Wurde auf das Thema OP angesprochen

  • Hallöchen,
    ich hatte jemand am WE im Krankenhaus besucht!
    Als ich den lieben Bekannten am nächsten Tag angerufen hatte, erzählte er mir, was der Arzt gesagt hätte:der Arzt meinte: Sie hatten ja netten Besuch gestern. Übrigends, wenn die junge Dame sich mal wegen ihres Gewichtes unters Messer legen möchte - das geht bei uns ganz einfach und wird auch von den KK bezahlt.
    Denn wer möchte schon mit soviel Gewicht rumlaufen.
    Na ja, mein Spezl, der Patient dort ist, meinte auch, ich sollte mir doch da mal Gedanken machen.
    Ich verstehe, denn bei einem BMI von über 30 fühlt sich keiner gut.....


    Ich war aber trotzdem etwas entsetzt, dass man an mir also nur die Pfunde sieht und nicht den Menschen, der ich bin.


    Eine andere Frage beschäftigt mich seither:
    Ist es wirklich so einfach, sich ein Magenband oder Ballon legen zu lassen?
    Denke nicht, denn viele KK habe ich gehört, lehnen solche Anfragen ab.
    Habt ihr auch schon Erfahrungen oder Erlebnisse damit gehabt?

  • Zitat von Suessemolly

    Ich verstehe, denn bei einem BMI von über 30 fühlt sich keiner gut.....


    Ist das jetzt Deine persönliche Überzeugung oder das was im Gespräch rpbergekommen ist?


    Zitat

    Eine andere Frage beschäftigt mich seither:
    Ist es wirklich so einfach, sich ein Magenband oder Ballon legen zu lassen?


    Sicher ist das einfach.
    Es ist auch einfach, aus dem 5ten Stock zu springen - es ist schließlich nicht der Sturz der einen tötet, sondern der Aufprall.
    Und es bist Du, die mit den Konsequenzen Dein restliches Leben lang klarkommen muß. Der Arzt hat Dich spätestens nach seiner Schnibbelaktion am übernaächsten Patienten vergessen.


    Michaela

  • Hallo Suessemolly, also zuerst einmal finde ich schon hammermäßig, dass der Arzt sich so etwas erlaubt. Du warst lediglich zu Besuch da und er meint, dass er sich ungefragt in Dein Leben einmischen darf? Das ist einfach nur dreist!!! Allerdings hat er es ja wohl auch geschafft, dass Du Dir jetzt Gedanken machst und Du Dich wirklich mit so einer Magenband-OP beschäftigst. Also ich habe keine Erfahrungen damit, habe aber schon einige Reportagen im Fernsehen gesehen und auch in Fachliteratur davon gelesen. Die ganze Angelegenheit ist wohl nicht so einfach wie man glaubt. Es wird ein ganzer Teil Deines Magens abgeklemmt und Du bist nur noch in der Lage, ganz kleine Portionen zu essen. Solltest Du mehr essen, ist mit Übelkeit, Magenschmerzen und Erbrechen zu rechnen. Von den anderen OP-Risiken mal ganz abgesehen. Meines Wissens zahlt auch die Krankenkasse nur in absoluten Ausnahmen. Deshalb kann ich auch die Äußerung des Arztes nicht verstehen.
    Wenn Du mehr wissen willst, kannst Du ja mal googeln. Es gibt einige Informationen darüber.
    Liebe Grüsse Conny:)

  • Hallo Suessemolly,


    nutze doch mal die Suchfunktion des Forums zum Thema "Magenband", "Adipositas-Chirurgie", "AC".


    Wir hatten das Thema früher öfters.


    Im Gegensatz zu dem was Chirurgen die die OP anbieten und gut daran verdienen sagen, ist mit erheblichen Gesundheitsschäden zu rechnen. Ich habe auch eine Sterblichkeitsrate von fast 10 % im Gedächtnis, kann die Zahl jetzt aber nicht mit einer Quelle belegen.



    Gruß


    Artemis

  • Ich würde auch den Gedanken an ein Magenband erst dann aufkommen lassen, wenn ALLES, also wirklich ALLES andere schon versagt hätte.

