1,20€ die Stunde für......

  • Hallo


    ich habe heute meinen 1,20€ Job angetreten, las sich im Vertrag noch alles wunderbar und eigendlich habe ich es wohl auch nicht schlecht getroffen. Ich werde in einem Secondhandladen arbeiten, wo die caritas gespendete Kleidung billig verkauft. Soweit kein Problem, ich habe auch wirlich nichts dagegen, immerhin bekomme ich Leistung vom Arbeitsamt und warum nicht etwas dafür tun.


    Das Problem bei diesen Maßnahmen ist, daß die meisten übers Knie gebrochen wurden, das heißt es mußten unbedingt Plätze her, egal wie und egal unter welchen Umständen. Ich habe heute eine Frau kennengelernt, die sitzt jeden Tag sieben Stunden auf einem Flur (ok, ok, es gibt ein Fenster) und häkelt (soll dann verkauft werden nehme ich an). Ein Mann mußte sich Stoffreste von zu Hause mitbrigen und näht jetzt auf dem gleichen Flur Flickentaschen, die werde ich dann wohl verkaufen dürfen. Alles in allem eher menschenunwürdig als förderlich. Zwei "Hauswirtschaftler" müßen die Toiletten und Büros der Sozialarbeiter putzen. Von "Qualifizierung" war noch gar keine Rede, sprich einen Tag in der Wochen zB Bewerbungstraining (nicht, daß ich darauf scharf wäre).


    Nur weil Politiker Wahlen gewinnen wollen und die Schuld an der Arbbeitslosigkeit lieber bei den Arbeitslosen als bei ihrer Politik suchen müßen Menschen sinnfreie und entwürdigende Tätigkeiten auf sich nehmen, immer in der Hoffnung, daß sie freiwillig gehen und das Amt ihnen das Geld kürzen kann.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Also ich muss sagen, dass ich es nicht menschenunwürdig finde, allerdings auch nicht ok!

    Ich kann den Ärger durchaus verstehen. Haben auf der Arbeit eine 1-EUR Jobblerin die den ganzen Tag nichts anderes macht als nur kopieren! Ich bin nur froh dass ich nicht diese Arbeit machen muss, besonders traurig finde ich, dass diese Mitarbeiterin eigentlich gelernte Buchhalterin ist nur wegen ihres Alters nichts findet!!!

    Ist das gerecht oder menschenwürdig? Ich weiss es nicht, allerdings finde es schade dass unsere Arbeitsmarktlage qualifizierte Leute dazu verdonnert Arbeiten vorzunehmen die nicht gerade mit Freude gemacht werden, nur damit irgendwelche Zahlen auf irgendwelchen Statistiken des Arbeitsamtes (der Arbeitsargentur) stimme, statt zu versuchen Arbeitsplätze zu schaffen indem man große Firmen die Möglichkeit gibt hier zu bleiben statt sie steuerlich fertig zu machen. Und manche arbeiten sind wirklich entwürdigend!

    Also den Frust versteh ich voll und ganz!

  • Ich würde mal in http://www.tacheles-sozialhilfe.de nachfragen, ob sich das tatsächlich mit den (übrigens gesetzlich festgelegten) Förderungsmaßnahmen und der objektiven Erlangung von größeren Chancen auf einen Vollzeitjob deckt.
    Viele H4-Empfänger wissen nämlich nicht, daß auch der Staat strenge Auflagen erfüllen muß und alle diese Punkte und noch mehr müssen explizit in dem Vertrag festgeschrieben sein.

  • Ich stimme Dir zu 100 % zu. Das hinterläßt Wut auf die Politiker.

  • Zitat von Iarex

    Was ist an Häkeln, Nähen und Putzen bitteschön menschenunwürdig???


    So gesehen natürlich nicht, aber den ganzen Tag auf einem Flur verbringen zu müßen, noch sein eigenes Material mitbringen zu müßen und dann ganz ohne Anleitung irgendetwas nähen bzw häkeln zu müßen finde ich mehr als nur unbefriedigend. Von der sogenannten Qualifizierung haben diese Menschen auch noch nichts gemerkt, die soll aber laut ARGE 20% der Maßnahme ausmachen. Ich habe eher das Gefühl diese Menschen hat sowohl das Arbeitsamt als auch der Träger der Maßnahme bereits abgeschrieben. Und das ist menschenunwürdig.


