Wie aus Unterzuckerung wieder rauskommen wenn Körper nicht mitmacht ?

  • Hallo,


    ich neige unter Stress immer mal dazu viel zu wenig zu essen. Jetzt habe ich das Ganze so übertrieben, dass ich wirklich massiv unterzuckert bin, mir schwummerig ist und so weiter.


    Ich würde gern aus dem Zustand wieder raus, das Problem ist nur, mein Körper scheint momentan nicht zu wollen :confused:.


    Ein glas O-Saft-Schorle kam gestern postwendend wieder raus, genau so wie die Pille -meine enthält Lactose.


    Ein Schluck O-Saft mit viel Wasser und ein Kamillentee ohne Zucker sind bis jetzt allerdings drin geblieben, genau so wie Mineralwasser ohne Kohlensäure. Beim Tee hatte ich allerdings sofort Schweißausbrüche und habe mich irgendwie fertig gefühlt.


    Was könnte da helfen ? Außer Traubenzucker, den hab ich nicht hier und irgendwo hinzufahren ist in dem Zustand nicht möglich.


    Diabetikerin bin ich nicht.


    LG, Meerschweinchen

  • Nimm doch einfach normalen Zucker.


    Zu Traubenzucker wird doch nur geraten, weil er angeblich schneller ins Blut übergeht. Aber normaler Zucker hat genau denselben Effekt, wenn er da erst einmal ankommt.


    Fang am Besten damit an, daß Du Zucker vom Finger ableckst bis es Dir besser geht. Dann sollte es nicht mehr so ein Problem sein, etwas bei sich zu behalten. Vielleicht kommt sogar der echte Hunger auf eine größere Mahlzeit zurück.


    Ich kenn das Problem übrigens.
    In solchen Situationen stürzt auch gerne meine Temperatur in Richtung 35° ab - trotz gleichzeitiger Hitzegefühle mit Schweißausbrüchen. Meine Fresse ist mir dann schlecht. Da vergeht mir erst recht jede Lust aufs Essen, obwohl es genau das wäre, was es besser machen würde :cool: Aber Puderzucker vom Finger lecken bringt mich dann immer wieder soweit, daß die Übelkeit weggeht.


    Hast Du schon mal spaßeshalber Deine Temperatur gemessen?
    Wenn die ungewöhnlich niedrig sein sollte, dann leg Dich mit einer schönen Wärmflasche auf dem Bauch ins Bett. Wirkt Wunder.

  • Hallo!


    Zucker gibt es ja bekanntlich in den verschiedensten "Varieanten" und damit meine ich nicht "braunen Zucker" :D, sondern "Einfach-", "Zweifach-" und "Mehrfachzucker".
    Traubenzucker, sowie unser Haushaltszucker zählen zu den Einfachzuckern. Diese Zuckerarten werden sehr schnell vom Körper aufgenommen und sind sehr schnell wieder verbraucht.
    Damit der Körper also mehr zu knacken hat, und länger was von deinem zugeführten Zucker solltest du Stärke essen.
    Z.B. Schwarzbrot. Das ist nämlich ein Mehrfachzucker. Und der muss erstmal gknackt werden.
    Ich empfehle also Leuten im Unterzucker meisst dazu einen Würfel Traubenzucker und ne halbe Scheibe Brot zu knabbern.


    Allerdings solltest du das Scheibchen natürlich drin behalten.


    Gute Besserung und LG.

  • Danke für die Antworten und Tipps, ich glaube langsam wird es besser. Verdünnte Schlucke Saft und ein Tee mit viel Zucker sind schon mal drin geblieben. Auch der Kristallzucker den ich immer wieder genascht habe.


    So was wie gestern möchte ich nicht noch mal erleben, da bin ich tatsächlich umgekippt. Das einzige was in dem Moment geholfen hat war irgendwie zum Bett finden und einige Stunden schlafen - nachdem aufrecht nicht ging auf Händen und Knien...


    Ich denke ich werde mich gleich mal an einer Nudelsuppe versuchen, der Appetit auf was Herzhaftes ist auch wieder da.


