Abnehmen - wieso eigentlich?

  • Hallo Leute,


    letzte Zeit habe ich mehrere Gespräche mitgehört, natürlich waren das dünnere Leute als ich, die darüber geprochen haben wie andere Dicke abgenommen haben. Soweit ich die anderen Dicken kenne, muss ich feststellen, dass die wirklich zum Teil deutlich abgenommen haben. Aber was mich getroffen hat, waren Aussagen wie: "Sah ja nicht mehr gut aus", "passte kaum durch die Tür", "fett", "undiszipliniert", "zu wenig Sport", "Frustfressen", "Dicke sind krank".


    Zu mir persönlich hat nie jemand was gesagt, wenn man mal von meiner Mutter absieht, die mich fast jedes Mal überdeutlich darauf hinweist. Aber es ist wahrscheinlich keinem verborgen geblieben, dass ich in ca. 10 Jahren ca. 25 Kilo draufgepackt habe (aktuell wiege ich 101 kg bei 170 cm Größe): Jedenfalls muss ich jetzt denken, so reden die über mich, wenn ich nicht dabei bin, sogar meine eigene Familie: "undisziplinierte, verfressene, unvorteilhaft gekleidetet Frau" Außerdem habe ich den Eindruck, alle richtig Dicken in meiner Umgebung nehmen jetzt ab, z.B. mein Bruder, erst hat er das Rauchen aufgegeben und jetzt das Essen, also er momentan Muttis großer Held, während das dicke Töchterchen immer noch nichts für ihre Gesundheit tut *arrrgh*. Am WE sagte meine Mutter doch glatt zu mir: "Wehe, Du passt im Herbst nicht in das Kleid vom letzten Jahr." (Es handelt sich um ein festliches Kleid, eine weitere Hochzeit steht an) Wie bei einem kleinen Kind und dabei bin ich 30 Jahre alt. Ich bin mir sicher, dass mein Kleid mir passen wird, an dem Tag als ich das Kleid letztes Jahr anhatte, wog ich genau 100 kg. Trotzdem fand ich die Unterstellung ich würde laufend zunehmen sehr verletztend.


    Nun ja ich würde ja gerne abnehmen, wenn es einfacher wäre. Im Moment schwanke ich wieder hin und her. Warum schaffe ich nicht, was die anderen auch schaffen? Theoretisch weiß ich doch genau wie es geht. Ich rede hier nicht von Crash-Diäten sondern von vernünftiger, langsamer und langfristiger Abnahme. Gesünderes Essen, weniger Schoki und mehr Sport. Tagsüber habe ich mein Essen ja im Griff, aber abends kommt der Schweinehund. Ich bin mir auch relativ sicher, dass mein Gewicht ausschließlich von zu viel und/oder falsch Essen kommt und nicht durch Allergien oder Schilddrüse etc. ausgelöst wird. Ich bin eine ganz Süße und wenn ich irgendwo Kuchen und Schokolade sehe, muss ich das auch essen.


    Ach irgendwie bin ich fustriert, ich will gerne dünner sein,mit ein paar Kilo weniger würde ich besser aussehen, fitter sein und mein sowieso schon hohes Risko für Krebserkrankungen wäre auch geringer. Ich wär ja schon zufrieden, wenn ich 80 kg wiegen würde, was bei meiner Größe zwar immer noch übergewichtig wäre. Aber 80 kg würden mir sicherlich hinsichtlich fraulicher Rundungen stehen. Aber andererseits halte ich eine Lebensumstellung nicht durch, die ich im Kopf schon 100 Mal durchgespielt habe. Länger als eine Woche habe ich mich nie dran gehalten.


    Ich wieß, es ist kein Abnehmforum, aber bin ich doch einfach nur undiszipliniert? Ach menno.