    Danke für den Link MeiersJulchen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Ich schildere an dieser Stelle mal meine persönlichen Erfahrungen mit Arbeitslosen. Meine Firma versucht gerade händeringend 140 Mitarbeiter für ein Inbound Callcenter zu gewinnen. Die Arbeitsbedingungen sind sehr gut, das Betriebsklima entspannt und der Lohn angemessen. Trotzdem haben wir massive Schwierigkeiten überhaupt Bewerber zu bekommen (von 10 qualifizierten Kandidaten die vom Arbeitsamt angeschrieben werden bewirbt sich bei uns einer) bzw. die Leute dann bei der Stange zu halten, einige Mitarbeiter die bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben tauchen dann am ersten Tag gar nicht auf - ein Drittel verlässt uns bereits in den ersten paar Wochen.

    Unser Logistikcenter versucht gleichermaßen rund 1200 Mitarbeiter einzustellen. Diese Arbeit kann wirklich jeder - selbst für Mitarbeiter die Probleme beim Lesen und Schreiben haben finden wir einen passenden Job, solange uns der Mitarbeiter motiviert erscheint. Trotzdem kriegen wir einfach nicht die Leute zusammen.. für viele Langzeitarbeitslose ist es einfach schon ein extremes Problem morgens regelmäßig und pünktlich zur Arbeit zu erscheinen und dann auch 8 Stunden durchzuhalten.

    Es ist dumm und polemisch die Schuld immer nur dem Staat in die Schuhe zu schieben. Viele viele Arbeitslose kriegen einfach nicht den Hintern hoch und bezeichnen es dann auch noch als "menschenunwürdig" wenn sie nicht dreimal im Jahr in Urlaub fahren können.

  • leider, leider muss ich Dir da Recht geben
    z.Z. laufen im TV schon mal Reportagen über Langzeitarbeitslose, die genau das aufzeigen
    hast Du es denn mal mit älteren Arbeitslosen probiert, die sind doch froh und überaus motiviert (wobei ich nicht die Langzeitarbeitslosen meine)

  • Zitat von laurablue

    leider, leider muss ich Dir da Recht geben
    z.Z. laufen im TV schon mal Reportagen über Langzeitarbeitslose, die genau das aufzeigen
    hast Du es denn mal mit älteren Arbeitslosen probiert, die sind doch froh und überaus motiviert (wobei ich nicht die Langzeitarbeitslosen meine)



    Wir hiren über alle Kanäle - Arbeitsamt, Tageszeitung, Internet, Aushänge, Mitarbeiterempfehlung... Alter, Hautfarbe, Religion.. bei uns gibt's alles, wir haben Mitarbeiter im Anzug und Punks mit 20 Piercings im Gesicht. Wer was kann und auch will kriegt bei uns einen Job.

  • Zitat von Iarex

    Es ist dumm und polemisch die Schuld immer nur dem Staat in die Schuhe zu schieben.

    Ich denke, die Schuld immer nur den Arbeitslosen in die Schuhe zu schieben, ist auch nicht wesentlich intelligenter. Vielleicht ist es sogar völlig sinnlos und überflüssig, immer nur Schuld zuzuweisen.

    Ich denke, es gibt Menschen, denen es schwer fällt, sich nach langer Arbeitslosigkeit wieder an geregelte Arbeitszeiten zu gewöhnen. (Ginge mir übrigens nicht anders, wenn ich morgen mein Hausfrauendasein mit einem Vollzeitjob vertauschen würde.) Genauso gibt es komplett widersinnige Maßnahmen und Auflagen von Ämterseite.

    Die Anforderung, mein Arbeitsmaterial von zu Hause mitzubringen, könnte ich zum Beispiel schon mal nicht erfüllen: Bei mir gibt es keine Stoffreste. Ich nähe nicht selbst, benutze die Nähmaschine nur zum Löcherstopfen, und was kaputt ist, geht in die Altkleidersammlung. Als letztes Jahr die Handarbeitslehrerin von meinem Großen anfing, Stoff- und Wollreste zu verlangen, hatte ich ein echtes Problem. Und ich wüsste nicht, wo ich Stoffreste auftreiben soll, um 8 Stunden am Tag daran herumzunähen.

