ich rutsche immer wieder rein

  • Ich weiß nicht warum, manchmal gibt es gar keinen Grund, aber das letzte Jahr war sehr schlimm. Mir ging es 10 Monate sehr, sehr schlecht, die Depression hat mich voll im Griff, einen Selbstmordversuch im Februar war der Höhepunkt auf den ich nicht stolz bin.


    Ich hab manchmal den Verdacht, das es mein immer höher werdendes Gewicht, einen Anteil daran hat. Ich habe Medikamente bekommen, die sich negativ auf mein Gewicht ausgewirkt haben, in dem Moment war es mir aber egal, ich wollte nur raus aus dem Loch, doch es wurde immer schlimmer. Seit Dezember bekomme ich andere Mittel, die sich angeblich positiv auswirken.


    Ein Arzt in der Klinik meinte ich wäre zu Dick, ein anderer meinte ich müsste unbedingt ein Entwässerungsmittel und Blutdrucksenker nehmen, der dritte Arzt sagte mir ich könnte jederzeit tot umfallen, weil ich so dick wäre. Was soll ich dazu nur sagen? Warum kümmern sich die Ärzte nicht um meine Psyche? Nein, die machen nur alles viel schlimmer.


    Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, ich hatte schon aufgehört auf die Waage zu gehen, doch ich war letztes Jahr, 6 Monate stationär in der Psychiatrie und da musste ich regelmäßig auf die Waage. Jetzt gehe ich zu Hause auch wieder rauf!


    Wie kann ich es schaffen, eine positive Einstellung zu mir zu bekommen, trotzdem ich mit der Depression zu kämpfen habe und alles sowieso negativ ist? Ich fühle mich so Hoffnungslos.


    Würde mich über ein paar Rückmeldungen freuen.


    Liebe Grüße
    Merida

  • Ja es ist echt traurig, was manche Ärzte, sogar Psychiater und Psychotherapeuten da manchmal so verzapfen.


    Ganz wichtig ist, dass du dich Ernst nimmst!
    Wenn du das Gefühl hat, dein Gewicht, Essen und die Depression hängen zusammen.


    Es gibt auch einige Psychotherapeuten die sich auf Essstörungen spezialisiert haben. Aber auch da muss man vorsichtig sein. Gewichtsverträge oder sonstiges sind bei einigen Gang und Gebe und destruktiv!


    Wie ich das lese, warst du bis jetzt eher in psychiatrischer Behandlung?
    Oder auch in Psychotherapie ambulant?


    Grüße

  • Hallo Merida,


    tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht!


    Diese Ärzte kann ich echt nicht verstehen. Sehen die nicht, dass solche Äußerungen in deiner Situation mehr wie kontraproduktiv sind? Das zeugt ja nur von deren mangelnder Sensibilität und Einfühlungsvermögen.


    Ich habe mal einen Arzt, der mir sagte, ich wäre zu dick, darauf angesprochen und er meinte, das wäre seine Pflicht, mir das zu sagen. Daraufhin habe ich ihn gefragt, ob er der Meinung wäre, ich wäre so dumm, dass ich das nicht schon längst wüßte. Hallo, ich bin erwachsen und normal intelligent! Mir ist klar, dass ich zu dick bin und dass das für meine Gesundheit nicht so toll ist.


    Irgendwann lass ich mir ein T-Shirt drucken, auf dem steht: "Ich weiß, dass ich zu dick bin und ich möchte dazu keine Kommentare hören!!!" Das ziehe ich dann bei jedem Arztbesuch an...:D


    Ich habe selber bereits zwei Therapien hinter mir und weiß, wie schwer es ist, jemanden zu finden, der einem wirklich weiterhelfen kann. Gerade wenn man in einer Depression steckt, ist es wichtig, sich verstanden und angenommen zu fühlen. Ich hoffe sehr, dass du jemanden findest, der dir hilft, mit deiner Situation besser zurechtzukommen!


    Ich glaube, eine positivere Einstellung zu dir selbst wirst du erst bekommen, wenn du deine Depression in den Griff bekommst, da beides Hand in Hand geht.


