Beiträge von Hayat

    Ich beziehe mich auschließlich auf den Eingangsbeitrag:



    NRWlerin,


    deine hier dargestellten Beispielsituationen hätte ich vermutlich auch so interpretiert wie du.
    Wissen kann ich es allerdings nicht, ob es sich beidesmal wirklich auf dich bezogen hat.


    Unzweifelhaft ist für mich, dass es sowas gibt und dass es auch immer wieder vorkommen kann. Ich müsste auch lügen, wenn ich behaupten würde, das wäre mir nie selbst passiert.
    Und da waren auch Situationen dabei, die absolut eindeutig waren, wo ich aus fahrenden Autos angeschrien wurde oder auch öffentlich im Schwimmbad lautstark verhöhnt wurde.


    Interessant dabei ist vielleicht, dass sich diese für mich ähnlich schwer belastenden Ereignisse eher in meinen jüngeren Jahren zugetragen haben, vieles vor allem im Teenageralter oder seltener mit Anfang bis Mitte Zwanzig.


    Meine beleibteste Phase hatte ich mit Ende zwanzig bis Anfang dreißig und aus dieser kann ich mich nur an eine einzige, weitaus weniger offensichtliche Episode dieser Art erinnern, die ich auch bei weitem nicht in ähnlicher Intensität erlebt habe.


    Daraus eine Tendenz abzuleiten ist vermutlich unzulässig, da es auch noch viele andere Faktoren gab, die anders waren, früher Kleinstadtmillieu allerdings mit sehr ähnlicher Nachbarschaftsstruktur, damals (provinzielle) Großstadt, heute Mittelding. Ich wohne heute aber in einem Umfeld, dass dem meiner Kindheit sehr ähnlich ist.


    Ich lasse es einfach mal so als Erfahrungsbericht stehen.


    Wie bin ich damit umgegangen. Damals konnte ich damit überhaupt nicht umgehen, habe mich verkrochen, versucht unsichtbar zu werden, mich zuhause mit Rückzug in Phantasiewelten und mit Essen abgelenkt und getröstet, nie ein Wort darüber verloren, dass mich das verletzt und fertig macht.
    Ich hatte es aber auch genauso gelernt!


    Dann gab es bei mir eine Art verspätete Pubertät mit Anfang bis Ende Zwanzig wo ich zwischen Selbstzerstörung und unbändiger Wut hin und herschwankte. Da ist es mir auch zum ersten Mal passiert, dass ich solchen Angriffen gegenüber aggressiv reagiert habe, nicht körperlich, aber verbal und in Stimme und Körperhaltung.
    Die Wut auf die anderen, die du verspürst, habe ich so dann rausgelassen, aber nie dosiert, meist heftig und eher unkontrolliert.
    Das passiert mir bisweilen heute noch, wenn es sich dabei auch meist um andere Dinge dreht.


    Manchmal kann ich diese Wut aber inzwischen konstruktiv nutzen als Antrieb, um Dinge anzusprechen, die mich stören, mich eben in schwierigen Situationen nicht zurückzuziehen und still zu leiden.
    Nicht immer kann ich gut mit den Folgen umgehen, bzw. bereitet es mir nach wie vor Angst, Grenzen zu setzen und mich zu behaupten. Ich tue es aber, weil ich es anders nicht aushalten würde. Das rechte Maß habe ich dabei noch nicht gefunden.



