ARD, Di 8. Mai 22:45 - Maischberger: Dick oder Dünn – Glaubenskrieg ums Essen

  • Ich kenne kein schwimmbad das man für 1,50 betreten kann wenn es das gäbe wäre ich 2x die woche da bei uns ist das günstigste 5,10 klasse oder . Und es stimmt man kann sich das nicht leisten .

  • Zitat von artemis

    Da sind sich wohl fast alle normalen Menschen einig, daß Seehofers Plan schwachsinnig ist.

    Ich glaube, wir beiden kennen nicht dieselben normalen Menschen. Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die mir bekannt sind, weiß ganz genau, wie das ist, mit dem Übergewicht und so: Das kommt nämlich vom Hamburger futtern und faul sein. :rolleyes:

    Zitat

    In meiner Heimatstadt kostet der Eintritt ins Schwimmbad (ohne Zeitbegrenzung) für Hartz IV -Empfänger 1,50 €. Das soll man sich nicht ein- oder zweimal die Woche leisten können? Der normale Preis im Freibad ist übrigens auch nur 2,50 €.

    Ich wohne auf dem Land. Da gibt es keine normalen Schwimmbäder mehr, sondern nur noch Fun-Thermen, mit Rutschen und Sprudlern und Wellen und hastenichgesehen. Eintritt für zwei Stunden: Erwachsene 3,50 Euro, Kinder 2,50 Euro. Keine Ermäßigungen für Hartz IV-Empfänger. Nur Studenten und Behinderte zahlen wie Kinder. Benzinkosten vernachlässigen wir mal.

    Das macht, wenn ich mit meinem Sohn gehe, 6 Euro. (Allein lasse ich ihn nicht gehen, da er noch nicht perfekt schwimmen kann und ich da lieber selbst aufpasse, dass er nicht ertrinkt.) Machen wir das einmal die Woche, sind pro Monat 24 Euro weg, machen wir das zweimal die Woche, sind es 48 Euro. Und wenn der Papa auch noch mal mitkommen will, oje, oje.

    Ich habe das Glück, mir den Spaß leisten zu können. Aber ich kann gut verstehen, dass das für einen Hartz IV-Empfänger nicht drin ist.

    Zitat

    Da stellt sich doch die generelle Frage, was der Staat mittels seiner Behörde "Schule" überhaupt leisten soll. Meiner Ansicht nach ist das ein Thema für die Eltern. Aber seitdem in den Familien zunehmend seltener gekocht wird und tradierte Lebens- und Verhaltensweisen immer unwichtiger werden, muß ich mich über Kinder und Jugendliche denen selbst Grundkenntnisse über Ernährung und Kochen fehlen, nicht mehr wundern.

    Mir stellt sich die generelle Frage, was zu tun ist, wenn die Eltern nicht mehr kochen. Und auch keine 14-Jährigen mehr anlernen, möglicherweise, weil sie es selbst schon nicht mehr beherrschen. Natürlich kann man sich dann hinstellen und sagen: "Das ist Sache der Eltern und nicht des Staates oder der Gesellschaft" und eine ganze Generation sich selbst überlassen.

    Oder man kann als Gesellschaft Verantwortung für die Kinder der Gesellschaft übernehmen. Wie man es ja schließlich auch tut, indem man sie in die Schule schickt und ihnen die Schulbücher zur Verfügung stellt. Weil es eben auch gesamtgesellschaftlich gesehen nicht schnurz ist, dass die Kinder was lernen und was sie lernen. Ich würde sagen, wenn die Eltern ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen, grundlegende Fertigkeiten zu vermitteln, dann muss es die Allgemeinheit tun. Denn wichtiger als jedes Herumgeschiebe der Verantwortung ist doch nun mal, dass die Kinder es lernen.

    Zitat von Cailly

    Nun es geht doch gar nicht um die Generelle Frage - sollen Kinder Hauswirtschaftslehre/Ernährungslehre als Pflichtfach bekommen oder nicht.

    Hauswirtschaftslehre und Ernährungslehre sind nicht überall Pflichtfach. Vor allem an weiterführenden Schulen sind sie es nicht. Ich selbst hatte Handarbeitsunterricht von der ersten bis zur sechsten Klasse, und das war es dann. Keine Ernährungslehre, nicht mal ansatzweise. Obwohl: Im Biologieunterricht wurde mal ein, zwei Stunden über Ernährung gesprochen.