  • Hallo Iarex!


    Da kann ich aber auch ein Gegenbeispiel antreten. Meine Mutti hat letztes Jahr Ende Oktober nach 2 Wochen Probearbeit über einen privaten Arbeitsvermittler in einem Outbound-Callcenter angefangen. Sie sollte Radiowerbung verkaufen. Allerdings haben die meisten gesagt, dass sie jetzt kurz vor Jahresende ihr Budget schon aufgebraucht hätten und sie im Januar/ Februar oder kurz vor Jahresende (wenn die Bilanz gemacht wurde) nochmal anrufen soll. Dazu ist es nicht gekommen, weil meine Mutti nach 5 Wochen ohne Auftrag schon wieder gekündigt wurde. Dort werden die Leute aber ständig gleich wieder gekündigt bzw. bekommen gar keinen Arbeitsvertrag mehr, wenn sie nicht in den 2 Wochen einen Auftrag erzielen können. Und alle müssen erstmal 2 Wochen Probearbeiten. Eine ehemalige Kollegin, die dort als Selbständige arbeitet, hat uns erzählt, dass außer den Selbständigen niemand lange dort bleibt.
    Ich kann definitiv sagen, dass meine Mutti motiviert und auch pünktlich und freundlich ist und arbeiten will. Allerdings ist sie schon über 50 Jahre. Sie hat noch nie ein Arbeitsangebot vom Arbeitsamt bekommen und sich alles selbst gesucht (leider nur zahlreiche ABM-Maßnahmen). Deshalb nervt es mich total, wenn ich Leute reden höre, dass die meisten Arbeitslosen ihren Hintern nicht hochbekommen. Die meisten Arbeitslosen wollen arbeiten und nehmen dafür auch Tätigkeiten in Kauf, die nicht jeder machen würde. Ich würde z.B. keine Schildkröten skelettieren wollen (ABM-Maßnahme meiner Mutti im Tierkundemuseum). Allein der Geruch dort war widerwärtig. Und bloß weil im TV immer meist nur Arbeitslose gezeigt werden, die nicht arbeiten wollen, heißt es nicht, dass das für die meisten Arbeitslosen zählt. Es gibt immerhin genug davon in Deutschland. Hört doch endlich auf, alle Arbeitslosen über einen Kamm zu scheren!


    Zitat von Iarex

    Trotzdem haben wir massive Schwierigkeiten überhaupt Bewerber zu bekommen bzw. die Leute dann bei der Stange zu halten, einige Mitarbeiter die bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben haben tauchen dann am ersten Tag gar nicht auf - ein Drittel verlässt uns bereits in den ersten paar Wochen.

    ... für viele Langzeitarbeitslose ist es einfach schon ein extremes Problem morgens regelmäßig und pünktlich zur Arbeit zu erscheinen und dann auch 8 Stunden durchzuhalten.

    Es ist dumm und polemisch die Schuld immer nur dem Staat in die Schuhe zu schieben. Viele viele Arbeitslose kriegen einfach nicht den Hintern hoch und bezeichnen es dann auch noch als "menschenunwürdig" wenn sie nicht dreimal im Jahr in Urlaub fahren können.

  • Zitat von Hermine



    Die Anforderung, mein Arbeitsmaterial von zu Hause mitzubringen, könnte ich zum Beispiel schon mal nicht erfüllen: .


    so ist es sicher auch nicht gedacht, denke ich.
    Wenn man diesem Mann täglich einen Packen Stoffreste auf den Tisch legen würde und verlangen, dass er eine bestimmte Anzahl von Taschen zu nähen hat, so ist das ein stumpfe Beschäftigung. Hier fordert man Kreativität und Engagement. Selten hat man soviel Stoffreste privat zu Hause, aber ein Aushang z.B,. im Supermarkt könnte schon was an "Rohmaterial" einbringen.
    Es geht ja nicht darum, dass diese Menschen beschäftigt werden sollen,sondern sie müssen wieder lernen sich in einen Betrieb mit eigenen Ideen einzubringen und mit zu denken.
    Diese Bandbreite Beschaffung - Fertigung und möglicherweise dann auch der Verkauf soll den Stolz auf die Leistung wecken und fördern.
    Geldverdienen ist nicht alles in unserem Berufsleben.


    toni

  • Zitat

    Hört doch endlich auf, alle Arbeitslosen über einen Kamm zu scheren!