    Bist du denn zur Zeit in therapeutischer Behandlung?


    Liebe Grüße


    Candy

  • Ich bin seit Januar 2011 in therapeutischer Behandlung, meine Therapeutin ist Tiefenpsychologin und macht das einigermaßen gut, sie könnte meiner Meinung nach, meine Themen, die mich belasten eher angehen, sie nimmt aber nur die aktuellen Themen, aber vielleicht tut sie das, weil ich nicht stabil bin und sie merkt, das es mir nach den Therapiestunden immer ein bisschen schlechter geht.


    Sie war auch die Therapeutin, die ich vor 20 Jahren hatte, um aus der Essstörung rauszukommen. Damals war ich wesentlich stabiler.

  • Hast du denn mit deiner Therapeutin schon mal darüber gesprochen, warum sie immer nur die aktuellen Themen behandelt?
    Dass es einem nach den Sitzungen je nach Thema schon mal nicht so gut geht, ist normal. Ist ja auch nicht einfach, die Dinge, die einen belasten, aufzuarbeiten. Wenn das allerdings jedesmal so ist, finde ich das schon etwas bedenklich.

  • Seit meine Depression so schlimm ist, habe ich Themen, die mich belasten, die immer wieder hoch kommen und mich runter reißen, die ich gerne bearbeiten würde, doch ich bin so instabil. Das weiß natürlich auch meine Therapeutin, sie geht einen Schritt nach vorne und merkt huch zu weit und dann 2 Schritte nach hinten, so komme ich nur nicht vorwärts!


    Ich glaube ich bin das Problem, ich sollte es lassen, die Therapie schmeißen, einfach alles schmeißen, ach was soll es wozu bin ich denn noch gut? Hab wohl gerade ein kleines Tief! :( Das geht auch wieder vorüber! Mag gerade gar nicht mehr, nicht mehr kämpfen, nicht mehr so tun als ob ich gut drauf bin, nicht mehr stark sein, nicht mehr ach was weiß ich...

  • Ohje...lass dich mal drücken. :(


    Hatte vor Jahren auch mal eine Phase, wo es mir so mies ging, kann deine Gefühle gut nachempfinden.


    Es lohnt sich auf jeden Fall, weiterzukämpfen! Aber du brauchst nicht immer so zu tun, als wärst du gut drauf, lass es ruhig auch mal raus, das erleichtert. Und die Menschen, die dich wirklich mögen, werden das bestimmt verstehen.


    Wie lange hast du denn schon so schlimme Depressionen? Und nimmst du Antidepressiva?

  • Seit meine Depression so schlimm ist, habe ich Themen, die mich belasten, die immer wieder hoch kommen und mich runter reißen, die ich gerne bearbeiten würde, doch ich bin so instabil. Das weiß natürlich auch meine Therapeutin, sie geht einen Schritt nach vorne und merkt huch zu weit und dann 2 Schritte nach hinten, so komme ich nur nicht vorwärts!


    Ich glaube ich bin das Problem, ich sollte es lassen, die Therapie schmeißen, einfach alles schmeißen, ach was soll es wozu bin ich denn noch gut? Hab wohl gerade ein kleines Tief! :( Das geht auch wieder vorüber! Mag gerade gar nicht mehr, nicht mehr kämpfen, nicht mehr so tun als ob ich gut drauf bin, nicht mehr stark sein, nicht mehr ach was weiß ich...


    *ganzdickesknuddel*


    Mir geht es zur Zeit ähnlich, ich kann das also gut nachvollziehen.

    Wer Knuddel austeilt oder vermehrt, oder ausgeteilte oder vermehrte Knuddel in Verkehr bringt, wird mit Gegenknuddel nicht unter zwei Knuddeleinheiten belohnt ...


    Ich bin nicht dick, ich bin flauschig!

