Autoritäre vs. Anti-Autoritäre Erziehung

  • Ist wohl Modeerscheinung das die Kinder kein Benehmen mehr haben. Kommt wegend er liberalen neuen Erziehungsmethoden.


    Dass die kinder kein benehmen mehr haben, ist genau so fragwürdig wie dass die kinder immer dicker werden...


    Liberale erziehungmethoden beinhalten respektvollen umgang mit kindern und sind keinesfalls das, was fälschlicherweise als antiautoritäre erziehung bezeichnet wird. Ein kind, das selber respekt erfährt, wird auch mit anderen menschen respektvoll umgehen. Was wir heute erleben ist eben oft gar keine erziehung, also eine wie auch immer geartete beschäftigung und gezielte lenkung von kindern, sondern eine form von verwahrlosung, die die sozialisation der betroffenen kinder scheitern lässt und diese kinder sind es dann, die z. b. andere anpöbeln.

  • Godot: Ja sorry. meinte antiautoritäre Erziehung. Kam nur nimmer aufs Wort. Ist nur das die meisten Kinder mehr gar keinen Respekt/Dankbarkeit vor Ihren Eltern haben, da sie entweder vernachlässigt werden und/oder das Benehmen von Zuhause schon so mitkriegen.

    Und das über Dicke gelästert wird ist ja nix neues. Gibt auch gruppen über die min. genau so viel gelästert wird. Wie gesagt alle Randgruppen bzw nicht genormten. Geht ma in Schwulen(prinzipiell gemobbt-erzeugen sogar hass bei einigen) /Magersüchtigen(erzeugen Wut/Unverständnis*muss eingestehen bei mir auch*) / Punker-Emokult-Übertatowirte (Direkt als Assi gebrandmarkt) /Zocker(haben kein Leben!!) /Bodybuilding(Alles Proleten die Steroide spritzen) / Dicke (sind dann halt unattraktiv und sollten sich normen und abnehmen!) findet man überall des gleiche.

    Wie gesagt ignorieren oder Abnehmen. Ändern kann man die eh nicht.

  • Godot: Ja sorry. meinte antiautoritäre Erziehung.


    Wie ich schon sagte, ein meistens falsch gebrauchter begriff, da antiautoritär eigentlich nur gewaltfrei bedeutet, was ja nichts schlechtes ist.


    Zitat

    ... /Magersüchtigen(erzeugen Wut/Unverständnis*muss eingestehen bei mir auch*) ...

    Wieso?

  • Autoritäre Erziehung ist nicht zwingend Gewalt beinhaltende Erziehung. Autoritär heißt einfach, dass die Eltern die Position mit dem meisten Einfluss auf das Familiengeschehen haben, dass sie die machtvollste Position und damit "das letzte Wort" in allen Belangen haben, sie setzen für alles eine Grenze.
    Antiautoritär bedeutet genau das Gegenteil, es wird angestrebt, dass keiner oder vllt die Kinder den größten Einfluß auf das Geschehen hat. Alle beeinflussen das Geschehen gleichermaßen, niemand hat "das letzte Wort". Folglich gibt es auch keine Grenzen für die Kinder, wie die autoritären Eltern sie setzen.
    Zwischen diesen beiden absoluten gibt es dann noch die Abstufungen, die man "liberale" oder auch "konsequente" Erziehung oder was auch immer nennen mag.
    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Zitat von Hamster D

    Folglich gibt es auch keine Grenzen für die Kinder, wie die autoritären Eltern sie setzen.


    Grenzen gibt es natürlich, ihre einhaltung wird nur mit anderen mitteln durchgesetzt.


    Zitat

    Erziehung richtet sich nicht gegen Autorität, sondern nur gegen die unnötige Unterdrückung der Selbstentfaltung des Kindes, also gegen autoritäre Personen und Systeme.

    Wikipedia


    Die betonung muss hier wohl auf unnötig liegen. Wenn z. b. ein kind sich zielsicher der heißen herdplatte nähert, und sich auch durch warnungen nicht abhalten lässt, muss selbstverständlich auch mal ein autoritäres mittel den zweck heiligen.


    Zur anschauung: Wenn ein kind nervt, entspricht es der autoritären erziehung, dass ich das kind möglichst schnell ruhigstelle, mit schimpfen, drohungen oder auch körperlicher gewalt. Der antiautoritäre erziehungsstil lässt natürliche strafen folgen, z. b. indem ich dem kind klar mache, dass ich später weniger zeit für es habe, wenn es mich jetzt nicht in ruhe lässt. Konsequent sein muss ich hier allerdings auch. Das ist anstrengender, schon weil man den idividuellen entwicklungsstand des kindes berücksichtigen muss, vor der glotze parken ist bequemer. Und wenn das nicht hilft, greift man eben wieder zu autoritären methoden wie anschnauzen oder auch prügeln.

  • Schlau-schlau-schlau.
    Und wie siehts bei den Damen und Herren in der praktischen Erziehung aus? :rolleyes:


    Das frage ich mich dann auch immer.


