Und das Gewicht steigt..,.

  • Irgendwie kann ich beide Seiten verstehen.

    Zum einen kann ich MeiersJulchens Beitrag (#14) nur unterschreiben und sagen, dass es mir sehr ähnlich ging.

    Mein halbes Leben lang habe ich mich an irgendwelche (aus heutiger Sicht: saudummen) Ernährungskonzepte und Diäten gehalten und bin dabei immer dicker geworden.

    Erst als ich in einem Anfall von Verzweiflung alle scheinbare "Vernunft" weggelassen und wirklich einfach gegegessen habe was mir schmeckte und gut tat, konnte ich mein Gewicht halten. Das war zwar auf einem sehr hohen Niveau, aber es blieb über ca. 10 Jahre stabil.

    Andererseits muss ich sagen, dass es dann kürzlich doch wieder anfing schleichend ansteigen - und das war sehr eindeutig auf zu wenig Bewegung zurückzuführen.

    Ich hatte mich jobmäßig stark verändert, arbeite von zu Hause aus und hatte gleich zu Beginn einen großen Auftrag, der mich jeden Tag lange Stunden am Schreibtisch festhielt. Und das über eine ziemlich geraume Zeit. Das war ein deutlicher Einschnitt - und das hat sich auf Dauer einfach auf mein Gewicht ausgewirkt.
    Leider ist es manchmal dann doch so einfach. :(

    Das wichtige dabei ist aber, dass ich ganz klar einen Zeitpunkt und ein Ereignis festmachen kann, das diese Entwicklung ausgelöst hat ... und das mehr Bewegung das Ganze auch wieder nach unten reguliert.
    Und mit "mehr Bewegung" meine ich jetzt nicht Leistungsport, sondern einfach mehr Bewegung, die im Alltag eingebaut ist.

    Wenn man ohne offensichtlichen Grund deutlich zunimmt sollte man schon genauer hinsehen.

    Übrigens finde ich es nicht so erstaunlich, dass einem 15 Kilo in 2 Jahren unbemerkt bleiben. Gerade bei einem hohen Ausgangsgewicht kann das schon passieren.

  • Den Geschmack betreffend muß man sehr vorsichtig sein, daß man das Pferd nicht von hinten aufzäumt.
    Geschmack bzw. Genuß ist nichts, was man sich vornimmt - zumindest nicht dann, wenn man sich nicht in einer Selbstfindungstherapie wg. Eßstörungen o.ä. befindet.


    Geschmack ist eine Belohnungsfunktion des Körpers.
    Wenn etwas wirklich gut schmeckt (mit der darauffolgenden Sättigung! siehe letzter Beitrag), dann heißt das nichts anderes als: "Genau das habe ich gebraucht, das hast Du gut gemacht."
    Wobei selbst dann noch nicht unbedingt feststeht, was genau von der gesamten Mahlzeit das Gute und Interessante war.


    Bezüglich Süßkram (im weiteren Sinne) hatte ich da z.B. meine ganz eigenen Erlebnisse:


    Fazit: Es muß nicht die Süße sein, hinter der man her ist.
    Aber allein dadurch, daß man ernährungsbewußt wie man als guter Dicker nun mal zu sein hat (gelle?), selbst bei Süßigkeiten auf "gesundes" achtet (besonders schön viel Vitamine und Mineralien), dressiert man seinen Körper wie einen Pawlow'schen Hund regelrecht darauf, ebendiese - für den Körper zweifellos überaus wichtigen - Inhalte mit der Geschmacksempfindung "süß" zu verbinden und beim nächsten Mangelzustand genau mit einem Appetit auf Süßes darauf hinzuweisen.
    Das Blöde daran ist jedoch, daß es so umwerfend viele Dinge gibt, die den süßen Geschmack gemeinsam haben.
    Und das ist es, was dem "bewußten" Esser den Hals bricht. Signale verlieren ihre Bedeutung oder werden vorsätzlich ignoriert.


    Dasselbe kann ohne Abstriche auf Fertigfutter aller Couleur übertragen werden.


    Das Gute daran ist, daß der Körper in der Lage ist, innerhalb weniger Wochen, dazu- oder umzulernen.
    Stellt man seine Ernährung auf Dinge um, die ebenfalls die wichtigen Betriebsstoffe enthalten, verwertbar sind und(!) darüberhinaus noch einen geschmacklichen Wiedererkennungswert besitzen, so wird die Belohnungsfunktionen entsprechend ausgeweitet werden.