    Gruß C

  • Hallo Darion
    Also ich kenne Dein problem,mir gehts auch so.Ich wiege bei einer größe von160, 108:( und möchte einfach nur auf 98 kilo kommen schaffe es einfach nicht länger als 1Woche durch zuhalten:o.Aber ich gebe nicht auf 10 kilo sind ja nicht die Welt:rolleyes:Habe heute angefangen Schoki und Limo weg zulassen ich sag mir immer 10 kilo sind zuschaffen:)

  • Ich kenne das auch. Ich hab bei deiner Größe ein paar Kilo mehr und würde auch gerne auf 80 Kilo kommen, aber naja.
    Bei Weight Watcher war ich auch schon, aber finde das viel zu teuer und hab das nur ein paar Wochen durchgehalten.
    Ich versuche jetzt einfach gezielter mehr gesunde Lebensmittel zu kaufen und weniger ungesunde. Außerdem kaufe ich ausschließlich Wasser und trinke selten Limo, das macht auch schon viel aus.
    Dabei einbisschen Sport (Sit ups, Inliner so was in der Art) und dann sollten doch eingentlich ein paar Kilos purzeln...:rolleyes:
    Du musst einfach mal einbisschen ausprobieren. Vielleicht schaffst du es ja an den Süssigkeitenregalen vorbei zu gehen.
    Man sollte sich auf jedem Fall nicht zu viel verbieten, sonst klappt das nicht.
    LG Anna

  • Moin Zusammen,


    entschuldigt wenn ich jetzt auf den Titel statt auf die Texte dieses Threads eingehe, aber mich erstaunt eben der Gegensatz.


    Abnehmen - wieso eigentlich?
    Da hätte ich ehrlichgesagt erwartet einiges darüber zu lesen wo hinterfragt wird warum man eigentlich abnehmen sollte/will, oder eben wieso man es nicht will/tun wird.


    @clarion: Wie stehst du zu dem Gedanken das du wegen des "Stresses den dieses Verhalten deiner Mutter verursacht" solche "Süßhungerattacken" hast?


    Das es einen gravierenden Unterschied zwischen Theorie und Realität gibt weißt du ja sicherlich, oder?
    Abnehmdruck ist übrigens auch Streß - selbst wenn man ihn sich selbst macht. Und Streß sorgt gern für "Heißhunger auf Fett & Süß"
    weil damit holt sich der Körper die Grundbausteine für die Streßhormone und was von denen bleibt geht halt in die Fettzellen sobald der Streß vorbei ist ;)


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo


    genau darüber versuche ich mir im Klaren zu werden, warum ich abnehmen will/sollte/möchte. Meine Mutter ist mit Sicherheit nicht unschuldig, sie übt großen Druck aus. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ihre Argumente auf sachlicher Ebene durchaus zutreffend sind, es ist halt ungesund dick zu sein. In meiner Familie sind die Dicken alle früh gestorben (Krebs oder Herz-Kreislauf) und die Dünnen sind alle 80+ geworden.


    Und ich schäme mich schon ein wenig, wenn ich Fotos von vor 10 Jahren angucke und mich jetzt im Spiegel betrachte. Ich finde es Sch* dass ich nicht mithalten kann, wenn alle nach der letzten Straßenbahn rennen. Ich würde außerdem auch gerne mal nicht in der Abteilung Dick und Schick einkaufen, sondern bei den Normalgrößen.


    Fressanfälle wie ihn hier andere im Forum beschreiben habe ich nicht. Nach einer Tafel Schoki oder spätestens ab dem dritten Stück Kuchen bin ich pappsatt, das Problem ist vielmehr, dass ich derlei Dinge esse, bis ich satt bin, anstatt nur ein Stück zu essen und den Hunger mit gesünderen Lebensmitteln zu stopfen. Auch wenn es Kekse auf der Arbeit gibt, esse ich die einfach so nebenbei, nur weil sie da so unschuldig rumliegen. Süßes könnte ich immer essen, egal ob es mir gut geht oder schlecht, nur weil es einfach schmeckt.


    Gruß C.

  • Hallo Clarion,

    natürlich gibt es Dinge, die ganz klar dafür sprechen, dünn zu sein.

