aus "Magen OP" - Kindererziehung früher und heute

  • Ich fürchte, die Hetzjagden sind schon eröffnet :eek:


    Wenn man mal ein bisschen genauer hinschaut, kann man dafür viele Beispiele finden...
    Und die Menschen merken gar nicht mehr, was stimmt und was nicht.


    Es werden Meinungen vorgefertigt (von den Medien verbreitet) und die meisten übernehmen diese. Ohne nachzufragen, ob das wirklich so ist....meine Schwiemu ist immer das beste Beispiel dafür. Der Arzt sagt, sie hätte Osteoporose - mit 70 sind die Knochen nun mal nicht mehr so wie mit 20. Die Untersuchung hat sie - natürlich - selbst bezahlt. Und nimmt nun - natürlich - die vom Arzt angepriesenen Tabletten, die sie dann auch noch selbst bezahlt....


    Wenn ich ihr verkaufen würde, dass eine Magen-OP der einzige Weg wäre, um mich glücklich zu machen und sie das bezahlen müsse - dann würde sie das tun. Ohne sich in irgendeiner Weise zu informieren....weil schlank ist ja gesund, hat der Arzt gesagt.


    Sogar die Eltern in der Schule hinterfragen nichts. Mein Kind muss eine Stunde lang stehen, weil es die Hausaufgaben vergessen hat - klar, warum eigentlich nicht. Das es total entwürdigend ist, und dazu nicht erlaubt - sie fragen nicht mehr. Sie denken nicht mehr.


    Und jeder, der hinterfragt wird als "Querulant" und als "Verschwörungstheoretiker" verurteilt. Ich würde das als gesunden Menschenverstand bezeichnen.


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.

  • Och nö liebe Damen, bitte kein Kulturpessimismus -.-


    Das Gemeckere über die nächst jüngere Generation ist so alt wie die Menschheit, aber es ist auch genauso haltlos. Die Jüngeren verfügen lediglich über andere Interessen und wissen nicht so viel, weil sie einfach jünger sind. Es wäre seltsam, wenn ein 15-jähriger ebenso viel wüsste wie ein 40-jähriger.


    Meiner Generation steht neben dem ganzen "Mist" wie Frauentausch und Schwer verliebt nämlich auch noch das Internet zur Verfügung, wo offene Briefe mit Beschwerden über die Machenschaften von RTL die Runde machen, wo es Youtube-Interviews mit geprellten Darstellern gibt usw. Und diese "große Masse", die sich vom Fernsehen sabbernd vor Dummheit berieseln lässt und alles ungefiltert in sich aufnimmt - die gibt es nicht. Wir werten permanent, uns wird etwas zur Unterhaltung vorgeführt, das nur dazu gemacht wurde, dass wir uns davon distanzieren können.


    Auch Bücher...wer sagt denn, dass es immer Hochkultur sein muss. Unterhaltung ist nichts, für dass man sich schämen müsste. Und die öffentlich-rechlichen haben einen Marktanteil von etwa 50 Prozent in Deutschland, die Menschen verkommen also nicht. Im Gegenteil, wir können aus einem Riesenangebot von Sendungen, Zeitungen, Kulturveranstaltungen, Büchern usw. wählen und dieses Angebot war niemals größer als jetzt. Es entwickelt sich hin zu einer Vielfalt, die nie dagewesen ist. Was ist daran also schlecht? Was geht denn kaputt im Kopf, wenn man Dan Brown liest?


    Ich finde auch sowas hier:

    Zitat

    Mein Kind muss eine Stunde lang stehen, weil es die Hausaufgaben vergessen hat - klar, warum eigentlich nicht. Das es total entwürdigend ist, und dazu nicht erlaubt - sie fragen nicht mehr. Sie denken nicht mehr.


    entschuldige, unglaublich affig. Dein Kind musste stehen. Einfach nur stehen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat. Es musste sich nicht nackt ausziehen, wurde nicht geschlagen und auch sonst war nichts "Verbotenes" an dieser Handlung. Und wer da jetzt nicht denkt, versteh ich auch nicht. Irgendwie muss ein Kind doch lernen, dass Hausaufgaben eben zu erledigen sind und wenn es als Strafe nur stehen ist...Himmel, dafür sind Füße ja da.