    Für mich persönlich käme es auch deshalb nicht in Frage, weil ich aus rein seelischen Gründen mich überesse (mir schmeckt eigentlich keinerlei Essen mehr)und an Binge Eating leide. Ich glaube nicht, dass, wenn ich mich operieren liese, ich von heute auf morgen die "seelische Entlastung" durch Essanfäölle so einfach "aufgeben" könnte. Und das nehm ich an, könnte sehr schwerwiegende oder gar tödliche Konsequenzen haben, wenn ich die paar Infos, auf die ich in anderem Zusammenhang im Web ab und an sties, richtig interpretiere..

    Und weil dieser Arzt doch überhaupt nicht wissen kann, OB Du schon bisher auf andere - ungefährlichere - Weise versucht hast ein Normalgewicht zu erreichen, oder gar wegen einer körperlichen Ursache so dick bist, find ich das schon reichlich fahrlässig von ihm, Dir gleich so OP einfach so vorzuschlagen.

    Ich hab leider immer mehr den Eindruck, diese MAgenband-OPs werden mehr oder minder von vielen heute als lediglich eine Art "Schönheits-OP" gehandhabt, wo das Risiko nicht grösser wäre wie bei einem Facelift.

    Ich lehne die Magenband-OP keinesfalls generell ab, sie mag wirklich einigen helfen und in einigen Fällen auch sinnvoll und ds Risiko WERT, und bevor jemand aus Verzweiflung sich z.B. umbringt, weil er sein Aussehen nicht mehr erträgt (ja, auch das gibts leider ab und zu), würd ich ihm auch so eine OP nicht vorenthalten wollen- aber da muss eben denke ich vorher sehr viel abgeklärt werden, ob die rein PHYSIKALISCHE Verhinderung viel zu essen einem wirklich langfristig was bringt, gewichtstechnisch und seelisch.

  • Hallo


    ich lese nun schon seit längerer zeit hier, denn ich bin nicht der große schreiber.
    das magenband hat schon seine vorteile und ganz sicher hat es auch nachteile das kann niemand bestreiten.
    aber man sollte das nicht übers knie brechen sondern sich intensiv damit befassen ob es die geeignete lösung ist.
    ich hatte mein höchstgewicht von 165kg erreicht und war hochgradig zuckerkrank mit einem hba1c wert von 10,8 und war nicht in der lage es zu ändern.
    es war nur eine frage der zeit wann das ganze wohl endgültig in die hose geht
    hab im jahr , laut kk, für über 7000€ insulin in mich hineingespritzt und hab 3 1/2 jahre lang mit der kasse gestritten wegen dem magenband für 5000€ .
    es darf keiner denken das man es einfach mal so genehmigt bekommt, und das ich mir leicht gefallen ist mich für eine op zu entscheiden.
    im april hab ich dann mein band bekommen und bisher 30kg abgenommen.
    mein hba1c wert ist auf 7,1 gefallen und insulin brauch ich z.Z. etwa ein drittel dessen wie vorher.
    ich glaube ohne diabetes hätte ich mich nie mit dem gedanken eines magenbandes befasst, so aber war es momentan die beste entscheidung.
    ob ich das in zwei drei jahren noch sagen kann sei dahingestellt.
    aber ich lebe jetzt und was die zukunft bringt bleibt abzuwarten.

  • Hallo,

    Vor ein paar Monate stand ich auch vor der Überlegung.
    Da ich zu der Zeit über 170kg wog ,gesundheitliche Probleme hatte.(Kurzatmigkeit,Gehprobleme,Rückenschmerzen,Bluthochdruck usw)Jedenfalls merkte ich das ich irgenwann am Ende bin wenn nun nichts passiert.
    In einem anderen Forum wurde zu der Zeit massiv über solche OP s geschrieben
    da es sich einige es gemacht haben und andere es sich überlegten.
    Da ich auch Probleme mit dem Insulin habe .(Überproduktion)
    kam mir eine alte Ernährungsumstellung in den Sinn
    nämlich Low Carb.
    Naja langer Text kurzer Sinn
    Ich habe seit fünf Monate 30 kg abgespeckt und mit jedem kg brauche ich diese OP weniger .
    Und das ist ein verdammt guter Gedanke
    LG
    Rubenata

  • Hallo!