    Und auch mein Sohn hatte in der SChule bis jetzt noch keinen Kochlöffel in der Hand. Einmal hat die Lehrerin mit den Kids zusammen gefrühstückt und dabei ein paar Anmerkungen gemacht zum Thema "Lieber mal ein Vollkornbrot, lieber mal nen Saft als Limo, und esst auch mal einen Apfel dazu." Und bei der ersten Elternversammlung gab es ein Infoblatt zum gesunden Pausenbrot, wo in etwa dasselbe draufstand, dazu noch eine Spalte mit "nur gelegentlich", da standen dann so Sachen wie Kuchen und Milchschnitte.

    Das war's, und ich fürchte, mehr wird da nicht kommen. Und ich halte das schon für verbesserungsfähig.

  • Ich zahle Samstags von 7-10h in einem Schwimmbad in Essen auch nur € 1,50. Das ist ein Sport-und Gesundheitszentrum in Kooperation der Barmer mit dem Stadtsportbund. Samstags kannste da drei Stunden schwimmen (ohne Mitglied bei irgendwas zu sein) für € 1,50.


    Das ist ein altes Schwimmbad ohne schnick schnack, hat auch nur ein 50m Becken und mehr nicht. Eigentlich null Ambiente.

    Ab Herbst gehe ich wieder in mein bisheriges Schwimmbad. Die haben mehrere Becken und etwas Ambiente und da kostete der Eintritt bislang € 3,90, nach der Renovierung (deshalb ist das Schwimmbad momentan geschlossen) wird sich der Eintritt sicherlich verteuern.

  • Komischerweise kann ich mich auch noch gar nicht aufregen, über das, was da bisher präsentiert worden ist, obwohl ich mich bekanntlich gern und unverhältnismäßig aufrege. Eher regt mich die Form der Präsentation auf. (Dicke sind Schuld am Niedergang der Sozialsysteme, ach, gar am Untergang der Welt). Aber das kennt man ja schon.


    Das Was ist für mich erstmal nur ein hohlfrasiges Papiermonster, gespickt mit vielen Kanns, Könntes und Solltes, nachzulesen hier (pdf). Ähnliches hat Schmidtchens Ulla schon 2005 in die Welt hinausposaunt, ohne das es jemanden weh getan hat.


    Um mich gescheit und nachhaltig aufzuregen, bzw. mich zu blindem Aktionismus zu verführen, muss ich erstmal sehen, was da wirklich am Ende heraus kommt. Wenn das zu wild wird, bin ich der Erste, der mit einem Pappplakat vor dem Bundestag steht, um für mediale Aufmerksamkeit zu sorgen und ich werde jedem Dicken, der nicht mit mir dort steht, persönlich in den Arsch treten. Damit bekomme ich zumindest einen Eintrag ins Guiness-Buch. Ist wenigstens etwas.


    Für Koch- und Ernährungsunterricht in Schulen bin ich im Übrigen sehr, insofern er nicht in ernährungsideologischen Fanatismus ausufert. Ich gehöre zu einer Reihe auserwählter Menschen, die das in der Schule noch hatten. In der 8 und 9 Klasse wurden bei uns Kochduelle mit dem Küchenfreund ausgefochten und zwar für beide Geschlechter. Später dann leider nicht mehr, weil wir auch diese Lehrerin kaputt gekriegt haben..... Schließlich gibt es heute auch immer weniger Eltern, die was Gescheites in Topf und Pfanne hauen können. Was sollen die Kinder denn da lernen?


    Auch einen Schulgarten finde ich nicht schlecht. Warum sollte es nicht am Schulgelände z.B. ein paar Apfelbäume und ein kleines Stück Boden geben, auf dem dann allerhand Grünzeug von den Schülern gesät werden kann? Da sieht man gleich, wo das Zeug auf dem Teller herkommt, wie es wächst und aussieht. Zudem lässt sich das dann prima mit dem Kochunterricht verbinden.