  • Ich finde auch sowas hier:
    entschuldige, unglaublich affig. Dein Kind musste stehen. Einfach nur stehen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat. Es musste sich nicht nackt ausziehen, wurde nicht geschlagen und auch sonst war nichts "Verbotenes" an dieser Handlung. Und wer da jetzt nicht denkt, versteh ich auch nicht. Irgendwie muss ein Kind doch lernen, dass Hausaufgaben eben zu erledigen sind und wenn es als Strafe nur stehen ist...Himmel, dafür sind Füße ja da.


    Also, erst mal war es nicht mein Kind, das da stehen musste. Das nur zur Klarstellung.


    Du meinst also, indem ich ein Kind im Alter von 12 Jahren, das die Hausaufgaben vergessen hat damit den richtigen Weg weise, indem ich es vor einer gesamten Klasse damit erniedrige, dass es stehen muss? Das es im Stehen mitschreiben muss - allein der Gedanke, ich müsste 45 min. stehen, mich zwischendurch bücken um zu schreiben, der ist furchtbar.


    Vielleicht ist das in "Deiner" Welt ok, in meiner ganz und gar nicht. Ein Lehrer hat niemals die Befugnis, ein Kind zu erniedrigen. Der Lehrer spielt mit solchen Strafen schlicht und ergreifend seine Macht aus - und das ist nicht in Ordnung. Das ist auch nicht der Sinn von Schule.


    Der sogenannte Pädagoge impliziert dem Kind damit einfach "Du bist Scheisse und ich bin alles".


    Das erinnert mich an das Jahr 1860, wo die Kinder mit einer Eselsmütze in der Ecke stehen mussten, möglichst noch mit dem Gesicht zu Wand.


    Nein, dieses Mal wurde das Kind nicht geschlagen. Es gab aber schon Vorfälle in dieser Schule, bei denen Kinder mit einem Schlüsselbund beworfen wurden. Hätten sie sich dann einfach wegbücken sollen, "ist ja nur ein Kopf"?


    Und mit diese Aussage, das es "unglaublich affig" ist, einem Lehrer seine Grenzen aufzuzeigen hast Du für mich wieder etwas bestätigt - nur nicht zu viel denken und nicht zu viel hinterfragen.


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.


  • Lehrer haben nun mal eine Machtposition, sie sind dazu da Dinge besser zu wissen und sie zu vermitteln und nicht etwa, um die besten Freunde der Kinder zu werden. Ich könnte ganz locker argumentieren, dass das nur ein Problem der heutigen Eltern ist, die viel ängstlicher geworden sind und das auch an ihre Kinder weitergeben.
    Da kam letztens ein schöner Bericht auf Arte, dass heute nicht mal mehr die Hälfte der Kinder allein zur Schule geht und Gefahren gar nicht mehr einschätzen kann und die Eltern ihren Kindern dadurch sogar eine wichtige Entwicklung fürs Leben nehmen. Aber klar, ich weiß schon, dass Kuschelpädagogik jetzt in ist und dass es auf einmal ein riesen Skandal ist, wenn ein Lehrer Strafen erteilt. Sinnvoll finde ich es nicht. Der Lehrer vermittelt auch nicht "ich bin alles" sondern "du sollst deine Aufgaben erledigen und wenn du das nicht tust, gibt es dafür eine Sanktion".


    Und ehrlich - diese "Stuhlkreispädagogik" hat ganz große Probleme mit der Hinterfragbarkeit. Da gibt es irgendwelche Leitlinien und Vorgehensweisen die sich - leider - kaum auf Wissenschaftliches und Reflektiertes stützen, sondern nur auf schwammige Dahinlaberbegriffe. Du kannst mir zwar vorwerfen, ich hätte nicht weiter gedacht, aber es stimmt nicht. Ich hab versucht daraus sinnvolle Konzepte für Unterricht abzuleiten, aber so richtig möglich ist das nicht.