    Also, ich bin Krankenschwester und war schon bei mehreren Magenband-OPs dabei. Der Eingriff dauert nicht lange und es werden damit sehr gut Erfolge erzielt. Natürlich kann man dann nur noch kleine Portionen essen, aber das ist schließlich Sinn der Sache!!! Wenn man zuviel isst, drohen auch Übelkeit und erbrechen, das ist richtig, aber was droht denn alles bei Adipositas??? Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes.........
    Darüber sollte man mal nachdenken!!! Und der Arzt wollte sich bestimmt nicht irgendwie einmischen, er hat doch Recht! Ein BMI über 30 ist wirklich GEFÄHRLICH!!!

    Liebe Grüße Krissy

  • Zitat von Krissy

    Hallo!

    Also, ich bin Krankenschwester und war schon bei mehreren Magenband-OPs dabei. Der Eingriff dauert nicht lange und es werden damit sehr gut Erfolge erzielt. Natürlich kann man dann nur noch kleine Portionen essen, aber das ist schließlich Sinn der Sache!!! Wenn man zuviel isst, drohen auch Übelkeit und erbrechen, das ist richtig, aber was droht denn alles bei Adipositas??? Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes.........
    Darüber sollte man mal nachdenken!!! Und der Arzt wollte sich bestimmt nicht irgendwie einmischen, er hat doch Recht! Ein BMI über 30 ist wirklich GEFÄHRLICH!!!

    Liebe Grüße Krissy




    ja krissy du magst recht haben, aber Rauchen ist ebenso gefährlich meiner Meinung!
    ich finde auch man sollte sich so eine Magenband OP gut überlegen, oft wird leider nur danach geschaut das diese Leute schnell abnehmen, aber wie du bestimmt sicherlich weisst als Krankenschwester sind nicht nur allein das viele Essen die Ursache von Adipositas, sondern auch Hormone, seelische Ursachen, Allergien,........wenn es nur am Essen liegen würde, wäre die Sache doch total einfach und bestimmt jeder würde sich operieren lassen, meinst du nicht?

  • Zitat von Krissy

    Also, ich bin Krankenschwester und war schon bei mehreren Magenband-OPs dabei.
    Der Eingriff dauert nicht lange und es werden damit sehr gut Erfolge erzielt.


    Ach? Wieviele Patienten waren es und wie oft hast Du sie nach der OP wiedergesehen?


    Zitat

    aber was droht denn alles bei Adipositas??? Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes.........


    Ach? Und sowas bekommen ausschließlich Dicke?


    Zitat

    Ein BMI über 30 ist wirklich GEFÄHRLICH!!!


    Welche Untersuchungen belegen dies?

    Zitat

    Darüber sollte man mal nachdenken!!!


    Du solltest auch mal anfangen zu denken - und vor allem erst einmal anfangen mit offenen Augen durch die Welt zu gehen - und nicht wahllos alles nachplappern, was Du hörst.


    Michaela

  • Zitat von Krissy


    aber was droht denn alles bei Adipositas??? Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes.........


    Ja mal abgesehen davon das ich nun Bluthochdruck habe, sind bei mir alle anderen Werte völlig in Ordnung. Und zwar ebenso wie bei einem vermeintlich "schlanken= gesunden". Ja und der Sohn unserer Bekannten hat Diabetis ist aber völlig normal gewichtig. Man sollte nicht deshalb gleich die große Panik schieben, aber man sollte sich wohl darüber klar sein. Das gewisse Lebensituationen schädlich sind. Das gilt für Dicke, für normale Gewichtige und für die super Dürren zu gleichen Teilen.

    Zitat

    Ein BMI über 30 ist wirklich GEFÄHRLICH!!!


    Es kann auch gefährlich sein aus dem Bett zu steigen, über die Straße zu gehen, Fahrrad zu fahren, oder einfach Abends ins Bett zu gehen.

