Übersäuerung

  • Es ist schon schwierig.


    Aber um es mal so zu sagen: Sowohl eine Azidose, als auch eine Alkalose (also das exakte Gegenteil einer Übersäuerung) ist gefährlich und wenn man sie hat, merkt man dies ziemlich schnell, da man dann meist zügig ins Krankenhaus kommt.


    Diese Zustände erlangt man aber nur, wenn man bestimmte schwerwiegende andere Erkrankungen hat. Bei einem gesunden Menschen gibt es das nicht.


    Die Feststellung des Körper-Ph-Wertes über Urin-Teststreifen ist ein immer wieder propagiertes Mittel zur angeblichen Selbstkontrolle und Vermeidung der so gefürchteten schleichenden Übersäuerung. Leider ist auch dies wieder vorrangig nicht ein Mittel zur Gesundheitserhaltung eines Menschen, sondern zur Füllung der Kassen eines bestimmten Klientels.


    Denn a) Ist der Urin-Ph nie ein Ausdruck des tatsächlichen Säure- oder Basengehaltes der Körperzellen, sondern stets ein Nebenprodukt der Regulation des Blut-Ph-Wertes, und b) Ist durch die Kontrolle per Urin-Teststreifen eine zuverlässige Messung oder Bewertung grundsätzlich nie möglich.


    Dies liegt u.a. daran, das nur etwa 1% der Säureausscheidung über den Urin aus sog. freien Säuren besteht, die die einzigen sind, welche man mit einem Messstreifen feststellen kann. Die einzig zuverlässige Methode, um den Urin-Ph zu messen ist die Messung im gesammelten 24-Stunden-Urin mit Labormethoden. Alles andere ist Unfug.


    Zudem kann eine säurehaltige Ernährung sich sowohl in einer Werteverschiebung zum eher sauren Urin-Ph, als auch zum alkalischen Urin-Ph bemerkbar machen. Dies geschieht, wenn bestimmte Regulationsmechanismen zu einer erhöhten Ammoniak-Aussscheidung im Urin führen. Der Urin ist also wunderbar basisch, obwohl, bzw. gerade weil man sich saure Kost einverleibt hat. Wie sehr der Urin-Ph in die Irre führen kann, sieht man unter anderem daran, dass gerade die Menschen, welche wirklich an einer Azidose, also einer vollständigen Übersäuerung des Körpers leiden, fast immer einen sehr basischen Urin haben.


    Zur wirklichen Erkennung einer Azidose oder Alkalose ist eine Bestimmung des Blut-Phs mittels Blutgasanalyse zwingend erforderlich. Alles andere ist Hokuspokus.


    Ansonsten noch: Klick!

  • Also, ich gebe zu, dass ich in Biochemie nie eine Leuchte war und den Kohlenhydratstoffwechsel niemals wirklich vollständig auswendig konnte.....abgesehen davon, dass das alles schon eine Weile her ist. :D


    Was ich mich nun frage: Warum sollen verschiedene Arten von Zucker denn so unterschiedliche Effekte haben?


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann sind Mehrfachzucker in der Regel einfach gekoppelte Einfachzucker. Und zwar in den meisten Fällen Glukose + Glukose. Wenn ich das auseinanderbaue, bin ich wieder bei der Glukose.....und warum sollte daraus einmal das eine, einmal das andere werden? Soweit ich weiß, wird das "stereotyp" gleich abgebaut (hey, ich habe nur einen Abbauweg gelernt...).


    Gibt es dafür tatsächlich eine biochemische Erklärung?


    Vielleicht bringt mir das die Biochemie ja doch noch einmal näher *träum* ;)

  • Sehr geehrter Herr Schlämmer,


    Bitte antworten Sie demnächst etwas zügiger, bevor ich meine halbe Büchersammlung aus dem Schrank räumen muß.
    Auch die Mühe des Wiedereinräumens kann ich mir dann sparen, sobald Sie mit Ihren Links aufwarten.


    Dankeschön


    *ähem* :D

  • Sehr geehrte Frau Meier,


    gerne werde ich Ihrem Auftrag zum künftigen beschleunigten posten Folge leisten. Allerdings muss ich zu meinem Bedauern einräumen, dass auch der dicke Mann am anderen Ende der Leitung erstmal kramen musste, da sich dieser nur noch vage daran erinnern konnte, dass da bezüglich des Pippis irgendetwas faul war. Aus gewissen persönlichen Umständen heraus hatte sich der seltsame dicke Mann nämlich mal informiert, was aber schon zu lange zurück lag.


