Depression nimmt kein Ende

  • Liebe Stressless,


    ich habe mich für die Gymnastik entschieden, d.h. das ich da jetzt bis Mitte März jede Woche hingehen werde, egal wie es mir gefällt, denn ein Rückzieher kommt für mich nicht in frage. Vor allem nicht, weil ich den Kurs bezahlen müsste, wenn ich da nicht regelmäßig hingehe. Ich glaube ich bin ein bisschen geizig (hab ich von meinen Eltern geerbt). Aber was mache ich mir da nur für Gedanken, irgendwie gefällt mir das und das sage ich 1 1/2 Stunden nach dem Kurs!!!


    Heute hatte ich einen Termin bei meiner Therapeutin, seit dem geht es mir nicht mehr ganz so gut *seufz*. Sie meint es würde mir nicht gut tun, wenn ich abnehmen möchte, sie meint dadurch werden meine Depressionen nur wieder schlimmer. Doch mir ging es im letzten Jahr auch sehr schlecht, obwohl ich 20 kg zugenommen hat, also glaube ich nicht, das mein Gewicht einen Einfluss auf meine Depressionen hat. Oder sehe ich das falsch?


    Liebe Grüße
    Merida


  • Heute hatte ich einen Termin bei meiner Therapeutin, seit dem geht es mir nicht mehr ganz so gut *seufz*. Sie meint es würde mir nicht gut tun, wenn ich abnehmen möchte, sie meint dadurch werden meine Depressionen nur wieder schlimmer. Doch mir ging es im letzten Jahr auch sehr schlecht, obwohl ich 20 kg zugenommen hat, also glaube ich nicht, das mein Gewicht einen Einfluss auf meine Depressionen hat. Oder sehe ich das falsch?


    Tatsache ist, dass Du im Moment in einem Forum schreibst, in dem empfohlen wird, das vorhandene Gewicht erstmal zu "akzeptieren" und den Selbstwert nicht an zuvielen Kilos festzumachen.


    Dass Du Dich von gesellschaftlichen und eigenen aufgebauten Zwängen befreist um psychisch gestärkt und mit unverstelltem Blick über eine künftige Lebensplanung nachzudenken. Um dann unter Umständen festzustellen, dass das Heil nicht immer in einer Wunderdiät und einer Idealfigur liegt.
    So wie ich das hier verstanden habe, soll das Forum als eine Art Selbsthilfe gelten um sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.


    Meine eigene Meinung ist allerdings, dass bei wirklich schwerwiegenden psychischen Problemen nur Fachleute helfen können, da es denen möglich ist, eine gründliche Anamnese zu erstellen. Sich an den Erfahrungen anderer hier im Forum zu orientieren, kann unter Umständen kontraproduktiv sein.

  • Zitat von Merida

    Doch mir ging es im letzten Jahr auch sehr schlecht, obwohl ich 20 kg zugenommen hat, also glaube ich nicht, das mein Gewicht einen Einfluss auf meine Depressionen hat.

    Nein, aber deine Depression kann einen Einfluss auf dein Gewicht haben. Es gibt viele Menschen, die dann an Appetitverlust leiden, aber das gibt es auch anders herum. Ebenso können andere Begleitsymptome Gewichtsveränderungen in die eine oder andere Richtung begünstigen.


    Das gilt auch für einige Medikamente, die man gegen Depression einnimmt. Du versuchst gerade, das Pferd falsch herum zu satteln.


    Ansonsten ist das sehr gut, was toni schrieb.

  • Liebe Merida,
    dass du dir vorgenommen hast, den Kurs ohne Rückzieher durchzuhalten, find ich super!
    So lange du so gut im Schwung bist, nutz es aus!
    Falls der Schwung jedoch einmal nachlassen sollte, geh mit dir um, wie mit einem kleinen Kind, von dem du weißt, dass es ihm grundsätzlich Freude macht, hinzugehen - nur halt heute nicht.
    Schimpf nicht mit dir!
    Sondern begleite dich liebevoll durch das "tief" hindurch.

    Jede Absicht, die du hast, etwas an dir positiv zu verändern, und das dir weiteren Schwung und Lebensfreude gibt, ist mAn förderlich.
    Allerdings nur so lange nicht zu große Erwartungen daran geknüpft sind. Es geht da mehr um das JETZT und darum, dass du darin genau das tust, was dir gerade gut tut. Das kann mAn auch eine Diät sein - aber wie gesagt, es sollten keine zu großen Erwartungen daran geknüpft sein, dass alles gut wird, wenn du nur endlich schlanker bist!!!
    Es geht darum, dass es JETZT gut ist, bei dem, was du gerade JETZT machst!

