Ich nehme ab, weil ich die Sprüche/Blicke nicht mehr sehen kann

  • Zwei Anmerkungen:

    Zitat

    Ich muss also täglich 1000-1500Kalorien zu mir nehmen, das mein Körper was zu tun hat und nicht auf Sparflamme geht.

    Das kommt mir entschieden zu wenig vor. Ich glaube mich zu erinnern, dass 1000 Kalorien das absolute Minimum ist, von dem man gerade noch so leben kann, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen. Vorausgesetzt, man hat einen Experten bei der Hand, der in diese 1000 Kalorien alle Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente packen kann, die man halt so braucht. Eine 1000-Kalorien-Diät läuft bei mir schon unter "Radikaldiät", nicht unter "Ernährungsumstellung für langfristige Gewichtsreduktion". Und:

    Zitat

    Heute bekomme ich meine Tochter fürs Wochenende und ich liebe meinen Sonnenschein so sehr, aber soll sie heute so ein heulendes etwas sehen, neee. Also langsam die Gefühle wieder wegpacken und Hebel umschalten.

    Gefühle wegzupacken und Hebel umzuschalten kann natürlich genau das Verkehrte sein, um Süchte in den Griff zu bekommen. Es gibt ja durchaus die Theorie, dass man diese unterdrückten Gefühle durch Suchtverhalten zu kompensieren versucht; und dass man lernen muss, mit seinen Gefühlen umzugehen statt sie wegzuschieben, um daran etwas zu ändern.

    Ich finde übrigens, dass Kinder ruhig mitbekommen dürfen, wenn die Eltern mal traurig sind. Zum einen, weil sie sich ja selbst auch lernen müssen, sich in ihren eigenen Gefühlen zurechtzufinden; und zum anderen, weil Kinder cleverer sind, als man glaubt und es merken, wenn man ihnen was vormacht. Und das hat dann ziemlich unkalkulierbare Folgen.

    Ich bin mit meinem Versuch, mich meinem Sohn gegenüber ehrlich zu verhalten, eigentlich ganz gut gefahren bisher. Und hatte auch noch nie das Gefühl, ihm zu viel zuzumuten, denn natürlich habe ich ihm auch erklärt, dass er nicht dafür verantwortlich ist, mich jetzt wieder fröhlich zu machen. "Lass mich einfach ein bisschen traurig sein, dann bin ich auch bald wieder fröhlich", habe ich ihm gesagt, und er macht es mittlerweile genauso: Gefühlen einfach ein bisschen Raum geben und sie spüren. Das finde ich schon ziemlich gut so.

  • Lieber Torsten,
    Dir Tips zu geben zum Thema Selbstliebe und Selbsbewußtsein liegt mir nicht ich bin kein Psychologe.
    Aber zum Thema Abnehmen mit Medikamenten unter ärztlicher Kontrolle kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen pass bitte auf. Auf Dich und Deinen Körper sowie deine Psyche auf.
    Vor 5 Jahren kurz nachdem so ein neues Teufelszeug auf dem Markt gelandet ist (Redukt.....) das nur über Ärzte und nur unter Kontrolle verabreicht wird, war ich auch der Meinung mit 40 Kilo weniger würde es mir besser gehen. Meine damalige Hausärztin war auch gleich Feuer und Flamme als ich danach gefragt habe und hat sich über jedes Kilo gefreut als währen es ihre Kilo. Ergebnis war ich habe zwar 30 Kg abgenommen, die Ernährung damals auch erstmal umgestellt und habe mich genauso beschissen gefühlt wie davor und war zudem war ich auch noch krank (erhöter Blutdruck, Astma, Rückenprobleme und einiges mehr). Heute 5 Jahre später habe ich durch psychologische Beratung (in einer Beratungsstelle bei der AWO) einige "Probleme" der Kindheit aufgearbeitet, mein Selbstbewusstsein gestärkt (auch durch die Anerkennung meiner Töchter) und gelernt mich so wie ich bin zu akzeptieren und entlich habe ich es auch geschafft in ein Fitnessstudio zu gehen. Na und warum auch nicht. Ich bin heute zwar wieder DICK aber gesund.
    Pas bitte auf auf Dich und hole dir soviel Hilfe wie irgendwie geht und auch schlanke Freunde meinen es manchmal gut mit einem.