  • Lehrer haben nun mal eine Machtposition, sie sind dazu da Dinge besser zu wissen und sie zu vermitteln und nicht etwa, um die besten Freunde der Kinder zu werden.


    Auf der Basis von Macht zu agieren, war und ist ein Armutszeugnis. Und die Alternative ist nicht Kuschelpädagogik, sondern Klarheit, echte Autorität und das Setzen von Grenzen.

  • Einem Lehrer eine Machtposition einzuräumen finde ich höchst bedenklich. Macht bringt zu oft Missbrauch derselben mit sich.


    Ein Lehrer weiss auch nicht alle Dinge besser, nur weil er ein Lehrer ist. In erster Linie ist er ein Mensch, der auch Fehler zugeben muss.


    Kuschelpädagogik. Mir scheint es eher so, das es den Lehrern nicht so ganz recht ist, wenn ihre Methoden hinterfragt werden. Und aus Erfahrung weiss ich, dass es vielen Lehrern nicht recht ist, wenn ihre Unterrichtsmethoden in Frage gestellt werden. Viele Lehrer blocken die Eltern einfach ab, unterstellen den Kindern dass sie lügen und alles "ganz anders" war.


    Wenn Du Lehrerin bist, solltest Du wissen, dass es eine Erziehungs- oder aber eine Ordnungsmassnahme gibt. Das Wort Strafe verträgt sich meiner Meinung nach nicht mit Schule. Und das hat nichts mit "Stuhlkreispädagogik" zu tun, das hat mit Respekt und Achtung vor den Kindern zu tun.


    Schule an sich soll begeistern, soll Spass machen, der Lehrer muss in der Lage sein, die Kinder zum Lernen zu bewegen. Das geht nicht, wenn die Kinder Angst empfinden. Dann geht diese ganze Sache nach hinten los.


    "Ein Problem der heutigen Eltern". Ich bin einer der heutigen Eltern und ich habe auch Befürchtungen, wenn es um meine Kinder geht. Das allerdings wieder zu verallgemeinern ist nicht korrekt. Ich lasse meine Kinder viele Erfahrungen selber machen, allerdings fordere ich beide auf, zu hinterfragen.
    Und oberstes Gebot ist dabei: Ein Lehrer hat nicht immer recht und Du brauchst Dir nicht alles gefallen zu lassen. Wir werden immer hinter Dir stehen.


    Ein Bericht auf Arte - na, darauf können wir uns dann alle stützen. Da wird wieder hingenommen, was einem vorgekaut wird.
    Rieke hat es genau ausgedrückt: Klarheit, echte Autorität und Setzen von Grenzen.


    LG, Anja

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  • entschuldige, unglaublich affig. Dein Kind musste stehen. Einfach nur stehen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat. Es musste sich nicht nackt ausziehen, wurde nicht geschlagen und auch sonst war nichts "Verbotenes" an dieser Handlung. Und wer da jetzt nicht denkt, versteh ich auch nicht. Irgendwie muss ein Kind doch lernen, dass Hausaufgaben eben zu erledigen sind und wenn es als Strafe nur stehen ist...Himmel, dafür sind Füße ja da.


    nicht dass Du mich jetzt damit provozierst...denn ich kenn real noch Schlimmeres an pädagogischen Gedankengut.
    Aber ich vermute, viel ERfahrung wirst Du noch nicht haben auf dem Gebiet.
    Auch weiss ich, was es heisst Unterricht bei halbwüchsigen Hauptschülern zu halten. Bei 'Gymnasien und Realschulen ist es oft nicht anders.
    Da hab ich tatsächlich Verständnis für kurzzeitige Wünsche, wie Maschinengewehr unter dem Lehrerpult.


