Fertiggerichte oder LEBENSmittel

  • Zitat von träumerle


    Und weils mir gerade einfällt: Wißt ihr, wie viel Zucker in einer einzigen kleinen Flasche Cola ist? Eine Menge, die ungefähr 15 Würfel Zucker entspricht! :eek:



    egal ich trink wenn dann cola light :D

  • Zitat von toni


    Leidest Du an Legastenie? - Dann sag uns das doch ganz einfach, es ist wirklich keine Schande und hat ja mit Intelligenz nichts zu tun. Vielleicht hilft Dir ja ein mehrmaliges vorheriges Durchlesen Deiner Texte.



    ;)
    Legasthenie = lese- und rechtschreibschwäche
    Legastheniker sind meist überdurchschnittlich intelligent.
    Mehrmaliges durchlesen nützt einem legastheniker nichts

  • So. Da muss ich hier auch gerade noch einen reinhalten. Diese Tage war ich mit meiner Angetrauten und unserem Hund auf dem Land in dem Bauernhofladen, wo wir immer unsere Gackerbeeren und den Kuhsaft herbekommen. Hin und wieder sind auch noch die alten Herrschaften dort im Laden, beide um die 80 Jahre alt.


    Wegen diesem Thread, meiner Neugier und der Tatsache, dass ich mal irgendwo, ich glaube bei Pollmer, gelesen habe, dass Weizen eigentlich schon immer zu Weißmehl verarbeitet wurde, habe ich mal nachgefragt, ob und wie früher dort zu Hause gebacken wurde.


    Und siehe da: Man sagte mir, die Urgoßmutter hätte schon selbst gebacken. Auf meine Frage nach Weizenvollkornmehl sagte man mir, es hätte früher sowas nicht gegeben, man hätte immer mit dem weißen Mehl gebacken. Allerdings wurde auch Roggenmehl nicht gerne genommen, zumindest nicht als Sauerteig, sondern als Beigabe zum Weizenmehl, ungefähr 2 Drittel Weizen, ein Drittel Roggen. Sauerteig war eher was für die Bäckerei.


    Das ist natürlich alles nicht repräsentativ, aber informativ schon. Sag ich jetzt mal.


    Und nochwas: Wer für sowas einfaches wie Pfannkuchenteig ein Fertigprodukt nimmt, der sollte das Kochen und Backen lieber gleich sein lassen. Das kann ja sogar ich, neben weltmeisterlichen Bratkartoffeln mit Spiegelei!

  • Gackerbeeren LOL! Frisch gepflückt? :D


    WIll ich noch mal ne Info hinterherschieben ;)
    Ich weiß auch nicht, ob ich es von Pollmer habe, aber mir ist eher so, als hätte das mal meine Oma oder meine Mutter erwähnt.
    Früher gab es auf jedem Bauernhof, der sich Schweine hielt, eine extra Schweineküche.
    Die Biester bekamen nicht etwa die Küchenabfälle direkt vorgesetzt sondern diese wurden teilweise speziell für die Schweine zubereitet.
    Pollmer erwähnt - glaube ich - nur, daß selbst den Schweinen die Kleie (als Abfall einer Mühle) nur zu fressen gegeben wurde, wenn sie gekocht war. Aber anscheinend war dies nicht das einzige Futter, was man so bekömmlicher für die Tiere machen wollte - um damit natürlich den Masterfolg zu erhöhen (ist ja klar :rolleyes: )


    Was ich aber ganz bestimmt irgendwo gelesen habe ist, daß Schweine, die man mit unbehandeltem Vollkorn füttert, nachweislich Wachstumsstörungen bekommen.
    Schweine ähneln von der Verdauung und den Organen so sehr dem Menschen, daß ja in der Kosmetikindustrie Schweineohren bereits benutzt werden, um die Verträglichkeit der Produkte zu testen.
    Und seit geraumer Zeit arbeiten Genforscher daran, herauszufinden, ob sich Schweineorgane als Transplantate für den Menschen eignen. Ähm ja... soll nur heißen: Das Schwein ist uns näher als eine Kuh. Also sollten auch die Menschen mit Vollkorn (in seiner rohen Form) vorsichtig sein.