    Zitat von NRWlerin

    Wie gesagt, ich habe sowieso so gut wie kein Selbstbewusstsein.
    Ich weiß selber, dass ich dick bin und habe selber jeden Tag mit mit selber zu kämpfen, weil ich mich selber nicht wohl in meiner Haut fühle.
    Ich versuche mich im Alltag so ruhig und unauffällig wie möglich zu bewegen, damit andere mich einfach mein Leben leben lassen und nicht auch noch auf meiner Schwäche herumtrampeln.
    Wie man aber sieht klappt das oft nicht und Leute geben dumme Kommentare ab, gucken einen verachtend an, oder machen sich lustig.
    Ich weiß nicht, wie ich mit sowas umgehen soll. Ich trau mich bald gar nicht mehr nach draußen, bzw unter Menschen :( Und mein Hass auf die Leute da draußen wird auch immer größer. Ich tu alles um selber ein guter Mensch zu sein. Ich bin freundlich zu allen, helfe wo ich kann. Egal ob es die Omi ist, die schwere Einkäufe tragen muss und Hilfe braucht, oder ob es ein Obdachloser ist, der nichts zu essen hat. Ich versuche immer und überall zu helfen und ich selber werd von den Menschen da draussen immerwieder enttäuscht und niedergemacht.



    Mir fällt dazu die Frage ein: Was tust du für dich? Was brauchst du und was würde dir gut tun?
    Ist es wirklich das Unsichtbarwerden, Sichkleinmachen, deine Aufopferungsbereitschaft?


    Ich möchte dir damit nicht wehtun, aber hast du vielleicht gelernt, dass du dich wie ein Opfer verhalten musst, wenn dir Unrecht getan wird?
    Man kann solche Situationen wie oben beschrieben schlichtweg wohl nicht gänzlich vermeiden, wohl auch nicht mit einem größeren Selbstbewusstsein, aber es würde dir ganz sicher helfen, dass es dir damit viel weniger schlecht ginge.
    Meiner Erfahrung nach hat das bei mir gefühlt die Wahrscheinlichkeit, dass mir sowas passiert zurück gegangen ist.


    Hier haben einige schon Vorschläge gemacht, wie du damit umgehen könntest. Ich denke, man muss immer selbst entscheiden, was davon zu einem selbst in der derzeitigen Situation gut passen könnte.
    Eventuell wäre ein Verhaltenstherapie hilfreich, wenn du den Eindruck hast, aus der Situation allein nicht herauszukommen.
    Meine war damals nicht so erfolgreich, weiil ich sei mir habe von außen aufdrücken lassen (ironischerweise!). Aber nun, viele Jahre später, krame ich manchmal die Dinge hervor, die mir damals an die Hand gegeben wurden und setze sie ein, aus eigenem Antrieb.

    Ich finde die Umfrage unterstützenswert und habe mir die Mühe gemacht, teilzunehmen.


    War gar nicht so einfach zwischen "gefühlter" oder auch vermuteter Diskriminierung eine wirklich verifizierbare zu formulieren, bzw. überhaupt zwischen Diskriminierung und persönlichem Angriff zu unterscheiden.


    Interessante Gedankenanstöße.

    Also ich habe jetzt eher keine Probleme damit, wenn jemand sich selbst als sexy oder auch attraktiv beschreibt. Ich denke mir dann einfach, dass er sich selbst eben so sieht oder auch gerne so gesehen werden möchte.


    Ob ich den Eindruck teile, kann ich ganz sicher nicht anhand eines einzigen Fotos beurteilen und so wirklich relevant ist das ja auch nicht. Wenn es für denjenigen im Ergebnis dazu führt, dass er sich selbst mit sich gut fühlt, bitte.
    Ich finde es durchaus interessant, weil eben ungewöhnlich ist, damit so offensiv umzugehen.


    Da ich mich von anderen Frauen in aller Regel nicht sexuell angezogen fühle, ist es für mich auch nicht wirklich von Bedeutung.


    Natürlich nehme ich es war, wenn z.B. eine bestimmte Kollegin von den männlichen Vorgesetzten (ich habe leider keine männlichen Kollegen auf gleicher Hierarchieebene) als anziehend wahrgenommen wird. Und meist kann ich mich da auch irgendwie einfühlen und es nachvollziehen.
    Ob diejenige sich nun selbst als sexy sieht, weiß ich gar nicht.