    Für meinen Geschmack gibt es nämlich heute viel zu viele Menschen, die den Kontakt dazu verloren haben. Für mich auch ein Grund, warum es immer mehr Convenience-Müll in den Supermärken gibt. Ich marschiere immer wieder durch die Märkte, bleibe an Regalen stehen und bin entsetzt, wenn es schon wieder etwas in "fast fertig" gibt. Vor allen Dingen auch darüber, was es alles als "fast fertig" gibt.


    Ich meine, wer sich für so etwas saudoofes wie z.B. Pfannkuchenteig ein Halbfertigprodukt kauft, der sollte sich lieber gleich zum Geburtstag ein Jahresabo von nächsten Caterer schenken lassen. Oder das "lecker" Geschnetzelte nach Gyrosart aus der Fleischtruhe. Prima! Eine Packung Rätselfleisch gepaart mit einer nicht unerheblichen Menge Glutamat, nach dem Braten so zäh wie ein Schlagstock. Was hält eigentlich die Menschen, die sich so etwas kaufen davon zurück, sich selbst anständiges Fleisch zu beschaffen, es klein zu schneiden und beim Braten ein paar Gewürze mit in die Pfanne zu werfen? Der zeitliche Mehraufwandt ist marginal, es ist keine Allchemie, man braucht auch kein abgeschlossenes Physikstudium dafür. Und wenn ich mir dann diese Pappschachteln mit fertigem Kuchenteig anschaue, die ich nur noch in den Backofen schieben muss...ich meine, da kann ich mir das Geld für Strom oder Gas gleich ganz sparen und einen bereits fertigen Kuchen aus dem Regal neben dem abgepackten Brot fischen....aber ich schweife ab.


    Wir sind gerade dabei, immer mehr zu verlernen, wie man sich selbst Essen macht und wie Nahrungsmittel eigentlich wirklich aussehen, schmecken und riechen, wobei wir uns nur allzugern von der Industrie unterstützen lassen. Da geht jede Menge Wissen verloren, dass ich für wichtig halte. Ich glaube, wenn man den Menschen wieder näher bringt, dass das Spaß machen kann und das gute Gerichte nicht unbedingt aufwändig sind, hat man schon viel gewonnen. Je weniger Menschen zu überfetteten und überzuckerten Nahrungsmittelkopien und Geschmacksverarschungsmitteln greifen, desto besser. Glaube ich.

  • Die Frage ist aber auch, inwieweit der Kochunterricht in der Schule hilft, wenn es zu Hause nicht praktiziert wird.


    Klar hat "die Gesellschaft" auch die Pflicht sich um Kinder zu kümmern, aber manchmal habe ich schon das Gefühl, dass einige Eltern ihren Erziehungsauftrag viel zu leichtfertig an die Schulen abgeben. Bewegung, gesundes Essen, Manieren, Sozialverhalten? Lernen die Kinder doch in der Schule, warum soll ich mich damit abmühen :( Diese Einstellung finde ich voll daneben. Was soll die Schule denn in den paar Stunden am Tag machen, wenn es zu Hause bei den Kindern ganz anders läuft (und jahrelang ganz anders gelaufen ist)?

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Zitat

    Klar hat "die Gesellschaft" auch die Pflicht sich um Kinder zu kümmern, aber manchmal habe ich schon das Gefühl, dass einige Eltern ihren Erziehungsauftrag viel zu leichtfertig an die Schulen abgeben. Bewegung, gesundes Essen, Manieren, Sozialverhalten? Lernen die Kinder doch in der Schule, warum soll ich mich damit abmühen :(

    Sicherlich ist es falsch, alles den Schulen anzulasten, aber wenn es keiner machen will oder kann, wer macht es dann?

  • Ich mal wieder.... ;)


    Gloriaviktoria: sorry aber soweit würden meine Träume bezüglich Schulen und was sie vermitteln ja gar nicht gehen, es wäre schon verdammt viel wert wenn die mühen der Eltern die es tun gewürdigt werden - werden sie aber nicht!
    Ich kann da zwar nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber spätestens ab dem Zeitpunkt wo mein Sohn in eine normale öffentliche Schule ging (Grundschule war er in einer Sprachheilschule) musste ich lernen das ich im Leben meines Sohne kaum noch Möglichkeiten hatte.... gute Manieren, soziale Kompetenz - wurden mit nix gewürdigt im Gegenteil sowas war nicht gefragt (ausser es förderte den Unterricht); Gesunde Ernährung? tja es hat nicht lang gedauert bis mein Sohn der bis dahin gern Rohkost statt Schulbrot mitnahm dies nicht mehr wollte - dank dem Gruppenzwang...


