Gallensteine

  • Da Übergewicht eine der Ursachen für Gallensteine ist, müsste es hier doch jemanden geben der Erfahrung damit hat?

    Ich hatte meine erste Kolik vor 5 Jahren als meine Jüngste gerade Stillkind war. Sie war recht schnell vorbei und vergessen.
    Seitdem trifft es mich 2-3x im Jahr.

    Die letzte war allerdings recht heftig und ausdauernd. Eine Woche später lag ich den ganzen Tag flach weil mir elend übel war und ich Durchfall hatte. Abends war es dann schlagartig vorbei und ich hatte Hunger. Ist das ein Zeichen dass es jetzt immer öfter/heftiger passiert?

    Jetzt denke ich doch darüber nach die Gallenblase entfernen zu lassen. Normalerweise wird das ja auch Laparoskopisch gemacht, aber geht das auch bei starkem ÜBergewicht?
    Und wie geht es nach der OP weiter?

    Hat jemand von Euch Erfahrung damit?

  • Da Übergewicht eine der Ursachen für Gallensteine ist


    Ist es nicht. Es gibt Dünne, die Gallensteine haben und Dicke, die nie welche bekommen. Wieso?


    Zitat

    müsste es hier doch jemanden geben der Erfahrung damit hat?


    Hauptsächlich die Erfahrung, daß schwere Gallenprobleme oft nach ständigen Diätversuchen inklusive Jojo auftreten. Und das ist der Zusammenhang mit dem Dicksein - aber nicht das Dicksein selbst.
    Genausogut kann Veranlagung eine Rolle spielen.


    Das heißt, wenn Du versucht habe solltest, nach der ersten Kolik weitere Koliken durch Diäten (die alleine zum Abnehmen gedacht waren) zu verhindern ... tja ... ein Schuß in den Ofen.


    Sollten Dich Ärtze dahingehend bestärkt haben anstatt Dich ordentlich zu untersuchen: wechsle die Praxis und besprich das weitere Vorgehen mit einem Arzt, der Dich nicht mit dummen Sprüchen abbügelt.


    Wie eine OP so abläuft, können Dir aber sicherlich ein paar Leute hier erzählen ;)

  • Also meine Gallenblase kam 2006 raus und zwar auch laparoskopisch. 4 kleine Einstiche, einer davon durch den Nabel ;)
    Mein damaliges Gewicht betrug ca 145kg.
    Op am Aufnahmetag (Montag) - Entlassung je nach Krankenhaus nach 3-5Tagen.


    Ich hatte keinerlei Probleme, tut zwar noch eine gewisse Zeit weh, aber ich hab danach mit meiner Schwester gleich mein verschmiertes Bett bezogen (rote Jod-Desinfektion) und war langsam im Park spazieren. Bin hart im Nehmen :evil::evil::evil:


    Was die Schmerzmedikamente angeht, habe ich Novalgin bekommen. Am besten gleich die Tagesdosis ans Bett geben lassen und dann je nach Bedarf was nehmen. So braucht man nicht auf die Schwester warten (die eh schon überlastet ist ;)).
    Meine Wunden wurden geklebt, also keine Nähte, alles gut abgeheilt.


    Das Einzige "Nervige" war am Abend nach der OP noch mehrmaliges galliges Erbrechen - am nächsten Tag war aber damit Ruhe.


    Meine Gallen-OP war allerdings nicht durch Steine bedingt, sondern durch Verwachsungen, die ich durch andere OPs bedingt im Bauchraum habe. Trotzdem kam es da zu Koliken, eben durch die Verengung - am Anfang nur kleine, die nach einer Weile wieder verschwanden.


    Bis ich dann nach 5Stunden mörderischen Schmerzen eines Abends doch in die Notaufnahme ging. Mein Blutdruck war so im Keller, dass man sage und schreibe 12Versuche zum Legen der Nadel benötigte.
    Habe dann krampflösende Medikamente (Buscopan) und noch was Kreislaufstabiliserendes (HAES und noch ein paar andere Sachen) bekommen - dann lief die Diagnostik an. Das kann natürlich nachts schon Stunden dauern ...


    Letztendlich konnte ich im Morgengrauen wieder nach Hause (keine Enzündungsparameter erhöht) habe aber nach dem Ausschlafen gleich den OP-Termin vereinbart (war dann ca. 4 Wochen später).