    Aber dass eine positive Einstellung zu sich selbst auch auf andere anziehend wirken kann, ist wohl unbestritten.
    Das möchte ich aber schon von ausgeprägtem Narzissmus abgrenzen, der auf mich zumindest immer eher anstrengend wirkt, weil diese Leute dann meist auch recht stark auf Bestätigung aussind, bzw. diese z.T. auch offensiv einfordern.
    Ich suche mir aber gern selbst aus, wen ich loben oder positiv bestätigen mag.


    Und zugegebenermaßen fällt es mir bei Menschen,die mir symphatisch sind um einiges leichter.


    Um es auf das Thema "gerne dick sein" zurückzuführen: Für mich hat, wenn man es schon Sexiness nennen will recht wenig mit einem bestimmten Aussehenstyp zu tun, aber dafür ganz viel mit Ausstrahlung.
    Man muss auch nicht gerne dick sein, um sich mit sich wohlzufühlen, so zumindest meine Erfahrung. Ich habe es mir nie gewünscht, dicker zu sein, als der Durchschnitt und erst recht habe ich es mir nicht ausgesucht, bzw. kann es mir völlig frei aussuchen.
    Dennoch kann ich mich nur wiederholen, ich wünsche mir nie einfach so über Nacht schlank zu werden und ich lasse mich weitesgehend in meiner Art mit anderen umzugehen nicht mehr von meinem Äußeren einschränken.
    Das gilt auch fürs Flirten mit in meinem Fall dem gegensätzlichen Geschlecht. Dafür muss ich mich auch nicht für wer weiß wie toll halten. Ich merke ja, bei wem ich gut ankomme und bei wem nicht.


    Internetlady ich denke nicht, dass du hier deswegen falsch bist, ich habe die anderen so verstanden, dass sie sich anstatt einer offensiven Selbstanspreisung noch mehr Facetten von dir wünschen würden. Ein vollständiges Bild einer Person wirkt insgesamt einfach auch etwas glaubwürdiger. Und dazu gehören Stärken genauso wie Schwächen.


    Um dazu zu kommen, ich neige durchaus zu Eifersucht auf andere Frauen (und Männer) wenn sie mir gebildeter erscheinen als ich. Schöne Menschen schüchtern mich nur äußerst selten allein aus diesem Grund ein.

    Zitat von Fräulein Wunder

    Ja das hatte ich ja fast wortwörtlich schon geschrieben ;) in diesem Sinne: einen schönen Abend.



    Na, das ist doch wundervoll wenn man sich so einig ist.
    Dann kann man ja auch prima die Ratschläge von anderen als gleichwertig akzeptieren, danke dir, dass du das nochmal klargestellt hast.



    Zitat von Jenny87

    Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich gar kein Selbstbewußtsein habe oder große Hemmungen, aber auffallend dick zu sein, ist für mich nicht so angenehm.


    Ja, das meinte ich, man sucht es sich dann halt nicht aus, ob man auffällig sein möchte, in diesem Fall. Und manchmal tut es eben auch ganz gut, sich ein bisschen davon zurückziehen zu können, zumindest innerlich nicht immer mit dem Gedanken beschäftigt zu sein.


    Das hat auch wirklich gar nichts mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun, das ist ganz normal.

    Ja, und wo hat jemand behauptet, aufzufallen wäre irgendwie schlimm?
    Ich habe die Möglichkeit beschrieben, den Fokus einmal von sich selbst wegzunehmen, falls diese Auffälligkeit (so sie denn tatsächlich gegeben) ist unangenehm wird.
    Mit Esoterik hat das allerdings so gar nichts zu tun, wohl aber mit einer gewissen Übung.



    Also wozu die Aufregung, es kann sich doch jeder den Ratschlag nehmen, der ihm passt?
    Wenn das was ich schreibe nicht auf ihre Situation zu übertragen ist, dann wird sie das selbst wissen, denke ich.
    Ich spreche da aus Erfahrung, da ich selbst manchmal den Eindruck habe, stärker aufzufallen.
    Mir hat mal jemand gesagt, ich sei sehr "präsent". Und da ich beruflich eh auf dem Präsentierteller sitze, bin ich ganz froh, einfach mal so für mich in die Masse eintauchen zu können, ohne wieder dauernd eben "präsent" sein zu müssen.


