Der unverantwortliche Wunsch nach einer Schwangerschaft

  • Heute war ich nun in der KiWu-Praxis. Tja, was soll ich sagen...ich bin ziemlich enttäuscht, bzw. frustriert und auch etwas verletzt.

    Zunächst einmal fand ich die allgemeine Atmosphäre dort sehr anstrengend. Abgesehen von der Arzthelferin, die uns begrüßt hat, hatten aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund alle furchtbar verbissene und unfreundlich wirkende Gesichter, was wirklich einfach von vornherein für unangenehme Stimmung gesorgt hat.

    Irgendwann kamen wir dann zu unserer behandelnden Ärztin, die erst einmal gefragt hat, seit wann wir versuchen, ein Kind zu bekommen und dann unsere Größe und Gewicht aufgenommen hat. Da ging's dann schon los. Sie wies mich mehrfach darauf hin, wie unverantwortlich es ist, mit jeglichem Übergewicht schwanger zu werden und überhaupt müsste in meinem Fall eine Gewichtsreduktion von 4 Kg pro Monat erfolgen, fragte, ob ich mir im Klaren darüber sei, was es bedeuten würde, mit Übergewicht schwanger zu sein: Diabetes, Plazentainsuffizienz, Frühgeburt waren Thema. Als ich ihr dann sagte, dass mein FA diese Probleme nicht sah, als ich ihn fragte, sagte sie: "WIR sind hier die Experten".

    Im Folgenden nahm sie noch weitere Daten auf: Mein Zyklus ist regelmäßig, 29 Tage lang, ich habe eine Ovulation und das Spermiogramm meines Mannes war gut. Bei diesen Angaben tat sie immer schon arg überrascht und hat dann quasi zur Sicherheit noch einmal einen Ultraschall gemacht - in einem geradezu lächerlich überraschten Tonfall sagte sie zu mir, dass das ja alles gut aussähe, keine Zysten da sind und dass gerade ein Ei heranreifen würde. Ich bin beim FA noch nie zimperlich gewesen, aber diese Untersuchung hat höllisch weh getan.

    Sie erging sich dann noch ellenlang in Ernährungs- und Sporttips und sagte mir, dass es ja keine leichtfertige Entscheidung sein kann, schwanger werden zu wollen. HALLO??? Da hatte ich dann Mühe, Tränen zurück zu halten, weil ich so unglaublich wütend und traurig war. In solchen Situationen kann ich nie adäquat reagieren.

    Offensichtlich hat sie dann irgendwann verstanden, dass sie permanent nur negativ war, denn sie hat sich im restlichen Verlauf ungefähr fünf Mal "entschuldigt" - sie müsse solche Sachen sagen, viele Frauen hätten diese Probleme, da muss man ehrlich sein. Dann tickte sie an ihren Fingern die möglichen Ursachen für die ausbleibende Schwangerschaft ab: Das Alter kann's nicht sein, ich bin ja erst 26; Zyklustechnisch ist auch alles im grünen Bereich; das Spermiogramm war ok; Dann könne es ja nur noch das Gewicht sein. Nicht, dass sie alles auf's Gewicht schieben wolle, aber nun ja...

    Ich bin die letzte, die sich gekränkt in ihre Ecke verzieht, wenn man mir sagt, dass abnehmen gesundheitlich förderlich wäre. Ich habe einen Spiegel zuhause, sogar mehrere! Diese Art, mir ungefragt Tips zu geben, über eine halbe Stunde lang (!!!!) und mit dann von oben herab zu sagen, dass man ja gut nachdenken sollte, wenn man so etwas wichtiges wie eine Schwangerschaft plant, finde ich unmöglich! Als würde ich nicht alles Erdenkliche tun, um für mich und mein potenzielles Baby gesund zu sein!!

    Zum Schluss sagte sie, mein Zyklus würde nun überwacht werden und der nächste Schritt wäre dann Hormongabe durch Spritzen, was aber Gewichtszunahme begünstigen würde (wie auch Clomi, unter dem ich ja auch zugenommen habe). Ich wollte das eigentlich so nicht sofort angehen, deshalb fragte ich nach Metformin, weil eine Freundin von mir unter Einnahme dessen schwanger geworden ist. Dazu meinte sie nur: "Ach ja, gute Idee. Na, kommen Sie mal am Dienstag wieder, dann machen wir noch einen Ultraschall, besprechen die Blutergebnisse und dann verschreibe ich Ihnen Metformin."