    Hier würde ich Dir doch das Buch von Kristin M.Baldursdottir "kühl graut der Morgen_" empfehlen.
    Darin wird die perfekte Pädagogin beschrieben. Perfide, eiskalt spielt sie mit den Ängsten der Schüler. Dabei rührt sie keinen mit ihren perfekt lackierten Fingernägeln an oder lässt sich zu solchen läppischen Aktionen wie "in der Ecke stehen" hinreissen.
    Ihre Methoden sind ausgeklügelt und das Leistungsergebnis der Klassen ist sensationell.
    Privat kümmert sie sich ausschliesslich um ihren seelischen Bauchnabel, ihren Hang zum Luxus, den sie sich dank eine rErbschaft leisten kann und ihre Freunde kauft sie sich einfach.
    Ist vielleicht auch nicht unbedingt ratsam, so ein Buch angehenden hoffnungsvollen Pädagogen zu empfehlen. Naja....

  • Schlimmere Beispiele kenne ich auch - leider auch aus "heutigen" Schulzeiten.
    Die hilflose Reaktion der Eltern ist dann oft: "Ich darf mich nicht beschweren, denn sonst wird mein Kind noch schlimmer schikaniert vom Lehrer".


    Diese Angst ist nicht unbegründet. Eine Lehrerin hat mir klipp und klar gesagt, wenn sie es wolle, könnte sie jedes Kind bis aufs Blut schikanieren ohne das man sie dafür belangen könnte. Und das könnte jeder Lehrer.


    Ich denke das auch. Wie war das mit der Machtposition??


    Oft bekommt man ja gesagt, dass das Kind das "alles nicht richtig wiedergegeben" hätte. Oder man hat ein schwieriges Kind, einen Störer. Ein Kind, das dringend in psychologische Behandlung muss.
    Der Fehler wird selten bei demjenigen gesucht, der da vorne steht.


    LG, Anja

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  • Also,ich habe mit Lehrern schon so einige Erfahrungen gemacht.Mein nun 17 jähriger Sohn wurde in der Grundschule von seiner Lehrerin am Kopf gehauen,gegen einen Metallschrank geschubst und vor der ganzen Klasse hat sie ihm gesagt,daß sie es gar nicht mehr abwarten kann,daß er die Klasse verläßt(Umzug stand an).Sie hat vor mir auf dem Elternsprechtag geheult,daß ja alles so schwierig sei als Pädagogin,sich entschuldigt,daß sie meinen Sohn gehauen hat,ihn aber gleichzeitig für das Fehlverhalten anderer Schüler verantwortlich gemacht.Er war damals 7 Jahre alt.
    Mein Sohn ist überdurchschnittlich Intelligent (wurde getestet),aber was nützt ihm diese Intelligenz,wenn die Lehrer nicht in der Lage sind etwas individuell auf Schüler einzugehen.
    Er hat leider immer wieder die gleichen negativen Erfahrungen gemacht.Es gab nur wenige Lehrer,um genau zu sein 2 an der Zahl,die sein Potenzial gesehen haben und es zu fördern versucht haben.
    Ich finde Lehrer,die ihre Machtposition Kindern gegenüber ausnutzten einfach nur armselig und krank.Respekt ist für mich wichtig,das sollten die Schüler vor ihren Lehrern haben,aber keine Angst.Wenn Lehrer Respekt von Schülern erwarten,sollten sie aber auch respektvoll mit ihnen umgehen.
    Mein Sohn hat mittlerweile ein recht gestörtes Verhältnis zu Lehrern,ich kann es gut nachvollziehen.

  • ganz ehrlich .... eine Lehrkraft die meinem Kind Gewalt angetan hätte,hätte ich angezeigt !