    Ständig wird auf theoretischen Konzepten herum geritten und Leute versuchen krampfhaft in jeder Situation zu analysieren, welche Handlungsweise gem. dem für sich gewählten Erziehungskonzept die richtige ist - mal überspitzt formuliert: Anstatt intuitiv zu handeln muss das Kind bitte erst einmal still halten, bis der / die Erziehende duch Nachschlagen in einem Erziehungsratgeber die adäquate Reaktion auf das kindliche Verhalten ermittelt hat und anwendet.


    Das zur aktuellen Diskussion und da wir mittlerweile ziemlich weit weg sind vom ursprünglichen Thema, verschiebe ich mal den ganzen Diskussionsteil über Erziehung im Allgemeinen in einen eigenen Thread...

  • Zur anschauung: Wenn ein kind nervt, entspricht es der autoritären erziehung, dass ich das kind möglichst schnell ruhigstelle, mit schimpfen, drohungen oder auch körperlicher gewalt.


    Ich finde, das stellst du zu negativ dar. Auch ein autoritärer Stil kann komplett ohne Gewalt auskommen.

    Der antiautoritäre erziehungsstil lässt natürliche strafen folgen, z. b. indem ich dem kind klar mache, dass ich später weniger zeit für es habe, wenn es mich jetzt nicht in ruhe lässt.


    Das passt relativ gut zur antiautoritären Erziehung wie ich finde... solang nun keine reale Strafe folgt. Schließlich gibt es (so seh ich das) in der antiautoritären Erziehung keine Strafen, man diskutiert mit dem Kind zusammen eher dessen Verhalten und versucht auf diese Weise eine Erkenntnis beim Kind zu erreichen, dass anderes Verhalten besser ist als sein jetziges. Da es aber bei dieser Diskussion bleibt setzt man dem Kind auch keine realen Grenzen.

    Konsequent sein muss ich hier allerdings auch. Das ist anstrengender, schon weil man den idividuellen entwicklungsstand des kindes berücksichtigen muss, vor der glotze parken ist bequemer. Und wenn das nicht hilft, greift man eben wieder zu autoritären methoden wie anschnauzen oder auch prügeln.


    Ich denke mal, dass man immer versuchen sollte, konsequent zu sein. Das ist aber nie einfach zu bewerkstelligen. Ja, in der Tat ist ignorieren der Bedürfnisse des Kindes ("vor der Glotze parken") wohl vorübergehend das "Einfachste". Dass du allerdings anschnauzen oder prügeln mit autoritär gleichsetzt ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Man kann gewaltfrei autoritär erziehen. Es ist nur auch hier wieder vorübergehend "einfacher", seinen eigenen Launen zu folgen wie beim "vor der Glotze parken". Eine gute autoritäre Erziehung kommt denke ich ohne Schläge aus.

    Davon ab: ich werde meine Kinder weder autoritär noch antiautoritär erziehen, sondern lieber einen gesunden Mittelweg wählen... ;)

    Gruß
    Dani

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  • Menschenverstand, schlicht und einfach ein gesunder Menschenverstand ist die beste Methode.

    Ich bevorzuge den demokratischen Stil in allen Lebenslagen, aber manchmal muss man auch richtig autoritär sein als Mutter, oder eben auch mal die Fünf gerade sein lassen.
    Die Mischung machts.

  • Zitat von HamsterD

    Es ist nur auch hier wieder vorübergehend "einfacher", seinen eigenen Launen zu folgen wie beim "vor der Glotze parken".


    Ja klar kann man kinder auf verschiedene arten verkorksen. Ich glaube übrigens, inhaltlich sind wir gar nicht mal so weit voneinander entfernt, nur über die begriffe können wir uns nicht einigen. ;)


    Der augangspunkt für meinen exkurs (mea culpa) war die behauptung, dass an verhaltensauffälligkeiten von kindern und jugendlichen nur die liberale bzw. antiautoritäre erziehung verantwortlich sei. Und das kann ich wirklich nicht mehr höhren bzw. lesen... :rolleyes:


    Zu der frage nach meinem persönlichen erziehungsstil anworte ich mal kurz und knapp: so antiautoritär wie möglich, so autoritär wie nötig. Habe ich zumindest versucht.


    Zitat von funkyness

    Ständig wird auf theoretischen Konzepten herum geritten und Leute versuchen krampfhaft in jeder Situation zu analysieren, welche Handlungsweise gem. dem für sich gewählten Erziehungskonzept die richtige ist - mal überspitzt formuliert: Anstatt intuitiv zu handeln muss das Kind bitte erst einmal still halten, bis der / die Erziehende duch Nachschlagen in einem Erziehungsratgeber die adäquate Reaktion auf das kindliche Verhalten ermittelt hat und anwendet.


    Naja, grundsätzlich ist es nicht verkehrt sich auch über erziehung ein paar grundsätzliche gedanken zu machen. Aber immer da, wo man es mit menschen und nicht mit programmierbaren maschinen zu tun hat, ist die theorie nicht immer eins zu eins umsetzbar und oft genug muss einfach intuitiv und spontan gehandelt werden, keine frage.

