Zwischen Stallzicken und möchtegern Tierschützern

  • Rosenrot:
    Tja, und da sieht man wieder, wie sehr mein Gewicht über die vielen Jahre den Pferden geschadet hat - das eine z.B wird quasi zum Jahreswechsel 40 Jahre alt ... die muss früher unter mir ja immens gelitten haben ... Ein Fjord (das erste Pferd/Pony, das ich mit ausgebildet habe) ist inzwischen auch über 20 und quietschfidel ...


    Es ist halt einfach so, dass man bei KEINEM nennenswerten Gewicht sagen kann, dass das immer geht oder nie geht - auf dem Hof, auf dem ich nach wie vor mithelfe steht ein WelshxAraber (143 cm Stkm), der klemmt aber mal sowas von dermaßen, wenn da mehr als 50 kg drauf sitzen - ist halt ein reines Kinderpony (da dann allerdings nur die gut reitenden, weil er nicht so einfach ist) - dafür ist er unser Spezialist für Kinder mit ADHS


    Ohne ein Pferd/Pony vor sich zu sehen und auch unter dem jeweiligen Reiter, kann eben KEIN Mensch sagen, ob etwas passt oder nicht




    (Im übrigen tragen speziell Hafis u.a. 150 kg schwere Lasten durch unwegsame Berggegenden und leben dabei gut, gesund und haben, wenn sie irgendwann in Rente gehen noch ein langes Leben auf der Weide.
    Ich weiß, dass der Vergleich zwischen unbewegten Lasten und einem Reiter hinkt - das tut der Vergleich "guter aber schwerer Reiter gegen schlechter aber leichter Reiter" aber auch :cool: )

  • Naja, das Thema is eben sehr ambivalent.....


    ..nen gut sitzenden Dicken Reiter, der auch Bodenarbeit, etc und regelmäßigen Check-up durch Vet/Chiro durchführt, wird schnell auf Grund des Gewichts Tierquälerei vorgeworfen.
    ...dagegen käme man nie auf die Idee (ok selten) nem dünnen Menschen, der vollkommen taktfrei beim Trab ins Kreuz fällt und dauernd mit den Hacken und Sporen hakt direkt sowas vorwerfen...der lernt ja noch, notfalls auch noch die nächsten 20 Jahre. Und so ne Macke guckt sich weg, Fell wächst ja wieder...
    Auch im Voltisport nölt keiner, wenn auf einer Kreisbahn (einseitige Belastung) bis zu 3 Erwachsene auf nem Pferd, das meist nen langen Rücken haben sollte (Brücke!) rumturnen, da sind dann schnell mal 150 oder mehr Kilos erreicht, ob jetzt beim Turnier oder im Training.


    Unser Cheffe (Bereiter) ist knapp 2m groß und auch knapp 110 Kilo schwer, da hat noch nicht einer ein Wort verloren, wenn der mal eben ne Std lang nen schmales Welsh (140cm) "erzogen" hat, weil das "Spaß" am Kinderrunterbocken hat.


    Zum Alter, naja, die Schulis kommen bei uns trotz wenig Weidefläche täglich raus und in Rente gehen (bis jetzt alle gut untergebracht) die alle mit weeeeit über 20 Jahren, mein Senior ist nun 30 Jahre und verdammt fit, manchmal zu fit....
    Der Dülmi mit dem ich gearbeitet habe ist jetzt 27Jahre und auch noch schwerst gesund. Nur mies ist es für die Schulis da nicht, aber eben auch nicht super, man könnt noch was reißen, aber son Betrieb ist eben auch nen Wirtschaftsunternehmen..
    .am Stall sind ca 50% Turnierreiter und 50% Freizeitler, und in beiden Lagern gibts Hotten mit ü20 die fit sind oder nicht. Es liegt eben an vielen Kriterien...


    Naja und die Hafis der BW...so Lasten, die unbeweglich sind, gehen aber auch nicht in der Bewegung mit, wenn nen Hotte mal Schwung holt bei ner Kante am Berg, da ruckts dann auch im Kreuz...


    Es ist müßig ohne Pferd+Reiter in Bewegung zu sehen und ohne Background sich ne ordentliche und "gerechte" Meinung zu bilden...alles andere ist eigentlich wieder nur das wiederholen von Vorurteilen, das Dicke nix auf Pferden zu suchen haben...es ist einfach schwierig.....