    Eine gute Entscheidung, habe keinerlei Probleme mehr :D


    Würde es an Deiner Stelle erstmal abklären lassen, ob es sich wirklich um Steine handelt. Tendenziell sind die aber behandlungsbedürftig, da im Schlimmsten Fall die Steine nicht nur die Gallenblase blockieren können, sondern viel problematischer auch einen Verschluss der Ausgangsgänge der Bauchspeicheldrüse verursachen. Da existieren
    aber auch verschiedene Behandlungsmethoden je nach Schweregrad und diesen "Stein" würde ich immer analysieren lassen. Es gibt nämlich mehr als genug verschiedene Stoffe, aus denen der sein kann.
    Vielleicht lohnt sich dann auch nur die Entfernung der Steine - muss ja nicht immer der berüchtigte "Cholesterin"-Stein sein ;)


    Es wird meist im beschwerdefreien Intervall operiert, da es dem Patient dann gut geht und die OP natürlich besser weggesteckt wird- wenn erstmal eine Entzündung vorliegt oder eben der besagte Verschluss vor der Bauchspeicheldrüse, dann ist eine Not-OP angesagt. Die ist natürlich für den Körper eine höhere Belastung ...


    So, jetzt hast Du mal meine Senf dazu gelesen ;)
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall Gute Besserung, Koliken sind schon echt was fieses :o

  • Stimmt, ich bin erst dick geworden, als meine Galle draußen war (halte ich aber für mehr oder weniger Zufall). Ich war auch erst 13, aber meine Oma, Mutter, Tante, Cousine und Onkel hatten ebenfalls Gallenprobleme und mein Opa und Uropa sind sogar an Gallenblasenkrebs verstorben. Bei mir lags also nicht am Dicksein.


    Zur OP: wurde minimalinvasiv gemacht, am Schlimmsten fand ich die anschließend gelegte Drainage. Wenn ich mich recht erinnere, tats ne Woche weh und dann war es ganz in Ordnung, ich hab mich dann noch ein paar Wochen geschont (als 13-jährige geht das ja noch ;)) und jetzt merke ich fast nichts mehr davon, außer gelegentlich mal Schmerzen an der Stelle, wenn ich zu fettig esse.

  • Jahaaa, ich musste meine Gallenblase entfernen lassen nachdem ich in 8 Monaten mehr als 10 Kilo abgenommen hab. Der drastische Entzug von Fett führt dazu, dass die normale Menge an Gallensaft plötzlich nicht gebraucht wird und dann kristalliert. Das hat mir eine handvoll kleine schnellentstandene Gallensteine erbracht.


    Die OP verlief normal. Das einzige schmerzhafte war die Umlagerung von der OP-Liege auf ein Patientenbett. Da war die Schwester ziemlich herzlos, als ich vor Schmerzen geweint hab, weil an meinen frischen Wunden gezogen wurde. Gut, das kommt eben auf das Personal an.


    Die Heilung war aber ohne große Komplikationen, nur die Wunde am Bauchnabel hat sich ein klitzekleinesbissen entzündet. Da muss man drauf achten, dass die trocken bleiben.
    Nur und das ist das wichtigste, muss man damit rechnen, dass die Verdauung sich nach der OP erstmal wieder einstellen muss. Ich hatte etwa 3 Monate lange sehr oft Durchfall. Man muss nur für einige Zeit Lebensmittel meiden, die die Produktion von Gallensaft anregen, wie zum Beispiel Kaffee. Wobei, anscheinend verschiedenen Menschen auch auf verschiedenes so reagieren.

  • Ich habe mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Mir ist vollkommen klar, dass auch dünne Menschen Probleme mit der Galle haben, ich kenne einige.
    Ich bin aber eben nicht dünn und mache mir halt Gedanken wie ich mit meinem Gewicht so eine OP wegstecke. Ob man eben minimalinvasiv operieren kann.

    Dass ich Steine habe wurde mir vor 5 Jahren nach der ersten Kolik bestätigt. Damals nicht viele und auch nicht groß. Inzwischen kann das natürlich anders aussehen. Das gilt es zu klären.
    Von Diät hat niemand gesprochen. Ich sollte halt nur immer daran denken dass zu viel Fett eine Kolik auslösen kann und ggefs Buscopan in der Nähe haben. Also recht entspannt und sehr nett mir gegenüber. Gewicht war in dem Zusammenhang auch kein Thema.

    Ist es heutzutage auch noch üblich eine Drainage zu bekommen? Oder sowas fieses wie eine Magensonde? Wie lange nach der OP darf man nicht essen und vor allem trinken?