    James hat während des Gespräches nur ganz fest meine Hand gehalten - sein Deutsch ist nicht gut genug, um das alles verstehen zu können. Draussen habe ich ihm dann alles erzählt - ich hatte Mühe, ihn davon abzuhalten, kehrt zu machen und der Ärztin seine Meinung zu sagen.

    Was nun...hm. Diese Praxis soll die beste in Berlin sein. Ich halte nichts davon, sofort die Segel zu streichen, wenn ich mich nicht gut behandelt fühle. Ich konfrontiere solche Situationen dann gern vorbereitet. Abgesehen davon hat mein FA mir diese Praxis empfohlen und ich vertraue seinem Urteilsvermögen. Wir wollen ja unbedingt wissen, warum's einfach nicht klappen will, also frage ich mich, ob ich überhaupt eine andere Wahl habe...Ich weiss nicht. Höchstwahrscheinlich werde ich einfach am Dienstag hingehen und schauen, was dann passiert.

    Sorry für die monströse Länge, aber das musste einfach mal raus.

    An áit a bhfuil do chroí is ann a thabharfas do chosa thú - The place where your heart is, is where your feet will take you







  • Ich würde dem FA mal deine Erlebnisse schildern und ihn fragen, wie er Dich guten Gewissens dahinschicken konnte. Das ganze ohen Vorwürfe und ohne so ein Gesicht: :mad:, eher so eins :confused:


    Jefferson sagte mal: "Nichts verleiht mehr Überlegenheit, als ruhig und unbekümmert zu bleiben!"


    Also zieh Deinen Wunsch durch. Zeig der Ärztin, dass es Dir egal ist, was sie sagt. Verzieh keine Miene und geh nicht ein auf ihre Worte.
    Ihr tut Eure Arbeit ( in dem ihr fleißig zeugt :D ) und sie ihre. Dafür kriegt sie immerhin ihr 500 Stück pro Tag.


    Ich bin zwar keine Frau, aber wenn ich eine wäre, würde ich es versuchen... ;)

  • Du Arme! :( Ich kann mir vorstellen, wie Du Dich da gefühlt haben mußt.

    So etwas unsensibles, rabiates ... das ist ja unglaublich! Von einer KiWu-Praxis sollte man doch Verständnis, Fürsorge, Zuspruch und Freundlichkeit erwarten! :mad:

    Ich drücke Dir feste die Daumen, daß Du Dich nicht abschrecken läßt und zur Not eben eine andere Praxis "ausprobierst".

    Noch eine Anmerkung am Rande: Hat man bei Dir schon mal eine Bauchspiegelung gemacht? Mögliche Ursachen daß frau nicht schwanger wird, können nämlich auch Endometriose oder enge/verklebte Eileiter sein. Beides ist behandelbar.

    Laß' Dich bitte nicht entmutigen - zeig' es dieser unsensiblen Kuh!

  • Zitat von Thistle


    Ich wollte das eigentlich so nicht sofort angehen, deshalb fragte ich nach Metformin, weil eine Freundin von mir unter Einnahme dessen schwanger geworden ist. Dazu meinte sie nur: "Ach ja, gute Idee. Na, kommen Sie mal am Dienstag wieder, dann machen wir noch einen Ultraschall, besprechen die Blutergebnisse und dann verschreibe ich Ihnen Metformin."

    Was nun...hm. Diese Praxis soll die beste in Berlin sein. Ich halte nichts davon, sofort die Segel zu streichen, wenn ich mich nicht gut behandelt fühle.

    Metformin? Das finde ich jetzt erstaunlich. Leidest Du denn unter Insulinresistenz?


    Ansonsten, Thistle, finde ich das mal wieder sehr traurig. Ich finde es ist so schon schwer genug den Kinderwunsch über eine Praxis zu realisieren. Da muß man nicht auch noch auf peinliche Art und Weise fertig gemacht werden.