    1. Da wäre an erster Stelle die soziale Akzeptanz durch andere, ganz besonders dir wichtige Personen. Alle möglichen Leute lästern über Dicke, und deine eigene Mutter akzeptiert dich nicht - bloß wegen deines Gewichtes. Die Möglichkeit, durch "normale" Kleidung mehr dem Schönheitsideal zu entsprechen, schlage ich mal der Rubrik der sozialen Akzeptanz zu.
    2. Das Zweite wäre die Gesundheit. Deine Pi-mal-Daumen-"Familienstatistik" scheint zu zeigen, dass Dicke früh an Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten sterben, während Dünne über 80 werden.

    Die Frage ist nun, ob in diesen beiden Bereichen durch Abnehmen etwas zu gewinnen wäre. Nehmen wir mal an, du nimmst ab. Dann passt du garantiert nicht mehr in dieses festliche Kleid, was schon mal teuer wird. In puncto sozialer Akzeptanz (je nach abgenommenen Kilos) wahrscheinlich trotzdem ein Hauptgewinn - auch bei Mutti. Nur, was ist davon zu halten? Ist Muttis Stolz nicht genauso falsch wie die vielen Freunde, die Lottomillionäre gewöhnlich über Nacht finden? Du wirst zwar nicht mehr wegen deines Gewichts abgewertet, bewertet wirst du jedoch immer noch daran.

    Anders sieht es mit dem Schönheitsideal aus. Nicht, weil dicke Frauen angeblich keinen Mann abkriegen. Nein, es fühlt sich einfach sch.... an, wenn man sich selbst nicht gefällt. Das Schönheitsideal ist ja nicht nur das Ideal der anderen. Dazu kann ich nichts sagen, leider kämpfe ich auf diesem Gebiet selbst zu sehr...

    Zur Gesundheit streitet sich die Fachwelt. Wir hören und lesen ständig, dass Dicke, wenn sie noch nicht krank sind, auf jeden Fall aufgrund ihres Übergewichtes krank werden. Sicher ist aber, dass es so einfach nicht ist. Es gibt wohl die ein oder andere Theorie dazu, auf welchem Wege Körperfett als solches Schaden anrichten kann, bewiesen ist da m.W. nicht so viel. Aber schauen wir uns die Sachlage mal von der anderen Seite, den zu erwartenden Krankheiten, an:

    • Für viele Krebsarten sind die Ursachen nach wie vor ungeklärt. Bei einigen weiß man inzwischen, dass sie von Viren verursacht werden. Für einige Krebsarten wurde eine Korrelation mit Übergewicht beobachtet, wobei sich der Krebsinformationsdienst jedoch mit Interpretationen zurückhält - trotz einiger vorurteilsbehafteter Allgemeinplätze über "gesunde" Ernährung. "Mit endgültigen Schlüssen sind die Experten aber noch zurückhaltend. Dass ein Zusammenhang besteht, ist sicher - es fehlen das Wie und Warum." (Krebsinformationsdienst) Anmerkung: Bei einem solch unbefriedigenden Kenntnisstand einen Artikel wie den zitierten zu veröffentlichen, ist schlichte Panikmache. Die meisten entnehmen nämlich nicht, dass (noch) keine Informationen vorliegen, sondern befürchten, aufgrund ihres Übergewichts an Krebs zu erkranken.
    • Herz-Kreislauferkrankungen kann man logischerweise auch bekommen, wenn man dünn ist. Sofern sie mit Übergewicht zu tun haben, kristallisiert sich heraus, dass die Art und Verteilung des Fettgewebes z.B. eine wichtige Rolle spielt. Das ist nicht bei allen Dicken gleich.