    Morgen oder spätestens übermorgen bin ich bei meiner Ärztin, die soll mal ein Blutbild machen und schauen ob die Werte was verraten. Lieber einmal zu viel kontrolliert als einmal zu wenig...

  • Hallo Meerschweinchen,

    mit Unterzuckerungen ist nicht zu spaßen. Hast Du ein Blutzuckermeßgerät? Liegt der Wert unter 80 mg/mol, dann wird es gefährlich. Bekommst Du Schweißausbrüche, Übelkeit, Unwohlsein?

    Dann hilft nur eins, Blutzucker messen und dann möglichst viel O-Saft (mit Zucker, nicht mit Süßstoff) hinein. Schokolade, Traubenzucker, Marmelade oder Banane dauert alles viel zu lange und hebt den Blutzucker nicht genügend.

    Des weiteren solltest Du darauf achten, am Tag genug Kohlehydrate zu Dir zu nehmen. Das fängt morgens mit 1 bis 2 Scheiben Vollkornbrot (sättigt länger und die Kohlehydrate gehen langsamer ins Blut) an, geht mittags über eine Portion Nudeln bzw. Kartoffeln (eine Hand voll als Maß aller Dinge bzw. 2 - 4 mittelgroße Kartoffeln) oder Reis und hört abends mit Vollkornbrot (auch ein bis 2 Scheiben) mit magerem Aufschnitt oder Käse (bitte keine Lightprodukte!, die sind der reinste Betrug) auf.

    Benutzt Du viel Produkte mit Süßstoff? Das ist für einen gestörten Insulinhaushalt ziemlich gefährlich, denn dem Körper wird vorgegauckelt, daß da gleich Zucker kommt, aber es tut sich nichts! Der Körper schüttet trotzdem hohe Mengen an Insulin aus und schwupps, schon kann man unterzuckern.

    Du solltest auf jeden Fall auf Deine Ernährung achten, gesund und ausgewogen sollte sie sein und bei Deinem Hausarzt das Problem schildern. Der sollte den Langzeitzucker abnehmen und beobachten.

    Ich bin übrigens seit 8 Jahren insulinresistent, esse aber alles ganz normal, achte nur darauf, daß meine verwendeten Produkte nicht ganz soviel Zucker enthalten (Grenze bei max. 10 % der Kalorien des Produktes) und esse zu jeder Mahlzeit Kohlehydrate. Nur eben im ausgewogenen Verhältnis. Konnte Insulinspritzen absetzen, nehme nur noch 2 x pro Tag eine Tablette (Metformin) und bekomme dank einer Studie meiner Krankenkasse ein neues Medikament (ein nachgebautes Darmhormon), das ich einmal am Tag spritzen muß.

    Dieses Medikament kurbelt die eigene Insulinausschüttung an und verlangsamt die Magenentleerung, damit ich alle Nährstoffe besser verwerten kann. Ansonsten halte ich mich an die Ernährungspyramide, esse 3 bis 5 Mahlzeiten, trinke Alkohol und nasche auch schon mal. Bis jetzt ist mein Langzeitzucker okay!

    Auf jeden Fall würde ich die Unterzuckerungen nicht auf die leichte Schulter nehmen und damit einen Arzt aufsuchen.

  • Unterzuckerung durch Hungern ist doch eigentlich was völlig normales.


    Bei Diabetikern ist es ja nur deswegen gefährlich, weil es durch schlechte Abstimmung von Medikament und Essen hervorgerufen wird, das den Zucker auch noch dann weiter absenken wird, wenn gar kein Bedarf mehr besteht.


    Das wird bei einem Nicht-Diabetiker keinesfalls passieren. Man fühlt sich einfach nur so richtig Sch****, aber das ist es dann auch gewesen.


