Neues von Udo Pollmer / lesenswert

  • Zitat von Astrid84

    Er beschreibt aber erklärt nicht.

    Es wäre schön, wenn andere es ihm gleichtun und es bei der Beschreibung belassen würde, so lange es noch keine schlüssigen Erklärungen gibt.

    Zitat von Astrid84

    Adipositas ist starkes Übergewicht (ab einem bestimmten BMI).

    Stimmt, ab einem BMI von 30, ist so definiert, wenn auch ohne handfeste Begründung.

    Zitat von Astrid84

    Das kann sicherlich durch irgendwelche Krankheiten verursacht wird, aber auch ganz banal durch durch übermäßige Kalorienzufuhr.

    Das ist der Punkt: Wieso führen sich einige Menschen zuviel Energie zu? Ohne auf einzelnen Worten rumhacken zu wollen, aber das ist ganz und gar nicht banal. Da versagen aus irgendeinem Grund wesentliche Kontroll- und Rückkopplungsmechanismen, deren Funktionsweise uns nicht vollständig bekannt ist.

    Zitat von Astrid84

    Wieso steigt denn die Anzahl an Übergewichtigen? Weil die Organerkrankungen zunehmen? Leiden plötzlich so viele unter Eßstörungen? Oder mutiert unser Genom?! Nein, aber unsere Lebensart hat sich geändert (Ernährung, sitzende Tätigkeiten, Freizeitgestaltung, ...).

    Naja, Organerkrankungen nehmen zwar m.W. nicht zu, wohl aber Allergien und Autoimmunerkrankungen - da sind Auswirkungen auf das Gewicht häufig. Einige Wissenschaftler machen für den Anstieg die Verbreitung fettreduzierter Kost verantwortlich, andere - wie Pollmer - Diäten bzw. kontrolliertes Essen an sich. Insofern leiden tatsächlich immer mehr Menschen unter Essstörungen (ist wie auch Adipositas eine Frage der Definition). Und richtig, auch unsere Lebensart hat sich geändert: aber eben nicht nur hinsichtlich Ernährung und Maß der Bewegung, sondern auch in Bezug auf die täglichen Anforderungen, den Stresspegel, Beziehungsgestaltung, Gefühle von Sicherheit/Unsicherheit etc.

    Zitat von Astrid84

    Adipositas durch Überernährung kann durch Reduktion der Kalorienzufuhr behandelt werden. Adipositas ist in diesem Fall auch ganz klar eine Krankheit und nicht ein Symptom.

    Wäre Adipositas eine durch Kalorienreduktion zu behandelnde Krankheit, dürfte es nach erfolgreicher Behandlung (= erfolgter Gewichtsreduktion) keinen Jojo-Effekt geben. Das ist aber nicht so. Wenn, dann ist die Überernährung die zu behandelnde Krankheit, mit Adipositas als Symptom. Da sind wir aber wieder bei der Frage, wieso kommt es überhaupt zur Überernährung? Und diese Frage muss geklärt, das Problem behandelt werden, sonst ist der Rückfall vorprogrammiert.

    Zitat von Astrid84

    Und natürlich kann Adipositas weitere Krankheiten auslösen (allen voran die leider unheilbare Arthrose).

    Arthrose wird durch hohe Beanspruchung leider nicht besser, das stimmt. Insofern ist ein vergleichsweise geringeres Gewicht bei bestehender Arthrose hilfreich und wird im Sinne der Prophylaxe empfohlen. Aber verursacht wird sie durch Knorpelschäden in Verbindung mit einer Immunreaktion, nicht durch Adipositas.

  • Moin Zusammen,
    erstmal @ Astrid: hast du folgenden Satz eigentlich verstanden?

    Zitat

    Ich sehe da keinen weil Diäten (Reduktionsdiäten!) nunmal "Vorschriften dazu wie man essen soll/darf" sind.


    Ich formuliere es mal um: Ich bin dafür das Niemand das Recht bekommt einem anderen Vor zu schreiben was dieser Essen soll/darf und was nicht.