    Natürlich kannst du in deiner Familie die genetische Prädisposition fürs Übergewicht ebenso geerbt haben wie die für bestimmte Krankheiten. Letzteres lohnt der Abklärung. Aber dann schließt sich die Frage an, ob es überhaupt sinnvoll und möglich ist, abzunehmen. Sinnvoll in dem Sinne, dass die Krankheiten verhütet werden. Leider konnte noch nicht bewiesen werden, dass abgespeckte Dicke irgendeinen gesundheitlichen Vorteil hätten, eher im Gegenteil. Und möglich? Naja, bei manchen verändert sich das Gewicht auch wieder nach unten - einfach so. Aber mit Reduktionsdiät und Willenskraft? Wie viele kennst du, die so nicht nur abgenommen haben, sondern ihr niedriges Gewicht bei ansatzweise normaler Lebensgestaltung über einen längeren Zeitraum gehalten haben? Ich kenne niemanden. Immerhin kenne ich zwei, die dauerhaft abgenommen haben, aber die haben keine normale (= durchschnittliche) Lebensgestaltung (mehr). Der eine macht Triathlon, die andere ist Bulimikerin...

    Zitat von clarion

    Aber andererseits halte ich eine Lebensumstellung nicht durch, die ich im Kopf schon 100 Mal durchgespielt habe. Länger als eine Woche habe ich mich nie dran gehalten.

    Dito. Und seit ich bewusst auf die bewusste Ernährung inklusive Lebensumstellung verzichte, ist mein Süßhunger und -appetit weniger geworden. Ich darf Schokolade essen, wann immer ich will. Das heißt, ich muss sie nicht essen, so lange ich (vor der Diät/Umstellung) noch darf... ;)

    LG, Rieke

  • Hallo Clarion,

    statt Diät wäre vielleicht Sport eine Alternative. Kommt zumindest dem Herz-Kreislauf-System zugute. Und sexy Klamotten werten ungemein das Selbstbewußtsein auch. Bei Deiner Größe und Deinem Gewicht dürftest Du Kleidergröße 46 haben. Da findest Du doch viele schicke Sachen.

    Ich persönlich komme mit meinen Eltern besser klar, seitdem ich mich selbst so akzeptiere, wie ich bin. Dafür brauche ich keine Diät zu machen, nur an meinem Kopf zu arbeiten ;-)))))

    Viel Spaß am Leben!

  • Da wäre an erster Stelle die soziale Akzeptanz durch andere, ganz besonders dir wichtige Personen. Alle möglichen Leute lästern über Dicke, und deine eigene Mutter akzeptiert dich nicht - bloß wegen deines Gewichtes. Die Möglichkeit, durch "normale" Kleidung mehr dem Schönheitsideal zu entsprechen, schlage ich mal der Rubrik der sozialen Akzeptanz zu.




    irgendwie ist das einer der Gründe, der für mich persönlich völlig gegen abnehmen spricht: Wenn mich jemand nur toll findet, weil "jetzt" schlank(er) bin, und sich nur an äusserlichkeiten stösst, dann könnte ich damit glaub nicht wirklich. Das würde mich voll runterziehen, wenn ich mir vorstelle, dass nun Leute mich nur wegen meinem Körper toller finden.


    Was das Gesundheitsrisiko angehht, das ist klar. Aber: es sterben auch dünne menschen schnell und ich kenne viele dicke menschen, denen fehlt nichts.


    Also wenn du abnehmen willst, dann tu es - weil du dich damit besser fühlst.
    Aber nicht aus Gründen für die soziale akzeptanz...

  • Zitat von clarion

    Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ihre Argumente auf sachlicher Ebene durchaus zutreffend sind, es ist halt ungesund dick zu sein. In meiner Familie sind die Dicken alle früh gestorben (Krebs oder Herz-Kreislauf) und die Dünnen sind alle 80+ geworden.



    In dem Zusammenhang wäre es interessant, ob es in deiner Familie Dicke gab, die abgenommen haben und wie deren Lebenserwartung aussah. Man könnte es nämlich auch ganz anders sagen: "in meiner Familie gibt es Dicke UND die sind früh gestorben" und nicht "in meiner Familie gibt es Dicke, DESWEGEN sind sie früh gestorben".

    Auch aus einem abgespeckten Mops wird kein Windhund ;)

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Hallo allseits,


    ja es gibt in meiner Familie auch mehrere Dicke, die abgenommen haben, allerdings erst in letzten zwei, drei Jahren, die weilen alle noch unter den Lebenden. ;) Ich will es nicht verhehlen, dass diejenigen Ex-Dicken bzw. Jetzt-Nicht-Mehr-ganz-so Dicke viel Lob und Anerkennung erfahren, wobei ich dann immer den unausgesprochenen Vorwurf höre, warum tust Du noch immer nichts. Ich kann mich auch nicht einfach davon frei machen.