    Michaela

  • Da sind mir aber andere Berichte zu Ohren gekommen.
    Gebacken wurde ja für mehrere Wochen und für so lange zu lagern taugen Hefebrote nicht. Deshalb wurde mit Sauerteig (der für gewöhnlich ganz oder überwiegend aus Roggenmehl besteht) auf Vorrat gebacken und dann eventuell zum baldigen Verzehr Brot oder Kuchen aus Weizenauszugsmehl.

    Früher dürfte vor allem Dinkel verarbeitet worden sein. Mit den Dreschmethoden die unseren Vorfahren zu Verfügung standen dürfte das Mehl dann doch eher in Richtung Vollkorn gegangen sein.

    http://www.inform24.de/getreide.html

  • Zitat von Susi 250

    Mit den Dreschmethoden die unseren Vorfahren zu Verfügung standen dürfte das Mehl dann doch eher in Richtung Vollkorn gegangen sein.


    Es geht ja auch nicht darum, WAS verwendet worden ist, sondern WIE es verwendet worden ist.
    Du schreibt von Sauerteig, aber Herr Schlämmer schrieb

    Zitat

    Allerdings wurde auch Roggenmehl nicht gerne genommen, zumindest nicht als Sauerteig, sondern als Beigabe zum Weizenmehl,


    Ich verstehe das so, daß man in dem Fall des Erzählenden nicht die Möglichkeit hatte, Sauerteig daraus herzustellen und es deswegen unbehandelt nahm, das aber nur ungern.


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen

    Gackerbeeren LOL! Frisch gepflückt?

    Jau. Man darf sie aber nur in Vollmondnächten bei klarer Sicht vom Gackerbeerernstrauch pflücken, sonst wachsen einem Federn am Popo! Aufpassen!


    Zitat von Susi 250

    Da sind mir aber andere Berichte zu Ohren gekommen.
    Gebacken wurde ja für mehrere Wochen und für so lange zu lagern taugen Hefebrote nicht. Deshalb wurde mit Sauerteig (der für gewöhnlich ganz oder überwiegend aus Roggenmehl besteht) auf Vorrat gebacken und dann eventuell zum baldigen Verzehr Brot oder Kuchen aus Weizenauszugsmehl.

    Früher dürfte vor allem Dinkel verarbeitet worden sein. Mit den Dreschmethoden die unseren Vorfahren zu Verfügung standen dürfte das Mehl dann doch eher in Richtung Vollkorn gegangen sein.



    Ich bin mir da nicht so ganz sicher. Erstens glaube ich, dass um die Jahrhundertwende 19tes-20stes Jahrhundert, denn von dieser Zeit schrieb ich vorhin, Weizen schon weitaus verbreiteter war als Dinkel. Dinkel muss man -glaube ich- deutlich früher ansiedeln. Zweitens ging es auch nicht um Vollkorn oder nicht Vollkorn im allgemeinen, sondern um Vollkornweizen, der wohl etwas problematischer ist. Vollkorndinkelmehl bzw. -brot ist sehr bekömmlich, ohne Zweifel.


    Drittens glaube ich behaupten zu können, dass nicht überall generell für Wochen im Vorraus gebacken wurde. Viele Dörfer hatten früher Gemeindebackhäuser, wo es mit Sicherheit so etwas wie feste Backtage gegeben hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dort gleich viel Brot auf einen Schlag gebacken hat, weil es vom Aufwand her ökonomischer ist. Diejenigen, die ihr Brot aber zu Hause gebacken haben, werden sehr warscheinlich immer nur ein, vielleicht zwei Brote zur Zeit hergestellt haben, da man in einem herkömmlichen Ofen eigentlich immer nur ein Brot backen kann, und man so viele Brote nacheinander hätte backen müssen, was sehr zeitaufwändig gewesen wäre.


    Viertens stellt oben Beschriebenes ja auch nur die Tradition dieser Familie dar (was das Roggenmehl angeht) und ist nicht zwingend auf die Allgemeinheit zu übertragen. Wichtig fand ich persönlich die Aussage, dass es Weizenvollkornmehl früher nicht gab. Sicherlich hat man es herstellen können, zudem einfacher als das helle Weizenmehl, aber es wurde halt nicht angeboten, weil man lieber das helle Mehl nahm. Ich denke, es wird seinen Grund gehab haben.