    @ Rieke: Thema Arthrose

    Zitat

    Aber verursacht wird sie durch Knorpelschäden in Verbindung mit einer Immunreaktion, nicht durch Adipositas.

    Also das klingt für mich nach einem "kausalen" Zusammenhang ;)

    Zitat

    ...wohl aber Allergien und Autoimmunerkrankungen - da sind Auswirkungen auf das Gewicht häufig.


    Autoimunreaktionen - Allergien - Autoimmunerkrankungen = ein komplexer Themenkreis.


    @ All:
    Definition - wann besteht Adipositas? BMI =/>30 - dies ist eine willkürlich festgesetzter Wert.
    Adipositas - ohne erforschte Ursache (überessen = warum?, Cortisonbedingt gibt es ein Kürzel für, sonst leider keins - was ist mit den ganzen Anderen Ursachen?) ist für Mich keine Diagnose sondern Diskreminierung.


    nochmal @ Astrid: Wenn du hier mal etwas intensiver lesen würdest, wäre dir sicher schon aufgefallen das auch hier (wie in diversen Studien) es leider so ist, das viele Übergewichtige (auch Adipöse!) eher zu wenig bis viel zu wenig an Tageskalorien zu sich nehmen - wie erklärst du uns (ich gehör auch dazu!) das dann bitte???


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Ich erhielt auf diese "netten" Zeilen folgende Antwort:


    ..und kann es vielleicht auch sein, dass sie in ihrem Buch auch von Alternativen schreibt, mit denen das auch funktioniert? Und kann es eventuell auch sein, dass jeder Mensch frei entscheiden kann, ob er Nahrungsergänzungsmittelt nimmt oder nicht? Und kann es sein, dass Millionen von Menschen noch mehr Millionen Euro in irgendwelche Pillchen und Pülverchen investieren, die 20 kg Abnahme in 2 Wochen versprechen und danach noch 5 kg mehr wiegen und sich ein anderes teures Mittelchen suchen um diese wiederum wieder abzunehmen...oder jede Woche 11 Euro zahlen, um sich wiegen zu lassen und teure Schokoladenriegel mit Süßstoff erstehen...?


    ..lies mal das "Welleat"-Buch und dann frag noch mal!


    Und wenn jemand erfolgreich Geld verdient, mit Dingen, die Leute glücklicher und gesünder machen und die ihnen helfen...gönnst du es diesem jemanden dann nicht?


    Dies veranlasste mich, aus diesem Schwachsinn wie folgt auszusteigen:


    Ich habe gewußt, daß ich virtuelle Prügel bekomme. Wie kann man ja auch nur...?!?


    Ich werde nicht mehr stören, da ich mich hier ausklinke.


    Zum guten Schluß grüße ich alle, die verlernt haben, auf ihren Körper zu hören. Hier seid ihr bestens aufgehoben!


    Liebe Grüße
    Manfred

  • Zitat

    Und wenn jemand erfolgreich Geld verdient, mit Dingen, die Leute glücklicher und gesünder machen und die ihnen helfen...gönnst du es diesem jemanden dann nicht?


    Bis zu diesem Satz hörte sich das ja alles ganz "ordentlich" an.
    Wer sich kapput machen will, dem steht es frei dies zu tun, keine Frage :rolleyes:
    Aber: Es scheint für viele Leute offensichtlich eine feststehende Tatsache zu sein, DASS (und nicht OB) diese Mittel und Wege zur Glückseligkeit führen.


    Und in diesem Licht betrachtet, klingt die beschworene freie Wahl als das typische Mantra der Diätguru-Gilde: "Wer es nicht schafft, hat nur nicht doll genug gewollt oder nicht lange genug durchgehalten."


    Wenn es allein nach dem Umsatz von Diätmitteln ginge, hätte schon jeder Mensch auf der Erde mindestens 3 vollständig glückliche Leben gelebt haben müssen - inklusive Tod und Wiedergeburt, versteht sich.
    Komisch nur, daß viele Menschen nicht einmal eines erreichen.


