Habe heute einen schlechten Tag

  • Heute muß ich mich mal auskotzen. Ich habe heute ein totales Tief. Ich bin ja immer noch auf Arbeit suche. Und bekomme irgentwie nur Absagen. Ich bin eigentlich Krankenschwester und darf in meinem Job nicht mehr arbeiten. Eine Maßnahme der Rentenkasse war für die Katz. Kann ich nichts mit anfangen... In dem Bereich Sanitätshaus in den ich wohl möchte ist es schwer rein zukommen. auch die Ärzte wollen mich nicht weil ich zu "teuer" bin. Mein Nebenjob bei Prowin läuft auch nicht so wie von mir erwartet. Eine Umschulung bekomme ich nicht. Und ich habe 30% Schwerbehinderung... Und ich habe seit dem 12.02 keine Einladung mehr von der Arbeitsagentur bekommen, obwohl ich noch AG 1 beziehe:mad:. Alleine im letzten viertel Jahr habe ich 30 Bewerbungen geschrieben....:(Ich bin so frustriert

  • Da ich selber Krankenschwester bin kann ich nur sagen, dass aktuell so Ebbe am Arbeitsmarkt herrscht, dass zumindest im Krankenhaus alles eingestellt wird was noch kriechen kann ;)


    Aber wenn Du nicht mehr arbeiten darfst, geht das natürlich nicht ... es sei denn Du suchst Dir ne Sparte raus, wo man nichts heben muss --> Tagesklinik, Psychiatrie, Reha-Kliniken oder Du gehst eventuell in die Betreuung (Tagesbetreuung) - was evtl auch interessant wäre (v.a. wegen der Bandscheibe, aber trotzdem medizinisch): Funktionsdiagnostik, dazu wär aber ne Umschulung nötig (MTA). Mit der Schwerbehinderung kannst Du natürlich auch Vorteile haben (klingt irgendwie doof) bei der Bewerbung, da Schwerbehinderte bei gleicher Eignung rein rechtlich bevorzugt behandelt werden müssen..


    Wenn alle Stricke reißen zwecks Job/Umschulung, würd ich mir tatsächlich überlegen, ob Du nicht nochmal privat ohne ARGE-Hilfe ne Ausbildung machst, zumindest um aus dem Loch wieder raus zu kommen. Man muss da wirklich selber dran bleiben. Ansonsten regelmäßig zur ARGE und einfordern, was einzufordern geht und Intiativbewerbungen raushauen, bei allen Adresse die Du ausfindig machen kannst, nicht nur auf Stellenanzeigen antworten. Es gibt sicherlich auch gute Leute in der ARGE aber eben auch schlechte, also verlass Dich da auf nichts, sondern bleib aktiv.


    Ich weiß, dass so eine Situation einen wahnsinnig runterziehen kann, aber ich drück Dir die Daumen, dass Du Dir bald einen Platz in der Arbeitswelt zurückerobern kannst!
    Und sich ausko...en ist auch mal wichtig ;)

  • Hmja, das mit den Jobangeboten, dass man normalerweise keine bekommt, hängt damit zusammen, dass ein "Jobbetreuer" viel zu viele Arbeitslose betreuen muss, als dass er für jeden einzelnen entsprechend Job raussuchen könnte, weil ihm einfach die Zeit fehlt. Das macht er dann für die vielversprechendsten Kandidaten, oder für die, die er am sympathischsten findet, oder vielleicht auch die, die von alleine nicht die Initiative aufbringen, sich genügend zu bewerben... da würde ich einfach mal einen Termin mit eben jenem vereinbaren und das offen ansprechen, das kann schon was helfen.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Mit der Schwerbehinderung kannst Du natürlich auch Vorteile haben (klingt irgendwie doof) bei der Bewerbung, da Schwerbehinderte bei gleicher Eignung rein rechtlich bevorzugt behandelt werden müssen..


    Das _klingt_ nicht nur doof ...


    Die "Vorteile", die sog. Schwer"behinderte" haben, stehen allein auf dem Papier - bzw. gelten für die wenigen, die Arbeit _haben_.


