letzter Ausweg - Magen OP

  • Ja, da hast du Recht.


    Ich meinte auch nicht, dass das eine reine 'Klick' Sache ist.


    Bei mir ist das ´ne psychologische Sache, körperliche Probleme habe ich eben wegen des Übergewichts bekommen. Schlafapnoe und Pseudotumor sprechen leider eine klare Sprache.


    Die Gedanken sind zwar manchmal da, von wegen OP und so, aber im Grunde weiß ich, dass ich das nicht will...pure Verzweilfung.


    Mir stehen auch so noch genug OPs vor, ich muss nicht noch mehr haben.


    LG
    MusicFreak


  • Mensch, ihr seid doch alle noch so jung und denkt schon über solch endgültige Lösungen nach!


    Das ist einfach die Zeit - leider. Die OPs werden einem ja förmlich aufgedrängt.


    Als ich in dem Alter war, war Optifast gerade das Mittel der Wahl - da haben mich Ärzte regelrecht "bequatscht" das unbedingt zu machen und jeder in meiner Umgebung hat ihnen kritiklos beigepflichtet.


    Ich hätte damals praktisch alles gemacht um schlank zu sein und dachte die Ärzte müssten es ja wissen. Wenn man heute einem Arzt erzählt, dass mein Einstieg ins extreme Übergewicht mit einer 800 kcal Radikaldiät begann, schüttelt natürlich jeder weise den Kopf, das KANN ja gar nicht klappen. :rolleyes: Dass ähnliche Ärzte mir das damals aufgedrängelt haben will dann niemand mehr so genau hören.


    Dafür sind jetzt die OPs "state of the art" und man wird ja quasi sogar auf der Straße dafür "angeworben" (ist mir wirklich mal passiert, dass eine Dame auf mich zukam und mir von der Klinik berichtete, bei der sie arbeite). Von den Ratschlägen der Ärzte mal ganz zu schweigen.


    Da wird schön noch mit dummen Sprüchen Druck gemacht wie: "In fünf Jahren sind Sie im Rollstuhl / sterbenskrank / tot ... wenn sie nicht SOFORT etwas unternehmen. Und "unternehmen" heißt dann die radikalste aller Möglichkeiten zu wählen, weil selbst die meisten Ärzte sich wenig mit den Nebenwirkungen solcher Maßnahmen beschäftigen.


    Wäre das damals schon eine Option gewesen, wäre ich vermutlich auch drauf reingefallen, irgendwo verstehe ich auf einer emotionalen Ebene diese ganz jungen Patienten sehr gut: gerade deshalb finde ich es schier unerträglich zu sehen wie viele sich unters Messer legen.

  • Mir hat der Arzt auch gesagt,wenn ich nicht etwas unternehme kann ich bald nicht mehr laufen und sitze im Rollstuhl.Ich finde es unverantwortlich,daß ein Arzt einem solche Angst macht,aber als Lösung nur einzig und allein die AC anpreist.
    In dem Moment als ich bei dem Arzt war,hatte ich ja sowieso schon Angst und Schmerzen wegen meiner Bandscheibe und dann wird einem so etwas gesagt.
    Über irgendwelche Risiken hat er nicht gesprochen.Ich bin froh,daß ich mich dann doch erstmal gut informiert habe und mich gegen eine OP entschieden habe.
    Letzten Donnerstag war ich wieder bei dem Arzt,mit meiner 20-jährigen Tochter,sie hatte starke Rückenschmerzen,er hat die Diagnose gestellt:Verdacht auf Bandscheibenvorfall.
    Sie wiegt 53 Kilo.Damit ist seine Meinung widerlegt,daß es bei mir wohl nur vom Übergewicht kommt.

  • Bandscheibenvorfälle - davon habe ich vier, zwei bereits verknöchert und noch aus meinen sportlichen Zeiten! BS aufs Übergewicht zu schieben, ist der größte Unfug den es gibt... :mad:

  • BBS aufs Übergewicht zu schieben, ist der größte Unfug den es gibt... :mad:


    Noch größerer Unfug ist es allerdings solche Probleme mit einer Magen-OP lösen zu wollen.