    Es irritiert mich allerdings ein bißchen, wie gut Du das natürliche Trollverhalten verinnerlicht hast - bis hin zum beleidigten Abgang inklusive "Nachleger". Müssen wir uns Sorgen um Dich machen? :cool: :D

  • Hi Rieke,
    danke für deine sachliche Antwort. Das ist hier im Forum nicht selbstverständlich. So geht es in Julchens Posts immer auch darum, wie unglaublich dumm ich doch sein muss ...




    Zitat von Rieke

    Wäre Adipositas eine durch Kalorienreduktion zu behandelnde Krankheit, dürfte es nach erfolgreicher Behandlung (= erfolgter Gewichtsreduktion) keinen Jojo-Effekt geben.


    Das stimmt. Die Kalorienreduktion muss dann schon dauerhaft sein. Ich würde das aber auch anders formulieren: Adipositas kann u.a. durch ständig erhöhte Kalorienzufuhr verursacht werden. Die Behandlung ist dann das Einstellen der Kalorienzufuhr auf ein normales Niveau.


    Zitat von Rieke


    [...] Da sind wir aber wieder bei der Frage, wieso kommt es überhaupt zur Überernährung? Und diese Frage muss geklärt, das Problem behandelt werden, sonst ist der Rückfall vorprogrammiert.


    Nehmen wir mal an, Adipositas wird bei jemanden durch eine neurologische Störung -> ständiges Hungergefühl verursacht. Kein Mensch kann derzeit biochemisch erklären, wie das abläuft. Trotzdem ist imho Adipositas eine Krankheit. Es gibt leider so viele Krankheiten, deren Ursache auf biochemischer/molekularbiologischer Ebene nicht verstanden werden.


    Zitat von Rieke

    Arthrose wird durch hohe Beanspruchung leider nicht besser, das stimmt. Insofern ist ein vergleichsweise geringeres Gewicht bei bestehender Arthrose hilfreich und wird im Sinne der Prophylaxe empfohlen. Aber verursacht wird sie durch Knorpelschäden in Verbindung mit einer Immunreaktion, nicht durch Adipositas.


    Der Knorpelschaden kann durch Fehlbelastung entstehen. Wenn ein adipöser Mensch regelmäßig joggt, bekommt er fast sicher einen Knorpelschaden und einhergehend eine Arthrose (Gelenksveränderung). Das ist auch ohne Immunreaktion möglich.
    Weitere Beispiele für durch Adipositas verursachte Krankheiten sind Typ-II-Diabetes oder zuviel Cholesterin.
    Darum sollte man sich genau überlegen, ob man starkes Übergewicht einfach so hinnehmen sollte.


    In den Punkten die ich nicht geqouted habe stimme ich ich dir übrigens zu :)


    Astrid

  • Moin Astrid,
    also ich gelte als "Adipös" darf ich jetzt nicht Joggen ohne das ich einen "knorpelschaden" riskiere? *nur reine neugierde, joggen kann ich wegen Asthmas ja leider eh nicht :rolleyes: *


    Kalorienreduktion - tja sicher kann man auch mit unter 1200 Kal/Tag noch irgendwie dauerhaft überleben, gesund muss das ja nicht sein hauptsache "Schlank" - oder???


    Zitat

    Weitere Beispiele für durch Adipositas verursachte Krankheiten sind Typ-II-Diabetes oder zuviel Cholesterin.
    Darum sollte man sich genau überlegen, ob man starkes Übergewicht einfach so hinnehmen sollte.


    Also dazu möchte ich wieder einmal auf die neuesten Ergebnisse der Schlafforschung hinweisen, Schlafmangel kann für Adipositas & Diabetes II sogar für die Insulinresistenz verantwortlich sein....