    Und sie hätte Bekanntschaft mit meinem Mann gemacht ... nicht gedroht aber mal nett unterhalten ...


    sowas geht garnicht

    Sich als dicken Menschen zu akzeptieren und zu lieben, bedeutet nicht, es toll zu finden, dick zu sein :o ( Martina Mahner )


  • Damals hab ich mir auch mehr gefallen lassen und mich nicht so recht getraut.Aber klar hab ich ihr meine Meinung gesagt.
    Ich war auch der Meinung,daß sie sich bei meinem Sohn entschuldigen müsse,aber das tat sie nicht.Wir sind ja dann zum Glück umgezogen.
    Ansonsten habe ich eher negative als positive Erfahrungen mit Lehrern gemacht.
    An der Schule meiner Tochter (Schule für schwerbehinderte) ist es z.B.gar nicht gerne gesehen,wenn Eltern eine eigene Meinung haben,oder mal kritische Fragen stellen.Seit 6 Jahren gibt es ständig Meinungsverschiedenheiten,die schon mal sehr lautstark geendet haben.Die Meinung der Eltern zählt dort einfach nicht,die Lehrer tun dort so,als wären sie allwissend,egal auf welchem Gebiet und nur das was sie tun ist richtig und gut.Wenn ich könnte,hätte ich mein Kind schon längst auf eine andere Schule geschickt.Naja,noch 5 Jahre.

  • Damals hab ich mir auch mehr gefallen lassen und mich nicht so recht getraut.
    An der Schule meiner Tochter (Schule für schwerbehinderte) ist es z.B.gar nicht gerne gesehen,wenn Eltern eine eigene Meinung haben,oder mal kritische Fragen stellen.Die Meinung der Eltern zählt dort einfach nicht,die Lehrer tun dort so,als wären sie allwissend,egal auf welchem Gebiet und nur das was sie tun ist richtig und gut.


    Das ist nicht nur auf dieser Schule so. Das zieht sich durch alle Schulen, egal welche Schulform.


    Lehrer sind oft der Meinung, sie wären ein Geschenk Gottes an die Menschheit. Deswegen bin ich seit fast 3 Jahren ein sehr engagierter Elternsprecher (davor habe ich "nur" für meine Kinder gekämpft). Mittlerweile werde ich schon mit den Worten "Sie scharren ja schon wieder mit den Hufen" begrüsst und bin bekannt dafür, das ich mich zu wehren weiss.
    Dazu gehört viel Mut - und man darf keine Angst davor haben, seine Meinung zu vertreten.


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.


  • Ich finde auch sowas hier:


    entschuldige, unglaublich affig. Dein Kind musste stehen. Einfach nur stehen, weil er eine Aufgabe nicht erledigt hat. Es musste sich nicht nackt ausziehen, wurde nicht geschlagen und auch sonst war nichts "Verbotenes" an dieser Handlung. Und wer da jetzt nicht denkt, versteh ich auch nicht. Irgendwie muss ein Kind doch lernen, dass Hausaufgaben eben zu erledigen sind und wenn es als Strafe nur stehen ist...Himmel, dafür sind Füße ja da.


    Sorry... ich bin Lehrer, und mir fehlen die Worte. Das hat mit Erziehung nichts zu tun, das ist tatsächlich Strafe, Bloßstellung und Schikane!


    Natürlich ist es der Job des Lehrers, die Schüler dazu anzuhalten, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Aber das geht auch anders... und vor allem mit Bezug zum "Vergehen"!
    Wenn ein Schüler seine Hausaufgaben vergisst, kann das mal vorkommen. Dann erhält er den Auftrag, sie am nächsten Tag vorzuzeigen. Macht er das --> Schwamm drüber... auch Lehrer vergessen mal was. Kommt es jedoch immer wieder vor, dass ein Schüler seine Hausaufgaben nicht hat, gibt es eben eine formlose Benachrichtung an die Eltern sowie die "Gelegenheit", am Nachmittag in der Schule unter Aufsicht der Lehrkraft die Hausaufgaben nachzumachen oder eine Zusatzaufgabe zu erledigen. Das ist dann keine Strafe oder Schikane, sondern lediglich das, was er ja sowieso machen soll...

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Besonders bei meiner Tochter wurden schon so viele Fehler gemacht,aber die Lehrer, die ich kennengelernt habe,haben es nie geschafft sich zu entschuldigen.
    Jeder macht ja mal Fehler,egal ob Lehrer oder nicht,aber dann kann man sich auch dafür entschuldigen und nicht noch weiterhin so tun ,als wäre man im Recht und die Eltern hätten von nichts ne Ahnung.Selbst beim Rektor stoßen wir auf taube Ohren,eine Krähe.....
    Ich hab das Vetrauen in Lehrer total verloren.Das nächste Gespräch habe ich am kommenden Mittwoch,bei mir zu Hause,bin mal gespannt.