    Jeder Post spiegelt nur MEINE persönliche Meinung wieder...

    Glaubst du noch, oder denkst du schon?

  • Die ewig und alte Diskussion...


    Was mich immer wieder daran aufregt: Warum werden bei diesem Thema immer Beispiele schlechter Pferdehaltung und Reiterei (Volti-Pferd, Turnierpferd in Einzelhaft, Abdeckerjob, etc.) aufgeführt?! Und das Reiten mit erheblichem Übergewicht dadurch zu kompensieren versucht, dass das Tier artgerecht gehalten wird? Das eine hat doch erstmal nichts mit dem anderen zu tun!

  • Hallo,


    ich hab mein Pferd nun seit über 20 Jahren und habe ihn geritten mit 100 +/- kg und mich dann dazu entschlossen, dass ICH ihm mehr Gewicht definitiv nicht zumuten möchte.


    Leider hab ich die Jahre ziemlich zugenommen und habe dann zu fahren angefangen, was mir auch Spass gemacht hat!


    Ich persönlich würde mich auf keinen Fall mit 120 kg aufwärts auf ein Pferd setzen, auch da sind einfach vom Rückrat Grenzen gesetzt, egal wie stämmig der Körperbau ist. MEINE Meinung!!


    Bei uns im Stall gibt es auch des gemobbe mit fülligeren Reitern und als ich vor drei Jahren in den Stall zog, war das Entsetzen groß, weil alle glaubten ich reite mein Pferde noch!!


    Meiner ist übrigens ein Norweger/Bayrisch Warmblutmix.


    LG
    Christine

  • Hummel: Ich habe eben meine Meinung / meine Erfahrungen geschrieben(immerhin 35 Jahre). Allerdings die letzten 8 nicht mehr als Reiter. Eben u. a. WEIL ich mein Gewicht KEINEM Pferd mehr zumuten will. Aber ich würde gerne Kutsche fahren, jedoch fehlt mir auch das Geld.
    Das man nicht pauschal sagen kann "mit dem und dem Gewicht ist Schluß", teile ich zum Teil auch. MEINE Grenze war bei 120 kg; mehr mute ich keinem Pferd zu. Unddas nicht nur, weil es "Sche... aussieht".


    Haflinger & Co. waren eh nie meine "Pferde", ausser in den Anfangsjahren als Kind mal im Reitunterricht. Selbst wenn sie mal alt werden, und?
    Ich kenne auch ein Pony, dass 36 geworden ist. Trotzdem war der Rücken kaputt...


    Und der Vergleich hinkt eben nicht, es IST ein Unterschied, ob man ständig in den Rücken knallt (da ist wirklich ein guter, schwererer Reiter besser) oder Du tote Last auf Deinem Rücken trägst. Die Ergebnisse habe ich oft sehen müssen...



    Bigette: Ja, Du hast recht, sehr ambivalent. Mit Deinem Reitlehrer mußte ich grinsen; das war bei mir damals auch.
    Mein letztes Reitgewicht lag bei 117 kg. Da regten sich auch Viele drüber auf.
    Allerdings hatten wir einen Fitnesstrainer am Hof, der sehr durchtrainiert war, 1,95 m groß und dasselbe wog...Da regte sich keiner auf!
    Aber Gewicht ist Gewicht; es ist dem Pferd doch egal, dass es bei mir eben nicht so schön aussah;).


    Reni: Indirekt schon. Denn wer noch nicht mal weiß, wie man ein Pferd artgerecht hält / was man ihm zumuten kann, ist für mich auch kein guter "Pferdemensch" und hat im Reitsport nichts zu suichen! Meine Meinung.


    Bobbelchen: Ja, so sehe ich das auch.
    Schade, dass man die Pferde nicht fragen kann...:p Aber manche Leute würden das sicher auch falsch interpretieren.

    Der Weise lernt aus den Fehlern anderer, der Kluge aus seinen eigenen Fehlern und der Dumme lernt gar nichts...:p

  • Muß ja keine neue Kutsche sein. Eine Wagonette oder sowas, wo man auch mal jemanden mitnehmen kann. Wenn die Licht hat, gehts ja auch im Dunkeln, was ich übrigens an den Reitern hier hasse. Abends um 22:00 Uhr noch mal aufs Pferd und dann dunkelbraunes Pferd mit komplett schwarzem Reiter. Keine Leuchten, keine Reflektoren, kein garnichts. Zu sehen auf 5-10m und dann am besten wie üblich noch mitten auf der Straße. Ganz doll.

