Besuch beim Ortopäden schlimmer als erwartet!

  • [...] Außerdem sage ich mir, daß Ärzte - genau wie alle anderen Menschen - von ihrem Beruf schwer genervt sein können.Wie Polizisten von renitenten Bürgern, Lehrer von ihren Schülern oder Verkäüfer von ihren Kunden. [...]


    Dem stimme ich voll und ganz zu - mit dieser Einstellung nimmt man das Leben etwas leichter :)

  • Hallo,


    ich mag dieses Ärzte-Bashing oder Lehrer-Bashing nicht. Genausowenig wie allgemeines Dicken-Bashing. Weder sind alle Medziner/Lehrer sozial inkompetent noch alle Dicken faul und gefräßig.


    Mir z.B. haben Ärzte das Leben gerettet. Darunter waren sympathische und weniger sympathische, aber mir wurde geholfen.


    Es mag sein, dass die Auswahlverfahren und Zulassungsbedingungen bestimmte Typen fördern und andere abschrecken. Dennoch müssen sie alle erst einmal sehr, sehr viel lernen, ehe sie anwenden dürfen. Und das ist gut so.


    Eine Bekannte von mir ist seit 20 Jahren Krankenschwester auf der Inneren. Eine andere ist Laborantin. Beide tun sich viel zugute auf ihre medizinischen Kenntnisse, doch keine konnte mir sagen, ob die Leber beim Menschen eigentlich rechts oder links ist.
    Aber ob ich die verschriebenen Batablocker nehmen sollte oder nicht, dazu hatten sie eine klare Meinung :rolleyes:. Und obwohl sie dieselbe mit viel Empathie vortrugen, habe ich mich lieber an die Meinung meines Arztes gehalten, der auch das nötige Wissen dazu hatte.


    Grüße von Thea


    P.S. In der klinischen Ausbildung nach dem Physikum (vorher sowieso) fühlen sich die allermeisten Medizinstudenten keineswegs als etwas Besonderes. Im Gegenteil, der Chefarzt putzt sie öffentlich runter, die Schwestern tanzen ihnen auf der Nase herum, sie sind erstmal ganz kleine Lichter. Und nach Abschluss geht es so weiter: die Facharztausbildung dauert und dauert und dauert.

    Ich persönlich kenne gute und schlechte Ärzte ebenso wie gute und schlechte Lehrer und - Gott sei es geklagt: sehr sympathische und absolut unsympathische Dicke.


  • ich mag dieses Ärzte-Bashing oder Lehrer-Bashing nicht. Genausowenig wie allgemeines Dicken-Bashing. Weder sind alle Medziner/Lehrer sozial inkompetent noch alle Dicken faul und gefräßig.


    ...

    Ich persönlich kenne gute und schlechte Ärzte ebenso wie gute und schlechte Lehrer und - Gott sei es geklagt: sehr sympathische und absolut unsympathische Dicke.


    Da bin ich völlig Deiner Meinung! Wollte grade selber antworten aber so schließe ich mich einfach komplett an, besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

  • Zitat

    Wer nicht schon vor dem Studium gut mit Menschen "konnte" und sich einen letzten Rest von kindlicher Wißbegier erhalten hat, dem wird es im Studium mit Sicherheit nicht beigebracht.


    Dies ist weder eine Verallgemeinerung noch Bashing, sondern die simple Festestellung, daß es kaum Studiengänge geben dürfte, in denen der Umgang mit Informationen noch stiefmütterlicher behandelt wird als in jenen, wo es mehr als alle andere auf die absolut individuelle Einschätzung von Einzelfällen ankommt (akommen sollte).


    Die Qualität und das Qualitätsmanagement der Ausbildung ist in dieser Hinsicht im besten Fall grottig.


    Zitat

    Im Gegenteil, der Chefarzt putzt sie öffentlich runter, die Schwestern tanzen ihnen auf der Nase herum, sie sind erstmal ganz kleine Lichter.


