Wer macht mit gegen den geplanten Überwachungsstaat?

  • Geplanter Überwachungsstaat?

    Habe ich da vielleicht etwas nicht mitgekriegt?
    Wer plant denn, aus Deutschland einen Überwachungsstaat zu machen?

    Ich fühle mich nicht überwacht und finde den Begriff "Überwachungsstaat" etwas übertrieben. Ich kann mich treffen, mit wem ich will. Ich kann reisen, wohin ich will. Ich kann hingehen, wo ich will.

    Und wenn gegen jemanden der begründete Verdacht wegen Terrorismus besteht, bin ich damit einverstanden, dass auf Verlangen der Staatsanwaltschaft sein PC durchleuchtet und sein Telefon abgehört werden darf - ... wenn dadurch drohendes Unheil für die Bevölkerung abgewendet werden kann.

    Mit "Überwachungsstaat" hat das aber gar nichts zu tun.

    Die DDR - das war ein Überwachungsstaat!

  • Geplanter Überwachungsstaat?

    Habe ich da vielleicht etwas nicht mitgekriegt?
    Wer plant denn, aus Deutschland einen Überwachungsstaat zu machen?

    Ich fühle mich nicht überwacht und finde den Begriff "Überwachungsstaat" etwas übertrieben. Ich kann mich treffen, mit wem ich will. Ich kann reisen, wohin ich will. Ich kann hingehen, wo ich will.


    Hallo Arne


    natürlich kannst du hingehen wo du willst, nur kann es dir pasiseren, daß jeder Schritt von Dir überwacht wird. Da reicht es schon aus dem falschen Land zu kommen, vielleicht einer bestimmten Glaubensgemeinschaft anzugehören, die falsche Kleidung zu tragen. Ich kenne solche Fälle von Generalverdacht persönlich.

    Bei begründetem Verdacht habe ich auch nichts gegen eine Kontrolle, aber das ist eben der Unterschied bei der Vorratsdatenspeicherung, sie werden von allen gesammelt und niemand weiß, wer, wann, wie und warum darauf Zugriff haben wird.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Meinetwegen kann jeder wissen, wo ich mich wann aufhalte. Falls mir dann was zustoßen sollte, weiß man jedenfalls, wo man nach mir suchen soll.
    Ist doch praktisch - ... und zu verbergen hab ich auch nix.

  • Naja, was soll den die Regierung sonst machen?

    Passiert nix, heißt es: "Wir haben einen Überwachungsstaat."

    Kommt der Terror und es gehen Bomben hoch ist das Geschrei der Bevölkerung groß: "Warum hat die Regierung nichts gemacht? Ihr hättet besser auf uns Bürger aufpassen sollen !"


    Es ist ja auch nicht so, dass jeder Däumel von der Polizei/Staatsanwaltschaft usw. auf diese Daten zugriff haben. Ich glaube zumindest, dass das ein Richter auch noch anordnen muss. Das geht also durch 3 Instanzen (Polizei - Staatsanwalt - Richter) bis da mal was gemacht wird.

  • "Dann solltest Du aber den Terminkalender auf Deiner HP regelmäßig aktualisieren."

    ... ist einigermaßen aktuell!

    Nun ist es ja aber nicht so, das ich jedem aufdrängen muss, wo ich mich befinde. Aber würdest du mich nach meinem Aufenthaltsort fragen, ... so würde ich dir deine Frage beantworten.

    In meiner Jugend war ich auch gegen alles, was den Staat betrifft. Ich war gegen Bundeswehr, gegen Atomkraftwerke, gegen Tierversuche, blabla bla.
    Doch irgendwann wird man erwachsen und erkennt die Realität hinter den Träumen.

  • Hallo Arne


    leider kenne ich eine andere Seite der Realität, die in der solange die Schuld eines jeden angenommen wird, bis er seine Unschuld bewiesen hat. Eigentlich sollte das ja anders herum sein, aber die Realität für viele Bürger unseres Rechtsstaates sieht leider anders aus.