    Hunger ist das bohrende Gefühl im Bauch, tritt immer dann auf, wenn das letzte Essen ein paar Stunden her ist. Ich esse immer dann, wenn ich Hunger habe, solange bis das bohrende Gefühl weg ist und meistens auch soviel, bis ich einfach nicht mehr mag. Zwischendurch esse ich nur dann, wenn etwas Angebrochenes rumliegt.


    Die Sache mit der sozialen Akzeptanz ist schon eine Sache, über die ich nicht einfach so stehen kann. Mich kotzt das an, wenn ich das Gerede über Dicke höre, auch wenn es andere Dicke sind, über die man spricht. Meine Kleidergröße zumindest bei Hosen ist auch deutlich größer als 46 und es ist schwer eine Hose zu finden, die passt, entweder die sitzt am Po gut und ist am Bacuh viel zu weit, oder aber ich krieg die Hosen, die um den Bauch passen würden, nicht über den Po.


    Gruß C

  • Zitat von clarion

    Ich will es nicht verhehlen, dass diejenigen Ex-Dicken bzw. Jetzt-Nicht-Mehr-ganz-so Dicke viel Lob und Anerkennung erfahren, wobei ich dann immer den unausgesprochenen Vorwurf höre, warum tust Du noch immer nichts. Ich kann mich auch nicht einfach davon frei machen.



    Ich weiß, dass das schwierig ist, aber ich versuche mich auch gerade von der Anerkennung von außen zu lösen. So etwas kann man ja auch auf den Job, Freunde etc. übertragen. Sobald die Anerkennung von außen fehlt, geht es dir schlecht?
    Was ist, wenn gar keine Anerkennung mehr kommt, aus welchen Gründen auch immer? Stell dir vor, du nimmst ab und keiner verliert ein Wort darüber....Oder es heißt: dein Bruder hat aber viel mehr in kürzerer Zeit abgenommen... Oder dein Chef ist zwar zufrieden mit deiner Arbeit, äußert das aber nie, weil er das nicht für nötig hält.
    Natürlich ist der Mensch an sich ein soziales Wesen und definiert sich auch immer durch die anderen Menschen, aber diese Anerkennung von außen kann man nicht erzwingen und nur bedingt beeinflussen, denke ich.

    Liebe Grüße von Meryem und dem Tiger-Trio
    ---------------------------------------------------------------------
    Ich bin nicht dick, ich habe nur mehr erotische Nutzfläche!

  • Ich finde es völig normal, dass jeder von uns sich über Lob und Anerkennung von Außen freut und diese auch sucht. Genauso normal ist es aber auch, dass man Dinge macht, auf die man nur selber stolz und die ansonsten vielleicht keinen interessieren.

    Ich weiss selber, wie schwer es ist, sich von den Normvorstellungen der Eltern abzugrenzen und seinen eigenen Weg zu gehen. Das ist aber dringend notwendig, um eine gesunde Einstellung zum Essen zu erlangen und sich nicht den gesellschaftlichen Diätzwängen zu beugen.

    Ich selbser muss auch jeden Tag damit kämpfen und brauche dafür sicherlich andere Ebenen, auf denen ich mich "profilieren" kann. Ich bewundere diejenigen, die ohne diese Form der Kompensation auskommen :o .

    Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Du lernst, Dich so anzunehmen wie Du bist, Dich genau so großartig zu finden und diese Einstellung auch auszustrahlen. :D Auch mit Hosengröße 48...