    Ja das soll man nicht machen, man sollte nicht alle Arbeitslosen über einen Kamm scheren, weder im negativen noch im positiven Sinn. Ich denke es gibt sehr viele Leute die arbeitslos sind die gerne arbeiten möchten, man aber darf auch die nicht vergessen die das eben nicht möchten. Und die die nicht arbeiten möchten sind nicht nur ein paar, ich denke das geht halb halb aus.


    Ich kann genug Beispiele anführen die wir im Betrieb erleben wenn es um Arbeitslose, um die Vermittelungen vom Arbeitsamt und nicht zu vergessen die jungen Leute die keinen Ausbildungsplatz finden.
    Ich habe aber natürlich auch Beispiele von Leuten die sich aktiv bewerben und sich auch anschl. im Betrieb entsprechend einbringen. Leider ist das bei uns im Betrieb aber die Minderheit.


    Am Sonntag war bei Christiansen ein Bäcker aus Leipzig, der hat auch erzählt wie "einfach" es ist zwei Bäcker zu finden, obwohl in Leipzig wohl 700 Bäcker arbeitslos sind. Ebenso das Problem Auszubildende zu finden.


    Man sollte niemanden ohne Gründe vorwerfen das er gerne arbeitslos ist, wir sollten aber auch damit aufhören uns einzureden das alle die arbeitslos sind gerne arbeiten würden. Und etwas zu hinterfragen hat noch nie geschadet.

    Inside me is a thin woman screaming to get out ....I can usually keep the bitch quiet with chocolate. ;)

  • Ich habe nicht gesagt, dass alle Arbeitslosen arbeiten wollen. Sicher, es gibt welche, die nicht wollen. Aber im TV sieht man immer nur welche, die nicht wollen, weswegen viele Leute denken, dass alle Arbeitslosen nicht arbeiten wollen. Die Darstellung von Arbeitslosen im TV als Sozialschmarotzer finde ich nicht in Ordnung. Und ich glaube auch nicht, dass das Verhältnis von arbeitswilligen und arbeitsunwilligen Arbeitslosen bei 50:50 liegt. Ich kenne genug, die arbeiten wollen und sehr viel anstellen, um arbeiten zu können.

  • Zitat von Gerbera

    Ich habe nicht gesagt, dass alle Arbeitslosen arbeiten wollen. Sicher, es gibt welche, die nicht wollen. Aber im TV sieht man immer nur welche, die nicht wollen, weswegen viele Leute denken, dass alle Arbeitslosen nicht arbeiten wollen. Die Darstellung von Arbeitslosen im TV als Sozialschmarotzer finde ich nicht in Ordnung. Und ich glaube auch nicht, dass das Verhältnis von arbeitswilligen und arbeitsunwilligen Arbeitslosen bei 50:50 liegt. Ich kenne genug, die arbeiten wollen und sehr viel anstellen, um arbeiten zu können.

    Genau so ist es!


    LG Manfred

  • Zitat

    Und ich glaube auch nicht, dass das Verhältnis von arbeitswilligen und arbeitsunwilligen Arbeitslosen bei 50:50 liegt. Ich kenne genug, die arbeiten wollen und sehr viel anstellen, um arbeiten zu können.


    So hat halt jeder andere Erfahrungen. Ich weis nur wenn wir 20 Vorschläge vom Arbeitsamt bekommen, erhalten wir anschl höchstens fünf Bewerbungen und von denen kommen dann evtl. noch drei zum Vorstellungsgespräch.