    Ich bin kein Arzt und weiß nicht, in welcher Weise Übergewicht Schwangerschaften verhindert.


    Aber ich lese hier im Forum, daß viele Frauen mit mehr als 130 kg schwanger geworden sind.


    Wenn ich an Deiner Stelle wäre würde ich mich woanders besser aufgehoben fühlen.


    Ich drück Dir die Daumen


    Werner

  • @romeoyankee: Der gute Jefferson hat höchstwahrscheinlich auch nie in einer KiWu-Praxis gesessen und sich mit gleich mehreren sehr emotionalen Themen dieser Art konfrontiert gesehen. Korrigier' mich, wenn ich da falsch liege;):D


    Mein FA wird auf jeden Fall von dieser Ärztin erfahren - meine Haus- und Hofärzte sind immer ganz froh, wenn sie Patienten-Feedback zu den Ärzten erhalten, auf die sie verweisen.


    Im Übrigen glaube ich, dass Du Recht hast - ich werde am Dienstag hingehen und sehen, wie sie sich verhält. Untersuchungen sind ja eingeleitet und vielleicht habe ich mich bis dahin auch wieder so weit beruhigt, dass ich ihr nicht ins Gesicht springen will, wenn sie etwas sagt. :cool:



    Lila: Genau das habe ich in gewissem Maße schon auch erwartet. Zumindest doch aber, dass man mich nicht für völlig minderbemittelt hält. Ich bin weder blind noch viel blöder als der Durchschnitt...Es ist ja nicht so, dass man geschockterweise einen Herzinfarkt erleidet, wenn ein Arzt äußert, dass man übergewichtig ist. "Wie bitte? Dick? Ich? Das ist ja unerhört!!". Fakt bleibt aber, dass ich an sich gesund bin. Wunderbar, dass das immer gern ignoriert wird. Ich verbiete niemandem den Mund, aber diese herablassende Art von so manchem Arzt, die in Bezug auf das Gewicht an den Tag gelegt wird, finde ich zum Kübeln. Ich will nicht getätschelt werden, ich möchte nur mit Respekt behandelt werden.


    An die Bauchspiegelung habe ich auch schon gedacht. Das wäre wohl eines der Dinge, die ich im nächsten Zyklus angehen muss, wenn es jetzt wieder nicht klappt. Dieser Zyklus soll ja nun "überwacht" werden.


    Wenn es wirklich mehrfach so schief läuft, werde ich noch einmal meinen FA wegen einer anderen Adresse bemühen. Dieses ständige Hin und Her ist schon anstrenged - emotional gesehen.


    Werner: So erstaunlich ist das nicht...ich kenne ein paar PCOlerinnen (obwohl ich nicht unter PCO leide), die unter Einnahme von Metformin schwanger wurden. Die Ärztin heute sagte, dass das Medikament dazu beitragen würde, an Gewicht zu verlieren. Den zugehörigen Glukosetoleranztest werde ich wohl noch machen, aber die Ärztin ging davon aus, dass er nicht auffällig sein würde. Metformin ist hier in Deutschland für diese Art von Behandlung noch nicht anerkannt, in den USA zum Beispiel allerdings schon.


    Ansonsten gilt wie gesagt, dass ich auf jeden Fall zusehen werde, dass es mir auf lange Sicht bei meinen Ärzten gut geht. Für den Moment werde ich wohl den Dienstag abwarten...

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  • Zitat von Thistle



    Werner: So erstaunlich ist das nicht...ich kenne ein paar PCOlerinnen (obwohl ich nicht unter PCO leide), die unter Einnahme von Metformin schwanger wurden. Die Ärztin heute sagte, dass das Medikament dazu beitragen würde, an Gewicht zu verlieren. Den zugehörigen Glukosetoleranztest werde ich wohl noch machen, aber die Ärztin ging davon aus, dass er nicht auffällig sein würde. Metformin ist hier in Deutschland für diese Art von Behandlung noch nicht anerkannt, in den USA zum Beispiel allerdings schon.