    Bewegung - während der Schulzeiten und auch in der Freizeit hängt sehr davon ab, ob Kindern spaß am Sport vermittelt wird - hier wären aber nicht NUR die Eltern gefragt - Kinder die in der Schule lernen das Sport nur diskremierungen, ablehnung und Mißerfolg mit sich bringt wollen auch mit den Eltern keinen Sport mehr machen....selbst dann nicht wenn da kein Leistungsdruck hintersteht.


    Gesunde Ernährung bzw. Umgang mit Essen - wie sollen Diät oder Ess gestörte Mütter ihren Kindern einen "normalen Umgang" mit Essen beibringen?
    Und falls du da Zweifelst - schau dich doch mal um wie "normal/alltäglich" es ist das werdenden Müttern schon erzählt wird wie sie nach der SS wieder abspecken können/sollen....


    Übrigens, auch ich gehöre zu den "Priveligierten" die Kochunterricht in der Schule hatten - allerdings gab es da damals eben genau das was sich als "Ungesund" herausgestellt hat: Schnelle Küche mit Halbfertigprodukten.... 90 Minuten sind halt knapp für kochen & essen & saubermachen danach auch noch ;)


    Nachdenkliche Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Cailly

    I@Gloriaviktoria: sorry aber soweit würden meine Träume bezüglich Schulen und was sie vermitteln ja gar nicht gehen, es wäre schon verdammt viel wert wenn die mühen der Eltern die es tun gewürdigt werden - werden sie aber nicht!


    Aber man erzieht seine Kinder ja nicht, damit man Lob von der Schule bekommt. Klar ist da der Gruppenzwang und dann kommt noch die Pubertät dazu :eek: , aber man hofft doch immer, eine solide Basis für später gelegt zu haben, oder nicht? Ich meine ja auch nicht, dass die Schule NICHTS tun soll - deshalb finde ich die sogenannten Kopfnoten auch gut - aber die Lehrer können einfach nicht das rausreißen, was im Elternhaus vorher jahrelang schief gelaufen ist bzw. immer noch schief läuft.


    Zufällig habe ich mich gestern auf der Geburtstagsfeier meiner Freundin mit zwei Grundschullehrerinnen unterhalten, die meinten, dass es Kinder in der ersten Klasse gibt, die nicht wissen, wie man allein auf Klo geht und wo die Lehrerin noch den Hintern abputzen muss. Oder die sich einfach in die Hose machen, weil es so "einfacher" für sie ist. Und das waren Kinder aus ganz normalen Verhältnissen....Ich war echt entsetzt!


    Wichtig finde ich, dass Schule und Eltern zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten *träum* Der eine steht ohne den anderen doch auf verlorenem Posten.

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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  • Moin Gloriaviktoria,


    Zitat

    Wichtig finde ich, dass Schule und Eltern zum Wohle der Kinder zusammenarbeiten *träum* Der eine steht ohne den anderen doch auf verlorenem Posten.


    Dem kann ich nur aus vollster Überzeugung zustimmen!
    Leider ist das meist nur ein Ideal und nur teilweise real umsetzbar.
    Was leider zum Großteil an den Eltern liegt - ich war mehrere Jahre Elternsprecherin, weil zu wenige andere Eltern da waren.... :(


    Was du über die Erfahrungen der Grundschullehrerinen erzählst ist für mich ehrlichgesagt unglaublich - nein ich zweifel nicht an der Wahrheit, sondern daran wie Eltern so "Vernachlässigend" sein können.
    Und das auch noch in "normalen Verhältnissen" - da frag ich mich echt mitlerweile ob ich nicht doch eine Verdammt gute Mutter war/bin :)
    Dabei halt ich mich nur für "durchschnittlich gut".


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Cailly

    Was du über die Erfahrungen der Grundschullehrerinen erzählst ist für mich ehrlichgesagt unglaublich - nein ich zweifel nicht an der Wahrheit, sondern daran wie Eltern so "Vernachlässigend" sein können.


    Ich konnte es gestern auch nicht glauben - und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es das bei mir in der 1. Klasse gegeben hat. Kann natürlich sein, dass mich meine Erinnerung trügt...