    Letzteres läßt sich übrigens so gut wie ausschließlich mit nicht-industriell-verschandelter Nahrung sicherstellen.
    Es gibt dem Körper die ...hm ... Sicherheit, von dem Geschmack auf die Inhaltsstoffe (und auch andersherum!) schließen zu können.
    Und nur das - und nicht etwa die bewußte Hinwendung zur "gesunden Ernährung" - ist es, was den Leuten, die von sich sagen, daß ihnen die frühere Ernährung gar nicht mehr fehlt , den Erfolg bringt.
    Ihr Glück war es jedoch, daß ihr Körper die neue Auswahl als brauchbar akzeptiert hat, weil es ihm zuträglich war und nicht aufgrund der Willenskraft.
    Wer dieses Glück nicht hat, kann sich noch so sehr anstrengen. Die Umstellung wird nicht funktionieren!


  • Andererseits muss ich sagen, dass es dann kürzlich doch wieder anfing schleichend ansteigen - und das war sehr eindeutig auf zu wenig Bewegung zurückzuführen.


    Selbst das ist bei mir nicht der Fall.
    Ich beobachte an mir ganz deutlich das unterschiedliche Eßverhalten während der Woche und an Wochenenden.
    Wenn ich nicht aus dem Haus muß, kann ich den Morgen ganz locker ohne jedes Hungergefühl hinter mich bringen. Irgendwann gegen 11 knurrt dann mal der Magen.
    Gehe ich aber Einkaufen oder zur Arbeit, dann hängt mir schon um 8 der Magen in den Kniekehlen. Da brauche ich dann ein großes Frühstück sonst wird's mir ganz schwummerig.


    Am allerdeutlichsten ist der Unterschied aber an den Tagen vor ebenjenenselben. 3 Tage lang könnte ich glatt vor dem Kühlschrank übernachten. Ich hab in der Zeit nur noch Hunger und esse gut und gerne ein Drittel mehr. Tue ich dies nicht, verschiebt sich der Termin um 1-2 Tage nach hinten und ich bekomme zudem noch Probleme mit dem Kreislauf, wenn sich die Hormone anschließend wieder umstellen.
    Zugenommen habe ich deswegen keinesfalls. Aber mir zeigt es deutlich, wieviel Energie der Körper in solch banale Sachen wie den Hormonzyklus stecken muß.

  • Selbst das ist bei mir nicht der Fall.
    Ich beobachte an mir ganz deutlich das unterschiedliche Eßverhalten während der Woche und an Wochenenden.
    Wenn ich nicht aus dem Haus muß, kann ich den Morgen ganz locker ohne jedes Hungergefühl hinter mich bringen. Irgendwann gegen 11 knurrt dann mal der Magen.
    Gehe ich aber Einkaufen oder zur Arbeit, dann hängt mir schon um 8 der Magen in den Kniekehlen. Da brauche ich dann ein großes Frühstück sonst wird's mir ganz schwummerig.



    Genau so geht es mir auch. Ich merke z.B. auch am nächsten Tag sehr deutlich anhand meines Hungergefühls wieviel ich am Tag zuvor gegessen habe.
    So habe ich nach einem eher normalen Tag am nächsten Tag einfach auch normalen Hunger ... wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht genug gegessen habe, merke ich das am gleichen Tag manchmal nicht direkt (wenn es z.B. einfach hektisch zugeht) ... spätestens aber am nächsten Tag durch deutlich mehr Hunger als sonst.
    Mein Hunger- und Sättigungsgefühl ist an sich recht zuverlässig und deutlich - ich denke aber dass die veränderte Situation das zeitweise durcheinander gebracht hat.
    So saß ich teilweise ganze Tage und halbe Nächte vor dem flimmernden Monitor, habe viel zu wenig Licht abbekommen, bin viel zu selten raus gegangen.
    Das was vorher eben ganz normaler Bestandteil des Tages war fiel weg.
    Dass der Körper da irgendwann nicht mehr weiß was Sache ist leuchtet mir ein.
    Bezeichnenderweise habe ich nachdem ich "Lizenz zum Essen" gelesen hatte und daraufhin konsequent täglich 30 Minuten Bewegung an der frischen Luft eingebaut hatte dann relativ schnell wieder an Gewicht verloren, ohne dass ich bewußt etwas an meiner Ernährung geändert habe. Als ich diese Gewohnheit durch erneuten beruflichen Stress wieder einschlafen ließ ging das Gewicht schleichend wieder hoch. Leider bis zu einer Grenze die ich beim besten Willen nicht mehr als angenehm bezeichnen konnte.
    Seit Anfang des Jahres bin ich also wieder konsequent dabei mich jeden Tag mind. 30 Minuten an der frischen Luft zu bewegen und es geht mir einfach besser.
    Damit meine ich nicht unbedingt (nur) das Gewicht. Ich merke einfach, dass ich in der Zeit davor ziemlich eingerostet bin und dagegen kann man auch bei hohem Gewicht ganz gut angehen.
    Strecken, die mir im Januar noch unendlich weit vorkamen gehe ich inzwischen wieder mühelos und ohne darüber nachzudenken.
    Von daher weiß ich einfach, dass mir Bewegung gefehlt hat.
    Wichtig ist mir dabei eigentlich nur, dass es mir besser geht.