  • Ich glaube ich bin das Problem, ich sollte es lassen, die Therapie schmeißen, einfach alles schmeißen, ach was soll es wozu bin ich denn noch gut? […] Mag gerade gar nicht mehr, nicht mehr kämpfen, nicht mehr so tun als ob ich gut drauf bin, nicht mehr stark sein, nicht mehr ach was weiß ich...


    Ich lese deine Geschichte und während des Lesens weiß ich, dass ich dir keine wirkliche Hilfe anbieten kann. Es fällt schwer deine Situation zu beurteilen, niemand hier kennt deine genaue Krankheit, das Ausmaß der Krankheit noch die Hintergründe die dazu führten … diese Angaben gehören auch nur in die Hände von Fachleuten.


    Ein Rat/Vorschlag - begib dich in die Hände von Fachärzten und wenn du jetzt nicht die richtigen Ärzte an der Hand hast, suche dir neue Ärzte bzw. lass dich für den Übergang wieder in einer Fachklinik behandeln.


    Gute Besserung

  • Ohje...lass dich mal drücken. :(


    Wie lange hast du denn schon so schlimme Depressionen? Und nimmst du Antidepressiva?


    Seit 3,5 Jahren sind die Depressionen fast durchgängig schlimm, ich nehme seit dieser Zeit 12 vers. Antidepressiva und keins hat wirklich geholfen, leider waren sehr viele dabei, die sich negativ auf das Gewicht ausgewirkt haben.

  • Ich lese deine Geschichte und während des Lesens weiß ich, dass ich dir keine wirkliche Hilfe anbieten kann. Es fällt schwer deine Situation zu beurteilen, niemand hier kennt deine genaue Krankheit, das Ausmaß der Krankheit noch die Hintergründe die dazu führten … diese Angaben gehören auch nur in die Hände von Fachleuten.


    Ein Rat/Vorschlag - begib dich in die Hände von Fachärzten und wenn du jetzt nicht die richtigen Ärzte an der Hand hast, suche dir neue Ärzte bzw. lass dich für den Übergang wieder in einer Fachklinik behandeln.


    Gute Besserung


    Es tut mir leid, ich hab mich hinreißen lassen, hätte nicht schreiben sollen! Ich nehme mich manchmal zu wichtig, bin ich ja gar nicht, ich bin ein Nichts. Vergess einfach mein Posting.


    Ich hab den richtigen Arzt, ich werde ihn morgen mal anrufen und fragen was er noch für Ideen hat, aber eigentlich möchte ich ihn auch nicht stören, hat er doch Patienten, denen es schlechter geht als mir. Ach ich weiß nicht. Am Donnerstag war ich doch erst da, da haben wir noch gehofft, die Stimmungskurve hält sich, aber sie ist voll abgerutscht, was wird er dazu sagen? Wird er mir die Schuld geben?

  • Wird er mir die Schuld geben?


    Wenns der richtige Arzt ist, dann wird er das deifinitv NICHT tun!
    Und bitte kontaktier ihn, denn glaub mir Du wirst ihn nicht stören und überlasse es einfach ihm zu entscheiden welche Patienten ihn grade brauchen. Mach Dir da keinen Kopf drum (ja ich weiss, einfacher gesagt als getan) bitte!

  • Es tut mir leid, ich hab mich hinreißen lassen, hätte nicht schreiben sollen! Ich nehme mich manchmal zu wichtig, bin ich ja gar nicht, ich bin ein Nichts. Vergess einfach mein Posting.
    .....


    Am Donnerstag war ich doch erst da, da haben wir noch gehofft, die Stimmungskurve hält sich, aber sie ist voll abgerutscht, was wird er dazu sagen? Wird er mir die Schuld geben?



    Liebe Merida!


    Ich hatte Bircans Posting nicht so verstanden, dass Du oder das, was Du zu sagen hast, nicht wichtig (genug) ist oder Du störst oder nicht hier hingehörst oder ähnliches.
    Du bist ganz klar ein wichtiger und wertvoller Mensch, der Recht hat, gehört zu werden und Anteilnahme zu bekommen.


    Auch hier im Forum.