    Ich denke, es ist doch auch im Sinne der Eltern, wenn die Kinder selbstständiger werden. Also allein auf Klo gehen, Schleifen binden, Jacken zuknöpfen etc. Klar wird das alles nicht immer perfekt funktionieren und das Kind braucht mal Hilfe, aber ich weiß, dass ich damals im Kindergartenalter Schleifen binden gelernt habe. Ich WOLLTE das auch, ich hatte den Ehrgeiz, das wie die Erwachsenen zu können und dachte eigentlich, dass die meisten Kinder ähnlich gestrickt sind.
    Aber vielleicht hatte ich tatsächlich einfach Eltern, die sich gekümmert und mich gefordert und gefördert haben :rolleyes:

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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  • In der Theorie ist das mit Ernährungslehre in der Schule ganz nett, aber die Praxis sieht so aus: In der Schule lernt das Kind die richtigen Zutaten und das Zubereiten, danach geht man an die benachbarte Pommesbude, um sich dort erst mal mit "etwas Richtigem" satt zu essen.
    Mein Bruder hat das so erlebt: Er ging auf eine Rudolf Steiner Schule, wo es nur die "gesunde Demeter Ware" (Obst usw.) gab. Danach eilten die Schüler an besagte Pommesbude.. und wenn mein Bruder heute, 15 jahre später, sich mit einem Schulfreund trifft, macht man das genau so. "Um der alten Zeiten willen."

    Und wie ist das mit dem Rest der Bundesrepublik? Wir alle wissen, daß Obst & Gemüse & viel Bewegung gesünder ist als Pommes, fettiges Fleisch und Bierchen mit Chips. Trotzdem wird das gegessen.

    Pollmer hat mir Spaß gemacht, weil er genau diese "gesunden" Regeln hinterfragt. Ich habe zwar die Diskussion nicht sehen können aber sein Buch "Eßt endlich normal" gelesen. Seither kann ich keine Aufforderung zum schlank werden oder über gesunde Ernährung mehr ohne Hintergedanken lesen. Das ist WIRKLICH ein Wahn... und ich habe mir vorgenommen, in Zukunft mehr auf die Signale meines Körpers zu achten als auf das, was so allgemein behauptet wird.



    Mit vielen Grüßen

    Mira59

  • Moin Mira59,


    du hast da was geschrieben, wozu ich mal wieder meinen Senf beisteuern möcht:

    Zitat

    Wir alle wissen, daß Obst & Gemüse & viel Bewegung gesünder ist als Pommes, fettiges Fleisch und Bierchen mit Chips. Trotzdem wird das gegessen.


    danach kam von dir noch folgender Nachsatz den ich etwas erweitern möchte gerade in bezug auf obiges:

    Zitat

    Pollmer hat mir Spaß gemacht, weil er genau diese "gesunden" Regeln hinterfragt. Ich habe zwar die Diskussion nicht sehen können aber sein Buch "Eßt endlich normal" gelesen. Seither kann ich keine Aufforderung zum schlank werden oder über gesunde Ernährung mehr ohne Hintergedanken lesen.


    Spaß gemacht hat er mir nicht, aber gezeigt was von solchen allgemeingültigen Idealvorschlägen zu halten ist.


    Zurück auf obiges: Obst & Gemüse & viel Bewegung - no,no,no - für MICH ist das so genau eben NICHT gesund erst recht nicht gesünder!
    Wobei, klar ess ich auch mal Pommes - aber nicht täglich, Fleisch muss schon etwas Fett haben sonst vertrag ich es nicht - zuviel mag ich aber auch net, Obst & Gemüse vertrag ich sehr vieles nicht und "viel" Bewegung ist nur in "Streßfreien Zeiten" für mich in Maßen gesund - sonst krieg ich nunmal schmerzen...und die wiederum sind ebenfalls "Ungesund" für meinen Körper.


    Gegen weitere "Verschlankungs Programme" wehre ich mich vehement - immerhin gehör ich zu den wenigen Glücklichen denen die Ursachen für ihr "Übergewicht" nicht nur bekannt, sondern sogar ärztlich attestiert sind :D


    Ursachen zu bekämpfen bin ich gern bereit, Symptombekämpfung betreibe ich nur da wo es wirklich für mich wichtig ist. Mein gewicht ist mir hingegen "egal".