    Und nochmal: Wir wissen nicht, warum sie für diese Kommilitonin als allgemein sehr bekannt gilt. Ich würde am ehesten darauf tippen, dass es die Ausstrahlung ist und womöglich auch, dass sie sich offenbar recht aktiv beteiligt. So jemand fällt immer auf (durchaus positiv häufig), dazu muss man weder alt noch dick sein.

    Zitat von Fräulein Wunder

    Dass wir auffallen liegt einfach an der menschlichen Natur und Wahrnehmung, der Gabe ungewöhnliche Dinge (und damit potentielle Gefahren) schnell aus der gewohnten Umgebung herausfiltern zu können.



    Ja, weiß ich alles.
    Hat aber mit dem Thema wenig zu tun, da wir gar nicht wissen, ob die TE nun so außergewöhnlich dick ist, dass sie zwangsläufig auffällt.


    Die Kommillitonin kann sich auch aus völlig anderen Gründen an sie erinnert haben.
    Nicht alles dreht sich, Gott seis gedankt, immer nur um die eigene Erscheinung.


    Und wo ist das Problem, sich mal nicht so arg wichtig zu nehmen? Vielleicht hilft es der TE?
    Oder geht es etwa nicht um die?

    Ich denke zum Thema, Leuten im Gedächtnis bleiben ist fast schon alles gesagt.
    Es fällt oft die Möglichkeit weg, in der Masse unterzugehen. Das kann dir aber auch als Mensch mit einer starken persönlichen Aura passieren, es muss nicht zwangsläufig ans Dicksein gekoppelt sein.


    Und es gibt Momente, da genieße ich es, mich selbst nur als eine unter vielen ansehen zu können, Ruhe zu genießen, einfach in der Menge zu treiben, nicht präsent sein zu müssen. Das kann auch ein Stück von Freiheit bedeuten. Ich meine, dass man sich in gewisser Weise dafür psychisch ein bisschen abschotten lernen muss, was auch heißt, sich nicht dauernd selbst zu beobachten und zu hinterfragen. Kann sehr entspannend sein und man sucht dann auch nicht mehr so nach Blicken oder Beweisen für die eigene Bedeutsamkeit.


    Die Sache im Bus: Ich setze mich derzeit nicht neben Leute, weil das sowohl für mich als vermutlich auch für die andere Person ein Zuviel an ungewollter Nähe bedeuten würde. Sprich, ich bin gerade für meine Begriffe zu breit dazu. Es fühlt sich für mich unangenehm an, also lasse ich es und es setzt sich auch eher selten jemand neben mich. Aber mir macht es auch nichts, 15-20 Minuten zu stehen.
    Wenn sich jemand neben mich quetschen mag, dann ertrage ich das, aber ich begrüße es nicht. Wenn Leute kommen, die sichtlich weniger gut Stehen können als ich, biete ich meinen Platz an.

    Zitat von ivonne

    Er hat gesagt dass er meinen Charakter sehr gut findet, ich ihm aber eindeutig zu dick bin und er nicht weiß ob er damit klar kommt. Anschließend hat er mich gefragt ob ich mir nicht vorstellen könnte so 20 KG abzunehmen, und ob ich das nicht auch gut fände denn dann würde er mich auch attraktiv finden. Im gleichen Atemzug meinte er ich solle doch einfach die Süßigkeiten weglassen und weniger essen.



    Schön, dass du dich nochmal dazu gemeldet hast, wie es weitergegangen ist.