    Die Frage ist nur, inwieweit wir hier Dir helfen können und ob es Dir gut tut, so intime Dinge und Seelenzustände so öffentlich zu machen.


    Was Deine Vermutungen zu den möglichen Reaktionen Deines Facharztes zu der Verschlechterung Deines Zustandes angeht:
    nein, wenn er was taugt, wird er Dir NICHT die Schuld geben. Und Du hast das Recht, Dich an ihn zu wenden, auch wenn es so bald nach dem letzten Termin ist. Dafür ist er da, und Du kannst nichts dafür, wenn die Medikamente (noch) nicht die gewünschte Wirkung erzielt haben.
    Ob es anderen Patienten schlechter geht als Dir weißt Du erstens nicht, und es hilft Dir auch null, Deine Bedürfnisse hinten anzustellen.


    LG goldfisch

  • Sprich mit deiner Therapeutin bitte mal genau darüber.
    Das sie Bescheid weiß, wie schlimm es für dich im Moment ist, ihr gemeinsam überlegen könnt ob ein stationäre oder teilstationärer Aufenthalt eine Alternative wäre (z.B. allein um dich korrekt auf Medikamente einzustellen).
    Und das du eben die Medikamente verändern willst.


    Finde es sehr wichtig, das Psychiater und Psychotherapeut da eng zusammen arbeiten.


    Darüber hinaus, finde ich solang zu immer wieder kleine Schritte machst, kommst du vorran. Und so hab ich das auch verstanden. Habe bitte Geduld mit dir!

  • Zitat von Merida

    Es tut mir leid, ich hab mich hinreißen lassen, hätte nicht schreiben sollen! Ich nehme mich manchmal zu wichtig, bin ich ja gar nicht, ich bin ein Nichts. Vergess einfach mein Posting.


    Ich hab den richtigen Arzt, ich werde ihn morgen mal anrufen und fragen was er noch für Ideen hat, aber eigentlich möchte ich ihn auch nicht stören, hat er doch Patienten, denen es schlechter geht als mir. Ach ich weiß nicht. Am Donnerstag war ich doch erst da, da haben wir noch gehofft, die Stimmungskurve hält sich, aber sie ist voll abgerutscht, was wird er dazu sagen? Wird er mir die Schuld geben?



    Auch auf die Gefahr hin, dass du das gerade nicht hilfreich findest,
    ich habe die Dinge hervorgehoben, die typische depressionsinduzierte Gedankenkomplexe darstellen.
    Es kann entlastend sein, diese Symptome zu indentifizieren um sich davon etwas distanzieren zu können.
    Diese stereotypen Denkmuster sind bezeichnend für Depressive, das haben alle, die an dieser Krankheit leiden unabhängig von einer auch nur annähernd objektiven Bewertung.
    Es handelt sich hierbei um Zwangsgedanken und starke Entwertungsgefühle die ausdrücklich nichts mit der Realität zu tun haben.


    Schuldgefühle sowie Gefühle der Wertlosigkeit und Nichtigkeit sind Ausdruck der Krankheit und haben nichts damit zu tun, was die Menschen hier im Thread dir gerade sagen wollen.


    Du hast gerade schlimme Krankheitssymptome und brauchst Entlastung. Wenn du dich nicht zum Arzt traust, bitte jemanden Vertrauten, für dich anzurufen oder dich zu begleiten.


    Es ist absolut nichts anderes als bei einer körperlichen Krankheit.
    Du hast sicher auch mit einem stark verminderte Antrieb zu kämpfen (auch das ist Teil der Krankheit), also scheu dich nicht, dich unterstützen zu lassen.


    Gibt es aktuell niemanden, der dir helfen kann, rufe beim sozialpsychiatrischen Dienst deiner Stadt an, dort kümmert man sich auch um Krisenintervention.

  • Du hast Recht, Hayat, ich entschuldige mich für mein unbedachtes Verhalten, hätte hier keinen Überfordern dürfen. Kümmere mich um mich selbst! Danke bis dahin!


    LG Merida


    PS: antwortet mal nicht mehr und macht mich auf meine Fehler aufmerksam!

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