  • Moin Clarion,


    dein Hosenproblem spricht doch eigentlich dafür das du es eher an Hüften & Po sitzen hast - was angeblich viel gesünder und unbedenklicher ist wie "am Bauch" ;)


    Was die soziale Akzeptanz, die Vorwürfe - selbst die unausgesprochenen - und das erleben wie "erfolgreiche Menschen" (ich hab das erfolgreich mit absicht klein geschrieben und in Anführungszeichen gesetzt) betrifft, gibt es zwei Faktoren an denen du für dich selbst arbeiten könntest.
    Zum einen daran warum dir eine solche Anerkennung so wichtig wäre - wie wichtig siehst du "Abnehmen = erfolgreiche Handlung" an und wieviel weißt du darüber warum du dick bist und wie "Abnehmen" tatsächlich funktioniert?
    Realistisch überprüfen was bringt solch eine Abnahme - für dich persönlich, für die anderen Familienmitglieder? und welchen Preis müsstest du dafür zahlen um es selbst zu schaffen?


    Wenn du dir selbst darüber im klaren bist warum es für dich nicht sinnvoll wäre es mit Abnehmen (Diäten) zu versuchen, kannst du dies wesentlich leichter nach Aussen rüberbringen und es wird dich weniger treffen wenn man dir Vorwürfe macht - weil Du selbst dich nach Abwägen der Vor- und Nach- teile entschieden hast.
    Denn du musst mit dir und deinem Körper leben, du hast ein Anrecht auf Lebensqualität die unabhängig von "Schönheitsidealen" und auch unabhängig von "Risikofaktoren" besteht.


    Bedenke bei der Risikoanalyse aber auch das deine Familienmitglieder die abgenommen haben dies in den letzten 2-3 Jahren taten, wie gut können sie es halten?, wie wirkt es sich tatsächlich auf die Krankheitsrisiken aus? , sind sie tatsächlich "gesünder" wie diejenigen die noch "dick sind" ? Wie steht es bei ihnen mit der Lebensqualität?


    Immerhin besteht ja die Möglichkeit das der Zusammenhang "Übergewicht & Krebs/Kreislauferkrankungen" rein kausal besteht - dann wird das Abnehmen auch nichts verändern, sondern das Übergewicht ist eines der Symptome für die "genetische Bedingung für die Erkrankungen, aber nicht das was den Ausschlag gibt"....


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo,


    hinsichtlich meiner Form hast Du recht, mein Köper ist sehr birnenförmig, enorm dicker Po, ziemlich dicke Oberschenkel, stramme Waden und ein Rettungsring am Bauch, alles was über dem Bauchnabel liegt ist noch einigermaßen herzeigbar. Die Proportionen stimmen bei mir durch meinen dicken Po nicht so besonders.


    Ich bin dick geworden weil ich zu viel gegessen habe, ich habe überwiegend aus Genussgründen gegessen. Lange Zeit habe ich mir als Trösterchen hin und wieder eine Tafel Tafel Schoko gegönnt, so ein oder zwei Mal im Monat. Die Tafel musste dann auch an einem Nachmittag weg, wenn ich Schokoschmacht hatte. Oft habe ich mir beim Bäcker zusätzlich zu dem Brot auch ein Gebäckteilchen geholt.


    Abnehmen möchte ich, in erster Linie weil ich keinen Bock mehr auf die (oft unausgesprochene) Forderung nach dem Abnehmen habe. Der zweite Grund ist die Gesundheit. Ich kann ja noch akzeptieren, dass moderates Übergewicht nicht schädlich ist, aber bei einem BMI von über 34 oder so ähnlich ist doch schon etwas mehr als ein bischen. Wenn man sich mal über 80 Jährige anguckt, dann muss ich feststellen, dass so richtig Dicke da nicht dabei sind. Ein dritter Grund, der mit dem zweiten zusammenhängt ist, dass ich sehr unsportlich bin und überall anecke. Mein Gleichgewicht ist kaputt und das ist sowieso schon ein Handycap, das mich tollpatschig wirken läßt und durch die meinen Umfang ecke ich überall an, weil ich einfach einen Quadratmeter Platz brauche, um z.B. vom Boden heraus aufzustehen. Ich habe deswegen ständig irgendwo blaue Flecken. Am Gleichgewicht kann ich nix machen, am Umfang schon. Und wenn man weniger mit sich rumschleppt, kann man seine Bewegungen besser kontrollieren. Das ist so, als ich schlanker war, bin ich nicht so oft angeeckt.