  • Hallo Thorsten,

    was Du auch machen kannst, um ein wenig über Deine Probleme zu reden: komm doch mal zu einem der Stammtische für "Dicke und Leute, die nichts gegen Dicke haben" ;)
    In Stuttgart gibt es einen. Das ist doch nicht weit weg von Böblingen. Klar, wir reden nicht nur über`s Dicksein oder über Diäten - das wäre ja ätzend. Aber wir haben immer wieder Themen zu Problemen, die man nun mal als dicker Mensch hat, wo man feststellt, dass man damit nicht alleine auf der Welt ist. Und das bringt auch viel.
    Außerdem ist es immer recht lustig, wir gehen auch gut essen (ja und das ohne schlechtes Gewissen!) und die Leute sind vom Alter her "bunt gemischt".

    Ich hoffe Du findest Deinen Weg. Aber auch ich würde NIE mit irgendwelchen Abnehmpillen an die Sache ran gehen. Und 1000 kcal sind definitiv zu wenig. Ich habe mit fast 150 kg begonnen mich gesünder zu ernähren und sollte nicht weniger als 1200 kcal essen. Als Mann musst Du ja noch mehr essen.
    Ich habe die letzten Jahre viel zu wenig gegessen und somit meinen Stoffwechsel auf Eis gelegt und mich nur gefragt, warum ich trotzdem zunehme. Jetzt habe ich einen Weg gefunden mit dem ich langsam aber allmählich mit leckerem Essen abnehme. Trotz mal Pizza und Eisbecher essen ;)

    Gruss
    Daisy

  • Hallo,


    erst einmal Danke für Eure Worte, denke das ich wohl die Erfahrung machen muss, damit ich verstehe was in mir los ist.


    Kann sein das ich es brauchte, erst einmal mein Gewicht für meine Probleme verantwortlich zu machen, langsam kommen doch einige Probleme ans Tageslicht. Leider , ja wirklich leider, haben die so gut wie nichts mit meinem Gewicht zu tun. Etwas vielleicht doch aber mehr indirekt, das ich mit dem Essen etwas verdrängen wollte.


    In den letzten Wochen habe ich so einige Gespräche gesucht und so einiges über mich kennen gelernt, nicht immer angenehmes. Viel was ich versucht habe zu verdrängen, hat eben leichter mit dem Essen geklappt. Eine sehr kurzfristige Befriedigung bzw. Verdrängung.


    Ich habe noch einiges vor mir um ein Zufriedenes Leben zu führen.


    Zu meinem Abnehmen, ich versuche zur Zeit ein gutes Mittelmaas zu finden, da ich masiv Kopfschmerzen habe und Muskelprobleme.
    Jetzt werden einige sagen, "haben wir das nicht gleich gesagt" , ja es haben einige zu mir gesagt.


    Meine Leberwerte sind in die Höhe gegangen und mein Kreislauf in den Keller. Meine Stimungsschwankungen sind nicht mehr auszuhalten. Was mache ich da mit meinem Körper, es ist meine erste Diät und gleich so eine Erfahrung.
    Jetzt bitte nicht lachen, aber wenn ich mich so anschaue, vorher war alles fest, jetzt schwabelt alles so.


    Ich versuche, wie gesagt, momentan ein Mittelweg zu finden, womit ich leben kann und mein Körper.


    Gruß


    Thorsten

    Zitat

    Liebe die Menschen die du liebst, Hasse die Menschen die du haßt aber hasse niemals einen Menschen den du einmal geliebt hast!

    Der HamburgerJung, ein jetzt schon 40 Jahre junger Mann, den es in das Schwabenland verschlagen hat :)

  • man sagt ja immer das der "klick" - oder der "hebel" in gehirn umgelegt werden muß. das hat mir auch immer zum abnehmen gefehlt.
    als ich dann im letzten jahr, hintenrum erfahren habe - das ein mir eigentlich sehr viel bedeutender mensch - ein spruch gebracht hat, der mir sehr wehgtan hat - aber mich so motiviert hat, das es klick gemacht hat.
    so nach dem motto - "dir zeig ichs aber"... naja innerhalb von 2 monaten hab ich [Edit:] xx kg runter, die ich bis jetzt auch stolz gehalten habe...jetzt bin ich seid 5 tagen wieder dabei, es weiter zuprobieren. guten mutes....

    also manchmal ist es auch garnicht "schlecht" sowas zuhören, zumindest hat es mir geholfen.