    Wenn schon der Respekt gegenüber dem eigenen Stand fehlt - egal ob von oben nach unten oder umgekehrt - und der Lehrauftrag eher für Machtdemonstrationen mißbraucht wird ....
    Genau das ist das Thema auf der Suche nach dem Warum.
    (Und darf ich anmerken, daß Du das Wörtchen "allermeiste" benutzt hast?)
    Da liegt es rein an der Persönlichkeit, ob man dabei selbst zum Arsch wird - wenn man nicht sowieso schon vorher einer war.


    Das Verhalten gegenüber Patienten ist dann entsprechend.


    Das heißt, die Ausbildung begünstigt starrsinnige Ärsche in unverhältnismäßiger Weise.
    Das heißt nicht, daß jeder, der aus dieser Ausbildung hervorgeht ein Arsch ist.

  • Hey,


    natürlich kann man nicht pauschalisieren. Das möchte ich auch gar nicht.
    Jedoch habe auch ich in meiner jahrelangen Arbeit im Krankenhaus so meine Erfahrungen gemacht.


    Ich habe viele nette Ärzte kennengelernt.
    An der Fachkompetenz der meisten habe ich selten gezweifelt.
    Es wäre mir auch nicht in den Sinn gekommen den Doktor zu fragen, ob er sich jetzt wirklich sicher ist mit der Dosierung des Medikaments.


    Das sind Dinge, die man nicht über einen Kamm scheren darf.
    Es gibt die Fachkompetenz und die Sozialkompetenz. Und eben Zweiteres wird den Ärzten im Medizinstudium so gut wie gar nicht vermittelt.
    Stattdessen kommen sie eingeschüchtert auf die Station, werden dort con Staions- Ober- und Chefärzten drangsaliert und lernen was? Genau eben jenes Verhalten.


    Es ist gut, dass es Ärzte gibt, es ist toll, dass Menschen sich in 48 Stunden Schichten hinstellen und dem 100 Patienten noch freundlich die Hand schütteln.
    Es kann jedem passieren, dass er einen schlechten Tag hat.
    Aber alles hat seine Grenzen und seine Maßen.


    LG

  • Ich kenne auch gute und schlechte Ärzte - aber ganz ehrlich: die schlechten sind in der Überzahl. Natürlich ist das von mir rein subjektiv empfunden - Ärzte die ich furchtbar finde, finden andere gut, aber wenn jemand:
    + Beim betreten des Zimmers sein Urteil über den Patienten gefällt hat
    + nicht zuhört
    + nicht auf Fragen eingeht
    + nicht darauf achtet dass seine Sprechstundenhilfen respektvoll mit Patienten umgehen
    + die Behandlung verweigert und / oder den Patienten unter Druck setzt
    + vielleicht nicht mal merkt, dass er (beispielsweise) dicke Patienten anders behandelt als schlanke Patienten



    .... dann finde ich das ein Problem. Und dieses Problem anzusprechen finde ich kein Bashing ... es geht nicht um einzelne Personen, niemand wird bloßgestellt, aber ein Berufsstand, der so viele Negativbeispiele hervorbringt und dabei eine solche Verantwortung zu tragen hat sollte und muss auch hinterfragt werden dürfen. Und es muss auch darüber spekuliert werden dürfen wie es dazu kommt, dass gerade Ärzte oftmals durch mangelndes Einfühlungsvermögen glänzen.


    Da hinkt der Vergleich zu sympathischen und unsympathischen Dicken gewaltig.


    Einen unsympathischen Dicken lasse ich links liegen (wenn er nicht gerade Arzt ist) ... auf einen Arzt oder Lehrer bin ich im Zweifelsfall angewiesen und damit letztendlich seiner Macht ausgeliefert.


    Da muss Kritik möglich sein.