    Metformin ist ja eigentlich ein Medikament, dass die Gluconeogenese teilweise hemmt und die Resorption von Glucose im Darm etwas vermindert (vielleicht deshalb ein Abnahmeeffekt). Tatsächlich hat Metformin auch bei PCO-Patientinnen Erfolge gezeigt. Aber generell gegen Unfruchtbarkeit oder Übergewicht hilft es nicht und es kann recht üble Nebenwirkungen haben. Überleg dir die Einnahme nochmal.

  • Moin Thistle,


    du hast folgendes hier geschrieben:

    Zitat

    Fakt bleibt aber, dass ich an sich gesund bin. Wunderbar, dass das immer gern ignoriert wird. Ich verbiete niemandem den Mund, aber diese herablassende Art von so manchem Arzt, die in Bezug auf das Gewicht an den Tag gelegt wird, finde ich zum Kübeln. Ich will nicht getätschelt werden, ich möchte nur mit Respekt behandelt werden.


    Meinst du das du dieser Ärztin genau dies direkt ins Gesicht sagen kannst? Ich denke damit würdest du ihr mehr oder weniger völlig jeglichen Wind aus den Segeln nehmen. Nur das mit dem "zum Kübeln" würd ich etwas "dezenter" Ausdrücken ;)


    Aber zum eigentlichen Thema:
    wie lange "übt" ihr schon und mit welchem druck für euch selbst?
    Weißt du wenn sowohl bei dir wie auch bei deinem Liebsten alles in Ordnung ist (organisch) solltet ihr mal an den "psychoeffekt" denken.
    Weil mit extremen Kinderwunsch spielt manchmal die psyche ne wichtige Rolle, weil der Druck unbedingt eine Schwangerschaft haben zu müssen auch "unfruchtbar" machen kann.


    Liebe Grüße & viel Erfolg ,
    Cailly

  • babelfish: Natürlich denke ich an diese Einnahme nicht leichtfertig. Wie gesagt wurden damit Frauen in meiner Situation schon erfolgreich behandelt und die Erfahrung damit (durch Bekannte) haben mich dazu bewogen, diesen Weg gehen zu wollen. Abgesehen davon hatte ich nur zwei Möglichkeiten: Entweder, ich bekomme nun Hormonspritzen, die unter anderem eine Gewichtszunahme begünstigen, oder wir versuchen es mit Zyklusüberwachung und Metformin. Ersteres lehne ich erst einmal noch für mich ab und eine andere Alternative gibt es laut der Ärztin gestern nicht - Clomifen habe ich ja schon über vier Zyklen eingenommen.


    Cailly: Nach einer Nacht, in der ich drüber schlafen konnte, denke ich, dass ich genau das machen werde.:)


    Wir üben seit September letzten Jahres. Der Druck dahinter war immer unterschiedlich. Zuerst sind wir's locker angegangen und haben uns nicht viele Gedanken gemacht. Irgendwann kamen dann Zweifel auf, weil es einfach nicht klappen wollte - da haben wir dann etwas mehr nach Plan gelebt. Zwischenzeitlich haben wir beide nicht mehr diesen krassen Druck, dass es sofort und auf der Stelle klappen sollte. Momentan ist es eher so, dass wir erfahren wollen, was bei mir eventuell nicht in Ordnung ist - denn darüber mache ich mir schon Gedanken.


    Ich habe meinen FA mal auf diese Art von Stress angesprochen. Er sagte, dass es zwar subjektiv so empfunden wird, dass es unter Stress nicht klappt, aber dass es objektiv meist anders aussieht. Soll heissen: Wenn man sich unter Druck setzt, überwacht man seinen Zyklus meist sehr genau, macht unter Umständen regelmäßige Ovulations- und Schwangerschaftstests und tut ansonsten viel dafür, dass alles in den richtigen Bahnen läuft. Wenn die Paare dann gedanklich loslassen, rückt dieses ganze Thema für eine Weile in den Hintergrund und man verbringt seine Zeit mit anderen Dingen - die Zeit bis zum Eintritt der Schwangerschaft verbringt man dann sozusagen anderweitig beschäftigt.;) Paare, bei denen dann wirklich organisch etwas nicht stimmt, haben's natürlich schwerer...