  • Zitat von HamburgerJung

    Zu meinem Abnehmen, ich versuche zur Zeit ein gutes Mittelmaas zu finden, da ich masiv Kopfschmerzen habe und Muskelprobleme.
    Jetzt werden einige sagen, "haben wir das nicht gleich gesagt" , ja es haben einige zu mir gesagt.


    Haben sie, gell? :rolleyes:


    Vielleicht solltest Du Dich aber auch mal fragen, welche grundlegenden biologischen Register Dein Körper gerade zieht, die solche Auswirkungen haben können.


    Über eins sind wir uns ja wohl einig ... die versprochenen und hochgelobten Verbesserungen des Gesundheitszustandes, die sich bei politisch konformer Diät magischerweise einstellen sollen, sind das ja wohl kaum... oder erkennt man Gesundheit neuerdings am pochenden Schädel und eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit?


    Für Deinen derzeitigen Zustand gibt es zwei naheliegende Erklärungen:
    1) Du hast definitiv weniger gegessen als Dein Körper als Grundumsatz benötigt und bist deswegen in eine Ketose geraten.
    Das geschieht immer dann, wenn der Stoffwechsel über keinerlei Glucose-Reserven mehr verfügt und - um das Gehirn und die allerwichtigsten anderen Organe versorgen zu können - auf die Aufspaltung von Eiweißen zurückgreift.
    Dieser Prozeß findet übrigens in der Leber statt, die dadurch eine Menge zu tun bekommt - eine Pulle Wodka pro Tag hätte ungefähr denselben Effekt .... und Du wunderst Dich über schlechte Leberwerte?
    Wenn es sich um eine Ketose handeln sollte, ist es aber auch gleichzeitig ein Zeichen, daß Du zu wenig trinkst und der Körper die begleitenden Stoffwechselprodukte nicht schnell genug ausscheiden kann.
    Vor allem ist es aber ein Zeichen, daß Du (siehe oben) definitiv zu wenig ißt und Dein Körper ebenfalls gerade Maßnahmen gegen die Hungersnot trifft: Ein Jojo ist mit hoher Sicherheit vorprogrammiert - nicht unbedingt das, was Du langfristig erreichen willst, nicht wahr?
    Dein Grundumsatz dürfte - wenn Du ihn bisher nicht durch Diäten kaputt gemacht hast - bei allermindestens 3000 kcal liegen!



    2) Du hast voller Motivation Deine Ernährung umgestellt und ernährst Dich neuerdings von lauter "gesunden" Dingen, die Dir zwar nicht schmecken, aber die Du zum Beweis Deines Willens in Dich hineinzwingst.
    Die Auswirkungen von unverträglicher Nahrung sind ebenfalls u.a. Kopfweh sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Auch die Leber ist wieder betroffen, da sie den ganzen Mist, den man sich einwirft, kleinkriegen muß, damit er nicht allzu viel Unheil anrichtet.
    Wenn du Pech hast, dann wird es nicht bei diesen gerne als "Anfangsschwierigkeiten" abgetanen Problemen bleiben.



    Es kann sich natürlich auch um eine Mischung aus beiden Ursachen handeln.


    Das gemeingefährliche an diesen Reaktionen ist, daß gerade die Muskelprobleme "endlich" wie der langerwartete Denkzettel für das ungesunde dicke Leben aussehen und man umso verbissener versucht, eine "guter Dicker" zu werden, der sich redlich bemüht, seine guten Willen unter Beweis zu stellen um seine soziale Unverträglichkeit abzumildern.
    Oft ist aber genau das der Weg ins komplette Desaster, weil eben nicht das massive Übergewicht sondern die Methoden, es zu verringern völlig falsch gewählt sind.