    Es gibt nicht wenige, bei denen die Probleme und Schmerzen nach der OP erst richtig losgehen. Durch die extrem große und sehr schnelle Abnahme verändert sich in rasender Geschwindigkeit die gesamte Statik des Körpers. Dazu kommt dass bei einer solch erzwungenen Crashdiät ja nicht nur Fett abgebaut wird sondern auch viel, viel Muskelmasse - und die fehlt irgendwann dann als Stütze.
    Das kann ordentlich nach hinten losgehen.

  • Tja, warum wohl? Weil es in der Beratung für Adipöse von seiten der Mediziner momentan das Allheilmittel Magenop gibt.

    Allein die Vorstellung gar nichts anderes mehr zu versuchen, finde ich fürchterlich. Einfach schnipp und -- fertig!

    Rieke
    Ist schon echt interessant, was Du da über Victoza berichtest, denn ich nehme an einer Diabetikerstudie Metformin und Victoza teil. Wir haben in 2 1/2 Wochen ein Forum, auf dem ich als Patientin berichten soll und bin extra sowohl vom Vertreter des Herstellers als auch von meiner behandelnden Ärztin darauf hingewiesen worden, daß es kein Diätmittel ist und wir das vor allem noch mal im Forum klar stellen sollen. :confused::confused::confused:

  • Ich möchte noch einmal die Frage von Taka aufgreifen, ob jemand von AC berichten kann.

    Da ich neu hier bin, weiß ich nicht, ob ihr schon die Seite von Seelenhunger.com kennt. Auf dieser Seite erzählt eine Frau über die Geschichte ihres Magenbypasses. Ich finde dieses Tagebuch interessant......

    Ich selbst hatte mit der Verfasserin auch Mail-Kontakt der, aber seit zwei Monaten nicht mehr zustande kommt. Auch Telefonisch habe ich versucht sie zu erreichen, aber leider auch damit keinen Erfolg....also ich weiß nicht was sie zurzeit macht (worüber ich mir auch meine Gedanken mache, gerade wegen ihren letzten Einträgen :()

    Man braucht Zeit um das Tagebuch zu lesen, aber vielleicht wäre es, für den ein oder anderen, hilfreich die Geschichte von einem Menschen zu lesen der die AC durchlaufen hat.

  • Mich bestätigt dieser Blog eher in meiner Auffassung, dass diese OPs bei wie auch immer enstandenen Essstörungen kontraproduktiv sind.
    Es ist Gewalt, die man sich antun lässt, da beißt die Maus kein Faden ab.


    Es spottet für mich jeder Beschreibung, wenn ein Arzt dann nach einem Jahr einer Schlauchmagenoperierten eröffnet, dass erfahrungsgemäßg nach einem Jahr ohnehin Schluss sei mit der Abnahme und da ausschließlich eine weitere, noch radikalere Operation helfen könne.
    Genau. Wenn mein Körper sich händeringend gegen noch mehr gewaltsamen Gewichtsverlust wehrt, dann zerschneide ich ihn eben noch schlimmer. Und wenn es dann wieder steht oder gar trotzdem wieder nach oben geht? Wohin soll das bitte führen?

  • Wohin soll das bitte führen?



    Ooooch, keine Sorge, gibt ja noch den BPD. Wahlweise mit oder ohne Duodenalswitch. ***ironiemodus off***

    Das find ich ja gerade das schlimme: Es werden immer weitere, neue OPs entwickelt, die dann noch erfolgreicher sein sollen, noch radikaler, noch gefährlicher sind.

    Eben weil die Ops doch nicht so erfolgreich sind, wie immer behauptet wird.

    Was natürlich keineswegs an den OPs liegt sondern an den Dicken, die das bloss nicht richtig machen. ***nochmalirnoniemodus***

    LG Merian



  • Da ich neu hier bin, weiß ich nicht, ob ihr schon die Seite von Seelenhunger.com kennt. Auf dieser Seite erzählt eine Frau über die Geschichte ihres Magenbypasses. Ich finde dieses Tagebuch interessant......

    Ich selbst hatte mit der Verfasserin auch Mail-Kontakt der, aber seit zwei Monaten nicht mehr zustande kommt. Auch Telefonisch habe ich versucht sie zu erreichen, aber leider auch damit keinen Erfolg....also ich weiß nicht was sie zurzeit macht (worüber ich mir auch meine Gedanken mache, gerade wegen ihren letzten Einträgen :()


    Danke für den Hinweis auf diese interessante Seite.