    Sie können sich jedoch meines Mitgefühls bezüglich des nun nötigen Büchereinräumens gewiss sein. ;)

  • Zitat

    Zucker, Fett und andere Dinge kann man jedoch nicht beim besten Willen diesen Zellgiften zuordnen, denn die Zellen verstoffwechseln sie ohne Probleme.


    Da hast du recht, solange man die für den menschlichen Körper vorgesehen Mengen berücksichtigt, und die sind wesentlich geringer, als was der moderne Mensch heutzutage aufnimmt. Damit kann langfristig kein Körper gesund alt werden.



    Zitat

    Zitat aus Wikipedia: "Folgende Symptome treten nach häufigerem Verspeisen von Fruktose auf [...] Muskelschmerzen (im Zusammenhang mit der Übersäuerung und direkt in Beziehung zu Gärungsprozessen im Dickdarm)"


    Du sprichst von Fructose, die es zuhauf auch in künstlichen Nahrungmitteln gibt, die pures Gift sind. Ich spreche von Früchten in ihrer natürlichen Form, eine Nahrung wie sie auf den Menschen perfekt zugeschnitten ist und ohne Zubereitung zum Verzehr bereitsteht. Natürlich müssen die Früchte reif sein, dann ist auch die Verträglichkeit im Normalfall gewährleistet. Wichtig ist zudem der alleinige Verzehr der Früchte ohne andere Speisen, welche gefährliche, säureproduzierende Gärprozesse auslösen können... Es ist also nicht nur das WAS sondern auch das WANN und das WIE.



    Zitat

    Und deshalb ist es überaus vermessen, von einem einzigen Symptom Rückschlüsse auf eine einzige Ursache zu ziehen.


    Ich habe nie für andere gesprochen. MIR hat es geholfen und tut es immer noch - also darf ich doch folgern, dass es wirkt.


    Zitat

    Was ist nun, wenn Du jemandem mit Muskelschmerzen rätst, einfach den normalen Zucker durch Obst und allgemein Fruchtzucker zu ersetzen? Wie groß ist die Chance, daß Du unter alle den vielen möglichen "Rückwegen" den richtigen erwischt hast?
    Bei einem paar Prozent (wie gesagt) der Betroffenen mag dies gut gehen, aber deren Gesundung als alleiniges Indiz einer allesüberragenden Heilslehre einzusetzen, ist einfach nur ... äh... dumm will ich ja nicht sagen ... aber eigentlich ist es genau das.


    Ich rate gar niemandem etwas. Das sollen die Ärzte tun, nachdem sie die Ursache abgeklärt haben. Nur allzuoft ist keine Ursache ersichtlich. Um es zu wiederholen - MIR hat es geholfen und daraus habe ich nie eine Allerweltsheillehre gemacht. Lies meinen ersten Thread - ich wollte lediglich Leute ansprechen, die sich mit der Thematik schon auseinandergesetzt haben und mit ihnen Erfahrungen austauschen. Leider hat sich das Ganze sehr verzettelt. :(

  • Zitat von Ronda

    Da hast du recht, solange man die für den menschlichen Körper vorgesehen Mengen berücksichtigt, und die sind wesentlich geringer, als was der moderne Mensch heutzutage aufnimmt. Damit kann langfristig kein Körper gesund alt werden.


    Selbst für die Mengenaufnahme hat der Körper (ein gesunder nicht-bewußt gelenkter Körper wohlgemerkt) ein difiziles Regelsystem.
    Es nennt sich Hunger, Sättigung und Appetit.


    Nun stellen sich noch die Fragen:
    - Wieviel nimmt denn der einzelne moderne Mensch auf?
    - Wie wird dies ermittelt?
    - Wieviel nahmen die Menschen zu unmodernen Zeiten auf?
    - Wie wurde das ermittelt?
    - Wann beginnt die "moderne" Ära?
    - Ist ihr Beginn wirklich schon so lange her, daß man tatsächlich langfristig auf das erreichte Alter schließen kann?



    Zitat

    Du sprichst von Fructose, die es zuhauf auch in künstlichen Nahrungmitteln gibt, die pures Gift sind.