    Ach ja, ich sitze zu Hause vor meinem PC, kann ebenfalls jeder wissen. ;)

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Ich habe keine Payback-Karte. Ja, ich weiß, da kann man Geld bekommen. Trotzdem kaufe ich lieber anonym ein. Es muss nicht jeder Kooperationspartner von Payback wissen, was ich wann gekauft habe. Dabei kaufe ich gar keine bösen Sachen. Nur Lebensmittel, Duschgel und Zahnpasta und neulich ein paar Schrauben. Trotzdem ist das meine Privatsache, finde ich.

    Nun ist es bei Payback so, dass ich mir netterweise aussuchen kann, ob ich da mitmachen will und dem Einzelhandel diese Daten überlassen möchte.

    Ich hätte ein Problem damit, wenn Vater Staat zu jeder Sekunde meinen Aufenthaltsort ermitteln könnte, als hätte ich wie ein Schwerverbrecher eine elektronische Fessel ums Fußgelenk. Ich habe auch ein Problem damit, dass er mein Telefon anzapfen könnte und meinen PC durchstöbern. Und das alles noch, ohne dass ich was davon mitbekomme.

    Wahrscheinlich fehlt es mir nur an persönlicher Reife, um das egal zu finden. Oder aber ich versuche, meine verschwörerischen männerfeindlichen Umtriebe zu verbergen. Denn dass ich da einfach nur eine andere, zu respektierende Einstellung zum Datenschutz habe - nein, das kann nicht sein. Wer sich nämlich nicht überwachen lassen mag, ist entweder unreif oder aber verdächtig.

    Traurig finde ich nur, dass dieser Rechtsstaat, von dem ich bisher eigentlich immer viel gehalten habe, das ganz genauso zu sehen scheint.

  • Meinetwegen kann jeder wissen, wo ich mich wann aufhalte. Falls mir dann was zustoßen sollte, weiß man jedenfalls, wo man nach mir suchen soll.
    Ist doch praktisch - ... und zu verbergen hab ich auch nix.


    Das ist Ironie und keiner erkennts, richtig? Ich hoffe es...

  • Ich hätte ein Problem damit, wenn Vater Staat zu jeder Sekunde meinen Aufenthaltsort ermitteln könnte, als hätte ich wie ein Schwerverbrecher eine elektronische Fessel ums Fußgelenk. Ich habe auch ein Problem damit, dass er mein Telefon anzapfen könnte und meinen PC durchstöbern. Und das alles noch, ohne dass ich was davon mitbekomme.

    Wahrscheinlich fehlt es mir nur an persönlicher Reife, um das egal zu finden. Oder aber ich versuche, meine verschwörerischen männerfeindlichen Umtriebe zu verbergen.

    Deine Teilnahme an einem auch von Männern frequentierten Thread läßt zumindest auf eine sich von selbst reduzierende Männerfeindlichkeit schließen.

    Denn dass ich da einfach nur eine andere, zu respektierende Einstellung zum Datenschutz habe - nein, das kann nicht sein. Wer sich nämlich nicht überwachen lassen mag, ist entweder unreif oder aber verdächtig.

    Traurig finde ich nur, dass dieser Rechtsstaat, von dem ich bisher eigentlich immer viel gehalten habe, das ganz genauso zu sehen scheint.

    Da bin ich ganz Deiner Meinung.
    Vielen Bürgern ist das, was der Staat mit uns macht, scheißegal, solange sie am Monatsende noch Brot und Bier zu Hause haben - ein Nährboden für die Entstehung jeglicher Form einer Diktatur (Brot und Spiele...)

  • Deine Teilnahme an einem auch von Männern frequentierten Thread läßt zumindest auf eine sich von selbst reduzierende Männerfeindlichkeit schließen.

    Aber das mache ich doch nur, um gegen Männer zu opponieren, um Hass und Ironie gegen sie zu schleudern. Immer werde ich missverstanden! Menno! ;)

    Zitat

    Vielen Bürgern ist das, was der Staat mit uns macht, scheißegal, solange sie am Monatsende noch Brot und Bier zu Hause haben - ein Nährboden für die Entstehung jeglicher Form einer Diktatur (Brot und Spiele...)