    Weniger schön ist vermutlich jetzt erstmal die Entwicklung dieser Angelegenheit für dich, wenn auch nach deinem ersten Bericht nicht ganz so verwunderlich für mein Empfinden.
    Meiner Erfahrung nach funktioniert es auch so rum nicht, also quasi erstmal so, ich muss es so sagen unterwürfig jemanden zu versuchen zu gefallen. Das nimmt dir Selbstwertgefühl weg, anstatt es zu geben, wie es in einer gesunden Beziehung sein sollte.


    Mein Partner hat mir nie nie nie gesagt, dass ich erst für ihn attraktiv wäre, wenn ich etwas gravierend an mir verändern würde. Und nur auf dieser Basis war es mir überhaupt möglich, mich voll und ganz angenommen zu fühlen. Ich bin dann mehrere Jahre weiter so dick geblieben, wie ich am Anfang war und erst dann habe ich etwas verändert: Für mich in erster Linie, nicht, damit ich irgendwem überhaupt gefalle.


    Für mich einfach widersinnig, einen Partner anzunehmen, den ich gar nicht voll und ganz akzeptieren kann und ihn dann so verändern wollen, dass er in mein Weltbild passt. Spricht auch nicht für Souveränität und hohes Selbstwertgefühl dieses Mannes.


    Gut finde ich deine Reaktion darauf, ihm nach diesem doch recht impertinenten Ansinnen die Tür zu weisen.
    Deine Befürchtung dich von ihm unter Druck gesetzt und respektive dieser Tatsache dann eben immer wieder unwohl zu fühlen (wie direkt beim zweiten Treffen) halte ich für absolut berechtigt.


    Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, du kannst froh sein, ihn noch im Anfangsstadium losgeworden zu sein, wie soll man auf so einer Basis eine vertrauensvolle Beziehung führen?

    Zitat von fidelia

    Hast Du mal mit psychotherapeutischer Hilfe hinterfragt, warum du wiegst was Du wiegst und warum Du das so vehemmet verteidigst?


    Du projezierst. Wenn wir hier schon dabei sind, übergriffig zu werden;)


    Und hier könnte man vielleicht tatsächlich sagen: "Hier spricht die Sucht."

    Zitat von fidelia

    Aber ich bleib dabei, keiner wird es lebenslang hinkriegen sich in die Tasche zu lügen, daß sein zuviel Gewicht ihn nicht doch belastet.
    Körperlich.


    Jetzt ist es ja allererstens mal so, dass hier ja auch durchaus unterschiedliche Gewichtsgruppen vertreten sind.
    Schon allein deswegen fällt mir eine Vergleich "aller Dicken" schwer.
    Dann kommt nocht das Lebensalter, der Gesundheitszustand, die Veranlagung, der Fitnessgrad hinzu.


    Ich bin mir sicher, dass es da auch ohne sich dabei zu belügen, die Empfindungen tatsächlich sehr verschieden sein können.


    Aber du sprichst von einer Tendenz, so verstehe ich dich, mit steigendem Lebensalter sich stärker durchs Gewicht belastet zu fühlen. Da würde ich dir generell erstmal zustimmen wollen.


    Mir klingt es auch vorrangig so, als bräuchtest du jetzt gerade einfach Akzeptanz für dein Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit deiner Situation gegenüber.


    Dies bekommst du von mir auch uneingeschränkt.
    Dafür ist es allerdings, so meine ich, wurscht, ob das nun jeder hier genauso empfindet wie du, der sich in einer vergleichbaren Situation befindet. Es ist dein Gefühl, nicht das der der anderen.


    Zitat von fidelia

    Und solange man dagegen wettert und das nicht neutral hinnehmen kann und sagen, " ja ist so aber deswegen gehts mir trotzdem gut und ich habe meinen Umgang damit- momentan- gefunden" spricht die Sucht.


    Hier vermischt du zwei Dinge.
    Das Gewicht ist ja nur das Symptom, die Folge der Esssucht.
    Selbst als "trockener" Essüchtiger kann man ja dennoch dick sein, denn das Abebben der Sucht bedeutet nicht automatisch, sein komplettes Übergewicht zu verlieren.