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  • ALso ich nehm auch Metformin ( PCO + Insulinresistenz) . Ich wurde zwar noch nicht schwanger , aber ich bekomme meinen Zyklus regelmäßig ( hatte 1,5 Jahre überhaupt keinen Zyklus ) und der positive Effekt ist ich hab schon 18 kg abgenommen. :rolleyes:



    Aber bevor du einfach mal so wegen einem Kiwu Metformin nimmst, solltest du PCO und Insulinresistenz überprüfen lassen. Ich denke nicht, dass es ohne diese Krankheitsbilder so gesund wäre,das Medikament einzunehmen. :cool:

    Die Nebenwirkungen sind ebenfalls nicht ohne. Sie treten manchmal auf, vorallem amTherapieanfang , kommen aber trotzdem hin und wieder noch vor. Vor allem, wenn ich zum Bsp. Weißmehl esse....
    Mir wird total übel und ich bekomme heftige Bauchkrämpfe, dass mir die Luft weg bleibt, ebenfalls Durchfall etc. das volle Programm eben. Manchmal kann es auch sein,dass ich sehr launisch bin:o

    Es ist außerdem darauf zu achten, dass du das Metformin schleichent einnimmst, d.h. langsam die Dosis erhöhst.

    Durch eine OP ( man darf es dann nicht mehr nehmen ! ) habe ich Metformin 3 Monate ausgesetzt. Ich hatte aber trotzdem einen regelmäßigen Zyklus. Seit 2 Wochen fange ich wieder mit 500 mg am Tag an ( sonst 1500- 2000 mg ) und ich hatte die letzten Tage heftige Nebenwirkungen. Außerdem fällt mir auf, dass ich bei einer Therapiepause heftigen Haarausfall bekomme.

    Ansonsten solltest du dich bei deiner Krankenkasse erkundigen, ob sie die Kosten übernehmen, da es noch nicht bewiesen ist, dass Metformin bei PCO / Insulinresistenz wirkt. Ich hab deshalb bei einer Studie der Uniklinik Würzburg mitgemacht. Daraufhin übernimmt die Krankenkasse die Kosten und ich muss nur die 5 € pro Rezept bezahlen !

    Also einfach mal Metformin verschreiben ist nicht und du solltest gut darüber informiert sein !!!!;)

  • Zitat von Thistle

    Wir üben seit September letzten Jahres.



    Ich will Dich ja nicht frusten oder ärgern, aber das ist nicht mal ein Jahr ... wenn man bedenkt, welche und auch wieviele Faktoren stimmen müssen, damit ein Ei befruchtet wird, dann ist das noch eine relativ kurze Zeit.

    Natürlich ist es nervig, wenn man ständig von anderen hört, wo es schnell geklappt hat (kann keiner besser nachfühlen als ich), aber es gibt auch viele, bei denen es eine Weile gedauert hat (die reden nur vielleicht nicht so drüber).

    Mir hat mal ein Arzt gesagt, daß man nach 2 Jahren erfolglosem Bemühen mal anfangen könnte mit Untersuchungen und dem sich Gedanken machen.

    Das nur als zusätzlichen Gedankengang.

    Aber die Untersuchungen und die KiWu-Praxis sind ja nicht unrecht - vor allem, wenn man sehnsüchtig wartet ;) .

    Drücke Dir/Euch die Daumen, daß Ihr nicht so lange warten müßt!

  • Thistle, ich habe letztens gelesen, dass die WHO erst nach 2 Jahren vergeblicher Zeugungsmühe von "Unfruchtbarkeit" spricht (und auch das nur statistisch betrachtet, sie kann ja nicht jeden Einzelfall angehen). Früher sprach man davon bereits nach einem Jahr, aber der tägliche Stress ist heute grösser und wirkt sich dementsprechend auf die Zeugung aus.


    Ach Thistle, ihr übt erst seit einem Jahr. Warum gebt ihr euch nicht mehr Zeit? So verkrampft, wie du die Gesichter der wartenden Patienten in der Klinik beschreibst - so verkrampft seid ihr vielleicht innerlich?