    Mit Geschirr und einer gebrauchten Kutsche biste mit 2000€ glaub ich gut dabei.

    Muß ja auch keine Touristikkutsche sein. Das braucht man hier eh nur am Vatertag. :) Pferd kennt den Weg und hinten drin 10 Männer (meistens keine Väter) und 50l Bier :) :) :)

  • Rosenrot: Natürlich sollte ein guter Pferdemensch alle Aspekte berücksichtigen, da gebe ich dir Recht. Ich meinte allerdings, das man ein zu hohes Reitergewicht nicht durch gute Haltung etc. wett machen kann...


    Ich persönlich habe knapp 100 KG und reite einen 1,75 Warmblüter vom stämmigen Typ. Probleme in verschiedenen Reitställen habe ich auch mit 15 KG mehr nicht gehabt. Ich bin mit dem Thema immer sehr offen umgegangen und habe auch verschiedene Beritt oder Reitbeteiligungsangebote mit Verweis auf das zu hohe Gewicht abgelehnt.


    Neben dem Aspekt der reiterlichen Fähigkeiten, finde ich vor allem die Regelmäßigkeit und Intensität der Belastung wichtig: Wird das Pferd jeden Tag vom schweren Reiter geritten? Oder nur 2xmal die Woche? Macht man gemütliche Schritt Ausritte? Oder springt einen L-Parcours?

  • Ich habe ja davon keine Ahnung, allerdings frag ich mich, wie dass dann ist, wenn die "guten"pferdeliebhaber zu zweit romantisch auf ihren pferden reiten. Das sieht man auch oft und dann sitzen da auch locker 150 kg auf dem Pferd?!
    Keine Ahnung war nur so ein Gedanke den ich mal einwerfen wollte und dann bin ich auch schon wieder raus aus dem thema :)

    Alles, was wir gerne tun, macht dick, ist krebserregend oder unmoralisch.
    Mark Twain, (1835 - 1910)

  • Ich habe ja davon keine Ahnung, allerdings frag ich mich, wie dass dann ist, wenn die "guten"pferdeliebhaber zu zweit romantisch auf ihren pferden reiten. Das sieht man auch oft und dann sitzen da auch locker 150 kg auf dem Pferd?!


    Auf regelmässiger Basis - mehrmals die Woche, das Jahr um ... immer auf dem gleichen Pferd? Wohl eher nicht. ;) Der Vergleich hinkt. Davon abgesehen: nur weil Leute das machen, macht es (beides) nicht richtig.

  • Bruder Tac: Jaaaaaaa, das kenne ich auch! Schöööön im Dunklen reiten, mit dunklem Pferd, ohne sich kenntlich zu machen!


    Dabei gibt es doch Reflektoren für Stiefel, Decken und was weiß ich nicht:confused:.
    Ich hatte auch eine Jacke, die Reflektoren hatte und ebensolche Gamaschen für mein Pferd damals.
    HEUTE wird es da bestimmt noch eine breitere Palette geben im Angebot, denke ich mal...


    Keine Ahnung, was die Leute sich denken! :rolleyes:


    Klar kann man auch ohne eigene Pferde Kutsche fahren. Manchmal fahre ich mit einer Bekannten mit; wegen ihr habe ich auch entdeckt, dass mich Fahren interessiert.


    Aber wenn ich selber fahren würde (ausser jetzt mit dem Wägelchen ein paar Kinder spazieren fahren im Wald), würde ich den "Führerschein" machen und hätte dann gerne auch 2 eigene Pferdchen, einen Kutsche für Gelände (Marathon) usw. Naja, träumen darf ich ja ...:p


    Mit den Vätern: Hmmm, naja....Es sind nicht nur selten "Väter", die mit der "Bierkutsche" rumfahren, sondern es gibt ja auch keinen "Vatertag". Bei mir im Kalender steht immer "Christi Himmelfahrt".
    Nicht, dass ich jetzt gläubig wäre oder so:p.


    Bin mir nur nicht sicher, ob Männer den Tag erfunden haben, weil es auch einen "Muttertag" gibt oder nur einen Grund suchen, sich den Freuden des Genusses von Bier in größeren Mengen hinzugeben, *g*...Egal. Ein Grund dafür findet sich immer....