    Tue ich das? Zeige mir bitte die Stelle, wo ich eine Unterscheidung in dieser Form treffe. Danke.


    Ich habe das Gefühl, daß Du keinen einzigen, der von mir vorgeschlagenen Links auch nur angeklickt hast.
    Wenn es so wäre, würdest dabei nicht so ein *tschuldige* Nonsens herauskommen.
    Gib mir wenigstens eine Quelle, wo man diesen Unfug von künstlicher und natürlicher Fructose nachlesen kann. Denn das möchte ich gerne mal mit eigenen Augen sehen.



    Zitat

    Ich habe nie für andere gesprochen. MIR hat es geholfen und tut es immer noch - also darf ich doch folgern, dass es wirkt.


    Ja, bei Dir (dir DIR dir DIR dir!).
    Aber wenn ich gleichzeitig Ergüsse wie diesen lesen muß,

    Zitat

    Ich spreche von Früchten in ihrer natürlichen Form, eine Nahrung wie sie auf den Menschen perfekt zugeschnitten ist


    dann bewegen sich meine Fußnägel schon wieder aufwärts.



    Zitat

    ich wollte lediglich Leute ansprechen, die sich mit der Thematik schon auseinandergesetzt haben


    Das hast Du getan.
    Woraus schließt Du, daß ich oder andere sich nicht mit der "Thematik" beschäftigt haben?
    Lies mal den Thread. Dann findest Du auch die Stelle, wo ich von meiner Erfahrung sprach, die ebendiese meine Auseinandersetzung mit dem Thema (welche wohl kaum zu übersehen ist) bewirkt haben. Es mag zwar sein, daß Du die entsprechenden Passagen verdrängst, weil Dir die ganzen benutzen Wörter viel zu schwer sind, aber sie als nicht-existent abzutun ist schon ein wenig peinlich.


    Nur bei Dir kann ich keine derartige Tendenz entdecken, bisher kamen von Dir ausschließlich Aussagen, die man in jedem Friseursalon nachlesen kann.
    Auseinandersetzung mit der Thematik ist etwas anderes als sich ideologische Verifikation zu erhoffen.
    Dafür ist dies das falsche Forum - denn hier trifft man überwiegend Leute, bei denen all die verbrämten Vorschriften glasklar in die Hose gegangen sind. Und einige wissen inzwischen (durch nicht-ideologische Wirkmechanismen untermauert) wieso.

  • Zitat von Ronda


    Ich habe nie für andere gesprochen. MIR hat es geholfen und tut es immer noch - also darf ich doch folgern, dass es wirkt.


    Da fällt mir noch ein.
    War dies Dein erster Versuch, eine Vorschrift zu befolgen?
    Oder gab es schon andere Versuche mit anderen Vorschriften davor?

  • @ Ronda, Julchen , Herr Schlämmer:


    kann einer von euch die Frage von Walfishbaby (Glucose - Mehrfachzucker/Einfachzucker) beantworten?
    Ich bin nämlich der gleichen Meinung finde aber leider mangels Zeit und Gelegenheit gerade nicht wo das Nach zu lesen wäre :o


    Lieben Dank im Vorraus,
    Cailly

  • Wer suchet, der findet :D


  • Ganz lieben Dank Julchen,
    das war es was ich suchte....und es sagt genau das was ich und auch noch viel deutlicher Walfishbaby in Bezug auf die Zuckerthematik gesagt haben.


    Zucker ist und bleibt für den Körper Zucker, egal welche Zuckersorte es ist.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Statt der Auseinandersetzung mit dem Mythos der Übersäuerung fände ich ausnahmsweise die Auseinandersetzung mit dem Autor des genannten "Fachbuches" interessant:

    Zitat von Ronda

    Ein gute Buch zum Thema ist im Goldmann Verlag herausgekommen: Jungbrunnen Entsäuerung von Kurt Tepperwein.

    Der gute Mann hat noch jede Menge anderer Werke veröffentlicht, so z.B. zu psychischen Fragen oder auch das hier: "Der Weg zum Millionär. Die sieben Gesetze für inneren und äußeren Reichtum." Und den "ersten deutschen Esoterikpreis" soll er auch bekommen haben. Er ist Dozent an der "Internationalen Akademie der Wissenschaften" - keine Universität (wie der Name suggeriert), sondern ein esoterischer, bestenfalls heilpraktischer Verein... Was soll man da noch sagen?

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