  • Ich weiß nicht, ob es noch üblich ist, bei mir ist das nun 10 Jahre her (huch, wann sind die denn vergangen...). Ich glaube ich durfte gleich wieder trinken und auch bald wieder essen, was ich allerdings so lange nicht getan habe, bis ich aufstehen durfte (dass das kontraproduktiv ist, weiß ich nun auch, aber mit 13 ist man jung und doof...)

  • Das gilt es zu klären.


    Na dann aber hophop. 5 Jahre lang keine weitere Kontrolle trotz regelmäßig wiederkehrender Beschwerden? :eek:
    Das hört sich jetzt aber doch sehr danach an, als hättest Du vielleicht doch ein klein wenig zu sehr nur ans Dicksein und ans Fett "gedacht", anstatt weitere entspannte Gespräche zu suchen :cool:


    Bevor nicht ablsolut Klarheit besteht, was da rumort, werden Dir keine Berichte zu OPs helfen, von denen nicht einmal klar ist, ob sie bei Dir überhaupt durchgeführt werden.
    Und zwar nicht, weil Du zu dick dafür bist, sondern weil es vielleicht der falsche Weg wäre.


    Was ist eigentlich aus der "zertrümmern"-Methode geworden? Oder macht man das heutzutage nicht mehr?

  • Weder Drainage noch Magensonde sind üblich, da wirklich nur kleine Wunden entstehen und das Wundsekret vom Körper resorbiert wird.
    Trinken durfte ich noch am gleichen Tag - hab, nachdem ich auf Station gekommen bin, erstmal fast nen Liter Tee gekippt, obwohl Du ja Infusionen en masse laufen hast ... Essen war erst am nächsten Morgen - hat mich aber nicht gestört ...


    Ich kam um 8Uhr auf die Station, dann noch Aufnahmegespräch und Einzug ins Zimmer - alle anderen Sachen hatte ich schon vorher machen lassen (EKG, OP-Aufklärung, Blutbild, Rasur). Dann hab ich trotzdem nochmal geduscht vor der OP (ist aber kein Muss nur ich bin da pingelig) und dann gewartet. Irgendwann kamen die Pfleger dann mit ner Thrombosespritze (hab ich dezent in die Matratze gedrückt, ich HASSE Spritzen an/in mir), der LMAA-Pille (auch die hab ich dankend abgelehnt) und dann rein in die sexy OP-Strümpfe und ab ging die Luzi :D
    Bei Anästhesisten war ich zur Narkoseeinleitung um 12.15Uhr - hab noch schnell auf die Uhr geschaut vorm OP und n bisschen geschnackt bevor ich schlafen gelegt wurde.
    Auf Station war ich wieder gegen 15Uhr ... geht also ziemlich flott ...


    TROTZDEM :


    Erstmal ab zum Doc und abklären lassen, woher die Koliken kommen. Manche haben die nämlich auch nicht von Steinen (so wie ich durch Verwachsungen) sondern nur "Sand" - den kann man auch anders loswerden als durch eine OP.
    Trotzdem musst Du zum Doc, der Ultraschall ist ja so schlimm auch nicht - vielleicht unangenehm durch den Druck des Schallkopfes, aber da gibts wirklich Schlimmeres. Definitv besser, als mit einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Blaulicht zum OP gekarrt zu werden :rolleyes:


    Was ist eigentlich aus der "zertrümmern"-Methode geworden? Oder macht man das heutzutage nicht mehr?


    Nennt sich ESWL und wird gemacht, allerdings nicht bei großen bzw mehreren Steinen. Wenns nur einer ist, würd ichs auch erstmal so probeiren, aber wenn schon mehrere Steine da sind, dann kommen die auch meist wieder und die Steine müssen trotz Stoßwellen auch raus, d.h. der Abgang der kleinen Steinchen ist auch mit Koliken verbunden, die wiederum auch Komplikationen machen können.

  • Nun, ich bin mir sicher, dass du dich medizinischen Bereich besser auskennst als ich. Aber ist es nicht etwas fahrlässig die Spritze zu verschmähen?