  • Als ich die Überschriftlas musste ich sponatn eine Begegnung im Supermarkt denken...


    Ein Kind schon den Kinderwagen ständig in die Hacken des hinter mir in der Schlange stehenden Mannes. Er beschwerte sich, das Kind macht weiter, er beschwert sich bei der Mutter. "Ich erziehe mein Kind Antiautoritär, es soll seine Grenzen selbst austesten". Ich dachte an der Stelle, wenn mir jemand das gesagt hätte, ich wäre explodiert. So beobachtete ich das Geschehen weiter und war erstaunt als der Mann die gute Frau bat, dann bitte mit dem Kind vor zu gehen, er verzichtet gerne auf diese Grenzerfahrung. Ich hab schon meine Hacken bedauert...Naja, was dann kam...Könnte mich heute noch krank lachen. Der Mann fuhr dann die ganze Zeit der Frau mit den Wagen in die Hacken und meinte trocken "naja, ich teste dann auch mal meine Grenzen". Da viel ich fast um vor lachen, der Rest des Supermarktes feixte sich auch eins...

  • Aber es ist toll, wenn mans dann mal Life miterleben kann ^^


    genau wie die damals kleine meiner Freundin, die bei den Großeltern die Glasvitrine zerlegen "durfte". Als die Rechnung für die Reperatur kam war auch da die Antiautoritäre Erziehung vorbei ^^

  • Menschenverstand, schlicht und einfach ein gesunder Menschenverstand ist die beste Methode.

    Ich bevorzuge den demokratischen Stil in allen Lebenslagen, aber manchmal muss man auch richtig autoritär sein als Mutter, oder eben auch mal die Fünf gerade sein lassen.
    Die Mischung machts.


    Besser hätte man es nicht formulieren können...

    Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung. (Kurt Tucholsky)

  • Diese Geschichte ist schon mindestens so alt, wie der Begriff "antiautoritäre Erziehung"... :rolleyes:


    ... und wird durch ständiges wiederholen auch nicht glaubwürdiger, so wie diese ewig gleichen bundeswehrgeschichtchen, die jeder garantiert selbst erlebt hat, egal wann und wo er stationiert war. :rolleyes:


    Edit:

    Zitat von Godot

    Und das kann ich wirklich nicht mehr höhren bzw. lesen...


    Autsch, bildung stöhrt nur! Hören natürlich h-ö-r-e-n. Ohne h, verflucht! Aber vielleicht bedeutet lebenslanges leben auch, dass man manches erst auf dem totenbett rafft. :rolleyes:

  • h[/I]rt nur! Hören natürlich h-ö-r-e-n. Ohne h, verflucht! Aber vielleicht bedeutet lebenslanges leben auch, dass man manches erst auf dem totenbett rafft. :rolleyes:



    Es könnte natürlich sein, dass das die Bedeutung des Lebens ist... bisher hab ich das nur im Zusammenhang mit dem lebenslangen Lernen gehört ;) (nichts für ungut, das reizte eben...)

    Gruß
    Dani

    Dress for the body you have RIGHT now. There is nothing wrong with you right now, and there is sure as heck no reason to wait to look good. Get up, get dressed and face the world and then do it again tomorrow. (Malia Anderson)

  • Ich finde auch das gesunde Mittelmaß ist die beste Erziehung.
    Vor Jahren habe ich mal in einem Jugendhaus gearbeitet und gesehen was autoritäre Erziehung anrichten kann.
    Daheim vernachlässigt, rumgeschubst, angeschrieen und geschlagen, waren diese Jugendlichen fast nicht zu bändigen. Dem Druck daheim entkommen haben sie sich erst mal richtig ausgetobt, und das daheim Erlernte an jüngeren ausprobiert. Da war der Umgangston von zuhause ganz genau zu hören.
    Autoritäre Erziehung daheim, möglicherweise mit Schlägen, macht die Kids richtig kaputt. Da braucht sich keiner zu wundern, dass sie auch keinen Respekt vor anderen Menschen haben.
    Mit antiautoritärer Erziehung habe ich allerdings keine Erfahrungen gemacht, eher mit übermässig verwöhnten und aus Gleichgültigkeit vernachlässigten Kindern.

  • also ich hab schon erfahrungen mit antiautoritärer erziehung (in meiner verwandtschaft) und ich muss sagen, das ergebnis ist genauso haarsträubend, wie bei autoritär erzogenen kindern: beide kinder sind total auf ihre mutter fixiert, die den beiden überhaupt keine grenzen aufzeigt. so kommt es schon mal vor, dass die mutter von ihren kindern morgens auf dem schulweg geschlagen, getreten und wirklich wüst beschimpft wird, wenn sie ihre kinder statt, wie gewünscht zur oma, halt zum schulbus bringt. ihre einzige reaktion ist dann bitte XY lass das und YX das hat jetzt aber wirklich weh getan.
    ich bin, wie viele meiner vorredner-innen für ein gesundes mittelmass, das genügend raum für flexible und auch individuelle entscheidungen in der erziehung zulässt.

    lg daniela

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