    Inside me is a thin woman screaming to get out ....I can usually keep the bitch quiet with chocolate. ;)

  • Oder fragt doch mal einen Bauer, der seit diesem Jahr verpflichtet ist neben den ausländischen Gastarbeitern mindestens 10% deutsche Arbeitslose zu beschäftigen. Bei den momentanen Arbeitslosenzahlen sollte man ja meinen dass hier zu 100% deutsche Arbeitslose einen Arbeitsplatz finden sollten (soweit ich weiß haben deutsche Arbeitnehmer ja keinen natürlichen Nachteil gegenüber ausländischen) aber ganz offensichtlich schaffen es die Bauern nichtmal die 10% einzustellen - und das liegt bestimmt nicht an den Bauern. So manche Ernte ist in diesem Jahr auf dem Feld verfault weil kein deutscher Langzeitarbeitsloser für eine solche Arbeit bereit war und motivierte und fähige Gastarbeiter nicht eingestellt werden durften.


    Natürlich sind das keine "tollen" und vielleicht auch keine besonders "angenehmen" Jobs. Wenn aber ein Arbeitsloser es in 2 Jahren nicht geschafft hat, irgendwelche andere Arbeit zu finden, dann muss er halt machen was übrig bleibt - was wäre denn die Alternative, ihn durchzufüttern bis an sein Lebensende?

    Außerdem erfüllen solche Tätigkeiten eine superwichtige Reintegrations-Funktion. Hier können Langzeitarbeitslose sich wieder an ein "geregeltes" Leben gewöhnen, regelmäßig irgendwo pünktlich erscheinen und den ganzen Tag lang arbeiten. Wenn sie diese Mindestqualifikation nicht haben werden sie nämlich auch nirgendwo sonst einen Job finden.

    Ich persönlich finde es total furchtbar dass sich Menschen, die es zwei Jahre lang nicht geschafft haben einen Job zu finden, zu fein für Arbeit sind, nach der sich jeder Gastarbeiter die Finger leckt.

  • Zitat von Iarex

    So manche Ernte ist in diesem Jahr auf dem Feld verfault weil kein deutscher Langzeitarbeitsloser für eine solche Arbeit bereit war und motivierte und fähige Gastarbeiter nicht eingestellt werden durften.

    Glaube ich nicht.


    Zitat von Iarex

    Ich persönlich finde es total furchtbar dass sich Menschen, die es zwei Jahre lang nicht geschafft haben einen Job zu finden, zu fein für Arbeit sind, nach der sich jeder Gastarbeiter die Finger leckt.

    Eine einfache Frage: Wann hast du zuletzt Feldarbeit verrichtet?


    Zitat von laurablue

    leider, leider muss ich Dir da Recht geben
    z.Z. laufen im TV schon mal Reportagen über Langzeitarbeitslose, die genau das aufzeigen


    Ich finde es erstaunlich, dass derartige Dokus bzw. Reportagen, wenn sie sich mit Dicken beschäftigen, (zurecht) als verzerrendes, unwahres Unterschichten-TV verspottet werden, aber im Falle der Arbeitslosen als "Beweismittel" eine Existenzberechtigung erhalten. Glaubt wirklich jemand, im Falle der Arbeitslosen ist der Wahrheitsgehalt höher als bei den Dicken?

  • Zitat von Iarex

    Wenn aber ein Arbeitsloser es in 2 Jahren nicht geschafft hat, irgendwelche andere Arbeit zu finden, dann muss er halt machen was übrig bleibt - was wäre denn die Alternative, ihn durchzufüttern bis an sein Lebensende?

    Na, "durchfüttern" tust Du ihn ja so oder so - er bekommt sein Geld ja nach wie vor vom Amt. Es stellt sich nur die Frage, wem damit geholfen ist, wenn er dabei eine Arbeit (nicht) macht, die er nicht machen will und die ein anderer nur zu gern täte. Ganz ehrlich: Ich frage mich, wo da der Sinn und der Gewinn liegt. Abgesehen davon, dass man jetzt einen Grund hat, ihm die soweiso knappen Bezüge noch mal zusammenzustreichen.

    Und es ist auch so, dass ich selber körperlich nicht in der Lage wäre, eine körperlich so schwere Arbeit zu verrichten. Vielleicht ist es im Falle des Spargelstechens ja gar kein böser Wille oder Faulheit. vielleicht geht es einfach nicht, vom Körperlichen her.

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