Dicke Ärzte

  • Ich überlege schon länger... Ich studiere aktuell im naturwissenschaftlichen Bereich, mein Interesse gleitet aber immer mehr hin zur Medizin und ich würde echt gern Ärztin werden!


    Tjaaa, es ist ja bekannt dass praktizierende Ärzte immer gern an Dicken herummäckeln. Das macht mich etwas unsicher was das Studium betrifft. Klar, es klingt jetzt komplexbeladen aber irgendwie hätte ich "Angst" vor dem Studium, nicht vor dem Stoff der gelehrt wird , eher vor der Reaktion der Kommilitonen und vor allem des Lehrpersonals.


    Einfach drüberstehen? Fürs Studium abnehmen? Einfach Chemikerin werden und gut is? :D

  • Wenn es dein Traum ist, Ärztin zu werden, dann lass dir das nicht nehmen! Was sind die paar Jahre Studium im Gegensatz zu deinem restlichen Leben? Du musst ja nicht zu einer Ärztin mutieren, die dann ebenfalls ihren Patienten rät, einfach mal abzunehmen ;) Willst du denn in Richtung Allgemeinmedizin oder was Spezielles?

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Wenn man ....
    - sich sein Lieblingsfach/studium danach aussucht wie gut man den Lehrstoff auswendig lernen kann,
    - während der Ausbildung den Tag herbeisehnt, an dem man nichts mehr lernen muß
    - schon vorher, während - und danach erst recht - der festen Überzeugung ist, daß man ausnahmslos alles Wissen, was man jemals brauchen wird schon längst getankt hat und keiner mehr einem was vormachen kann
    - denkt, daß ein Titel einem den nötigen Respekt verschafft
    .... dann sollte man es aus Rücksicht gegenüber seinen Mitmenschen lieber bleiben lassen.


    Wenn man aber schon weiß (oder sehr schnell erkennt), daß...
    - die Auswendiglernerei von unheimlich intelligent klingenden Wörtern fast ausschließlich der unmißverständlichen und damit erfolgreichen Kommunikation unter Kollegen dient
    - das Wissen, mit dem man gefüttert wurde, zunächst eine "statische" Sache ist und erst durch Verknüpfung einzelner Stücke untereinander "lebendig" wird
    - auch nicht zur aktuellen Lehrmeinung passende Ergebnisse sehr wertvolle Hinweise sein können
    - es keine Niederlage ist, Unwissenheit einzugestehen
    - es weder unfein noch verboten ist, seinen Wissens- und Erkenntnisschatz auch außerhalb des Studiums zu anzureichern
    - eine fast kindisch Freude empfindet, wenn sich nach langem Umhertappen viele kleine Wissen-Teilchen zu einem widerspruchsfreien Gesamtbild fügen
    .... dann hat man die Chance, daß man selbst - und auch die Kunden - sehr zufrieden mit der Ausübung des Berufs (Berufung) sein wird.



    Ob Du also anderen Menschen später eine Hilfe sein wirst, hängt davon ab, wie gut Du Dich selbst möglichst objektiv einschätzen kannst.

  • Zitat von luyanna

    Tjaaa, es ist ja bekannt dass praktizierende Ärzte immer gern an Dicken herummäckeln. Das macht mich etwas unsicher was das Studium betrifft. Klar, es klingt jetzt komplexbeladen aber irgendwie hätte ich "Angst" vor dem Studium, nicht vor dem Stoff der gelehrt wird , eher vor der Reaktion der Kommilitonen und vor allem des Lehrpersonals.

    Es gibt zweifellos Ärzte mit dem A...-Gen. Üble Exemplare, in der Tat, mit denen ich weder fachlich noch menschlich zu tun haben wollte.

    Es gibt aber auch nette Ärzte. Solche, die schon viel gesehen haben, denen nichts Menschliches fremd ist und die gerade deswegen frei sind von Arroganz. Die müssen ja auch irgendwann mal studiert haben.

    Ich denke, Bei Ärzten wie überall anders auch kann es Dir passieren, dass Du auf Menschen triffst, mit denen Du nicht kannst. Auch solche, die Dicken gegenüber von bornierten Vorurteilen geleitet werden. Aber ich glaube nicht, dass da alle so sind. Der eine oder andere wird doch wohl auch noch angefangen haben, um Menschen zu helfen und nicht, um sich selbst als Halbgott zu begreifen... ;)

  • Zitat von MeiersJulchen

    Wenn man ....
    - sich sein Lieblingsfach/studium danach aussucht wie gut man den Lehrstoff auswendig lernen kann,
    - während der Ausbildung den Tag herbeisehnt, an dem man nichts mehr lernen muß
    - schon vorher, während - und danach erst recht - der festen Überzeugung ist, daß man ausnahmslos alles Wissen, was man jemals brauchen wird schon längst getankt hat und keiner mehr einem was vormachen kann
    - denkt, daß ein Titel einem den nötigen Respekt verschafft
    .... dann sollte man es aus Rücksicht gegenüber seinen Mitmenschen lieber bleiben lassen.