    Zum Nachschlagen:
    Grundumsatz: http://de.wikipedia.org/wiki/Grundumsatz
    Ketose: http://de.wikipedia.org/wiki/Ketose_%28Stoffwechsel%29



  • Hallo lieber Thorsten,
    Ich kann dich gut verstehen.
    Vor 2 Jahren wog ich hundert Kilo und habe mich schön und sexy gefühlt, ich fand das ich trotz diesem erheblichen Übergewicht eine schöne weibliche Figur hatte.
    Nun habe ich über 20kg zugenommen. Und ich will nicht mehr!
    Ich möchte abnehmen aber ich möchte nicht schlank werden sondern diese 100kg erreichen dies ist mein Wohlfühlgewicht auch wenn das für einen dünnen Menschen vielleicht unbegreiflich ist!
    Ich finde es sehr gut das du dir nicht vornimmst ganz schlank zu werden!
    Ich wünsche dir viel Erfolg, nicht nur beim abnehmen, sondern beim wiederherstellen deiner eigenen Lebensqualität!
    Lg Kyra


    Achso und du kannst deine Gefühle vor deiner Tochter nicht verstecken, ein Kind spürt sowas, wenn du einen Tiefpunkt hast dann nehm sie einfach feste in den Arm und dann mach etwas schönes mit ihr was dich ablenkt!

  • Hast du schon mal über eine
    REHABILITATIONS-MASNAHME
    nachgedacht?
    :confused:
    Ich weiß, hört sich heftig an,
    geh mal zu deinem Allgemein-Arzt
    und schilder ihm genau das
    was du hier geschrieben hast.
    :o
    Dann sag ihm (wenn er es nicht von alleine anspricht)
    das du eine Kur machen möchtest.
    :D
    Am besten holst du dir von deiner Krankenkasse schon mal (;) )den Antrag.
    :rolleyes:
    Im normalfall müßte deine Krankenkasse
    den Antrag dann ablehnen und mit dir gemeinsam
    eine Reha besprechen.
    ;)
    Oder gleich beantragen.
    :)
    Im schlimmsten fall, wird dein antrag auf Reha abgelehnt . Aber dafür hast du Wiederspruchsrecht.
    :D
    Probier es mal aus,
    im moment bin ich auch dabei eine Reha zu beantragen( incl. Mann und Kinder).

  • Hallo Thorsten,

    bin an Pfingsten durch puren Zufall auf dieses Forum gestossen. Dat et sowat jibt - ich bin begeistert! (Unerfahrener Internet-User!!!)

    Der 13. Mai ist schon 14 Tage her. Deshalb, bitte melde Dich, damit ich nicht womöglich einen Roman verfasse, den Du nie lesen würdest. Also, völlig egal, in welchem (seelischen) Loch Du vielleicht gerade sitzt, mit welcher schweren Kost Du Dich gerade auseinandersetzt, ob Dich Medikamente/Krankheit/Diät zu Boden gebracht haben oder, ob Du im Moment ganz einfach kapituliert hast, … .

    Du hast da für Dich einen Weg beschritten, der so einige Täler der Tränen bereithalten dürfte. Aber -Diät hin, Medikamente her- ich denke, es umfassend anzugehen, ist grundsätzlich nicht nur sinnvoll, sondern letztlich der einzige Weg, der tatsächlich dauerhaft zum Erfolg führen kann. Du kämpfst, Du probierst aus, Du sammelst Infos und Erkenntnisse und suchst aktiv nach Deinem individuellen Weg. Das finde ich klasse!!! Du hast den Kampf rechtzeitig aufgenommen! Gut so. Aber – Du brauchst alle Unterstützung, die überhaupt nur irgendwie zu greifen ist. Meine Unterstützung biete ich Dir gerne an –so weit die eben reicht.

    Vielleicht hast Du inzwischen ja auch schon die für Dich richtigen, passenden Enden zu fassen gekriegt und bist auf einem guten Weg. Das würde mich riesig für Dich freuen. Lass es mich/uns wissen, OK.

    Mein Lebensgefährte und ich sind inzwischen tatsächlich irgendwie jenseits der 40 angelangt. Er ist tatsächlich inzwischen auf dem Weg zw. 300 und 400 Kg, und das lässt einem keine wirkliche Wahl mehr. Das ist dann nur noch eines, nämlich Zeit zum Handeln -ein Kampf nach allen Himmelsrichtungen und gegen alle Wände, die sich da plötzlich auftun- ….. und natürlich ist das nicht allein das Resultat davon, dass "man halt gerne isst" und den Dingen einfach zu lange seinen Lauf gelassen hat. So, das nur am Rande, damit Du eine Vorstellung hast … .