    Viel Glück und viel Liebe wünsch ich euch!

  • @mella24: "Einfach so" wird auch niemandem Metformin verschrieben. Am nächsten Dienstag sollen meine Blutergebnisse besprochen werden - im Anschluss daran würde ggf. eine Verschreibung folgen. Die Ärztin sah im Übrigen die Einnahme von Metformin offensichtlich als gute Möglichkeit, sozusagen "unterstützend" einzugreifen.


    In Amerika wird Metformin verschrieben, hier noch nicht. Ich weiss, dass meine Krankenkasse die Kosten nur übernehmen würde, wenn es durch den Glukosetoleranztest indiziert wäre. Die Ärztin ging nicht davon aus, dass das bei mir der Fall wäre. Allerdings ist das nicht dramatisch, Metformin kostet 12 Euro pro Monat, damit könnte ich leben.


    Abgesehen von alledem versteht sich natürlich von selbst, dass ich mich über Wirkungsweise, Gegenanzeigen und Inhaltsstoffe informiere, bevor ich irgend etwas nehme.:)



    Lila: Die Ärztin gestern sprach von einem Jahr. Da es bei mir aber so ist, dass ich einen regelmäßigen Zyklus habe, keine Zysten habe, jung bin und das Spermiogramm meines Mannes ok war, aber dennoch nichts passiert, hält sie es für angemessen, mich zu untersuchen, bzw. Ursachenforschung zu betreiben.


    chante: Wie gesagt: die Ärztin sprach von einem Jahr. Das haben wir ja auch nun bald erreicht. Es ist nicht so leicht, gesagt zu bekommen, dass man noch Zeit hat, oder sie sich nehmen soll, wenn der Kinderwunsch so intensiv ist. Das kann man doch nicht einfach so abstellen - ich zumindest kann es nicht. Wir wünschen uns ja auch nicht erst seit September letzten Jahres ein Baby, nur ab diesem Zeitpunkt wäre eine Schwangerschaft auch ansonsten in Ordnung gewesen (finanziell, etc.).


    Wie soll man sich angemessen entspannen und distanzieren? Ich hab's versucht und es klappt nicht. Das hängt zum einen sicherlich damit zusammen, dass meine Freundinnen derzeit sehr "produktiv" sind, was Kinder angeht und ich mich sehr oft damit konfrontiert sehe. Zum anderen aber arbeite ich in einem Unternehmen, in dem ich fast täglich Eltern mit Babys sehe. Mich da so weit abzugrenzen, dass der eigene Wunsch in den Hintergrund tritt...das kann ich leider nicht, so sehr es mir damit auch besser gehen würde. Ich glaube aber, dass das menschlich ist und man mir nicht verübeln kann, dass gut gemeinte Ratschläge dieser Art ihr Ziel verfehlen.
    Nichtsdestotrotz: Danke für Deinen Beitrag!:)

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  • Sodele, da bin ich wieder. Sowohl ich als auch die Ärztin leben noch. :D

    Ich war so hibbelig, das war schon nicht mehr schön. Solche Situationen schlagen bei mir immer gleich auf den Magen. Mein Mann hat sich die größte Mühe gegeben, mich abzulenken.

    Zunächst hat die Ärztin zugestimmt, auf Englisch mit uns zu reden - das war schon mal super! Mein Mann wollte wissen, was passiert. Bevor wir überhaupt weiteres besprochen haben, gab's einen Ultraschall. Offensichtlich habe ich meinen Eisprung gerade gehabt - praktisch! Ich hatte es ja schon vermutet, da meine letzten beiden Persona-Stäbchen ihn angezeigt haben und ich immer so um den 14. Zyklustag herum meinen Eisprung zu haben scheine.

    Ultraschall war also ok, immer noch keine Zysten oder ähnliches und nun geht's ans Warten. Wäre ja lustig, wenn es in diesem Zyklus geklappt hätte, aber ich glaub's fast nicht.