    Öhm, ich sag mal nö ;)
    Ich habe das so für mich entschieden, da ich denke, das Risiko einschätzen zu können - Das muss aber jeder mit sich ausmachen ;)


    Warum ich keine wollte :
    *mechanische Thromboseprophylaxe durch ATS-Strümpfe
    *Operationszeit/Liegezeit von < 2Stunden (damit meine ich Narkosezeit, wo sich wirklich nüscht bewegt)
    *intra/postoperative Gabe von mind. 3L Infusionslösung am OP-Tag


    Das noch mit meinem guten Allgemeinzustand (tolles Wort), meinem doch recht jungen Alter sowie jedwede Abwesenheit von Erkrankungen haben mich das Ding in die Matratze schicken lassen.
    Bin danach ja auch wieder pflichtschuldigst aufgestanden und durch den Park gewetzt. Klassischer Fluchtreflex :D

  • Na dann aber hophop. 5 Jahre lang keine weitere Kontrolle trotz regelmäßig wiederkehrender Beschwerden? :eek:
    Das hört sich jetzt aber doch sehr danach an, als hättest Du vielleicht doch ein klein wenig zu sehr nur ans Dicksein und ans Fett "gedacht", anstatt weitere entspannte Gespräche zu suchen :cool:


    Öhm, ehrlich gesagt habe ich gar nicht gedacht. Klar im Moment der Kolik nichts anderes aber am Tag danach habe ich wieder an anderes gedacht.

    Zitat

    Bevor nicht ablsolut Klarheit besteht, was da rumort, werden Dir keine Berichte zu OPs helfen, von denen nicht einmal klar ist, ob sie bei Dir überhaupt durchgeführt werden.
    Und zwar nicht, weil Du zu dick dafür bist, sondern weil es vielleicht der falsche Weg wäre.


    Der Internist fand damals im US Steine, deshalb gehe ich davon aus dass die noch da sind oder schon neue wie auch immer.
    Aber ich werde noch diese Woche zu meinem Doc gehen und nochmal schauen lassen.

    Zitat

    Was ist eigentlich aus der "zertrümmern"-Methode geworden? Oder macht man das heutzutage nicht mehr?



    ESWL wird kaum noch gemacht weil die Rezidivrate viel zu hoch ist.

  • Schokosahne, danke für deinen Bericht. Freue mich zu lesen dass Magensonde oder Redon nicht mehr "in" sind. Sofort wieder trinken ist auch fein, essen ist nicht so wichtig.

    Die Heparinspritze werde ich brav nehmen, eine Thrombose im Leben reicht mir. Außerdem habe ich vom letzten KS eine Stelle die kein Gefühl mehr hat, da passt sowas prima rein. Nachdem ich in einer Schwangerschaft 20 wochen lang gespritzt habe haut mich das nicht mehr um. Ich bin nach dem KS innerhalb von 6 Stunden wieder auf den Füßen gewesen und rumgelaufen, dann geht das sicher nach so einer OP noch schneller.

  • Wie lange dauert es bis man das Gas nicht mehr spürt? Und wie fühlt sich das an? schmerz? Druck?


    Bei mir waren es nen paar Tage. Fühlte sich an wie ein heftiger Druck bis hin zu Schmerzen, sowas wie extremst heftige Blähungen. Man wird halt "aufgepumpt" wie so ein Luftballon, damit die bei der Schlüssellochtechnik trotzdem gut an alles rankommen.


    Und nochmal abschließend:
    Ich kann essen und trinken was ich will, nur nach extrem fettigen Sachen oder Käse brauche ich ab und an einen Verdauungsschnaps. ;)

  • Danke, habe mir alles durchgelesen. Eine Frage hat sich dabei gestellt: Wie lange dauert es bis man das Gas nicht mehr spürt? Und wie fühlt sich das an? schmerz? Druck?


    Beides ;)
    Schmerzen hast Du sowieso nach der OP und das Gas bläht Dir ja die Bauchdecke hoch, damit die Sicht intraoperativ besser ist. Hast also nen schönen Blähbauch - und wie der sich anfühlt, weiß man im Allgemeinen. Wird aber alles mit der zeit resorbiert und hängt natürlich auch davon ab, wie "gut" es der Arzt mit Dir gemeint hat. Zudem geht das bei jedem Patienten in unterschiedlicher Zeit. Ich hatte am zweiten Post Op Tag wieder normale Verhältnisse :rolleyes:


    @ Thrombose : Ich schrieb ja, dass das jeder mit sich ausmachen muss. Wenn Risikofaktoren gegeben sind, wie z.B. eine bereits vorangegangene Thrombose wär mir der Pieks auch wurscht - Leben geht vor ;) In meinem Fall war die aber absolut notwendig. Ändert sich an der Konstellation bei mir was, und da reicht schon ein kleiner Schubser in die falsche Richtung, würd ich das auch nicht mehr machen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!