    Geh mit deinen Gedanken nicht nur in eine märchenhafte Zukunft - sondern schau auch beim JETZT, ob der Weg dorthin auch wirklich passt. Es muss sich auch im JETZT GUT anfühlen!!!

    Irgendeine Diät zu absolvieren, die das Blaue vom Himmel verspricht, ohne die passenden Begleitumstände zu berücksichtigen, halte auch ich tatsächlich nicht für die beste Idee.
    Da ist es weit besser, du widmest dich mehr deinem Ist-Zustand - schaust dir vielleicht eine zeitlang beim Essen zu und achtest darauf, dir das zu nehmen, worauf du wirklich Lust und Appetit hast - und überprüfst dann, ob es dir auch tatsächlich gut getan hat. Alles erstmal, um herauszufinden, was du eigentlich wirklich in welchen Dosen brauchst.
    Setz dich dabei keinesfalls unter Druck!
    Geh´s langsam an - aber dafür konsequent - und sei immer liebevoll mit dir selbst!
    Das ist mein Rat an dich.

    :)

  • Meine Therapeutin meint auch, das ich mein Gewicht so wie es ist akzeptieren soll, könnt Ihr mir dabei helfen?



    Liebe Merida,
    ich denke, du sollst nicht dein Gewicht alleine akzeptieren - sondern DICH mit DEINEM GEWICHT.
    Denn das Gewicht ist ein wichtiger Teil von dir. Ohne es, wärest du nicht gerade diejenige, die du gerade bist. Und gerade um diejenige, die du gerade jetzt bist, geht es nun.

    Du und das Gewicht sind augenblicklich eine Einheit, die als diese akzeptiert werden muss.
    Für mich ist das so, wie wenn jemand eine Brille hat. Setzt er diese ab, dann sieht er doch deshalb immer noch nicht besser!
    Es geht also darum, sich als Mensch mit einem Sehfehler zu akzeptieren - und dann daran zu gehen, diesen in irgendeiner Weise für sich selbst lebbar zu machen. Sei es, dass er eine Brille aufsetzt, sei es, dass es Kontaklinsen nimmt, sei es, dass erSie ein Augentraining absolviert - oder sei es, dass erSie die Sehschwäche belässt und sich damit abfindet, schlechter zu sehen... es gibt da viele Wege - die durchaus für jeden Menschen verschieden sein können.

    Was rät dir denn deine Therapeutin, wie du dein Gewicht besser akzeptieren kannst?

  • Ich wollte euch informieren, dass ich den Gymnastik-Kurs nicht bis zum Ende durchziehen konnte, denn ich habe am 27. Februar einen Selbstmordversuch gemacht und bin dann von der Intensivstation direkt in die Psychiatrie gekommen, heute bin ich nach 3 1/2 Wochen entlassen worden.:o


    Ich habe aber einen Notfallplan entwickelt, der mich vor einem erneuten Suizid beschützen soll, also ihr braucht euch keine Sorgen machen, ich verspreche, das ich so einen Mist nicht mehr tue.


    LG Merida

  • :(statt der Wassergymnastik habe ich mich jetzt für Autogenes Training entschieden, war mir irgendwie wichtiger. Schade ist, das es schon wieder anfängt mir schlechter zu gehen, ich habe letzte Woche so nach Plan gegessen (wenig Kohlenhydrade, Wasser trinken, usw.) na ja ich hab mich halt daran gehalten und... trotzdem 1 1/2 kg zugenommen *seufz`* ich möchte nicht mehr zunehmen. Warum macht mich das nur so traurig?


    Liebe Grüße
    Merida

  • . Schade ist, das es schon wieder anfängt mir schlechter zu gehen, ich habe letzte Woche so nach Plan gegessen (wenig Kohlenhydrade, Wasser trinken, usw.) na ja ich hab mich halt daran gehalten und... trotzdem 1 1/2 kg zugenommen *seufz`* ich möchte nicht mehr zunehmen. Warum macht mich das nur so traurig?


    ich frage jetzt nicht, warum Du nach Plan essen musst, ganz ehrlich "es ist hier eigentlich nicht das Thema"
    mach halt mal in aller Ruhe Deinen Sport und bleib dabei - gegen Muskelkather hilft Franzbranntwein (bitte äußerlich anwenden:evil:)

  • @ Merida
    Versuche besser nicht, an zu vielen Fronten auf einmal zu kämpfen.
    Also für psychische Gesundheit, Fittness und Gewichtverlust gleichzeitig.
    Das ist wahrscheinlich zu viel und kan schnell zu Frust führen.
    Sei gut zu Dir.
    LG goldfisch

  • Liebe Merida,
    ich kann Goldfisch nur recht geben. Du darfst einfach nicht zu viel erwarten!!!
    Aber du solltest dich auch nicht zu sehr anstrengen. Aus meiner Erfahrung nützt das nichts - im Gegenteil. Je mehr Anstrengung ich unternahm, desto mehr kam ich in die Negativ-Spirale.