    Viele Grüsse und toi, toi, toi

    von Alexandra



    PS: Ich selber, schneuf, im Moment die erste Diät meines Lebens, ich, allen Ernstes, die erste und letzte (jawolll !!!), nicht zum Abnehmen, sondern, weil die Gesundheit es verlangt. Da gibt´s leider gaaaaar nichts zu diskutieren. Ich hoffe nur, meine Mitmenschen überstehen das ohne ernste Schäden und ich aaaahhhhhhaaauuuchhh … Ich spüre es, ich weiss es, ich schreie es in die Welt: ich bin ja soooooo ein armer Willi und ich tu mir ja soooo leid!!!. 3 Wochen schon, nichts darf man, ich könnt zum Mörder werden … OK,OK, "reiss Dich zusammen und sei glücklich" (mein preussischer Ur-Grossvater) – suuuper Spruch, oder ?!? Ich versuhuhuuuuuuch´s … und wehe, ich kriege dazu auch nur EINEN blöden Kommentar !!!!!!!!!!!!! Hah ja, jetzt geht´s besser – Ende.

  • Einen wunderschönen Guten Morgen


    Es ist schon ein paar Monate her, als ich hier im Forum unterwegs war und in der Zeit hat sich einiges getan. Eins habe ich schon mal festgestellt, mit manch einer Medizin ist es wohl einfach was abzunehmen aber was sich in der Zeit so im Kopf und bei den Gefühlen abspielt ist nicht auszuhalten.


    Wenn ich vorher gedacht habe, zu wissen was Depression sind kann ich nur sagen ich wusste es nicht. Die Erfahrung habe ich die ersten Monate machen müssen.


    Es ist sehr schwer zu verstehen, das ich in mir sehr unglücklich bin und es natürlich erst mal an meinem Gewicht festmache, was an dem Unglücklich sein Schuld ist. Jetzt doch einige KG weniger, stelle ich fest, dieses Gefühl ist noch da. Gut ich bin nicht mehr so schnell müde und auch meiner Gesundheit geht es langsam besser und juhu ich kann wieder Fahrrad fahren bzw. ein Fahrrad schafft mich. Aber leider ist nicht das Gefühl eingetreten wie ich dachte.


    Ich werde wohl noch so einiges Aufarbeiten in meinem Leben und denke der Weg ist die Erkenntnis. Ich war in der Vergangenheit immer für alle da und wenn jemand Hilfe brauchte war ich der erste der geschrien hat "HIER" nimm mich.
    Darüber habe ich mich definiert. Leider fehlte und fehlt mir immer noch eine gesunde Portion Selbstwertgefühl.


    Seitdem ich aus Hamburg weg bin, habe ich mehr für andere gemacht aber mein Leben aus den Augen verloren, hatte Angst alleine zu sein in einer Gegend die nicht mein Zu hause ist. Angst Abends zu Hause, Angst vor vielen Menschen da ich mich ja nicht auf alle Einstellen kann, Angst vor den eigenen Gefühlen.


    Momentan bin ich dabei mir das Leben neu aufzubauen, meine kleine Tochter wird immer mein Mittelpunkt sein aber ich werde es nicht mehr als Hauptaufgabe sehen. Meine Ex-Frau hatte es in den letzten Jahren gut verstanden, meine Tochter gegen mich einzusetzen, ich war immer da und habe gemacht und getan. Dafür das wir geschieden sind, habe ich sehr viel bei ihr gemacht und getan und wenn ich mal nicht so wollte wie so mochte, dann hat sie meine Tochter anrufen lassen und wusste das ich komme.
    Wie oft bin ich in ihre Wohnung gefahren und habe aufgeräumt und eingekauft und eben alles erledigt. Gut sie arbeitet den ganzen Tag und hat auch einen schweren Job als Ingenieur aber wir sind geschieden und ich bin die ganze Zeit da und mache und tue. Arbeite viel Nachts als Fahrer um Tagsüber da zu sein.
    Ich freue mich wenn ich meine Tochter sehe und sie ist glücklich. Das ist wichtig.


    Komisch ist es so wichtig "gebraucht zu werden" ??? :(


    Meine Tochter ist zur Zeit bei mir, da meine Ex jemanden wohl besser kennen gelernt hat und mehr Zeit verbringen möchte, was auch okay ist.