    Ansonsten ist der "Behinderten"-Ausweis ein absoluter Jobkiller: sog. "Behinderte" gelten als dauerkrank, leistungsgemindert, langsam, begriffsstutzig, schlecht ausgebildet.


    Falls man die sog. "Behinderung" auch noch sieht, dann noch als optische "Zumutung" bzw. als kollegialer Kümmerfall.


    Alles in allem: klingt nicht nach jemandem, den man einstellen würde.


    Warum sonst STEIGT die Arbeitslosigkeit sog. "Behinderter" seit Jahren stetig, während die allgemeine Arbeitslosigkeit sinkt? Und das, wo viele der Leute sogar (Zwangs)verrentet werden oder in "beschützten Werkstätten" knastähnlich vor sich hin dümpeln?


    Man stelle sich alle Vorurteile vor, die Dicken so begegnen - multipliziere diese und es ergibt sich das, was sog. "Behinderten" andauernd entgegen schlägt.


    Dick UND "behindert" zusammen ist keine gute Kombi, wenn man bezahlte Arbeit sucht, von der man auch noch leben kann (ohne Hartzaufstockerei, nicht als Eineuroausbeutung, kein Langzeitpraktikum etc.).


    Sorry, wenn ich nicht "optimistischer" rüber komme. Aber es ist imho niemandem mit Röschenrot-Propaganda geholfen, wenn da ein Haufen Dung liegt.

  • Hmja, das mit den Jobangeboten, dass man normalerweise keine bekommt, hängt damit zusammen, dass ein "Jobbetreuer" viel zu viele Arbeitslose betreuen muss, als dass er für jeden einzelnen entsprechend Job raussuchen könnte, weil ihm einfach die Zeit fehlt. Das macht er dann für die vielversprechendsten Kandidaten, oder für die, die er am sympathischsten findet

    Gruß
    Dani



    :confused: mhm sehr komisch mein mann arbeitet wir stocken auf ich pflege meine eltern , wir hatten ein gespräch vor 14 tagen mal wieder ein neuer sachbearbeiter , der uns sagte sie hätten nix mehr zu tun und müssten um ihre jobs bangen , und sie hätten nur noch arbeitslose die zu faul zum arbeiten sind , mein mann soll sich einen job suchen wo er uns alleine von finazieren kann , sonst gibt es sanktionen . es gibt arbeit genug , und das meinte er das gilt für ganz deutschland. komische das nur nur solche leute die krank werden oder sind keinen job finden oder auch wie mein mann der auch keinen besser bezahlten findet .
    ich drücke dir die daumen , und einen schlecht den hat doch jeder mal und ist völlig ok , als wir von der arge kamen war ich auch ganz unten . zumal ich meine eltern doch einfach ins heim stecken soll und dann mitverdienen kann , du siehst auch unsere arge interessiert nix .

  • Also, ich meine jetzt nicht den Sachbearbeiter (das sind meist eh komische Leute, nach dem, was ich bisher so erlebt habe), sondern den Arbeitsvermittler. Man hat ja zwei Ansprechstellen. Der Sachbearbeiter macht keine Jobvorschläge, das macht der Arbeitsvermittler. Bei dem hat man meist auch das Eingliederungsgespräch oder wie das heißt. Der sucht nach Jobs und schickt die raus. Meiner war in Ordnung. Ich hab mit ihm drüber geredet und er hat mir Angebote zugeschickt. Ich hab mittlerweile auch Arbeit, allerdings hab ich die auch wieder selbst gefunden... ;)


    Gruß
    Dani

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  • Ansonsten ist der "Behinderten"-Ausweis ein absoluter Jobkiller: sog. "Behinderte" gelten als dauerkrank, leistungsgemindert, langsam, begriffsstutzig, schlecht ausgebildet.


    Das mag Deine Erfahrung sein, ist mir jedoch als Personalratsmitglied bis auf 1x nie vorgekommen und bei dem einem Mal hats aber gleich gequalmt ... :evil::evil::evil:
    Ich arbeite auch in der Klinik und habe auch diverse Kollegen mit einer Schwerbehinderung, z.B. wegen Diabetes oder orhtopädischen Geschichten. Davon auf Begriffsstutzigkeit oder gar noch schlechter Qualifikation auszugehn - DAS ist schlichtweg falsch und dumm.