    Fünftens ist die Dreschmethode bei der Mehlherstellung nicht so wichtig, es geht eher darum welche Möglichkeiten bei der Vermahlung des Getreides bestanden haben. Gedroschen wird heute quasi noch wie vor hundert Jahren, indem man mechanische Gewalt auf die Ähre ausübt, nur das man es heute in einer großen Maschine tut und nicht mehr mühsam mit dem Dreschpflegel.


    Irgendwann jetzt ist doch Mühlentag, wenn ich mich richtig erinnere. Da kann man in die ganzen alten Wind und Wassermühlen gehen und sie in Betrieb sehen. Ich glaube ich muss da mal hin, und nachfragen, wie das früher so war mit dem Mahlen und was die damals schon so auf der Pfanne und unter dem Mühlstein hatten.


    Dann heißt es wieder: Herr Schlämmer investigativ!

  • Zitat von Herr Schlämmer

    Ich glaube ich muss da mal hin, und nachfragen, wei das früher so war mit dem Mahlen und was die damals schon so auf der Pfanne und unter dem Mühlstein hatten.


    Da kann ich schon ein paar Anhaltspunkte mit auf den Weg geben.
    Achtung, hier kommt meine ultimative Quelle :D


    Aus: Conservations-Lexikon für alle Stände (1834)

    Zitat

    Das Mehl, welches amerikanische [gemeint ist die Bauart] Mühlen liefern, ist nicht blos schöner, sondern auch gesünder und haltbarer, als dasjenige aller übrigen Mühlen. Denn beim Mahlen wird dort das Getraide in seinen einzelnen Theilen noch gereinigt, die Mühlsteine selbst sind so beschaffen, daß sie die Kleienhaut beinahe vollständig von der Mehlsubstanz trennen, und durch eigene Vorrichtungen wird das Mehl besonders umgewendet und abgekühlt.


    Wer Rechtschreibfehler findet, soll sich eine Zeitmaschine besorgen und sich bei den Autoren beschweren :D


    Michaela


  • Das wiederum ist schwer vorstellbar, denn Roggenmehl braucht zum Aufgehen den Sauerteig. Hefe allein reicht dafür nicht.

  • Ja, Moment mal. Ich schrieb:


    Zitat

    Allerdings wurde auch Roggenmehl nicht gerne genommen, zumindest nicht als Sauerteig, sondern als Beigabe zum Weizenmehl, ungefähr 2 Drittel Weizen, ein Drittel Roggen.


    Damit geht auch Roggenmehl durch Hefe auf. Das mit dem Nichtaufgehen liegt, immer vorausgesetzt, dass ich es noch richtig weiß, am mangelnden Klebereiweiß im Roggen und dem so fehlenden Teiggerüst. Da hier aber der Roggen nur beigemengt wird, dürfte das kein Problem sein.


    Nenee Du, sachste einmal was, regen Se sich alle gleich auf. Ich krich Kreislauf. Wo ist der Doornkaat?

  • Zitat von Herr Schlämmer


    Nenee Du, sachste einmal was, regen Se sich alle gleich auf. Ich krich Kreislauf. Wo ist der Doornkaat?



    Nix da, von wegen Kreislauf, nur um einen kippen zu können....:D

    @daddydearest

    Zitat

    Das wiederum ist schwer vorstellbar, denn Roggenmehl braucht zum Aufgehen den Sauerteig. Hefe allein reicht dafür nicht.



    Meine Großmutter hatte noch so ein Backhäuschen im Garten stehen und das wurde von ihr auch fleissig benützt.
    Ich erinnere mich, dass ich immer mit einer Schüssel zum Bäcker musste um Lab zu holen.
    Das Ergebnis war jedenfalls ein Brot, dessen Geschmack ich heute noch auf der Zunge habe, darauf dick die selbstgemachte Butter und Schnittlauch, vielleicht noch ein Glas Buttermilch - Kinderseligkeit - aber was für Mehl sie verwendet hat, weiss ich beim besten Willen nicht mehr und den Begriff Lab kenn ich ja auch nur von der Käseherstellung.
    Ich merk schon, eine große Hilfe bin ich mal wieder nicht:o

    toni

  • Roggenmehl geht auch mit Hefe auf. Das Problem beim Roggen ist ein anderes, Roggen wird erst durch säuern bekömmlich. Säuert man den Roggen nicht, kommt es zu recht drastischen Verdaungsproblemen. Allerdings ist es möglich Mischbrot mit Hefe herzustellen. Ich mein bis 40% Roggenanteil kann so ein Mischbrot haben, ohne das man sich nach dessen Verzehr mit Bauchkrämpfen windet. Ein Mischbrot mit dem genannten Roggenanteil ist durch aus machbar.