  • Lehrer sind oft der Meinung, sie wären ein Geschenk Gottes an die Menschheit.


    Sorry, aber das ist kompletter Quatsch

    Zitat

    Deswegen bin ich seit fast 3 Jahren ein sehr engagierter Elternsprecher (davor habe ich "nur" für meine Kinder gekämpft). Mittlerweile werde ich schon mit den Worten "Sie scharren ja schon wieder mit den Hufen" begrüsst und bin bekannt dafür, das ich mich zu wehren weiss.


    Meine Kinder sind altersmäßig 20 Jahre auseinander und bei beiden war ich von dem ersten bis zum letzten Schuljahr im Elternbeirat - d. h. für mich, dass ich ein gefühltes Leben lang Schule bis zum abwinken geniessen durfte.
    Allerdings hatte ich immer das beste Verhältnis zu den Lehrkräften meiner Kinder. Das lag vielleicht auch daran, weil ich selbst gern in die Schule ging und relativ wenig stress mit Lehrern hatte. Dabei war ich ein mittelprächtige Schülerin und alles andere als brav.


    Mir war auch sehr schnell klar, dass Eltern und Lehrer im gleichen Boot sitzen und nur ein Miteinander zu Resultaten führt. Man glaubt garnicht, wie bereitwillig Lehrer auf eine Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe eingehen.
    Was mich immer wieder erstaunte, ist das unrealistische Bild das viele Eltern von ihren Kindern haben und nicht begreifen, dass die Schule eine Paralellwelt zum Elternhaus ist und in dieser Welt müssen sie bestehen mit Hilfe der Lehrer.


    Natürlich darf es nicht zu Gewalt gegen ein Kind kommen u nd wenn man merkt, dass Mobbing von dem Lehrer unterstützt wird, dann sind Gespräche nötig - ohne ein Feindbild aufzubauen.


    Zitat


    Dazu gehört viel Mut - und man darf keine Angst davor haben, seine Meinung zu vertreten.

    wieso Mut und Angst?

  • Wieso sind andere Meinungen "Quatsch"? Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht und finde es als sehr abwertend, wenn man das gleich abtut und als falsch bezeichnet.


    Schön, wenn Du das beste Verhältnis hattest. Ich kann da leider anderes berichten.
    Das betrifft meine eigenen Kinder, aber eben auch die anderen Kinder der Klasse meiner Tochter.


    Das Miteinander ist wichtig, keine Frage. Leider wird das nicht von allen Lehrern so gesehen - null Info, null Interesse an Zusammenarbeit. Es geht in dieser Schule soweit, dass Einladungen zu Sitzung "vergessen" werden und Wochen später im Fach der Lehrer wiedergefunden werden.


    In unserer Klasse ist es seit zwei Jahren ein grosses Problem mit dem Mobbing. Ein Kind hat die Klasse verlassen, weil es gemobbt wurde. Ein anderes Kind hat mit Suizid gedroht. Viele Kinder klagen über Bauchschmerzen, sind organisch aber völlig gesund.
    Die Drahtzieher dieses Mobbings sind unbehelligt geblieben - sie erfahren noch Unterstützung durch den Lehrkörper. Alle Gespräche, alle Versuche zu helfen werden vom Klassenlehrer geblockt - "das ist alles gar nicht so schlimm".


    Viele Eltern sehen ihr Kind anders. Das habe ich auch schon erlebt - "mein Kind würde so etwas nie machen". Ich weiss.
    Und da kommt dann der Mut ins Spiel - den Eltern auch die Augen öffnen, dass ihr Kind durchaus nicht der Engel ist, den sie gerne sehen möchten.


    Mut braucht man auch, wenn man dem Lehrer seine Fehler aufzeigt - denn immerhin gehen die eigenen Kinder auch auf diese Schule und wenn man ganz viel Pech hat, dürfen sie das ausbaden.