    Deswegen muss ich an dieser Stelle meine Gedanken beenden, da ich noch das Frühstück machen möchte. Es ist so schön wenn sie hier ist und ich vergesse fast alle meine Probleme.


    Entschuldigt das ich soviel geschrieben habe aber es tut so gut alles mal nieder zuschreiben und auch Meinungen von anderen zu hören. Nur im Internet ist es mir möglich so zu zeigen wie ich bin und muss mich auf keinen Einstellen. DANKE das es dieses Forum.

    Zitat

    Liebe die Menschen die du liebst, Hasse die Menschen die du haßt aber hasse niemals einen Menschen den du einmal geliebt hast!

    Der HamburgerJung, ein jetzt schon 40 Jahre junger Mann, den es in das Schwabenland verschlagen hat :)

  • Moin Thorsten,


    zu dem Thema Depressionen durch Abnehmen (oder während dessen) sag ich mal lieber nix.....


    Aber zu der Thematik: Everybodys Darling - immer nur für andere Da sein
    möcht ich denn schon was schreiben, die Problematik kenn ich aus eigener Erfahrung und ich weiß auch wie schwer es ist zu lernen für sich selbst da zu sein - was ja gar nicht geht, solange man nur versucht "Everybodys Darling" zu sein....


    Noch schwieriger wird der Weg sich davon zu lösen, wenn man jemanden hat bei dem man weiß "man wird auf jeden Fall gebraucht" wie das nunmal ist wenn man ein Kind hat.
    Aber es gibt ja noch andere Bereiche wo du anfangen kannst zu lernen ;)


    Ich schreib dir die Tage mal mehr dazu - aber es ist kein Problem mit dem du allein bist, es gibt sehr viele Menschen die damit wirkliche Schwierigkeiten haben.


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo Thorsten,

    so wie es scheint hat sich in den letzten Monaten ziemlich viel getan… Nicht nur was das Gewicht angeht, sondern auch deine „tieferen“ Erkenntnisse. Letzteres wohl auch gezwungenermaßen: das eigene (Über-)Gewicht ist sehr oft das, an dem man irrsinnig leicht irrsinnig viele Probleme aufhängen kann. „Wäre ich nur dünner, dann… wäre mein Leben um so vieles wundervoller.“

    Zitat

    [U]Komisch ist es so wichtig "gebraucht zu werden" ???

    Zitat

    [/U]Ich kenne das auch von mir. Wenns mir wieder mal so richtig schlecht geht, dann tut es auch mir unglaublich gut, „da“ zu sein, zu helfen, Stütze für jemanden zu sein… Sinn (!) im Leben zu finden dadurch, dass ich für jemanden da sein kann. Weil ich mir in diesem Momenten einerseits selber nicht genüge und andererseits es zu weh tun würde (und manchmal auch über meine Kräfte ginge), bei MIR näher hinzusehen, mich um mich selbst zu kümmern. Da ist es leichter, vor anderen Türen zu kehren – man ist abgelenkt, beschäftigt, das eigene Leid ist nicht mehr so im Vordergrund, und man bekommt positive Resonanzen die zeigen, dass man etwas wert ist…
    Gut, ich hab mich nie ausnutzen lassen – und ich lasse mich nicht ausnutzen. Dazu bin ich viel zu sehr Egoist.. Gleichzeitig merke ich aber auch, dass dieses da sein für andere manchmal auch zu viel wird, Belastung werden kann. Und spätestens dann muss man für sich selber „Stop“ sagen und eine Türe auch mal zumachen können. Ist nicht leicht…

    Zitat

    Nur im Internet ist es mir möglich so zu zeigen wie ich bin und muss mich auf keinen Einstellen.

    Warum nur im Internet? Warum versuchst du nicht, dich auch im „Leben“ jenen Menschen zu zeigen, die dir nahe stehen? Wovor hast du da Angst? Es tut doch so gut, ohne Maske durchs Leben gehen zu können – und sei es „nur“ bei einigen „auserwählten“ Menschen im eigenen Umfeld – da fällt so viel an Last ab! Und es ist einfach schön zu merken, dass man selbst mit all seinem schrulligen und eigenartigen Sein gemocht und geschätzt wird…

    Ich wünsch dir, dass sich deine Gefühlswelt bald wieder ein bissl stabilisieren möge!

    Liebe Grüsse
    Lilit

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