Hallo
ich habe heute meinen 1,20€ Job angetreten, las sich im Vertrag noch alles wunderbar und eigendlich habe ich es wohl auch nicht schlecht getroffen. Ich werde in einem Secondhandladen arbeiten, wo die caritas gespendete Kleidung billig verkauft. Soweit kein Problem, ich habe auch wirlich nichts dagegen, immerhin bekomme ich Leistung vom Arbeitsamt und warum nicht etwas dafür tun.
Das Problem bei diesen Maßnahmen ist, daß die meisten übers Knie gebrochen wurden, das heißt es mußten unbedingt Plätze her, egal wie und egal unter welchen Umständen. Ich habe heute eine Frau kennengelernt, die sitzt jeden Tag sieben Stunden auf einem Flur (ok, ok, es gibt ein Fenster) und häkelt (soll dann verkauft werden nehme ich an). Ein Mann mußte sich Stoffreste von zu Hause mitbrigen und näht jetzt auf dem gleichen Flur Flickentaschen, die werde ich dann wohl verkaufen dürfen. Alles in allem eher menschenunwürdig als förderlich. Zwei "Hauswirtschaftler" müßen die Toiletten und Büros der Sozialarbeiter putzen. Von "Qualifizierung" war noch gar keine Rede, sprich einen Tag in der Wochen zB Bewerbungstraining (nicht, daß ich darauf scharf wäre).
Nur weil Politiker Wahlen gewinnen wollen und die Schuld an der Arbbeitslosigkeit lieber bei den Arbeitslosen als bei ihrer Politik suchen müßen Menschen sinnfreie und entwürdigende Tätigkeiten auf sich nehmen, immer in der Hoffnung, daß sie freiwillig gehen und das Amt ihnen das Geld kürzen kann.