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Zitat von Astrid84

    Weitere Beispiele für durch Adipositas verursachte Krankheiten sind Typ-II-Diabetes oder zuviel Cholesterin.
    Darum sollte man sich genau überlegen, ob man starkes Übergewicht einfach so hinnehmen sollte.



    was is das denn für eine armseelige aussage

  • Zitat von Astrid84

    Trotzdem ist imho Adipositas eine Krankheit.


    Weitere Beispiele für durch Adipositas verursachte Krankheiten sind Typ-II-Diabetes oder zuviel Cholesterin.
    Astrid

    Ich bin ja selbst erst seit erst seit zwei Tagen hier im Forum. Trotzdem nehme ich mir mal die Freiheit etwas zu deinen Aussagen zu schreiben.


    Das Gewicht eines Menschen alleine ist niemals eine Krankheit. Es kann lediglich bei extremen Untergewicht oder Übergewicht zu Erkrankungen führen.


    Zum Thema Diabetes TYP II und Übergewicht habe ich meinen Diabetologen gefragt. Er selbst, schlank und sportlich, meinte:
    Erstens gäbe es auch schlanke Typ II Diabetiker und zweitens wisse man heute, daß der Ausbruch des Diabetes TYP II durch eine genetische Disposition verursacht wird. Deswegen werde im Patientenanamnesebogen ja auch nach Diabetes in der Familie gefragt.


    Ich fragte ihn dann, ob ich nicht dringend abnehmen müsse. Antwort des Doktors: Nun, wenn sie abnehmen reagiert ihr Körper empfindlicher auf das Insulin. Das ist gut. Aber wichtiger ist die richtige Einstellung der Insulindosis. Ein übergewichtiger Diabetiker, der richtig eingestellt ist und einen relativ konstanten BLutzuckerspiegel hat, wird wesentlich seltener mit Folgeerkrankungen konfrontiert als ein Diabetiker der stark abgenommen hat und sich dadurch einen Schaukelzucker rangezüchtet hat. Wenn ich es könnte sei es in Odnung 1 kg im Monat abzunehmen. Auf keinen Fall mehr. Eine schnelle Gewichtreduktion sei eh nicht dauerhaft und hätte schon manch einem die Gallenblase gekostet.



    Und Astrid, wenn du hier schon missionieren willst, wie krank wir alle sind, dann müssen deine Aussagen schon Hand und Fuß haben. Cholesterin ist keine Krankheit, sondern ein lebensnotwendiger vom Körper selbst hergestellter Stoff. Und schreibe jetzt bloß nicht du meintest natürlich einen zu hohen Cholesterinspiegel. Lies "Mythos Cholesterin". Ich habs mal meiner Hausärztin gegeben, die dem Autor zustimmte und meinte in wissenschaftlichen medizinischen Fachzeitschriften sei man von der Verteufelung schon abgerückt. Aber es dauere eben, bis sich diese Erkenntnis durchsetzt.


    Ich glaube du bist so unglücklich über dein Gewicht, daß du der Verteufelung der Dicken zustimmst. Schade eigentlich. Schau dir schlaueres als Stefan Frädrich an, lies z. b. mal die Bücher von Nicolai Worm oder Ulrike Gonder. Und wenn dir die Augen übergehen liest du Pollmer.


    Und was ist nun der Unterschied zwischen den Frädrichs, Sauters und Pudels der Welt, ihren Webseiten und Heilsversprechen und den von mir genannten Autoren?


    Weil sie dem Mainstream widersprechen müssen sie, um nicht in der Luft zerrissen zu werden jede Aussage mit Quellen belegen.


    Ps.: Volker Pudel, ehemaliger Chef der DGE, ist übrigens Psychologe, nicht mal Ernährungsberater, geschweige denn Arzt. Der hat seine Aussagen schon mehr als einmal revidieren müssen. Was ihn nicht dran hindert seit anderthalb Jahrzehnten überholte Lehrmeinungen in immer neuen Büchern, Zeitungsbeiträgen und Vorträgen endlos zu recyclen.