    Aber ich denke das früher, gerade in den ländlichen Gebieten überwiegend Roggen mit Hilfe von Sauerteig verarbeitet wurde. Die Vorliebe für Mischbrot von den alten Herrschaften dürfte eine sehr spezielle gewessen sein.

    Zitat

    Viertens stellt oben Beschriebenes ja auch nur die Tradition dieser Familie dar (was das Roggenmehl angeht) und ist nicht zwingend auf die Allgemeinheit zu übertragen. Wichtig fand ich persönlich die Aussage, dass es Weizenvollkornmehl früher nicht gab. Sicherlich hat man es herstellen können, zudem einfacher als das helle Weizenmehl, aber es wurde halt nicht angeboten, weil man lieber das helle Mehl nahm. Ich denke, es wird seinen Grund gehab haben.



    Das deckt sich so weit mit meinem Wissen. jedoch war das Weizenauszugsmehl der feinen Küche vorbehalten. Daraus wurden bei den meisten Leuten Backwaren und Gerichte für Sonn und Feiertag hergestellt. Unter der Woche gabs in der Regel dunkles Brot. Selbst in meiner Kindheit hatten bis auf eine oder zwei Ausnahmen (die glühend beneidet wurden) alle Kinder Bauernbrot o. vergleichbares mit als Pausenbrot. Brötchen oder Weißbrot war da absolut nicht nicht das tägliche Brot.

    Von daher weiß ich nicht warum sich Pollmer so am Weizenvollkornmehl fest beisst? Es war früher nicht üblich all zuviel Weizen zu essen und heute geht die Empfehlung bei den Vollkornmehlen auch zum Dinkel hin.

  • Zitat von Susi 250

    Von daher weiß ich nicht warum sich Pollmer so am Weizenvollkornmehl fest beisst?


    Tut er nicht.
    Er schreibt genau dasselbe wie Du. Daß es nämlich auf die Verarbeitung ankommt wie bekömmlich und damit gesund ein Lebensmittel wirklich ist.
    Vollkorn-Roggenmehl macht Verdauungsprobleme genauso wie Vollkorn-Weizenmehl. Nur beim Roggenmehl hat man die Möglichkeit, seine Bekömmlichkeit eindeutig durch die Sauerteigmethode zu verbessern. Beim Weizen klappt das auf chemischen Wege nicht, da er völlig andere Abwehrstoffe enthält, die auf diese Behandlung nicht "anspringen" und sie unverändert überleben. Deshalb die Trennung von Kleie und Weißmehl schon direkt beim Mahlen.
    Und allein daran beißt sich Pollmer fest. Daß (heutzutage) ungeachtet dieser Tatsachen von der Bekömmlichkeit eines Vollkorn-Roggen-Sauerteigbrotes auf die gesunde Wirkung eines Vollkorn-Weizen-Hefebrotes geschlossen wird.


    Das ist ungefähr so als träfe man aufgrund der Tatsache, daß Eier eßbar sind, die Feststellung, daß alles eiförmige eßbar ist. In dem Falle bräuchte man echt ein paar gesunde Zähne, wenn man die These an einem Kieselstein ausprobieren will.


    Nicht mehr und nicht weniger sollte dieser ganze Thread eigentlich klarstellen :D


    Michaela

  • Zitat von Herr Schlämmer


    Damit geht auch Roggenmehl durch Hefe auf. Das mit dem Nichtaufgehen liegt, immer vorausgesetzt, dass ich es noch richtig weiß, am mangelnden Klebereiweiß im Roggen und dem so fehlenden Teiggerüst. Da hier aber der Roggen nur beigemengt wird, dürfte das kein Problem sein.


    Wieder was gelernt. :D

  • Zitat

    Wieder was gelernt.

    Nicht so sicher sein. Ich weiß das nämlich nicht mehr ganz genau. Es kann auch sein, dass es aufgeht, aber dann im Ofen wieder zusammenbatscht. Irgendwas war da noch zusätzlich zur Unbekömmlichkeit ohne Sauerteig. Ich muss mal meine Frau fragen, die kennt sich mit solchen Dingen besser aus.

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