    Also zu diesen von dir aufgezählten Sachen kann ich folgendes sagen:


    - ich kann auswendig lernen aber viel lieber begreife ich ;) Eine Abneigung darf ich aber auch nicht haben, da ich in der Medizin einiges auswendig lernen muss, es geht nicht anders


    - ich würde mich eher freuen lernen zu dürfen, denn ich liebe das lernen :)


    - es wär schön alles zu wissen, bei ständigem Fortschritt aber leider so gut wie unmöglich


    - mein Hausarzt hat keinen Dr.-Titel und er ist trotzdem der beste Arzt den ich je getroffen hab ;)


    Ob das jetzt für meine Qualitäten als eventuelle Medizinerin sprechen würde weiß ich nicht.



    Na ja, von meiner Selbsteinschätzung her halte ich mich für geeignet.

  • ich war mal bei einer ärztin vor...5 jahren, von der schule aus, wegen berufsfähigkeits untersuchung oder so xD
    und :-/ naja sie war auch nicht sehr schlank, sie hatte arghe probleme zu laufen und so, und hat mir ein vortrag gehalten dass ich abnehmen muss und das ungesund ist, klar, denkt man da erstmal "aha mach vor ich mach nach" oder so^^aber... naja... normale ärztin warum nicht? du musst ja an den leuten nicht rummeckern dass sie zu dick sind :) sondern kannst ihnen ja helfen und tipps geben und sie-im guten davon überzeugen abzunehmen :)


    meine ärztin macht mich nie runter, klar sagt sie mal " ja du weißt sicher woran deine knie schmerzen kommen" und so, aber :) wir reden öfters drüber was ich machen kann und so, im prinziep ist sie immer lieb und hilft :) sie meckert nie :D

  • Also mir fallen auf anhieb drei Medizinstudenten ein, die dick sind, und nicht grad wenig.


    Sind grad alles Männer, hm, eine Frau fällt mir grade nicht ein, aber das muss nix heißen.


    Wenn es DEIN Traum ist, dann mach es, es gibt überall solche und solche.


    Mein Cardiologe ist übrigens auch ziemlich dick, und er ist ein echter Schnuckel, kann ich nur weiterempfehlen.
    Der erzählt mir auch nix von Abnehmen, sondern von Gutgehenlassen...

  • Mein Orthopäde hat auch ein stattliches Bäuchlein. Einmal hat er zu mir gesagt, ich sollte doch bitte abnehmen wegen meines Knies, das wäre doch auch ganz einfach. Als ich ihn ganz sprachlos angeschaut habe, hat er mir zugezwinkert und seinen Bauch getätschelt. "Sehen Sie doch an mir, wie einfach das ist" ;) Ich mag Ärzte mit Humor :D

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
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  • Zitat von SmakuMaus

    du musst ja an den leuten nicht rummeckern dass sie zu dick sind :) sondern kannst ihnen ja helfen und tipps geben und sie-im guten davon überzeugen abzunehmen :)


    Aha?
    Da sind wir aber bei dem Punkt, wie ein guter Arzt diese Überzeugungsarbeit leistet.
    Wie stelltst Du es Dir denn vor?

  • Zitat von SmakuMaus

    du musst ja an den leuten nicht rummeckern dass sie zu dick sind :) sondern kannst ihnen ja helfen und tipps geben und sie-im guten davon überzeugen abzunehmen :)

    Perfekt wäre ja, wenn der Überzeugungsarbeit erst mal eine gründliche Diagnose vorausgeht. Denn ehrlich: Ob ein Arzt gut ist oder nicht, das entscheidet sich für mich nicht dadurch, ob er sein "Siesindzudickfutternsiemaleinbisschenwenigerkuchen" freundlich oder unfreundlich sagt.

  • also ich denk mir das ein wirklich guter Arzt mir nicht sagt das ich "abnehmen soll", ohne zu wissen warum ich überhaupt dick bin...


    ich denke auch das jemand der gern Arzt werden möchte und sich nicht scheut daran zu denken das man immer noch dazulernen kann und sollte, das es gerad am Anfang ein verdammt harter "sch**ß" Job ist, das man mit Menschen zu tun haben wird und damit auch an seiner sozialen Kompetenz und Einfühlungsvermögen arbeiten sollte ...
    derjenige sollte halt schauen ob er/sie das lange studium und die ersten schlechtbezahlten Jahre schaffen kann und wenn wirklich alles passt - ja dann: egal welches Gewicht man hat, mach es!