    Danach ging's dann an die Besprechung der Blutwerte. Die Ärztin sagte, dass ich eine vollkommen gesunde Frau bin. Die leicht erhöhten männlichen Hormone waren nicht mehr erkennbar (was aber laut Fr. Doktor trotzdem nicht heisst, dass sie nicht irgendwie da seien - Stichwort leicht unreine Haut, etc.), da hatte ich einen sehr guten Wert und auch meine Schilddrüse zeigte jetzt wohl einen super Wert. :)

    Im Anschluss haben wir noch die weitere Vorgehensweise besprochen. Ich bin mir nicht sicher, welche Pillen die Frau nimmt oder ob sie schlicht mal in sich gegangen ist, aber sie war heute wie ausgewechselt. Meinem Mann stand vor Überraschung über die Änderung der Tonart fast der Mund offen.

    Sie hat mir gesagt, dass ich in der nächsten Woche zum Blut abnehmen (zum dritten Mal) vorbei kommen soll, damit der Progesteronwert bestimmt werden kann und dann wieder zu Beginn des nächsten Zyklus, falls ich nicht schwanger bin. In der Zwischenzeit werde ich Metformin nehmen und aktiv versuchen, mein Gewicht zu reduzieren. Ich habe klar gesagt, dass ich mich nicht jeden Monat dort auf die Waage stellen werde, sondern das Wiegen zuhause dokumentieren will. Sie hat mir die Notwendigkeit der Gewichtsabnahme heute auch zum ersten Mal plausibel gemacht - ohne respektlose Kommentare oder seltsame Ansichten.

    Sie sagte, ich sei eine gesunde Frau, die man durch die Gabe von Hormonen (was ja der nächste Schritt wäre) Risiken und Nebenwirkungen aussetzen würde (z.B. Thrombose). Mein einziger Risikofaktor ist derzeit mein Gewicht und sie muss, wenn etwas schief gehen sollte, rechtfertigen bzw. begründen können, warum sie mich diesen Risiken ausgesetzt hat. Nehme ich nachweislich ab, kann sie sagen, dass ich gesundheitlich ja auf dem richtigen Weg bin und somit die Gabe der Medikamente nachvollziehbar ist. Diese Argumentation leuchtet mir durchaus ein. Hätte sie mal in diesem sachlichen Ton mit mir gesprochen, als wir das erste Mal da waren!
    Wir haben in jedem Fall noch alle unsere Fragen gestellt und Infos bekommen.

    Fazit: Ich bin froh, dass wir der Ärztin bestimmt und freundlich gegenüber getreten sind. Sie hat sich heute wenigstens mal adäquat verhalten. Das erwarte ich auch: sie soll uns helfen, dem Problem auf die Spur zu kommen und mehr nicht. Sollte sie noch einmal pampig werden, werde ich garantiert nicht wieder sprachlos sein.


    Danke für eure Kommentare!:)

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  • Das hört sich doch alles wesentlich erfreulicher und freundlicher an als bei Eurer ersten Begenung mit dieser Dame. Da drücke ich Euch die Daumen, daß das Klima weiterhin freundlich und professionell bleibt und Ihr bald der Elternschaft entgegensehen könnt. :)

  • Angesichts dieses neuen Berichtes fällt mir ein Stein vom Herzen :). Als ich Deinen ersten Bericht gelesen hatte war ich richtig stinkig auf die Ärztin.
    Das Übergewicht und die damit verbundene Problematik ist eine Sache, wie man mit den Menschen und einer bestehenden Problematik umgeht eine ganz andere.

    Vielleicht läuft es ja im zweiten Anlauf jetzt besser mit der Ärztin. Ich drücke Dir/Euch auf jeden Fall die Daumen!