  • Zitat von Astrid84

    Die Kalorienreduktion muss dann schon dauerhaft sein. Ich würde das aber auch anders formulieren: Adipositas kann u.a. durch ständig erhöhte Kalorienzufuhr verursacht werden. Die Behandlung ist dann das Einstellen der Kalorienzufuhr auf ein normales Niveau.

    Genau das wirft m.E. aber mehr Fragen auf, als es beantwortet. Zum Beispiel:

    • Wie bestimmt man im Einzelfall - dass es für die Allgemeinheit nicht geht, ist klar - das "normale" Niveau? Mit normalen Kalorien- und Energieverbrauchstabellen geht das ja nur Pi mal Daumen, und eigentlich müsste man eine ausgesprochene Punktlandung hinlegen, um nicht entweder zu überessen oder den Körper ins Sparprogramm und damit in den Jojo-Effekt zu treiben.
    • Wie geht es dem betroffenen Menschen, wenn er zwar nicht weniger essen soll, als er laut Energiebilanzmodell braucht, aber doch immerhin weniger als er (aus welchen Gründen auch immer) möchte - das dem Übergewicht zugrunde liegende Überessen bzw. der Wunsch danach wird ja bestehen bleiben?
    • Wenn ich annehme (und das tue ich), dass es dem betroffenen Menschen rein psychisch nicht so gut damit geht, sollte eine solche Maßnahme nur dann durchgeführt werden, wenn sie zweifelsfrei begründet und durchführbar ist. Und da gibt es eben inzwischen Scharen von Studien, die nahelegen, dass erstens Adipositas für sich kein generelles Problem ist (der Einzelfall mag anders aussehen) und dass zweitens restriktive Ernährungsformen kaum durchgehalten werden bzw. sogar gegenteilige Effekte haben.
    Zitat von Astrid84

    Nehmen wir mal an, Adipositas wird bei jemanden durch eine neurologische Störung -> ständiges Hungergefühl verursacht. Kein Mensch kann derzeit biochemisch erklären, wie das abläuft. Trotzdem ist imho Adipositas eine Krankheit. Es gibt leider so viele Krankheiten, deren Ursache auf biochemischer/molekularbiologischer Ebene nicht verstanden werden.

    Solche Störungen gibt es, keine Frage. Und die armen Betroffenen haben da m.W. tatsächlich die Wahl zwischen sich tot futtern oder (subjektiv) zu hungern. Trotzdem sind das seltene Ausnahmen, z.B. das Prader-Willi-Syndrom. Auf die Mehrheit der Menschen, denen ärztlicher- oder gesellschaftlicherseits eine Kalorienreduktion empfohlen wird, dürfte das so nicht zutreffen. Da bieten sich mehrere Schlussfolgerungen an:

    1. Diese Menschen leiden auch unter einer (noch nicht bekannten) biochemischen Störung von Hunger/Appetit. Davon lebt eine ganze Industrie, denn diese Idee ist die Grundlage, um Appetitzügler einzusetzen. Wäre logisch, denn damit würde man die Ursache behandeln und nicht nur das Symptom. Gleichzeitig sieht man daran aber auch, welchen Preis in Form von Nebenwirkungen man für die Normalisierung von Appetit und nachfolgend Gewicht zu zahlen hat. Abgesehen davon ist ein wirklich "funktionierendes" Medikament noch nicht gefunden worden.
    2. Die Überernährung hat andere Gründe, z.B. die individuelle (!) Zusammensetzung der Nahrung. Da geht's ja nicht nur um die Kalorien, sondern auch um die Inhaltsstoffe, und die fordert ein gesunder Körper ein. Beispiel: Ein politisch korrekter Vegetarier (war ich selbst mal ;) ) kann seinen Kalorienbedarf bereits mit Nudeln und Gemüse gedeckt haben, braucht aber noch Eiweiß. Dieses wird dann mittels Hunger und Appetit eingefordert - egal wie kalorienreich die "Verpackung" ist. In diesem Fall bedeutet eine Fokussierung nur auf die Kalorien eine Fehlernährung.
    3. Die Annahme, dass das Übergewicht durch Überernährung zustande kommt, ist bei einer unbekannten Zahl Übergewichtiger falsch. Dabei wäre es ein Leichtes, die Überernährungshypothese im Einzelfall wenigstens ungefähr durch ein Ernährungs- und Aktivitätenprotokoll zu überprüfen (die Schwächen der jeweiligen Tabellen jetzt mal außer Acht gelassen).
    Zitat von Astrid84