    Zudem gibt es (noch) keine staatlich geprüften und hochbezahlten Berufsdicke ... sobald es das gibt können wir gerne ein Bewertungs-system für sie einführen ... bis dahin müssen wohl die Ärzte dies ertragen.


  • Stattdessen kommen sie eingeschüchtert auf die Station, werden dort con Staions- Ober- und Chefärzten drangsaliert und lernen was? Genau eben jenes Verhalten.


    Ich glaube das Problem ist ... bzw. es wird dadurch nochmals extrem verschärft ... daß gerade die hierfür besonders anfälligen Personen jene sind, die überwiegend zum Studium zugelassen werden.


    Das wunderliche Fräulein sprach es oben schon an:
    Die Zulassung geschieht allein aufgrund des Notendurchschnitts.


    Wer einen ausreichend gefestigten Charakter besitzt, ein echtes Interesse an größeren Zusammenhängen im Allgemeinen und an Menschen im Besonderen hat, wer Widersprüche (informeller Natur) nicht der Einfachheit halber ignoriert, sondern als Herausforderung zur Eigenrecherche versteht, sich auch nach 5 Minuten immer noch an den Anfang von Gesprächen erinnern kann, dem werden diese Fähigkeiten mit Sicherheit auch durch ein einseitigs Studium nicht ausgetrieben werden können.


    Leider ist es jedoch so, daß die meisten dieser Fähiglkeiten nicht nur z.B. einen guten Diagnostiker ausmachen, sondern schon in der Schule nicht selten dazu führen, daß man sich ziemlich unbeliebt machen kann. Sei es weil man Fragen stellt, auf die ein Lehrer keine auswendig gelernte Antwort weiß (Lehrplan und so... siehe oben) oder andere selbsterlernte Lösungsmethoden verwendet oder oder oder...


    All das dürfte einem so ziemlich jede Chance auf die Zulassung zum Studium versauen, die sich rein nach der Note richtet und im Prinzip nur aussagt inwieweit man in der Lage war/ist, es allen recht zu machen, sich in den Vordergrund zu drängeln, minimales Wissen zu einer Riesenblase aufzubauschen usw.


    Spitzennoten kommen nicht selten mittels Fächern wie Deutsch, Sport, Geschichte, Politik zustande. Weiter kann man sich von den Naturwissenschaften gar nicht entfernen.
    Hab ich in der Oberstufe dutzendfach bei Mitschülern erlebt. "Hach, ich brauch auf jeden Fall den Numerus Clausus." Mathe, Physik, Cemie, Bio? ... alles viel zu gefährlich. Wurde komplett abgewählt. Stattdessen gab's Auswendiglernen, Zulabern, Recht geben, Abkarten, Schleimen. Das volle Programm.


    Und so überschwemmen sportlich-politisch gebildete Literaten mit massig Einsen einen Studiengang, in dem ich viel lieber Leute sehen würde, die sich vorher schon 3 Jahre lang mindestens mit Chemie und Biologie intensiv beschäftigt haben - selbst wenn nur eine 2-3 dabei rumgekommen sein sollte.
    Ein bissel Mathe wäre auch nicht schlecht, denn insbesondere die Stochastik (sprich: der verständige Umgang mit Daten, auf denen alle Studien beruhen!!!) wird erst in der Oberstufe zum Thema.
    Physik ist auch nicht schlecht, weil man da selbst Hand an Experimente legen kann und lernt, welche unterschiedlichsten Einflüsse einem die schönste Theorie versauen können, wie man diese wiederum von echten Meßfehler unterscheidet und daß ein mißglückter Versuch kein Versagen darstellt sondern eine grandiose Quelle an Erfahrung, Wissen und neuen Informationen.


    Das ist es was ich oben mit "Umgang mit Information" bezeichnet habe. Die Verknüpfung all des Er-/Gelernten ist sehr viel wichtiger als dessen reine Rezitierung auf Abruf. Gerade Letzters wird jedoch in hohem Maße gefordert und gefördert. Und da liegt der Hund begraben.