  • Huhu :D


    Ich hab die ganze Zeit still mitgelesen ... nicht weniger weil ich mich selber wieder sehe bzw. meine Problematik.
    Ich war heute zur HSSG (Eileiterdurchgänigkeitsprüfung) und anschließend Befundauswertung.
    Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, warum keiner auf mein Gewicht angespielt hat :D heute war es dann soweit und ich konnte nur grinsen.
    Die Ärztin war freundlich zu mir und hat uns ebenfalls sehr einleuchtend erklärt warum es wichtig ist, das ich erst abnehme bevor wir mit der Hormontherapie beginnen. (ich musste an die vielen Texte hier denken :p )
    Der springende Punkt ist nicht schlank zu werden (das werd ich eh nicht mehr) sondern Bauchfett los zu werden, da es wie ein Homonquelle wirkt und den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt negativ beeinflusst, bzw. das Insulin und die Fettzellen am Bauch. Die Insulinproduktion, bzw. Verwertung ist durch das Übergewicht bei einigen so stark geschädigt, dass es in vorderster Front gilt, den Körper wieder auf einen normalen Insulinhaushalt zu bringen. Dieser ist wohl für einige Hormone ausschlaggebend und das Hormon SHBG was bei mir zu niedrig ist und dieses Hormon ist notwendig um jeden Monat einen Eisprung bekommen zu können und somit auch schwanger werden zu können. Nächste Woche wird noch die genaue Untersuchung wegen des Insulinspiegels gemacht und dann will mir die Ärztin auch Metformin verschreiben. Sie meinte, dass dieses Medikament den Insulinspiegel beeinflusst und irgendwie runter regelt, was sich wiederum auf den Hormonhaushalt positiv wirkt.
    Naja ich muss jetzt erstmal meine Ernährung umstellen und versuchen ohne bzw. mit ganz wenig Kohlenhydraten zu leben.( ich hab jahrelang zu viele Kohlehydrate zu mir genommen und das stimmt wirklich) Ich muss also mit dem Gewicht runter und den Insulinspiegel optimieren. Dann bekomm ich eine Hormontherapie zur Unterstützung und auch wegen der gesundheitlichen Risiken wie Fehl- und Frühgeburt, SS-Diabetes und so weiter kann sie es nicht verantworten mit unter den jetzigen Voraussetzungen und Hormonstand mich jetzt einer Hormontherapie auszusetzen. In einem halben Jahr soll sich der Insulinspiegel normalisieren wenn ich mich daran halte und ich denke bei meinem Wunsch ist das eigentlich ein tolles Ziel. Ich hab nun was vor und ich fand mein Gespräch sehr informativ. Ich hab mir in keiner Sekunde auf den Schlips getreten gefühlt (und das geht bei mir schnell, wenn es um mein Gewicht geht) und nun hab ich wirklich Motivation. Es ist vielleicht ein kleines bisschen unverantwortlich (in meiner Situation) für mich jetzt um jeden Preis schwanger werden zu wollen, wenn mein Körper mir signalisiert das es jetzt nicht geht. Ich tue mir vielleicht am Ende selber keinen Gefallen.


    Thistle ich hoffe das du nun weißt das es dir nicht alleine so geht :)


    Achja ... das HSSG war ziemlich schmerzhaft aber wenigstens ist anatomisch bei mir alles bestens was man nicht alles so tut um so ein kleines Würmchen mal im Arm zu halten. :D

  • Dirpi: Da sind wir schon drei. Mein Mann und ich waren heute so darauf gefasst, dass sie wieder unmöglich ist, dass wir beide schon extrem angespannt in die Praxis gegangen sind. Ich hoffe nun auch, dass alles weitere zumindest einigermassen entspannt läuft. Danke Dir für's Daumen drücken, das können wir immer sehr gut gebrauchen:)



    dani: Da sieht man's mal...wir sind nicht allein. ;) Ich bin gespannt, wie sich meine "Behandlung" nun erst einmal weiter entwickeln wird. Am Wochenende werde ich mit Metformin beginnen - wenn's wirklich Nebenwirkungen gibt, wär' ich damit lieber zuhause als bei der Arbeit oder an der Uni. ;)

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  • Zitat von Thistle

    dani: Da sieht man's mal...wir sind nicht allein. ;) Ich bin gespannt, wie sich meine "Behandlung" nun erst einmal weiter entwickeln wird. Am Wochenende werde ich mit Metformin beginnen - wenn's wirklich Nebenwirkungen gibt, wär' ich damit lieber zuhause als bei der Arbeit oder an der Uni. ;)


    Wäre toll wenn du mich auf dem laufenden hälst und hier schreibst wie es dir damit ergeht ... :D dann weiß ich was mich erwartet. Ich drück dir die Daumen!

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