    Ich kann also auch dick sein, ohne noch essüchtig zu sein.
    Mal ganz abgesehen davon, dass nicht bei jedem Dicken der primäre Grund für ein Mehrgewicht in einer Essucht zu suchen ist.


    Ich denke, du leidest viel eher an deiner Sucht, und dass du gegen sie nicht ankomst, als an deinem Gewicht.


    Da ich das Problem ebenfalls kenne, glaube ich, ganz gut zu wissen, wie man sich dabei fühlt, ein schädigendes Verhalten nicht abstellen zu können, und auch damit leben zu müssen, dass es immer mal wieder aufflackern kann.


    Kämpf doch jetzt hier nicht den sinnlosen Kampf gegen selbstauserkorene Feinde.


    Es geht um dich und dein Leben, nicht um das der anderen!

    Zitat von Fräulein Wunder

    Aber für das wofür ich ihn wollte ist er echt top, muss ich sagen und der Stick packt auch sehr kurze und feine Häarchen.


    Das wäre in der Tat ein Vorteil den ich zu schätzen wüsste, denn genau das ist bei den "großen" Epilierern mein Problem, nämlich dass sie nur die dickeren, längeren Haare packen und bei feinerem Wuchs nicht mehr richtig greifen. Das ziept dann sehr schmerzhaft aber die Haare bleiben dran.


    Ich hatte schon länger damit geliebäugelt deswegen einen speziellen Gesichtsepilierer zu kaufen, wie es ihn öfters mal Tchibo zu kaufen gibt, hat jemand mit diesen Geräten ebenfalls Erfahrung?

    Ich mag es schlicht, aber ich achte auf die Schnitte, ich trage auch mal figurbetont, allerdings meist dann nur ein Teil in Kombination mit einem locker sitzenden Teil, also slimfit-Hose beispielsweise mit lockerem Blusenshirt.


    Oder Bootcut-Jeans zur taillierten Bluse.


    Auch bei den Farben finde ich, dass es nicht zuviel sein darf. Komplett in Papageienbunt gehe ich also nicht los. Aber ein knalliges Shirt zur schlichteren Hose, eine grüne Strumpfhose zum kleinen Schwarzen, das finde ich ansprechend.

    Zitat von Sonnenkuss

    Ich glaube aber, dass sich bei euch nichts ändert, auch wenn ihr schlank-jung-gesund-wasweißich seid. Da könnt ihr zu Therapeuten laufen was ihr wollt.
    Ich bin froh, ein etwas unbesorgteres Wesen mitbekommen zu haben und versuche zu verstehn, wie man zu sich so negativ sein kann, wie ihr mit euch umgeht.



    Vielleicht muss man sich nicht gegenseitig bis ins letzte Detail verstehen, weil man es eben aus dem persönlichen Blickwinkel nicht nachfühlen kann.
    Das geht dann nur über den Intellekt.
    Ich würde es aber schön finden, wenn man es zumindest akzeptieren könnte, dass es anderen halt sehr viel schwerer fällt, das Leben so anzunehmen, wie es sich gerade darstellt und es darum auch anpacken zu können.


    Du hast da Recht, da hat nicht jeder die gleichen Vorraussetzungen dazu. Und wo der eine federleicht einen 10km-Lauf hinlegt und sich prima dabei fühlt brauche ich Jahre um mir das zu erarbeiten und gehe dabei durch ein Tal von Ängsten und Missempfindungen dabei.


    Und ich kenne beide Seiten, die Verzagte, Passive, Orientierungslose, Bittere und die Hoffnungsvolle, Tatkräftige, Zielgerichtete...aber letztere erst seit einer vergleichsweise kurzen Zeit in meinem Leben.


    Und manchmal wird man auch von sehr ungünstigen Umständen ängstlich, pessimistisch und sogar seelisch krank gemacht.