    Ich verstehe, dass Du Dir Sorgen machst, aber zumindest scheint sie noch zu leben, da sie diesen Monat wieder nen Spruch des Monats eingestellt hat.
    Vielleicht findet sie im Moment einfach nicht die richtigen Worte, ihr Tagebuch weiterzuführen?
    Ich bin auch sehr gespannt, wie es weitergeht, bald müssten doch auch die kosmetischen Eingriffe anfangen?



  • Naja, "richtig" scheint dann ja nach Meinung der Operateure eine dauerhafte Minimalernährung zu sein.
    Die scheint aber auch mit OPs für die Menschen nach einiger Zeit wieder genauso unerträglich zu sein wie für Nichtoperierte, wie wundersam.


    Auch ohne Sarkasmus, mir scheint das ganze Konzept nicht zuende gedacht, bzw. nur mit einer großen Portion Ignoranz der Tatsachen haltbar zu sein.

  • Nein Hayat, Du vergißt, daß diese ganze OP-Scheiße Geld in die Taschen der Krankenhäuser und Ärzte spült.

    Man hat die Adipösen als Markt entdeckt und bietet dementsprechend an. Wer kommt als nächstes? Raucher? Asthmatiker? Magersüchtige?

  • Gerne. Ich dachte, ich schau mal, was in den andern Rubriken so los ist und hab es dann gesehen.
    Ist schon verwunderlich, dass sie so garnichts mehr schreibt und nicht auf Deine Nachrichten reagiert.
    Nun ja, vielleicht ergibt sich ja noch was. Interessiert mich jedenfalls.

  • Nein Hayat, Du vergißt, daß diese ganze OP-Scheiße Geld in die Taschen der Krankenhäuser und Ärzte spült.

    Man hat die Adipösen als Markt entdeckt und bietet dementsprechend an. Wer kommt als nächstes? Raucher? Asthmatiker? Magersüchtige?


    Vergessen nicht, gern über diesen Aspekt nachdenken tue ich allerdings nicht.

  • Was den Blog betrifft: ich hab mir kaum etwas durchgelesen. Bei den allerletzten Beiträgen ist mir aufgefallen, wie wenig Essen sie bereits al "zu viel" empfindet... das halte ich persönlich für bedenklich.
    Ansonsten ist es ja, wie ihr schon gesagt habt: Esstörung und AC verträgt sich einfach nicht.


    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Ich habe mir das Tagebuch durchgelesen.

    Das ich von diesen OPs nichts halte habe ich schon mehrfach hier geschrieben.
    Ich habe eine Freundin die diese OP hat machen lassen und dadurch krank operiert wurde. ( habe ich auch schon mehrfach hier beschrieben)
    Was mich am meisten an dem Tagebuch aufregt ist das die Verfasserin die ganzen Nebenwirkungen nach der ersten OP kennt und sich trotzdem nochmals operieren lässt.


  • Was mich am meisten an dem Tagebuch aufregt ist das die Verfasserin die ganzen Nebenwirkungen nach der ersten OP kennt und sich trotzdem nochmals operieren lässt.



    Es wurde ihr ja leider auch als ihre einzige Chance verkauft, überhaupt noch etwas abzunehmen.
    Jetzt wo sie den üblichen Stillstand bei Radikaldiäten erreicht hat, der gerade für Essgestörte einen unglaublichen Druck aufbaut in dieser verzweifelten Situation reicht dir dann ein scheinbar hilfreicher Engel eine helfende Hand...

  • Aber die OP beseitigt doch keine Essstörung! Die bleibt doch weiterhin, dieses gestörte Verhältnis zum Essen sollte meiner Meinung nach zuerst behandelt werden, bevor Dir überhaupt einer so eine OP anbietet. Verdrehte Welt:confused:.

  • Zitat von mandan69

    Aber die OP beseitigt doch keine Essstörung!



    Nein, selbstredend nicht. Ich meinte nur, dass ich es irgendwo nachvollziehen kann, dass man in einem Zustand hohen psychischen Drucks womöglich einen Tunnelblick entwickelt, der eine durchdachte Entscheidung erschwert.

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