    Sicherlich kann ich nicht in Abrede stellen, dass es andernorts auch vorkommt aber ich sehe das bei Weitem nicht so schwarz wie Du.
    Ich habe bisher immer nur im medizinischen Sektor gearbeitet und schon vieles gesehen - und die Belastungen im Krankenhaus sind auch nicht ohne. Trotzdem habe ich wie bereits erwähnt einige Kollegen mit Schwerbehinderung. Wenns um mich ginge, würde ich die Karten offen auf den Tisch legen und genau sagen, auf was sich die Schwerbehinderung begründet und wie Sie sich auswirkt. Wüsste nicht weswegen ich mich damit verstecken sollte.


    Und sollte jemand mal wirklich so dämlich sein und Einem deswegen ne Ablehnung schicken, würd ich den mit dem Wisch aber direkt vors Arbeitsgericht zitieren :cool:

  • Das Problem ist ja auch das man mit 30% Schwerbehinderung quasi nur ein halber Behinderter ist. Und ich kann angeblich erst eine Gleichstellung (Mit 50%) stellen wenn ich wieder in Arbeit bin. Um zu klären ob das stimmt habe ich morgen einen Termin beim VdK. Was mich aber am meisten aufregt, dass ich seit einem viertel Jahr keinen Termin bei meiner Sachbearbeiterin mehr hatte. Habe dort angerufen und um einen Termin gebeten. Bin gespannt was passiert. heute war ein Bericht im Fernsehn, das die eigentlich dazu Verpflichtet sind Jobangebote zu machen. Mal schauen. Zudem will ich sie auf eine berufliche Reha ansprechen....

  • Jobangebote von der ARGE... hab ich nie bekommen.. war in der Zeit in der ich in Berlin gelebt habe 2,5 Jahre auf die ARGE oder da heißt es Jobcenter angewiesen.. in der ganzen Zeit habe ich nicht EIN Stellenangebot bekommen.. als ich zurück nach NRW bin und schon längst in der Umschulung war kam dann ein Anruf ich müsste zu einem Termin nach Brandenburg... hääää??? Ich hab gefragt ob die sauber ticken, zumal ich gar nicht mehr in deren Zuständigkeitsbereich fallen würde... die haben drauf bestanden, bin dann zu meiner Jobvermittlerin hier und hab da mal aufn Tisch gehauen, hätt ich das nicht gemacht, dann hätte ich ne Sanktion bekommen.. die Logik versteh ich bis heute nicht. NRW bis Brandenburg mal eben knapp 600 km .. :confused: also auf die ARGE würd ich mich gar nicht verlassen!!!!


    katzenliebhaber... dass du irgendwann frustriert bist und einfach mal Dampf ablassen musst ich verständlich. Ich denke, so geht es vielen hier ... lass den Kopf nicht hängen, einfach weiter machen, irgendwann muss sich dein Engagement ja auch mal ausbezahlen.


    Fühl dich mal aufmunternt geknuddelt und halt die Öhrchen steif :)

  • Ich gelte, obwohl ich, wie ich inzwischen weiß, sicher einige Prozente Schwerbehinderung anerkannt bekommen würde, zwar nicht als schwerbehindert, werde aber trotzdem von der Rehastelle der AfA betreut. Das ist, wie ich schon mal woanders schrieb, verpflichtend, wenn man Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bei der DRV beantragt hat. Ich weiß nicht, ob in jedem Fall, bei mir ist es jedoch so.


    Ich sitze hier und pröddel (<= Idiom für herumwurschteln, herumbasteln, kleine Tätigkeiten ausführen) so vor mich hin, verdiene hier und da mal ein paar Euronen. (Wirklich nur ein paar) Gerne würde ich mal wieder ein paar Euro mehr verdienen und gerne täte ich dies irgendwo in einer Firma. Ich bin zwar ein Mensch, der gerne möglichst autark arbeitet, weil ich Probleme lieber allein löse, statt zugetextet zu werden, wie man was - sinnvoll oder nicht - am besten macht. Dennoch weiß ich das Umfeld einer regulären Arbeitsstelle aus mehreren Gründen sehr zu schätzen. Zuletzt natürlich auch, weil man am Monatsende einen relativ feststehenden Geldbetrag auf sein Konto bekommt.