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • ich hab die sendung auch gesehn. der pollmer hat mir gut gefallen. der fädrich müsste sich mal selbst beobachten, wie hektisch und nervös er wirkt...:D:confused:


    Zitat

    wie sie es zur Chefin eines Modemagazins geschafft hat

    die weber hat es geschafft, weil sie gr. 34 trägt-und das in ihrem alter...:D:D


    leona

    Der Kultivierte bedauert nie einen Genuss. Der Unkultivierte weiss überhaupt nicht, was ein Genuss ist. ;)

  • Hallo Cailly,

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, scheinst Du - auch ohne Spaß daran zu haben - auf der Seite von Pollmer zu sein.

    Nachweisen, daß Bewegung, Obst und Gemüse nicht unbedingt gesund für mich sind, kann ich nicht - weil ich das SO noch nicht ausprobiert habe. Deswegen finde ich es interessant, DASS das jemand kann.

    Zu Obst und Gemüse kann ich nur sagen: Bestandteile des Lebens. Irgendwann kommt sowas immer auf den Teller. Irgendwie schmeckt es auch...

    Was die Bewegung angeht: Na, nach einer schönen Radtour fühle ich mich einfach besser, und ich fahre, weil es mir Spaß macht, nicht weil irgend so ein Fitness-Guru das so befohlen hat.
    Was mich nervt, ist, daß diese Fitness-Leute, sobald es um Sport geht, mit tausend Tipps kommen: Fahrrad = das richtige Fahrrad, der richtige Sattel, die richtige Bekleidung (so'n Zeug ab 200 Euro aufwärts), fünf Minuten Warm-Mach-Programm, vielleicht noch was für die Beinmuskeln (schöne teure Salben), die richtige Brille, der richtige Helm und die richtige Gangzahl für die Bergsteigung... und so ab 40 sollte man vorher uuuunbedingt einen Arzt konsultieren, damit man ja nicht schlapp macht oder bei der nächsten 5%-Steigung einen Herzinfarkt erleidet. :eek:

    Nee, ich mache es gerne wie ein Kind: Steige auf meinen Liebling und ab geht's. Und wenn es mir zuviel wird, fahre ich wieder heim.

    Spaß macht mir Pollmer, weil ich ihm auch nicht hundertprozentig traue. Bisher ist jede Ernährungsregel umgestoßen worden. Irgendwann, so habe ich mir vorgenommen, die Dinge mit Humor zu sehen.

    Da ist zum Beispiel der große Streit (schon jahrzehntelang), was gesünder ist: Butter oder Margarine. Auch wenn Poller behauptet, Margarine enthält gefährliche Fette, plädiere ich dafür, daß Margarine gesünder ist. Warum?
    Weil sie mir weniger schmeckt. Und nun wissen wir doch alle, daß das, was gesund ist, nicht schmeckt. :rolleyes:

    Das Faszit, was ich aus allem schließe, ist folgendes:
    Man kann Ernährungsratschläge mit einem gewissen Interesse lesen, aber man sollte bei dem Ganzen auch und erstrangig auf den eigenen Körper hören. Keine Statistik kann so genau sagen, was man selber braucht.
    Und man sollte keine Speise meiden, es sei denn, sie schadet einem wirklich. Irgendetwas ist da immer drin, auch in fetten Speisen, was der Körper braucht - und wenn die Ernährungswissenschaft das heute noch nicht erkannt hat, dann eben morgen.

    Mit vielen Grüßen

    Mira59

  • Moin Mira,


    also für mich sind nicht alle Obst und Gemüsesorten ungesund - manche sind es auch nur im "Rohzustand", das liegt an Allergien/Kreuzallergien.....die aktuell allseits empfohlene Menge an Obst/Gemüse ist für mich jedoch eindeutig "ungesund da zuviel".