    Nur so und nicht anders läßt es sich erklären, daß mir ein Allergologe mit jahrzehntelanger Praxiserfahrung wie ein aufgezogener Papagei "Ihr Blutbild ist schlecht. Essen Sie mehr Gemüse!" über den Tisch hinweg zuflötete nachdem ich ihm grad 10 minuten erklärt hatte, daß ich mich nach einer selbstgekochten Gemüsesuppe in dem Zustand wiederfand, in dem ich nun vor ihm saß :cool:


    Aber, ja, auch ich kenne gute Ärzte.
    Insbesondere deswegen, weil ich ziemlich gut darin geworden bin, schlechte als ebensolche zu erkennen. Innerhalb kürzester Zeit und anhand kleiner, aber eindeutiger Anhaltspunkte. Die Punkte "Zuhören" und "Antworten" stehen ganz oben. Bisheriger Rekord war knapp 3 Minuten, weil der Arsch sich vollumfänglich mit einem "Reden Sie nicht rum. Antworten Sie nur auf meine Fragen mit ja oder nein" outete.

  • Hallo Meiers Julchen,


    vielleicht war es zu Deiner Zeit und in Deinem Bundesland möglich, das Abi in Singen und Turnen zu machen.
    Bei uns hier muss zwingend belegt werden: Mathematik, Deutsch, 1. Fremdsprache, eine Naturwissenschaft.


    In diesen Fächern finden dann auch die schriftlichen Abiturprüfungen statt.


    Es tut mir leid, dass Du offensichtlich nicht nur mit Ärzten, sondern auch mit Lehrern so schlechte Erfahrungen hast.
    Meine sind anders.


    Aber ich bin hier jetzt raus - denn derart einseitige Statements empfinde ich als wenig hilfreich.


  • Das ist doch nicht einseitig, es wurde diskutiert.
    Schön, dass du andere Erfahrungen gemacht hast, aber viele von hier nicht. Das solltest du akzeptieren. Dieses Forum soll nicht nur hilfreich sein , sondern auch ein Erfahrungsaustausch.

  • Ich selbst habe sowohl gute als auch schlechte als auch mittelmäßige Ärzte getroffen.
    In lebhafter Erinnerung ist mir zum Beispiel die schreckliche Internistin mit "Ernährungsdiplom" in Blankenese, die von Histaminintoleranz keine Ahnung hatte, dafür aber jede Menge Vorurteile gegen Dicke. Woran ich mich auch gut erinnern kann sind die schrecklichen Sprechstundenhilfen, die damals in der Augenarztpraxis in Ahrensburg rumturnten.
    Dagegen ist meine jetzige Frauenärztin eine gute, die zwar nicht viele Worte verliert, aber mit einem fühlen kann. Und das Personal auf der Geburtsstation in der Uniklinik hier in Leipzig sowieso, die sind alle sehr einfühlsam und hilfsbereit.


    Das interessanteste ist immer, wenn (wieder einmal) festgestellt wird, dass ich gesund bin. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Zum Glück habe ich hier vor Ort in erster Linie Weizen. Das Einzige, was hier keiner kann (außer das OP-Personal in der Ambulanz der Uniklinik): meinen Blutdruck messen. Denn keiner hat eine entsprechend große Manschette.
    Was ich mittlerweilse schon alles (meist durch äußere oder andere Umstände) durch habe... Arterienscreening, Lungenfunktionstest, Schilddrüsenuntersuchung, Ultraschall des Bauchs, diverse Bluttests. Wenn mir also jemand mein baldiges Ableben prognostizieren sollte, kann ich ihm mitteilen, dass er seine Glaskugel mal nue justieren lassen sollte. ;)


    Trotz der guten Erfahrungen bin ich weiterhin auf der Hut - ich muss demnächst noch zum Hautarzt, der mich noch nicht kennt. Sollte es was Erzählenswertes geben, komm ich noch mal auf das Thema zurück.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

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