    Reni: achso, klar. Das drauf ankommt, WAS man mit dem Pferd macht, ist logisch.
    Ich bin mit 117 kg auch kein M-Springen mehr geritten:D! Wollte ich meinem Pferd auch nicht mehr zumuten....


    War ein bayrisches Warmblut (1,68 m); auch eher kräftig, aber durch seinen Spat nicht mehr voll belastbar.


    Letztlich war der Spat aber nebensächlich; er mußte eingeschläfert werden, da er sich nach einem Muskelriß (vermutlich durch festliegen in der Box) nicht mehr erholte...:(


    Auch hatte ich eine Oldenburger Stute alten Schlages, die "verrückt im Kopf" war. Dafür hatte sie aber Kraft / Ausdauer ohne Ende....DIE Hätte glaube ich


    Das man zu hohes Gewicht nicht mit guter Haltung wettmachen kann, stimmt natürlich.
    Ich finde es gut, dass Du damit offen umgehst bei Reitbeteiligungen usw.
    Doch, ich hatte schon Probleme mit 84 kg auf 1,76 m. Da kamen schon die ersten Lästereien. Der Reisport ist "schuld", dass ich nicht damals schon so fett war wie heute:rolleyes:.


    Allerdings war ich auch in einem Turnierstall; das spielt vielleicht auch eine Rolle. Ein "einwandfreies" Äußeres ist da enorm wichtig.

    Da war ich - bis auf die Eltern mancher Kinder oder Partner von Einstellerpferden-Besitzer - ziemlich die Dickste.
    Alle haben immer sehr darauf geachtet, sehr schlank zu sein und toll auf dem Pferd auszusehen.
    Klar sieht es besser aus, wenn ein schlnaker Hintern im Sattel sitzt als einer, der an jeder Seite 30 cm überhängt, *g*.


    Selber war ich damals auch kreuzunglücklich mit meinem Gewicht!


    Hinzu kam, dass gerade meine Mutter mich auch sehr mit dem Gewicht tyrannisierte (auch zuhause; nicht nur auf den Reitsport bezogen).
    Sie sagte sogar oft, dass Leute sich lustig gemacht hätten, als sie mich auf dem Pferd sahen. Nachher kam raus, dass es gar nicht stimmte. Sie wollte nur immer, dass ich abnehme!


    Wenn ich heute die Bilder sehe, frage ich mich warum.....Ich war zwar nicht schlank, aber auch nicht dick.
    Wäre ich mal so geblieben...Aber "hätte" und "wäre" bringt nix!:p


    Mit den 2 Reitern, das ist wahr. Man macht es ja nicht regelmäßig / ständig.

    Der Weise lernt aus den Fehlern anderer, der Kluge aus seinen eigenen Fehlern und der Dumme lernt gar nichts...:p

  • Hallo
    erstmal danke für die zahlreichen antworten.
    Ich liebe mein Pferd und überfordere es nicht. Außerdem bin ich eh nur im Gelände unterwegs drei mal in der Woche ne kleine runde(da sie auf der Weide genügend bewegung hat mach in die restlichen 4 tage nix außer bodenarbeit und gyminastik mit ihr)
    Sollte das Wetter mal nicht mitspielen bin ich in der Halle aber sobald mein Pferd zu schwitzen beginnt höhr ich auf. Tuniere gehen mir am allerwertesten vorbei und deswegen besteht auch kein zwang das mein Pferd dies und jenes können muss. Außerdem sitze ich in einem Westernsattel und da wird das Gewicht auf einer größeren Fläche verteilt. Zudem steige ich nur mit Aufstiegshilfe auf mein Pferd, nicht weil ich nicht hochkommen würde,sondern weil es einfach rückenfreundlicher ist.
    Trotz mienes Gewichtes drückt meine den Rücken nicht weg weil ich sie entspannen und sie in ihrer haltung,wie es für sie am angenehmsten ist, laufen lasse.
    Der nicht so lange Rücken und die starken Halsmuskeln unterstützen zudem den Rücken.
    Reitunterricht nehme ich auf verschiedenen Schulpferden.
    wollte ich nur mal los werden ;)
    Liebe Grüße

    Du kannst noch so "schön" sein, wenn du Tugende wie RESPEKT, TOLERANZ und ACHTUNG vor anderen nicht kennst, bist du hässlicher als jeder Mensch es sein kann.

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