    Gruß C

  • Zitat von clarion

    Wenn man sich mal über 80 Jährige anguckt, dann muss ich feststellen, dass so richtig Dicke da nicht dabei sind.


    Nun... da stellt sich die Preisfrage, ob die Herrschaften sich in dieses Alter hineindiätet haben oder ob diese Körperform ihre Natur ist.


    Aus einem abgespeckten Dicken wird noch lange kein "natürlicher" Schlanker.


    Und es deuten genug Untersuchungsergebnisse darauf hin, daß gerade Diäten Gesundheitsrisiko Nr. 1 zu sein scheinen, wenn es um (angebliche) Folgen von Übergewicht geht.


    In dieser Hinsicht würde ich wirklich ein Augenmerk auf die Lebensqualität Deiner hochgelobten Anverwandten richten und eine eigene kleine "Studie" durchführen.


    Denn Dein Körper wird Dich Dein Leben lang begleiten, ob jemand nun meckert oder nicht.
    Die Meckerer siehst und hörst Du die meiste Zeit doch gar nicht, oder? Aber mit den Folgen - gerade, wenn es nicht die sind weswegen Du das Ganze auf Dich nehmen willst - wirst Du 100% Deines Lebens verbringen.


    Kannst Dir ja überlegen, ob diese 15 Minuten des Ruhms verwandschaftsbefriedigende Speichelleckerei wert sind.


    Wenn Du ungeschickt bist, dann beginne doch, mit gezielter Gymnastik an Deinem Geschick zu arbeiten.


    Ich habe so ziemlich dieselbe Figur wie Du, aber ich "ecke" kaum irgendwo an. Weder direkt noch im übertragenen Sinne.
    Ist alles nur eine Frage der Navigationskunst ;)

  • Zitat von clarion

    Hallo,
    Abnehmen möchte ich, in erster Linie weil ich keinen Bock mehr auf die (oft unausgesprochene) Forderung nach dem Abnehmen habe. Der zweite Grund ist die Gesundheit. Ich kann ja noch akzeptieren, dass moderates Übergewicht nicht schädlich ist, aber bei einem BMI von über 34 oder so ähnlich ist doch schon etwas mehr als ein bischen. Wenn man sich mal über 80 Jährige anguckt, dann muss ich feststellen, dass so richtig Dicke da nicht dabei sind. Ein dritter Grund, der mit dem zweiten zusammenhängt ist, dass ich sehr unsportlich bin und überall anecke. Mein Gleichgewicht ist kaputt und das ist sowieso schon ein Handycap, das mich tollpatschig wirken läßt und durch die meinen Umfang ecke ich überall an, weil ich einfach einen Quadratmeter Platz brauche, um z.B. vom Boden heraus aufzustehen. Ich habe deswegen ständig irgendwo blaue Flecken. Am Gleichgewicht kann ich nix machen, am Umfang schon. Und wenn man weniger mit sich rumschleppt, kann man seine Bewegungen besser kontrollieren. Das ist so, als ich schlanker war, bin ich nicht so oft angeeckt.

    Gruß C



    Mein BMI ist über 40. Ich mache Sport,was sehr gut ist für mein Körpergefühl und mir zudem auch noch richtig Spaß macht.Da ich recht bewglich bin komme ich auch gut vom Boden hoch.
    Du meinst dünner könntest du deine Bewegungen besser kontrollieren? mein Bruder ist dünn,sehr dünn und trotzdem die Ungeschicklichkeit in Person.
    Das du oft irgendwo aneckst könnte was mit eine gestörten Slbstwahrnehmung zu tun haben und das würde sich auch bei weniger Umfang nicht ändern.
    Zum kankmachenden Übergeicht kann ich nur sagen:Mein Arzt erwartete fest das alle Werte im roten Bereich liegen würden und war ganz erstaunt als er die Ergebnisse meines Blutbildes bekam:Alles im "normalen" Bereich. Bei meinen Werten würde er an eine schlanke,sportliche Frau denken....