  • Hallo!
    Um ein Magenband von der Kasse (bin auch bei der KKH) zu bekommen musst du schob einiges an Aktivitäten zur Gewichtsreduktion vorweisen das nicht geklappt hat und auch einen BMI von mindestens 40 haben.
    Wenn du magst, kannst mir ja eine Mail schicken, habe mir im August 2002 ein Magenband (genau "gastric banding nach Mason") machen lassen bei einem BMI von 64. Jetzt vier Jahre später und bei einem BMI von 38 streite ich mit der Kasse gerade um eine Widerherstellungs-OP (Bauchschürze), die mir damals als Folgeoperation versichert wurde, aber heute (dank der Reformen) will man davon nichts mehr wissen.
    Wenn du wissen möchtest wie es mir denn so gegangen ist, mit dem Band, lass es mich wissen. Aber: es ist kein Honigschlecken" Leute die meinen "ja du hast es dir ja einfach gemacht" oder sowas in der Art haben absolut unrecht! Ich hatte von Entzündungen, Wundheilungsstörungen, Klammernahtriss, Narbenbruch, Mangelernährung! so ziemlich alles an Nebenwirkungen was man sich vorstellen kann. Das einzig positive ist: ich bin 60 kg leichter..aber eben immer noch nicht "normal".
    Ob ich es nochmal machen würde? Weiß ich nicht. Bin ich jetzt fitter? Ja, mit Sicherheit! Aber glücklicher? Vielleicht ein wenig entspannter...aber DIE große Veränderung in meinem Leben war der Gewichtsverlust dann doch nicht, schlußendlich bleibt man eben in sich drin, egal wieviel man an sich dran hat...und ob man jetzt wegen 40 oder wegen 100kg zuviel dumm angequatscht wird, macht auch keinen Unterschied für mich...


    Grüßle,
    Kirsten!

  • "Und der Arzt wollte sich bestimmt nicht irgendwie einmischen, er hat doch Recht!"
    Aha, wenn einer angeblich Recht hat, darf er sagen, was er will. Kannst Du Dir eine Situation vorstellen, in der ein ein Arzt mit einem Patienten über seinen Besuch spricht und meint:
    " Ihr Bekannte(r) hat aber ordentlich Plattfüße, reden sie mal mit dem, dass ist schlecht für den Rücken.
    "Ihr Bekannte(r) hat eine sehr schlechte Haltung, der sollte sich mehr bewegen, ansonsten kriegt er noch einen Bandscheibenvorfall."
    "Ihr Bekannte(r) hat ja Leberflecke im Gesicht, die sollte er auch regelmäßig vom Hautarzt untersuchen lassen.Sie wissen ja wie gefährlich Hautkrebs ist.
    "Ihre Bekannte ist ja schon über die 40, reden sie mal mit ihm/ihr, damit er/sie auch alle Krebsvorsorgen macht.
    Oder auch ihre Bekannte hat ja so viele Falten im Gesicht, da kann man doch was machen. Sonst gibts keinen Sex für sie und das macht krank. Übrigens, ich hätte da ein paar schnell zu machende OPs im Angebot.


    Hast Du solche Sprüche schon mal gehört, nein! Woran liegt das wohl? Vielleicht daran, dass jeder Idiot ob vom Fach oder nicht, meint er hätte zum Thema Übergewicht etwas zu sagen, vor allem weil Dicke ja so dumm sind, dass sie noch nie etwas über Risikofaktoren gehört haben. Denen muss nur mal der schlaue Doktor sagen, dass sie weniger fressen und sich mehr bewegen müssen und dann ist alles gut. Schon wieder einer gerettet. Hinzu kommt, dass viele Menschen denken, dass man sich bei Übergewichtigen jedwedes Taktgefühl sparen kann.Außerde sind Dicke ein guter Markt für teure OPs.Wie der betreffende Arzt hier eindrucksvoll beweist,schließlich hat der Menschenfreund ja keine Ernährungsberatung, sondern eine OP angeboten. Was im Übrigen sehr sehr unverantwortlich ist. Schließlich bietet man ja auch keine Bandscheiben-OP an, weil jemand gebückt läuft.
    Denk mal darüber nach, was der Beruf eines Mediziners oder einer Krankenschwester bedeutet, für mich, die von nahen Angehörigen und Freunden, die alle im medizinischen Bereich arbeiten umzingelt ist, bedeuten diese Berufe zweierlei: Zum einen den Wunsch Menschen zu helfen, zum anderen immer dazu bereit zu sein noch mehr zu lernen, um Menschen zu helfen, sich ständig weiterzubilden und sich und seine Methoden ständig zu hinterfragen, Nennt man Supervision und ist in den meisten Kliniken heute Standard. Der Beruf bedeutet für mich nicht, feststehende Meinungen wiederzukäuen und ungefragt an Patienten oder Angehörige/Besucher von Patienten weiterzugeben.