    Der Knorpelschaden kann durch Fehlbelastung entstehen. Wenn ein adipöser Mensch regelmäßig joggt, bekommt er fast sicher einen Knorpelschaden und einhergehend eine Arthrose (Gelenksveränderung). Das ist auch ohne Immunreaktion möglich.

    Hm, meine medizinischen Kenntnisse reichen nicht aus, um sinnvoll über die Entstehung von Arthrose zu diskutieren, ich bin zum Glück auch nicht selbst betroffen - lediglich meine (schlanke und fitte) Hündin, leider. Aber folgender Widerspruch springt mich hier förmlich an: Wenn man das Energiebilanzmodell zugrunde legt, kann jemand, der regelmäßig joggt, eigentlich nicht adipös sein - jedenfalls nicht wegen Überernährung... Und andersherum sollte jemand, der bereits adipös ist, möglichst nicht joggen :rolleyes: . So oder so ist eine Fehlbelastung nicht unmittelbar gleichzusetzen mit hoher Belastung.

    Zitat von Astrid84

    Weitere Beispiele für durch Adipositas verursachte Krankheiten sind Typ-II-Diabetes oder zuviel Cholesterin.

    Das ist widerlegt, da kann ich mich Werner nur anschließen und mich außerdem auch auf meinen Endokrinologen berufen.

    Zitat von Astrid84

    Darum sollte man sich genau überlegen, ob man starkes Übergewicht einfach so hinnehmen sollte.

    In der Sache würde ich mich dir hier unbedingt anschließen: Starkes Übergewicht sollte man keinesfalls einfach so hinnehmen - aber weil es m.E. als Symptom auf eine Erkrankung hinweist...

  • Zitat von Rieke

    [*]Diese Menschen leiden auch unter einer (noch nicht bekannten) biochemischen Störung von Hunger/Appetit. Davon lebt eine ganze Industrie, denn diese Idee ist die Grundlage, um Appetitzügler einzusetzen. Wäre logisch, denn damit würde man die Ursache behandeln und nicht nur das Symptom. Gleichzeitig sieht man daran aber auch, welchen Preis in Form von Nebenwirkungen man für die Normalisierung von Appetit und nachfolgend Gewicht zu zahlen hat. Abgesehen davon ist ein wirklich "funktionierendes" Medikament noch nicht gefunden worden.


    Die Experimente gehen inzwischen sogar so weit, daß man die beteiligten Botenstoffe für Hunger und Sättigung (Leptin und Grhelin) direkt zugeführt hat und nicht - wie bei herkömmlichen Appetitzüglern - einfach nur die "Andockstellen" besetzt oder empfindlicher macht.
    Aber diese Versuche sind komplett in die Hose gegangen, obwohl es bei Mäusen wunderbar funktioniert hatte :rolleyes:
    30 Probanden (von ursprünglich 73) brachen die Einnahme von Leptin-Pillen auf eigenen Wunsch ab oder wurden aus dem Versuch "herausgenommen", da sie u.a. heftigste Hautirritationen entwickelten.
    Die Reaktionen auf Leptin wurden abschließend mit dem Prädikat "unberechenbar" belegt.


    Diese Informationen stammen aus dem Buch "Hunger" von S.A. Russell, in dem auch das Minnesota-Experiment sehr ausführlich beschrieben wird. Gibt es aber leider nur auf englisch.

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