    Ach ja:Ist es wirklich erstrebenswert alt zu werden? Die Leute die ich kenne und über 80 sind,sind nicht gesund sondern haben vielfältige Leiden. Da sterbe ich lieber en bißchen Früher.;)

  • Moin Clarion,


    Zitat

    Wenn man sich mal über 80 Jährige anguckt, dann muss ich feststellen, dass so richtig Dicke da nicht dabei sind.


    Stop, wenn DU dir dieüber 80 Jährigen anguckst sieht es für dich so aus. Für mich sieht das deutlich anders aus. Ich sitz ja nun recht oft in diversen Arztpraxen und sehe dort einige auch über 80 Jährige. Ich für meinen Teil habe dabei festgestellt das:
    die schlanken auch die kränksten sind - haben meist mehrere Krankeiten
    die molligen meist nur wegen irgendwelcher kurzfristigen erkrankungen (erstaunlicherweise meist gips, schienen oder ähnliches bei den Hausärzten/Ortopäden) haben
    ich sehr wenige stärker Übergewichtige dort sehe.
    Dahingegen sehe ich z.B. in der City oder auch auf der Strandpromenade nahezu gleichviele schlanke, mollige und dicke Alte Leute die ich auf 80 + schätzen würde.


    Zitat

    Ein dritter Grund, der mit dem zweiten zusammenhängt ist, dass ich sehr unsportlich bin und überall anecke. Mein Gleichgewicht ist kaputt und das ist sowieso schon ein Handycap, das mich tollpatschig wirken läßt und durch die meinen Umfang ecke ich überall an, weil ich einfach einen Quadratmeter Platz brauche, um z.B. vom Boden heraus aufzustehen. Ich habe deswegen ständig irgendwo blaue Flecken. Am Gleichgewicht kann ich nix machen, am Umfang schon.


    Nun ganz ehrlich, aber ich denke das du viel eher was an deinen Gleichgewichtsproblemen tun kannst als an deinem Umfang.
    Einen ganzen Quadratmeter Platz brauch ich manchmal auch - obwohl ich meinen Umfang eigentlich gar nicht als störend empfinde.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Nein ich am Gleichgewicht kann ich nix machen, habe jahrelange Pysiotherapie deswegen hinter mir, jeden Tag zu Hause die Übungen gemacht. Ich mache sie auch heute noch, aber genützt hat es nie etwas. Das Gleichgewichtsorgan ist bei mir wirklich organisch beschädigt, zweifelsfrei im CT und MRT zu sehen. Wenn ich keine Cochlea Implantate hätte, könnte ich im Übrigen auch nix hören. Wenn ich die Augen zumache, weiß ich nicht, wo unten und oben ist. Ich vertrage jedes Fahrgeschäft und werde nie seekrank. Man muss ja auch mal die positiven Seiten sehen :D . Da ist wirklich nix mehr zu machen. Ich kann wirklich froh sein, dass ich keinen Rollator brauche wie einige andere Schicksalsgenossen in der Schlappohren-Reha und dass ich mich über das Sehen im Raum so stabil halten kann, dass ich radfahren kann, aber auch nur wenn es hell ist. Wenn ich beim radfahren nach hinten sehen will, ob ein Auto kommt, muss ich anhalten und absteigen, sonst kippe ich um. Das ist schon mühsam und deswegen fahre ich der Stadt auch nicht gerne Rad.

  • clarion,


    und ganz langsam vom Zucker weg geht nicht? Also lieber mal Honig nehmen aber langsam immer weniger, etc.


    Wenn mir Magnesium fehlt, dann habe ich einen richtigen Heißhunger auf Schoki, vielleicht wäre das mal was? Du kannst deine Geschmacksnerven auch ganz langsam umerziehen, wenn du eine Weile Zucker wegläßt, wirst du merken er fehlt dir gar nicht so sehr. Denk einfach an den Zahnarzt ;) da fällt es mir dann ganz leicht nicht zu Süssigkeiten zu greifen, aber ich bin auch der super Angsthase wenn es um Zahnärzte geht.

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