    Ich kann, so weit möglich, das, was katzenliebhaber und kleine Katze (eine gelungene Kombi ...) geschrieben haben, nur bestätigen. Was viele gar nicht wissen ist, dass sich im Nachhall der Hartz IV Gesetzgebung auch Anderes zum Nachteil der Betroffenen geändert hat. Man kann zwar, so wie früher auch, Leistungen zur Teilhabe beantragen, diese werden aber erheblich mehr nach Maßstäben der (monetären) Bedürftigkeit bemessen als früher. Da ich z. B. ein sog. Nichtleistungsbezieher bin, kann und darf die Agentur für Arbeit keine sonstigen Hilfen anbieten, und die DRV wirft nur ein paar Brotkrumen hin. Auch bei denen gilt: Leistungsvermeidung so gut es geht.


    Genannte Umschulungen z. B. sind relativ teuer. Sie kosten mutmaßlich je nach Standort, respektive Unterbringung und zu zahlenden Übergangs- und Fahrtgeldern einen beträchtlichen, 5-stelligen Betrag je Teilnehmer. Diese Kosten versucht man natürlich weitestgehend, mitunter auch durch Lügen, zu vermeiden. Erschwerend kommt hierbei hinzu, dass man zwar unter den entsprechenden Umständen das Recht auf Leistungen hat, die gewährende Institution aber entscheidet, welche Leistungen einem zuteil werden und wie diese Leistungen gestaltet sind. Dies war zwar auch schon früher so, dennoch: Entsprechende Hilfen wurden einem vor Jahren zwar auch nicht unbedingt geschenkt, sie zu erlangen war aber spürbar leichter. Ein echtes Recht auf Arbeit und Teilhabe hat man, auch wenn es noch in der Sozialgesetzgebung verankert ist, nicht mehr.


    Ich merke zwar inzwischen selbst etwas vom wirtschaftlichen Aufschwung, schlicht anhand der Tatsache, dass ich tatsächlich hin und wieder mal Rückmeldungen auf Bewerbungen bekomme. Dann kommen aber berechtigte Fragen nach meinem Gesundheitszustand bzw. meiner Einsatzfähigkeit auf. Die habe ich zumindest zu einem gewissen Teil zu beantworten, da ich weder einen Arbeitgeber täuschen will, noch mich unter irgendwelchen Umständen in einen Job mogeln will und darf, der für mich gesundheitlich nicht zuträglich ist. Dabei lässt dann die Aufmerksamkeit seitens des potenziellen Arbeitgebers gleich spürbar nach. Kurz: Kannste knicken. Es macht sich in einer Zeit, in der immer mehr nach förmlichen Überfliegern gesucht wird, niemand mehr einen Kopf drum, ob man auch mit bestimmten Einschränkungen geeignet sein könnte. Man wendet sich gleich dem Bewerber zu, der keine hat.

    Seitens der Agentur für Arbeit werde ich - gelinde gesagt - stiefmütterlich behandelt. Seit 2007 habe ich exakt ein (in Zahlen: 1) Jobangebot erhalten. Und dazu kann ich getrost behaupten, dass die Mitarbeiter der Rehastelle dort in der Agentur sicherlich nicht an Überlastung leiden. Eher im Gegenteil: Hat man die Schnauze voll vom Stress oder ist der Lärm der Stadt zu gewaltig, kann man sich zur Entspannung dort in den Wartebereichen niederlassen. Während in anderen Teilen des Gebäudes das Leben übermäßig tobt und die Kundschaft im Akkord abgearbeitet werden muss, herrscht dort fast absolute Stille, die nur selten von plappernden, Kaffeekannen und Tassen schleppenden Angestellten der Agentur durchbrochen wird. Woanders muss man trotz Termin warten? Niemals. Nummer ziehen? Dafür gibt es noch nicht mal die entsprechenden Vorrichtungen. Ein in reserviertem Amtsgrau gekleidetes, anachronistisches Kleinod der Ruhe und Entschleunigung tut sich einem auf, ist man Kunde dort. Das mag woanders natürlich gänzlich anders sein, hier ist es aber so.