    Ähnlich steht`s mit der Bewegung - ich bewege mich ja eigentlich tagtäglich, nur die Menge und Art der Bewegung ist eben wichtig.
    Sport im Sinne von Fitnesstraining ist für mich nahezu immer mit "Schmerzen" verbunden, leider belastet mich immer öfter bzw jetzt langsam weniger oft sowas einfaches und für mich nettes wie Radfahren - zum einen wegen Pollen (Heuschnupfen beim Radfahren nervt nunmal) und zum anderen weil ich Anstrengungsasthma aufgrund von Histaminüberlastung hab.....einiges was ich da selbst beeinflussen kann hab ich rausgefunden, aber noch ist die Besserung eher gering *seufz* aber doch wenigstens merkbar :)


    Polmer find ich von daher gut, weil er viele logische Zusammenhänge erklärt und einem eben keine "Für alle geeigneten Vorschriften" macht sondern einen mehr oder weniger auffordert selbst raus zu finden was für einen selbst gut ist und was eben nicht. Das les ich zumindest aus seinen Zeilen, mag aber auch von Julchen hier mit ihren Beiträgen zum Thema zusammenhängen....


    Übrigens der "Irrglaube" das nur das was "nicht schmeckt" = "Gesund" sein soll - tja, ich denke genau das Gegenteil trifft eher zu: Das was uns schmeckt (weil`s dem Körper gut bekommt) dürfte genau das sein was der eigenen Gesundheit förderlich ist.


    Ich mag auch keine Magarine auf`s Brot nehmen, Butter schon obwohl ich manches eben auch gern mal "ohne was drunter" esse.
    Aber beim Brot weiß ich mitlerweile das mir nur das welches mir wirklich gut bekommt (Getreideallergien lassen grüßen) auch das ist was mir am besten Schmeckt - selbst dann wenn es "klitschig" (Maisbrot) oder sonstwie eher "ungelungen" (kaum aufgegangen) ist (Dinkelbrote).
    Da muss ich wohl noch einiges an Übung bekommen und Ausprobieren um die auch gutaussehenden und gutschmeckenden Variationen hin zu bekommen.


    Übrigens um nochmal auf Magarine zurück zu kommen...
    ich find weniger die darin enthaltenen Fette, als vielmehr die Chemischen Verarbeitungsmethoden und Zusätze um diese Fette "Streichfähig zu machen" genauso gefährlich wie Pollmer.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Mira59

    Spaß macht mir Pollmer, weil ich ihm auch nicht hundertprozentig traue. Bisher ist jede Ernährungsregel umgestoßen worden.


    Mich würde jetzt mal nur ganz am Rande interessieren, welche genauen Ernährungsregeln Du bei Pollmer gefunden hast.

  • Ich habe bei Pollmer nur rausgelesen, dass man seine Lebensmittel möglichst frei von Chemie verzehren sollte und zwar so zubereitet, wie es unsere Vorfahren jahrhundertelang erprobt haben (Stichwort Roggenbrot/Natursauerteig).
    Ansonsten fand ich seine Bücher erfrischend frei von "essen Sie dies, aber nur um die Uhrzeit und in Kombination mit jenem und bitte nur in der und der Menge, es sei denn, Sie essen noch das mindestens zwei Stunden vorher und gleichen das Ganze mit einer gehörigen Portion Sport aus". :D

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Zitat von Gloriaviktoria

    Ansonsten fand ich seine Bücher erfrischend frei von "essen Sie dies, aber nur um die Uhrzeit und in Kombination mit jenem und bitte nur in der und der Menge, es sei denn, Sie essen noch das mindestens zwei Stunden vorher und gleichen das Ganze mit einer gehörigen Portion Sport aus". :D


    Das sehe ich ähnlich. Überhaupt bin ich durch o.g. Sendung auf dieses Forum aufmerksam geworden. Vorher hatte ich gerade meinen definitiv letzten Diätversuch (Glyxdiät) wegen sich widersprechender Diätvorschriften gecancelt: Ein Tagesdiätplan mit (unter) 1100 Kcal ist mit der Vorschrift "Sie dürfen aber keinen Hunger haben" nunmal nicht vereinbar :rolleyes: ... Außerdem hatte ich das Buch der Frädrich-besser essen-Kollegin gelesen (und empört wieder zurückgeschickt) und mir deren Homepage (mit Forum) angeschaut. UNFASSBAR :eek: !!! Da würden Essstörungen gezüchtet, jedenfalls wenn die Mehrheit der User diese nicht offensichtlich schon längst hätte. Wenn ich das Buch noch hätte, würde ich die von Gloriaviktoria "zitierte" Stelle bestimmt wortwörtlich wiederfinden...

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