  • Hallo Ihr Lieben,


    erstmal Suessemolly, das ist wirklich schon unverschämt, was der Arzt sich da erlaubt hat. Schade, dass einem in solchen Situationen eine passende Antwort meist erst ein paar Minuten später hat (geht mir zumindest oft so).

    Aber Conny1966 hat schon recht: nachdenken über eine OP kann man ja mal, ob mal sie auch wirklich durchführen läßt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
    Vor allem braucht man dazu erstmal fundierte Infos. Und dies hier ist bestimmt nicht das richtige Forum solche Fragen zu stellen (leider, denn ich finde auch das gehört zum Dicksein). Falls Du Fragen hast, oder Dich näher dazu informieren möchtest, schreib´ mir einfach eine Mail, ich gebe Dir gerne die (Internet-) Adressen von einigen Selbsthilfegruppen weiter.

    Michaela
    Auch, wenn ich mich als "neues Gesicht" hier gleich völlig unbeliebt mache:
    Warum reagierst Du so agressiv? Ich lese hier schon seit einigen Monaten still mit und habe mitbekommen, dass Du oft gute Anregungen, gerade in Bezug auf "Allergien abklären lassen" und Ernährung allgemein gibst.
    Ich finde es schade, wenn Du eine Frage stellst wie "Ach und Diabetes bekommen Schlanke nicht?"
    Darum geht es doch gar nicht. Natürlich gibt es doch auch Schlanke, die aus irgendwelchen Gründen (Probleme mit der Bauchspeicheldrüse o. A.) Diabetes bekommen. Aber ich glaube, dass das Selbstakzeptieren als Übergewichtiger nicht heißen muß, dass man Gefahren ausblendet. Und ich denke, es gibt genug Studien, die zeigen dass Diabetes (Typ II) bei Übergewichtigen deutlich mehr und vor allem früher zu Tage kommt.
    So lange ein dicker Mensch sich wohlfühlt und- / oder keine Einschränkungen gesundheitlicher Art hat, ist es imho nur vernünftig, dass er weiterlebt wie er es möchte. Wenn jemand wie Du seine Ernährung neu ausrichtet und es ihm damit prima geht - Herlichen Glückwunsch!
    Ich würde aber niemanden, der aus welchen Gründen auch immer abnehmen will (und auch das hat nicht immer etwas mit mangelnder Selbstakzeptanz zu tun), abraten etwas gegen sein Gewicht zu tun.
    Wie auch immer er es anstellen will.

    UND GANZ SICHER IST EINE OP KEINE LÖSUNG FÜR JEDEN (nur damit das klargestellt ist).

    Für mich habe ich auch diesen Weg eingeschlagen und bin gerade dabei meinen Antrag für die KK zu formulieren. Ich leite gerne Infos an Wissbegierige weiter, würde aber NIEMALS jemanden zu einer solchen OP raten. Da sollte man doch lieber mit Betroffenen (z.B. in SHGs) und vor allem einem guten Chirurgen reden.
    Die OPs sind übrigens für die KK oft viel ökonomischer als die jahrelange Substitution mit Medikamenten, die leider bei vielen von uns nötig ist.

    Ich habe in meiner SHG einige Menschen kennengelernt, die diese OP schon hatten und mit den Spätfolgen (zu denen z.B. auch Unverträglichkeiten gehören) wesentlich besser zurechtkommen, als mit den Einschränkungen vorher. Denen ging es wunderbar. Natürlich kann man Probleme und negative Spätfolgen aber nie ausschließen. Deswegen ist es so wichtig, dass jeder diese Entscheidung für sich selbst trifft und vor allem auch erst dann, wenn man sich viele Infos geholt hat.

    Versteh(t) mich bitte nicht falsch. Ich möchte ganz gewiss keine Werbung für die OP machen, aber wenn jemand diese Entscheidung für sich trifft ist es eben in Ordnung.

    Uns allen aber wünsche ich, dass wir selbst bestimmen können, ob wir etwas gegen das Übergewicht tun wollen und auf welchem Weg.
    Dazu gehört auch, dass ein Arzt (der einen kennt!) so eine OP erklärt und in erwägung zieht, aber bestimmt nicht, dass IRGENDEINER (Arzt oder was auch immer) einen plump anmacht.