    Gerade dieses "Wer nichts zu verbergen hat, der darf auch nichts dagegen haben!" weckt bei mir sehr unschöne Assoziationen. Ich denke aber, dass man Bürgern mehr zutrauen kann. Sicher, die von Dir zitierte Einstellung, die gibt es. Erst kommt das Fressen, und dann die Moral, das ist keine ganz falsche Erkenntnis. Ich glaube aber nicht, dass man das den Menschen zum Vorwurf machen darf. Ich finde es sehr natürlich, dass man sich erst um die eigenen unmittelbaren Bedürfnisse kümmert und dann vielleicht ums große Ganze. Ich glaube aber auch, dass das Freiheitsbedürfnis der Menschen nicht unterschätzt werden sollte. Auch für dieses hat es in der jüngeren Geschichte beeindruckende Beispiele gegeben, wie ich finde.

  • Wo liegt denn das Problem, wenn man mir nachweisen kann, dass ich am 23.08.2007 im EDEKA-Markt an der Stettiner Straße in Ulm 200 g Mortadella gekauft habe?

    Es fällt mir schwer, den direkten Zusammenhang zwischen meiner Mortadella, einer Diktatur und der jüngsten deutschen Geschichte zu erkennen.

    Allerdings fände ich es ganz hilfsam, wenn man noch nach Monaten nachweisen könnte, dass ein Verdächtiger sich innerhalb einer gewissen Zeit sämtliche Bestandtteile einer Bombe in den Baumärkten einer gewissen Gegend besorgt hat.

    Mortadella gehört meines Wissens nach nicht unmittelbar zu den direkten Hauptbestandteilen eines explosiven Sprengsatzes.

  • Wo liegt denn das Problem, wenn man mir nachweisen kann, dass ich am 23.08.2007 im EDEKA-Markt an der Stettiner Straße in Ulm 200 g Mortadella gekauft habe?

    Es fällt mir schwer, den direkten Zusammenhang zwischen meiner Mortadella, einer Diktatur und der jüngsten deutschen Geschichte zu erkennen.

    Eine Diktatur erkennt man unter anderem daran, dass sie bestimmte Freiheitsrechte ihrer Bürger beschneidet. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gehört da meines Erachtens dazu. Ich will nicht, dass jeder alles über mich in Erfahrung bringen kann. Und wenn ich mich auf meinem PC so umschaue, könnte man da so einiges über mich in Erfahrung bringen. Über meine Finanzen. Über meine Gesundheit. Über das, was ich konsumiere. Neben Mortadella zum Beispiel auch Medien. Ich hätte gern, dass da nicht jeder dran kommt. Zumindest wüsste ich gern, wer da warum dran will. Dem Finanzamt offenbare ich meine Finanzlage ja durchaus auch. Aber ich weiß, was ich ihm wann und warum mitteile. Ich werde nicht hinterrücks ausgeschnüffelt.

    Die jüngste deutsche Geschichte kann einem etwas beibringen über Diktatur. Auch über Meinungsdiktatur. Sie kann einem zeigen, wo und wie das Unglück seinen Lauf genommen hat. Und wie mit andersmeinenden umgegangen wird in einer Diktatur. Sie kann einem auch etwas beibringen über das Freiheitsbedürfnis von Menschen, auch wenn ihre materielle Existenz gesichert ist.

  • Ich habe noch mal gründlich nachgedacht. Arne, ich denke, Deine These lautet: Es ist nicht schlimm, wenn jemand in Erfahrung bringt, dass ich Mortadella gekauft habe.

    Da würde ich sogar zustimmen. Ich hätte kein Problem damit, wenn zwei nette Polizeibeamte bei mir klingeln und fragen: Werte Frau Hermine, wir müssen, damit mir die Terroristen einsperren können, unbedingt wissen, wo ihre Mortadella herkommt und wo Sie am 5. Februar 2001, 11.43 Uhr waren. Dann würde ich ihnen das auch gern sagen.

    Ich möchte nur nicht so gern, dass sie mich noch nicht mal mehr fragen müssen. Und dass ich gar nicht mehr weiß, was die so alles über mich wissen, weil die sich ganz heimlich, still und leise meine Daten verschaffen können. Ohne dass ichs merke. Ich möchte, dass *ich* die Gewalt darüber habe, welche Informationen ich wem preisgebe.

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