrerin in der Grundschule, dass die Eltern dafür sorgen, dass die Hausaufgaben erledigt werden, ob sie richtig sind oder nicht, ist Sache der Schule, des Lehrers.
    Allerdings schaue ich schon an, was die Kinder in der Grundschule machen, denn ich denke, je früher ich sehe, dass mein Kind irgendwo Probleme hat oder etwas nicht verstanden hat, je früher kann ich, wenn nötig, eingreifen und helfen, bevor das Problem größer wird.


    Während mein Großer immer von alleine gekommen ist, wenn es was zu lernen gab für eine Probe, muss ich da beim Kleineren schon nachhaken, ob da im Hausaufgabenheft etwas von 'Lernen' steht...
    - Ihn da ganz selbstständig 'alleine' zu lassen, traue ich mich ehrlich gesagt nicht - schließlich naht das Übertrittszeugnis und damit auch die Möglichkeit, eine weiterführende Schule zu besuchen - oder eben nicht.


    Wenn Kinder keine Hilfe benötigen, soll man sie ihnen sicher auch nicht aufdrängen und sie in ihrer Selbstständigkeit einschränken, allerdings möchte ich schon gerne wissen, was so ungefähr in der Schule läuft, schon von daher schaue ich mir gerne die Hausaufgaben an.


    Nach der Grundschule habe ich bei meinem Großen gemerkt, dass Hausaufgabenkontrolle weder noch von ihm erwünscht ist, noch sinnvoll wäre. Hier war für mich der Punkt, ihn vollkommen selbstständig arbeiten zu lassen. - Obwohl auch hier gilt: Fast selbstständig. Mit seinen 14 Jahren macht er vieles (alles?) lieber, als Latein-Vokabeln zu pauken, da gibt's gelegentlich schon mal den 'Tritt-in-den-Hintern'...


    Ich finde es schwierig zu sagen, wo die Grenze verläuft dazwischen, ein Kind selbstständig arbeiten zu lassen, aber trotzdem das Kind nicht ganz sich selbst zu überlassen. - Und vor allem ist es bei jedem Kind anders.

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