    Es gibt auch engagierte Lehrer - das will ich nicht bestreiten. Aber ein Lehrer, der gefrustet ist oder keine Lust darauf hat - der kann einem Kind die Freude an der Schule ganz schnell austreiben.


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
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  • Ich arbeite in einem Jugendamt und erlebe die ganze Bandbreite Lehrer von der Lehrerin, die sich engagiert für "ihre" Kinder einsetzt, bis hin zu den Lehrpersonen, die die Zeit bis zu ihrer Frühpensionierung wegen Burn out gewissermaßen auf einer Ar.schbacke absitzen und derweil lange Ferienzeiten und gute Besoldung als Trostpflästerchen mitnehmen.Dazwischen gibt es die, die einfach nur hilflos vor den Problemen stehen.
    Entsprechend sind meine Mögichkeiten, den betroffenen Kids zu helfen.


    Aktuell wird meist, wenn die Kids nicht funktionieren, der Schrei nach dem vom Jugendamt eingesetzten und finanzierten Integrationshelfer laut, der es dann richten soll, und vor meinem geistigen Auge tauchen Klassen auf, in denen eine Lehrerin für 25 Kinder und 25 Integrationshelfer Unterricht abhält.


    Letztes Jahr erhielt ich die tel. Mitteilung eines Konrektors, dass einer der Viertklässler davon gesprochen habe, sich aus dem Fenster zu stürzen - Drohung eines sehr auffälligen Kindes mit einer völlig uneinsichtigen Mutter, die nicht zur Zusammenarbeit mit der Schule bereit war.
    Ich kannte die Familie, weil die Eltern des Kindes sich nach ihrer Trennung nicht einigen konnten und es zu einem Familiengerichtsverfahren gekommen war. Meine Einschätzung von Mutter und Sohn war übrigens eine völlig andere.
    Es stellte sich heraus, dass der Junge von seinen Mitschülern gemobt wurde, weil Mutter und Sohn ergänzend Hartz IV beziehen. Dazu trugen im Übrigen auch die Kommentare seiner Lehrerin, wenn er gegen Ende des Monats nicht am nächsten Tag die einzusammelnden 10 Euro abliefern konnte wie " Das ist ja klar, dass Du mal wieder nicht pünktlich bezahlen kannst...." bei. Das Mobbing und die problematische Beziehung zu seinem Vater waren Grund für seine Depressionen.


    Schulen, Kindergärten u.ä. sind verpflichtet, den Jugendämtern Mitteilung zu machen, wenn ihnen Sachverhalte bekannt werden, durch die ein Kind gefährdet wird. In der Rückschau stellte sich in diesem Fall heraus, dass die Suiziddrohung des Kindes am 01.02. erfolgte und der Konrektor schon am 24. Februar Mitteilung machte...
    Diese Mutter hatte sich einige erzieherische Maßnahmen der Schule nicht ohne Widerstand gefallen lassen.

  • In unserer Klasse ist es einfach so, dass die Lehrerin die Augen vor dem Mobbing verschliesst und immer die Ausrede hat "die Kinder müssen das unter sich regeln". Unter sich regeln könnten sie einen Streit und das machen sie auch. Mobbing ist etwas ganz anderes und die Kinder brauchen Hilfe.
    Mittlerweile ist es einfach so, dass die Mobberin das Gefühl hat, sie würde nichts falsch machen - einfach weil es a) Kinder gibt die mitmachen und b) Kinder gibt, die einfach nur noch zuschauen. Und die Lehrerin reagiert überhaupt nicht entsprechend, sondern gibt dem gemobbten Kindern das Gefühl, sie seien selber daran schuld.


    Alle Gespräche verlaufen im Nichts. Wir warten nur noch darauf, dass nach den Herbstferien der Klassenlehrer-Wechsel kommt und wir endlich einen Lehrer bekommen, der durchgreift und hilft....


    LG, Anja

    Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus.
    Flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus.

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