    Liebe Grüße, Nessie

  • Zitat von Nessie

    Und dies hier ist bestimmt nicht das richtige Forum solche Fragen zu stellen


    Richtig. Denn das steht so in den Regeln.
    Zumindest bekommen im Selbsthaß versunkene Dicke (ich sage jetzt nicht, daß es auf Leute in dieser Runde zutrifft), die alle Widrigkeiten ihres Lebens auf ihre Figur schieben (lassen) nicht die Antworten, die sie sich erhoffen.


    Zitat

    Darum geht es doch gar nicht.


    Worum geht es dann?
    Daß man es als Dicker akzeptieren muß, daß alles erst einmal aufs Gewicht geschoben wird?
    Daß nur "ausreichend" Schlanken eine sofortige Abklärung der wirklich erstaunlich vielfältigen Ursachen einer Krankheit zusteht?


    Zitat

    Aber ich glaube, dass das Selbstakzeptieren als Übergewichtiger nicht heißen muß, dass man Gefahren ausblendet.


    Wenn das das einzige ist, was Du in der ganzen langen Zeit meinst herausgelesen zu haben, na dann Prost.
    Zeige mir auch nur eine einzige Stelle, wo dies getan wird.


    Zitat

    Und ich denke, es gibt genug Studien, die zeigen dass Diabetes (Typ II) bei Übergewichtigen deutlich mehr und vor allem früher zu Tage kommt.


    Falsch. Die Studien zeigen, daß vor allem starke Gewichtsschwankungen mit diversen Krankheiten in Beziehung stehen.
    Und wer anderes als diätenden und jojojende Dicke haben ein stark schwankendes Gewicht?
    Erst seit so verkrampft jeder auch nur ansatzweise Dicke zum Abnehmen angehalten wird - und in den meisten Fällen natürlich versagt, weil die Übermäßige Nahrungsaufnahme eben nicht die Ursache ist - , haben die Probleme wirklich zugenommen.


    Zitat

    Ich würde aber niemanden, der aus welchen Gründen auch immer abnehmen will (und auch das hat nicht immer etwas mit mangelnder Selbstakzeptanz zu tun), abraten etwas gegen sein Gewicht zu tun.


    Und hier wird das getan? Wo hast Du das gelesen?


    Daß hier niemand seine Abnehmerfolge grammgenau an die große Glocke hängt - schon aus Regelgründen gar nicht hängen darf - heißt noch lange nicht, daß hier noch nie jemand abgenommen hätte.
    Ab und zu läßt sich dies aus vereinzelten Beiträgen auch herauslesen, aber - wie gesagt - niemand geht hier damit hausieren.


    Michaela

  • Eigentlich bin ich ein Forumsmitglied, das sich im Hintergrund hält und eher mitliest, aber was ich hier lese macht mich verdammt wütend!!!
    Was dürfen sich Ärzte eigentlich alles erlauben? Aber nach Meinung von Krissy, die ja schließlich Krankenschwester ist, hat er ja vollkommen recht... Er hat sich auch nicht eingemischt, denn...er hat ja recht... :rolleyes:

    Ich finde es sehr bedenklich, wie sich unsere Gesellschaft immer mehr dahingehend wandelt, dass Dicke Menschen 2. Klasse sind, die dumm, faul, undiszipliniert sind und zurechtgewiesen werden müssen. Also, ich weiß garnicht, was ich noch schreiben soll...ich bin sprachlos und traurig. Nach Meinung von vielen, die sich hier geäußert haben, sollte sie (Threaderöffnerin) also über diese OP nachdenken :eek: ... Obwohl sie vorher noch gar keinen Gedanken daran verschwendet hat...nur weil der Arzt (tatsächlich Arzt???) meint, sie bräuchte diese OP!!! Das ist eine riesengroße Frechheit.

    Eigentlich kann ich mich nur noch dem Post von babelfish anschließen!!! Toll geschrieben - genau das denke ich auch...

  • Ich sehe die Sache genau so wie Nessie. Ich finde es etwas seltsam, dass hier wirklich jeder fast sofort angegriffen wird, wenn er Magenbändernicht generell verdammt. Wieso glaubt hier jemand, den Leidensdruck eines anderen Dicken beurteilen bzw. verurteilen zu dürfen?