    Bitte achte darauf: das, was dir gut tut, muss LEICHT gehen!!!
    Und dir gefallen.

    Autogenes Training ist sicher eine gute Sache.

    Mein Rat: Nimm dir fürs Essen oder Abnehmen nicht zu viel vor - schaue stattdessen lieber darauf, dass du DICH gut NÄHRST, sodass du keinerlei MANGEL leiden musst.

    Aus dem Mangel erwächst Frust. Und meiner Erfahrung nach mündet wachsender Frust in zusätzliche Kilos.

    Ich schicke dir eine liebe Umarmung und drücke dir ganz fest die Daumen, dass du deine "challenge" gut bewältigst.
    ;) stressless

  • So es ist mal wieder soweit, mir geht es sehr schlecht und ich muss wieder in die Klinik. Mein Arzt wollte mich heute schon da hin schicken, aber ich möchte bis Montag warten, weil am WE da eh nichts passiert.


    noch 3 Stunden und mein Mann kommt von der Arbeit! Ich bin auch irgendwie richtig platt, werde mir gleich eine Pizza in den Ofen schieben und mich dann hinlegen.


    Liebe Grüße
    Merida

  • Ich hab das WE fasst geschafft! :o


    Jetzt denke ich: mein Mann muss nächste Woche nur am Montag und Dienstag arbeiten und mir geht es so schlecht, das ich in die Klinik muss. Warum kann ich nicht ein bisschen stabiler sein, nicht ständig an den Tod denken müssen, vielleicht stelle ich mich auch nur an, ich sollte mich zusammenreißen. Ich bin in der Hölle und komme da allein nicht mehr raus, mache ich es richtig, wenn ich jetzt in die Klinik gehe, oder nicht?


    LG Merida

  • Liebe Merida,


    du postest hier alle paar Wochen wie es dir geht und wenn du "zurücklesen" würdest, dann siehst du ein ständiges auf und ab. Ein paar der User melden sind ab und an und versuchten zu helfen. Aber du musst unbedingt in die Hände von Fachleuten. Schieb es nicht auf!
    Ich wünsche dir wirklich von ganzen Herzen eine Genesung. Du musst aber auch selber dafür kämpfen.

  • Hallo Merida,
    schade, dass es dir schon wieder so schlecht geht.
    Aber ich gebe Valentina voll recht: begib dich noch heute in die Hände von Fachleuten!!!
    Schieb es nicht auf!

    Dir wird dort sicher geholfen werden!
    Ich wünsche dir alles, alles Gute dafür. :)

    stressless

  • Ich hab das WE fasst geschafft! :o


    Jetzt denke ich: mein Mann muss nächste Woche nur am Montag und Dienstag arbeiten und mir geht es so schlecht, das ich in die Klinik muss. Warum kann ich nicht ein bisschen stabiler sein, nicht ständig an den Tod denken müssen, vielleicht stelle ich mich auch nur an, ich sollte mich zusammenreißen. Ich bin in der Hölle und komme da allein nicht mehr raus, mache ich es richtig, wenn ich jetzt in die Klinik gehe, oder nicht?


    LG Merida


    Liebe Merida,
    leider ist irgendwann der Punkt gekommen an dem zusammenreißen nicht mehr hilft. Das weiß ich leider schmerzhaft aus eigener Erfahrung *seufz*. Und Klinik oder Therapeut ist dann eine gute Idee. Und es ist kein Versagen. Sondern für sich das Richtige tun, damit das Leben wieder lebenswert wird. Ich weiß, dass ist schwer :rolleyes:.
    Ich möchte Dir Mut machen, Dir Hilfe zu holen. Allein ist es am Anfang nicht schaffbar aus dem Loch herauszukommen. Es braucht am Anfang eventuell Medikamente zur Unterstützung. Es braucht Menschen, die einen auf dem Weg mit fachlichem Rat und Mitgefühle begleiten.
    Fühl Dich gedrückt.
    Liebe Grüße Sandelhölzchen

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