    Trotzdem gilt: Alle Aufmerksamkeit den schnell Vermittelbaren, und möglichst keine Kosten verursachen. Da ich, wie schon beschrieben, keine Leistungen beziehe, was einem dort auch immer mal wieder unter die Nase gerieben wird, selbst wenn man nicht danach fragt (Herr House, sie wissen ja: Auch wenn sie dieses und jenes tun, bekommen sie kein Geld von uns …) herrscht dort seitens der Agentur natürlich noch weniger Druck, mich irgendwohin vermitteln zu müssen. Nur störe ich dort. Man bekommt mich nur schwer dort raus und ich versaue dabei die schöne Statistik. Vor ein paar Jahren gab es hier in der Agentur sogar eine - wie ich heute weiß - rechtlich nicht ganz unproblematische Kampagne (Marke Shock and Awe), um solche und ähnliche Fälle wie mich möglichst effektiv aus der Agentur zu vertreiben und damit deren Verwaltungsaufwand zu verkleinern. Ich blieb zwar eisern, nur genützt hat mir mein Verbleib dort nichts.

    Ich kann wirklich nur jedem, der sich in einer ähnlichen Situation befindet raten, nicht den gleichen Fehler zu machen, wie ich ihn vor Jahren gemacht habe. Niemand sollte dem Glauben verfallen, dass, wenn man krank oder behindert ist, man immer und in jedem Fall Hilfe bekommt. Erst recht nicht die, die man vllt. benötigt oder sich wünscht. Das ist heute einfach nicht mehr so. Trotz dessen man natürlich alle zu Verfügung stehenden Hilfen erstmal einfordern sollte, darf man sich keinesfalls darauf verlassen, dass daraus letztendlich etwas erwächst, was einen wieder in Lohn und Brot bringt.


    In den Faltblättern der Agentur und auch der DRV hört sich das alles wesentlich positiver und schlüssiger an, als es dann später wirklich ist. Es gilt hier, sich so lange wie möglich seine Autonomie zu wahren und einen Plan B, besser noch: einen Plan C zu entwickeln. Sich auf etwas Bestimmtes zu versteifen, ist in dieser Situation sinnlos, ebenso die Hoffnung darauf, dass da jemand behördlicherseits erscheint, der einem aus lauter Altruismus nen Job besorgt. Tut man das trotzdem, endet es meist in ergebnis- und sinnlosem Warten. Und in der Rückschau ist es so verdammt schade um die ganze verstrichene Zeit.



    Zitat von Schokosahne

    Ich arbeite auch in der Klinik und habe auch diverse Kollegen mit einer Schwerbehinderung, z.B. wegen Diabetes oder orhtopädischen Geschichten. Davon auf Begriffsstutzigkeit oder gar noch schlechter Qualifikation auszugehn - DAS ist schlichtweg falsch und dumm.

    In öffentlichen, städtischen sowie kirchlichen Einrichtungen und in Großbetrieben wird bei der Besetzung bestimmter Stellen darauf geachtet. Das stimmt. Auch bei meiner Krankenversicherung dreht ein Quotenrollifahrer seine Runden. Es steht sogar häufig in den entsprechenden Stellenanzeigen, dass Behinderte bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Ansonsten bindet sich aber nur selten jemand gerne eine Arbeitskraft ans Bein, die im Ernstfall z.B. noch schwerer zu kündigen ist, als ein normaler Arbeitnehmer. Natürlich würden solche Betriebe niemals die Behinderung/Einschränkung des Arbeitsuchenden als Ablehnungsgrund nennen.


    Dazu ist Behinderung nicht gleich Behinderung. Katzenliebhaber schreibt ja, dass sie in ihrem angestammten Job nicht mehr arbeiten darf. Den Wechsel in ein neues Berufsfeld hinzubekommen ist das, was meistens ohne zielgerichtete Hilfen scheitert.