    Ich habe nach der letzten Episode dieser Art (ist ein paar Monate her) hier tatsächlich ein Meßgerät rumstehen.
    Mußte ich nicht einmal bezahlen. Wurde mir in der Apotheke förmlich kostenlos aufgedrängt :confused: Inklusive 10 Meßstäbchen, die in meinem Fall sicherlich 2 Jahre ausreichen dürften.
    All das übrigens nach Absprache mit einem verständigen Arzt. Sobald mir mal wieder nach schlechter Esserei so richtig heißkalt wird und ich anfange zu schwitzen, soll ich direkt Blutzucker messen und falls zu niedrig, ordentlich was essen, bevor mir wieder übelst übel wird.
    Eine Testmessung ergab ca. 1,5 Stunden nach einem schönen großen Teller Pfannkuchen mit Sirup genau 120. Kam mir nach der Ladung eigentlich zu niedrig vor, aber von ärztlicher Seite hieß es: Super. Insulinausschüttung und -verwertung 1A in Ordnung.


    Deswegen ist Blutwerte kontrollieren lassen sicherlich nicht falsch. Und wenn's nur darum geht, tatsächliche krankhafte Veränderungen auszuschließen.
    Meßgeräte bekommt man wie gesagt in der Apotheke nachgeschmissen, weil die Hersteller auf den Verkauf von Verbrauchsmaterial spekulieren.

  • Dein Einwand ist schon berechtigt, aber vielleicht weiß Meerschweinchen ja gar nicht, was bei ihr im Körper so abgeht.

    Wenn man seinen Körper nämlich ständig an einen niedrigen Zuckerspiegel gewöhnt (ja, das kann man), dann ist auch die Schwelle bei Unterzuckerungen immer niedriger. Der Körper hat da einen Lerneffekt und senkt von sich aus die Schwelle, ab dem Symptome einer Unterzuckerung gezeigt werden.

    Meerschweinchen
    Auch unter Streß muß Dein Körper funktionieren. Das kann er aber nur, wenn Du ihm genügend "Treibstoff" in Form von Nahrung anbietest. Alles andere ist gefährlich.

  • Danke noch mal für die Antworten.


    Diabetes wurde bei mir schon mehrfach ausgeschlossen, natürlich auch immer wenn ich mal in stationärer Behandlung war, sei es wegen körperlicher oder seelischer Probleme. Manchmal gab es da Irritationen, weil ich nun mal eßgestört bin und es auch vorkommen konnte, dass die Messungen nach einem richtig saftigen Essanfall am Vorabend stattfanden. Spätestens nach einer Langzeitmessung wurde ich aber immer durchgewunken. Deshalb habe ich auch kein Meßgerät hier.


    Dass Light-Produkte Schrott sind weiß ich - lese hier schon was länger mit- und es hat mich in meiner Wahrnehmung noch bestärkt - die meisten schmecken einfach nicht und kosten mehr, was soll ich dann damit ? Süßstoff kommt mir auch kaum ins Haus, wenn dann in Form von Kaugummi aber sonst ist hier alles was süß ist mit Zucker.


    Bei mir ist das Problem weniger das Wissen um gesunde Ernährung, auch wenn die nicht immer das ist, was von außen suggeriert wird, als eher der Drang, meinen Gefühlshaushalt über Essen und Nicht-Essen zu steuern.
    Es kann gut sein, dass da so was wie eine Gewöhnung eingetreten ist, normalerweise war nämlich nach einigen Stunden-->abends ohne Essen Schluss.
    Jetzt hatte ich aber in der letzten Zeit erst eine Mandelentzündung, wo ich kaum essen konnte, und fast danach diese Extremstressphase.


    Schweißausbrüche hatte ich eigentlich nur in den Momenten am Samstag, wo ich wirklich umgekippt bin und beim Kot***. Da aber auch richtig, man hätte mich gut als Aufnehmer nutzen können.


    Meine HÄ will auch schauen, ob nicht doch am Herz was zurückgeblieben ist von diversen Mandelentzündungen, da ich in letzter Zeit körperlich nicht mehr so belastbar bin. Vielleicht ist es aber doch "einfach nur" der Stress, keine Ahnung. So oder so, wenn es "nur" eine Unterzuckerung war versuche ich zukünftig es nicht mehr so weit kommen zu lassen, das war eine üble Erfahrung und der eine Tag reicht mir voll und ganz.

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