  • Ich glaube ja, Julchen, dass Du Recht hast mit allem, was Du zum Vertrauen auf Körpersignale sagst. Ich glaube allerdings auch, dass nicht nur der Körper klugerweise nach diesem oder jenem verlangt, sondern manchmal auch die Seele. Und zumindest ich finde es gar nicht so leicht zu unterscheiden, ob das, was mich jetzt gerade dazu treibt, dieses oder jenes zu essen, gerade der Körper ist oder doch irgendwas anderes. Wie hört man auf seinen Körper, wenn die Seele gerade auch ganz laut nach irgendwas schreit?

  • Jetzt fehlt nur noch das Gegenexperiment, ob es auch Licht und Luft alleine täten, ohne daß Bewegung dazu notwendig wäre ;)


    Also ehrlich gesagt - wäre mir die Bewegung total zuwider und unangenehm, dann würde ich keinen Augenblick zögern ein solches Gegenexperiment zu machen.
    Da es mir aber eindeutig gut tut (ohne dass ich mich rausprügeln muss) lasse ich es dabei. ;)

  • Wie hört man auf seinen Körper, wenn die Seele gerade auch ganz laut nach irgendwas schreit?


    Das kommt darauf an wie regelmäßig die Seele Krach macht ;)
    Denn selbst das, was man sich im Anfall von Emotionen - egal welcher Art - reinschiebt, macht letztendlich doch satt und zufrieden, oder nicht? Gerade als Trost wird man sich ja wohl kaum Dinge suchen, die einem absolut zuwider sind.


    Das heißt, am nächsten Tag sollte sich der Körper einen Ausgleich durch weniger Hunger schaffen können.


    Sollte das Trostbrauchen jedoch ein Dauerzustand sein und/oder das ganze in Zwangshandlungen münden, bei denen einem egal ist, was im Magen landet, oder man sogar bewußt Dinge benutzt (und das Wort meine ich genau so), die fett-zucker-undsonstwas-frei sind, damit man möglichst viel davon reinstopfen kann, dann ist genau das eine behandlungswürdige Krankheit und nicht etwa das daraus resultierende Dicksein.

  • Ein kurzer Einwurf von meiner Seite: bei mir ist das Entscheidende, dass ich nur Dinge esse, die ich auch wirklich vertrage. Da Zusatzstoffe den eigenen Geschmack erheblich durcheinanderbringen können, behaupte ich einfach mal, dass man gar nciht beurteilen kann, ob einem Fast Food oder ähnliches überhaupt schmeckt. Das kann man meiner Meinung nach nur richtig bei Zusatzstofffreien Produkten. Davon ab lese ich gerade "Excitotoxins - the Taste that kills" von Russell L. Blaylock. EIn sehr interessantes Buch über die toxische Wirkung von Glutamat, Aspartam und Pflanzenproteinen. Also, über die Giftigkeit von diesen Stoffen für das Gehirn. Wirklich sehr interessant. Gibt es aber meines Wissens nur auf Englisch. Ist für mich noch ein Grund mehr, das Zeug wegzulassen, ich will ja schließlich kein Alzheimer oder Parkinson kriegen... geschweige denn wieder zunehmen oder sonst irgendwas.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Was hat das mit einfach zu tun , gar nix das wissen wohl viele selber hier ( auch ich ) , nur mir geht es im moment auch so und von alleine nimmt man selten zu , da sollte man schon mal sachen abklären lassen und alles andere ausschließen oder ? Und wenn es am ende dann doch so ist , das sie einfach so zunimmt dann ist es so , aber erstmal muss schon mal was ausgeschlossen werden . ich habe innerhalb von 8 wochen 9 kg zugenommen und weis wovon ich rede.


    Dann sollte man sich solche Platidüten a la "Zu viel essen und/oder zu wenig Bewegung" sparen...

    „Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.”
    (Bertolt Brecht)

  • Da kann ich ein Lied von singen von der (schleichenden) Gewichtszunahme..
    Ich war *ähh* 2005 mal auf einer Kur ,war auch "ziemlich nah" an meinem Normalgewicht.. [...] So nach der Kur haben sich schleichend [ziemlich viele Kilogramm] angehäuft..Ich habe erst gar nicht gemerkt, dass ich zugenommen habe nur irgendwann war ich dann kugelrund..Ich habe dann langsam wieder abgenommen und letztes Jahr gingen [x] Kilo runter..[...] Jetzt sind wieder [x] Kilos drauf..

  • Bei mir ist es irgendwie so, dass mein Gewicht nicht mehr und nicht weniger wird. Seit ca. 3-4 Jahren bleibe ich einigermaßen Konstant bei meinem Gewicht von ca. 140kg. Was drauf geht, geht auch schnell wieder runter. Es ist bei mir zum Glück ordentlich verteilt, so dass man nicht merkt, dass es so viel ist.

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