  • Naja, das kirchliche Einrichtungen auf die Einstellung Schwerbehinderter achtet kann ich nicht ganz bestätigen. Ich habe 10 Jahre lang für einen kirlichen Träger gearbeitet. Hatte auch was von Nächstenliebe in meinem Vertrag stehen. Als ich dann aber krank wurde, wurde ich Systhematisch raus gemoppt. So viel zur Nächstenliebe.....:evil:

  • Es steht sogar häufig in den entsprechenden Stellenanzeigen, dass Behinderte bei gleicher Eignung bevorzugt werden. Ansonsten bindet sich aber nur selten jemand gerne eine Arbeitskraft ans Bein, die im Ernstfall z.B. noch schwerer zu kündigen ist, als ein normaler Arbeitnehmer. Natürlich würden solche Betriebe niemals die Behinderung/Einschränkung des Arbeitsuchenden als Ablehnungsgrund nennen.



    Das kann ich so leider nur bestätigen. Meine Mutter ist gehbehindert mit Schwerbehindertenausweis und sie hat es ihr gesamtes Berufsleben lang nicht geschafft eine Festanstellung als Lehrerin zu ergattern.
    Freie Mitarbeit - gerne!, auch über viele Jahre hinweg ... eine Festanstellung - leider Fehlanzeige.
    Pikantes Detail dabei: einer ihrer langjährigen Auftraggeber war ein Rehazentrum, das Menschen, die nach z.B. einem Unfall behindert sind durch Umschulung etc. wieder fit für den Arbeitsmarkt machen sollte. Da würde man doch denken, dass zumindest hier ein gewisses Bewusstsein besteht, dass behinderte Menschen nicht nur die Qualifikation, sondern dann eben auch die entsprechende Stelle brauchen. :rolleyes: Nun ja ...


    Unter anderem ist das für mich auch ein Argument gegen die Anerkennung von Adipostias als Krankheit oder gar Behinderung.
    Was anderen vielleicht auf den ersten Blick als Erleichterung und Hilfe erscheint kann einem - gerade im Job - schnell zum Nachteil gereichen. Leider!


    Wünsche Dir katzenliebhaber, dass es bald wieder aufwärts geht.


    Liebe Grüsse
    Frl. Wunder

  • Zitat

    Ich habe 10 Jahre lang für einen kirchlichen Träger gearbeitet. Hatte auch was von Nächstenliebe in meinem Vertrag stehen. Als ich dann aber krank wurde, wurde ich Systhematisch raus gemoppt. So viel zur Nächstenliebe....

    Du wurdest ja auch als gesunder Mensch eingestellt und hast dann die Frechheit besessen, krank zu werden ... In sozialen Berufen und auch im ach so christlichen Umfeld wird gerne mal gemobbt. Da, wo man zu Patienten und Schutzbefohlenen nett sein soll (Okay, die Kirchen haben selbst damit bekannterweise gewisse Schwierigkeiten ....) kann man dann ja wenigstens den Kollegen und Untergebenen ordentlich einen einschenken. Wo bleibt denn sonst auch der Spaß bei der Arbeit ... :evil: ;)

  • Das "Beste" was ich im Bekanntenkreis mal bzgl. Kirche erlebt habe, war die Schwangerschaftsberatung einer werdenden Mutter, die ganz genau wußte, daß sie ein schwerbehindertes Kind bekommen würde (das wäre das zweite gewesen).
    Abtreibung? Auf gar keinen Fall! Denn was da wächst sei ja schließlich ein Mensch und jedes Menschenleben ist ja soooo unglaublich wertvoll und es gibt ja soooo viele Hilfe und labersülzsamaritersalbader.
    Nur daß nach der Fehlgeburt nach ein paar Monaten davon überhaupt nicht mehr die Rede war ... denn begraben wollte man diese Zellanhäufung anschließend nicht. Wär ja schließlich noch kein Mensch und verwies auf die Entsorgungsmöglichkeiten der Klinik. Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt, gelle? :cool:


    Ich habe schon lange eine gute Methode gefunden, um mit sowas klarzukommen.
    Bevor ich mich wegen irgendetwas schlecht fühle, schaue ich lieber, ob die Schlaumeier, die da an mein Gewissen appellieren überhaupt selbst jenen Ansprüchen gerecht werden, die sie meinen, an mich stellen zu müssen. Tun sie das nicht, hake ich das Gesocks unter A wie Arschgesicht ab und fühle mich deswegen gar kein bißchen schlecht :evil:

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