    Ich finde diese gegenseitigen Anwürfe von beiden Seiten, ehrlich gesagt, recht dämlich, irgendwann könnte man es doch auch mal besser wissen, dass man nunmal nicht in des anderen Haut steckt.

    Zu deinem 1. Punkt:


    Ich denke, da siehst du nicht die ganze Bandbreite. Ich kenne jetzt dein Beuteschema bei Jungs nicht, aber tatsächlich kenne ich viele Twens, die nicht schlank sind und dennoch einen Partner haben.
    Rein logisch kann es also nicht sein, dass du grundsätzlich aus jeder Wahl rausfällst.


    Gerade stell ich mir dich von deinen Angaben und Selbstbeschreibungen her wie die Ex eines Freundes von mir (landläufig könnte man ihn als "gute Partie" bezeichnen) vor.
    Sehr attraktiv, geschickt gekleidet aber nicht klassisch schlank, in etwa in deiner Gewichtsklasse.
    Getrennt hat sie sich von ihm, er hat ihr lange nachgetrauert, sie hat schon lange wieder einen neuen Partner und ganz sicher keine Probleme, Männer für sich zu interessieren.



    2.


    Entweder ihr gefallt euch (gegenseitig!) oder nicht. Es gibt da keine Taktik, die dich vor der Enttäuschung bewahren könnte.


    Wenn ich das ganze jetzt von der politischen Seite sehen wollte, dann gibt es keinen Grund für dich ihn "vorzuwarnen", außer du selbst denkst, dein Gewicht sei ein Makel, den man "beichten" müsste.
    Wenn du die Fotos dafür geeignet gehalten hast, ein einigermaßen realistisches Bild von dir zu vermitteln, dann ist das doch ok.


    Und auch in vermeintlich neutrale Fotos interpretiert halt der hoffnungsgeschwängerte Blickwinkel eines Suchenden manchmal Dinge hinein, sieht den anderen so wie er ihn sehen will.
    Ist mir auch schon selbst passiert, dass ich mir den anderen attraktiver hinphantasiert hatte, als er dann tatsächlich war.


    Geh hin und du bist um eine wichtige Erfahrung reicher.
    Meines Erachtens nach kann man auf längere Distanz eigentlich nur gewinnen, wenn man sich sowas traut.

    Zitat von heythere

    Aber um nicht ganz abzuschweifen: Kann es vielleicht sein, dass du doch ein Problem mit deiner Figur hast? Diese Leute sind ja schlank und trotzdem unzufrieden, deswegen haben sie da Redebedarf und du kannst dein Essen nicht genießen, weil dir das ein schlechtes Gewissen macht, oder? Das würde doch dafür sprechen, dass du, wie die Schlanken auch, unzufrieden bist.



    Das ist nicht auszuschließen, dass so etwas mit hineinspielen kann.


    Aber letztendlich ist es leider tatsächlich ein Problem, dass ein einziger "Miesmacher" es tatsächlich schaffen kann, einem den Genuss, die gute Laune und die Freude zu verderben.
    Genuss scheint mir da ohnehin ein Minenfeld zu sein, denn der gilt nach wie vor als sündig.
    Und Genuss muss in dieser Gesellschaft "verdient" werden.
    Wer einfach nur genießt ohne es sich "leisten zu können", der wird kritisch beäugt, auch von sich selbst.
    Und dieses ewige an sich Rummäkeln schmälert dann eben auch die Freude für andere.


    Deswegen kann man natürlich trotzdem bei sich ansetzen und sich gegen solche Dauerprojezierer abschotten.
    Schön wäre es aber auch, wenn diese sich und anderen einfach die Freude gönnen könnten. Mir scheint das Problem grundsätzlich nicht rein hausgemacht. Wir sind soziale Wesen.


    Ich persönlich fände es schöner, gemeinsam ohne Druck genießen zu können und sich nicht auch noch gegenseitig dabei zu bewerten.
    Schaffe ich leider auch nicht immer.