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hey,

    also ich studier auch Medizin und kann dir nur sagen, dass du dir da wegen deines Übergewichtes keine Sorgen zu machen brauchst. Ich habe weder von Kommilitonen noch von Ärzten oder Pflegepersonal auf Station dumme Bemerkungen dazu gehört. Natürlich kann es sein, dass mal irgendwer hinter deinem Rücken lästert aber das hast du in jedem anderen Bereich auch und solche Leute sucht man sich dann ja auch nicht als Freunde aus.
    Ich hab jetzt nicht so die Erfahrung gemacht, dass meinem Gewicht rumgemäkelt wurde, wenn ich selbst Patient war. Das darauf hingewiesen wird, dass auch Übergewicht bei einigen Erkrankungen als Einflussfaktor mitreinspielt, finde ich in Ordnung, denn als Arzt hat man ja ne Aufklärungspflicht. Kommt halt auf die Form an wie man das rüberbringt.
    Mit dem Auswendig lernen, das stimmt leider. Man lernt und lernt und vergisst 90% wieder, da denkt man sich schon mal "was mach ich hier eigentlich?". Das was du wirklich in der Praxis dann brauchst, bleibt als einziges hängen, weil das ja auch wiederholt wird durch die praktische Anwendung und wenn du das, was du lernst, nicht auch im Zusammenhang verstehst, nutzt es dir wenig. Zumindest für später, für die Klausur kanns reichen, wenn du Glück hast ;)
    Ich kann dir nur raten, wenn dein Herz für die Medizin schlägt, mach es. Es ist sehr anstrengend (bes. die ersten 2 Jahre) und auch zeitaufwändig aber es bringt sehr viel Spaß und ich kann mir kein interessanteres Studium vorstellen. Insgesamt gesehen. So Sachen wie Physik will ich da mal ausklammern. Da muss man dann eben durch, lernen, Klausur bestehen und möglichst schnell verdrängen.
    LG
    das
    fischstäbchen

    P.S.: @MeiersJulchen: Auf Diskussionen bezüglich meiner Studienmotivation oder Berufseignung werde ich nicht eingehen.

  • Ein Freund von mir studiert auch Medizin und hat ein paar Kilos zu viel. Im Moment macht er mal wieder ein Praktikum im Krankenhaus und wurde direkt am ersten Tag vom irgendnem Arzt angesprochen, wie groß er sei und wie viel er wiegen würde. Er hat ihm seinen BMI ausgerechnet und wie viel er abnehmen muss, um in den "normalen" Bereich zu kommen. Ist jetzt nicht unbedingt nett, aber ich kann schon verstehen, dass Ärzte drauf hinweisen, dass man zu dick ist (obwohl man das ja meistens selbst weiß). Das war aber meines Wissens nach auch die einzige Konfrontation, die er in seinem Medizinstudium mit seinem Übergewicht gehabt hat....

  • Hallo
    Wenn Du Medizin studieren möchtest und die Möglichkeit zum Umsteigen hast, dann tu es!!!

    Das Übergewicht kann im späteren Berufsleben auch zu einem Vorteil für Dich und deine Patienten werden:
    Im Adipositaszentrum in meiner Nähe ist der Chefarzt (Internist) selber leicht übergewichtig (jetzt), war aber früher selber von ziemlichem Übergewicht betroffen. Deshalb WEISS er heute, wovon er spricht, er hat Verständnis für uns, weil er selber in dieser Situation gesteckt hat.

    Viel Mut und viel Erfolg auf Deinem Weg zur Ärztin

    Liebe Grüsse
    Barbara

  • Unser neuer Kinderarzt ist richtig dick. Beim ersten Besuch war ich etwas überrascht weil ich noch nie einen so dicken Arzt gesehen habe :o.

    Ich kann nur sagen es ist der Beste den wir je hatten und die Kinder lieben ihn.


    Pika

  • Es heißt nicht umsonst "Halbgötter in Weiß". Viele denken, das Ärzte die gesundesten Menschen auf der Welt sind.

    Aber:

    - Die Chirurgin die mich operierte war Vollschlank!
    - Mein Zahnarzt hat Pranken wie ein Maurer
    - Mein Hausarzt raucht Pfeife und Zigarre

    Aber alles sind es tolle Mediziner. Es kommt auf die fachliche Kompetenz an. Das einzige was ich von einen Arzt verlange, ist das er mich kompetent und gewissenhaft behandelt und mir respektvoll gegenüber tritt.

    Der Verstand kann uns sagen was wir unterlassen sollen, aber das Herz kann uns sagen was wir tun müssen.

  • Es heißt nicht umsonst "Halbgötter in Weiß". Viele denken, das Ärzte die gesundesten Menschen auf der Welt sind.

    Aber:

    - Die Chirurgin die mich operierte war Vollschlank!


    und deshalb hälts Du sie für krank?



    Zitat

    - Mein Zahnarzt hat Pranken wie ein Maurer


    eigentlich auch kein Krankheitssymtom


    Zitat

    - Mein Hausarzt raucht Pfeife und Zigarre


    kein Gesundheitsapostel, sicher, aber deshalb ist er doch auch nicht krank, oder?

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