Ich weiß nicht, ob der Thread hier richtig ist oder eher im Gesundheits-Teil, also bitte verschieben falls das die falsche Stelle ist. Trifft irgendwie beides so ein bissle zu.
Also, ich bräuchte mal dringend Euren Rat, bin nämlich manchmal etwas hilflos bzw. weiß nicht so genau, wie ich reagieren soll/was ich tun kann.
Einer meiner besten Freunde leidet unter Depressionen. Vor ca. 1 1/2 Jahren (vorher wusste das keiner so richtig) hatte er nen Zusammenbruch und war dann an dem Punkt, an dem er entweder bereit war, sich umzubringen, oder Hilfe zu suchen. Gott sei Dank hat er sich für letzteres entschieden. Mittlerweile hat er eine Therapie hinter sich und nimmt seither Antidepressiva, was auch immer wieder vom Arzt kontrolliert und ggf. neu eingestellt wird. Es geht im eigentlich mittlerweile auch ziemlich gut damit.
Nun ist es so, dass er auch übergewichtig ist und damit ist er sehr sehr unzufrieden. Er und ich sind uns da sehr ähnlich in dem Punkt, wir fühlen uns eigentlich schlecht damit, haben ein sehr niedriges Selbstbewusstsein und machen uns ständig Gedanken darüber, was die anderen denken. Aber trotzdem kriegen wir es irgendwie nicht auf die Reihe, etwas an dieser Situation zu ändern.
Neulich war es nun so, dass er dringend eine neue Hose gebraucht hat und dabei festgestellt hat, dass er kaum was findet, was ihm passt. Das hat ihn dann natürlich sehr runtergezogen und er meinte zu mir, dass er glaubt, dass diese ganze Gewichtssache längerfristig ein wirkliches Problem darstellen könnte, also jetzt im Bezug auf seinen Gesundheitszustand/die Depression. Und dass er es selbst so furchtbar findet, dass er so wenig Willenskraft hat was Essen etc. betrifft.
Mein Problem ist, dass ich nicht so ganz weiß, wie ich damit umgehen soll. Denn es ist ja was anderes, ob jemand mal schlecht drauf ist und man ihn versucht, aufzuheitern, oder ob da eben eine Depression im Hintergrund ist. Ich sage ihm natürlich, dass es letztendlich total egal ist, wie viel er wiegt, dass er immer mein Freund sein wird, ganz egal, ob er nun dick oder dünn ist und dass Menschen, die ihn nach seinem Äußeren beurteilen, sowieso nur Menschen sind, die er in seinem Leben nicht braucht. Und auch, dass er gut aussieht, trotz der paar Kilos zu viel.
Er wollte dann auch einen Diätplan aufstellen und das ist ja alles gut, denn wenn es ihn wirklich so sehr belastet, dann wäre es ja in Ordnung, wenn er in der Hinsicht was unternimmt...aber ich hab eben auch Angst, dass es ihn noch mehr runterzieht, falls er scheitern sollte. Nicht, dass ich es ihm nicht zutraue, aber die Möglichkeit besteht natürlich.
Außerdem komme ich mir immer so ein bisschen vor, als würde ich Wasser predigen und Wein trinken, wenn ich ihm z.B. sage, er soll nichts auf andere Leute etc. geben - denn ich mache ja genau das gleiche und mach mir Gedanken und fühle mich unwohl. Auch wenn das ja wie gesagt mit einer Depression nicht zu vergleichen ist.
Habt ihr ein paar Tipps, wie ich mit der ganzen Sache umgehen soll? Ich habe wirklich Angst, dass das Ganze vielleicht seine z.Zt. eigentlich positive Stimmung wieder ein wenig ins Wanken bringen könnte. Ich hab mich in letzer Zeit viel über Depression schlau gemacht und mir ist auch klar, dass das normalerweise nicht aus einem bestimmten 'Grund' (wie z.B. 'Ich habe meine Job verloren, deswegen bin ich depressiv geworden') passiert, sondern dass da viel mehr, auch biologisch, dahinter steckt. Aber er sagt ja selber, dass er sein Gewichtsproblem da als kritisch ansieht was seine Zufriedenheit und seinen Zustand betrifft.
Ich danke Euch schon mal ganz herzlich für Eure Hilfe!