    Ich würde auch sagen, dass man um zu einer guten Entschiedung für oder gegen eine Magenband-OP zu kommen, am besten mit BETROFFENEN diskutieren sollte, also Menschen, die bereits eine solche OP hinter sich haben. Im Internet dürfte es da sicher auch Foren oder virtuelle Selbsthilfegruppen geben...

    Ich hatte mal eine grössere Schönhaits-OP vor sehr vielen Jahren und hab damals auch den Klinikarzt gefragt, ob ich mit bereits operierten Patientinnen mal sprechen könnte, vor allem mitsolchen, wo es Probleme hinterher gab. Das hab ich dann auch getan.

    Zu Diabetes: ICH habe im Web ausschliesslich Studien gefunden, in denen nachgewisen wurde, und zwar eindeutig, dass bei einem BMI über 30 bzw 35 das Diabetes II-Risiko konkret messbar und sehr seutlich zunimmt!
    Wenn jemand eine kennt, in der dieser Zusammenhang WIDERLEGT wurde, wäre ich dankbar für einen Link.

    Ich hatte bis 110 kg rum keinerlei Probleme mit den Blutwerten, trotz jahrzehntelangem Binge Eating und sehr zuckerhaltiger und fettreicher Ernährugn dadurch bedingt. So ab 115/120 rum bekam ich BLuthochdruck (140-150 als oberen Wert und 90-100 als unteren, haben dürfte ich 120 zu 80 idealerweise...), mehrfache Schwindelanfälle/Ohnmachten mit extremer Unterzuckerung (stellte der Notarzt fest), meine Fettwerte sind ALLE erhöht,a uch die Relation guter/schlechter Fette stimmt nicht mehr, die Leber ist fettbedingt leicht vergrössert (durch Ultraschall festgestellt), der Harnsäurewert ist seit 1 Jahr zu hoch (obwohl ich kein Fleisch esse als Vegetarierin), ab 90 kg bekam ich Senkspreitzfüsse durchs Gewicht, meine Chondrose im Lendenwirbelbereich wäre nicht mal HALB so schmerzhaft, wenn ich KEIN Übergewicht hätte, und und und.....Es stimmt ganz einfach nicht, dass allein das Übergewicht KEIN massiv erhöhtes Risiko darstellt, bestimmte Krankheiten zu bekommen.
    Sowas ist Wunschdenken....Dass viele Ärzte für ALLES erstmal das Übergewicht oft als alleinige Ursache sehen, steht auf einem anderen Blatt. Aber Übergewicht per se ist für Diabetes II definitiv ein sehr starker Riskofaktor...

    Dauernde Gewichtsschwankungen sind für Herz und Gefässe sehr ungünstig und auch ein Risikofaktür, dann die entsprechenden Krankheiten zu bekommen, in dem Punkt stimme ich zu.

    Am gesündesten wäre ein gleichmässig Gewicht lebenslang....im Normal-BMI-Bereich...aber wer schafft das heutzutage schon noch, wenn bereits 8jährige diäten.....

  • Zitat von Blaumeise

    IICH habe im Web ausschliesslich Studien gefunden, in denen nachgewisen wurde, und zwar eindeutig, dass bei einem BMI über 30 bzw 35 das Diabetes II-Risiko konkret messbar und sehr seutlich zunimmt!


    Welche?
    Und wieviele Diäten hatten die Betroffenen hinter sich? Waren sie erblich vorbelastet?


    Zitat

    Wenn jemand eine kennt, in der dieser Zusammenhang WIDERLEGT wurde, wäre ich dankbar für einen Link.


    Nun.... warum sollte man etwas widerlegen, was bisher noch nicht einmal wissenschaftlich schlüssig belegt werden konnte?


    Zitat aus "populäre Ernährungsirrtümer" von Pollmer:
    Stellvertretend für viele andere wissenschaftliche Untersuchungen sei die amerikanische Iowa Women's Health Study mit 35000 Teilnehmerinnen genannt. Sie belegt, daß sowohl unfreiwilliges Abnehmen (aufgrund von bestehenden Krankheiten) als auch Diäten Neuerkrankungen begünstigen. Menschen, die Diäten absolviert hatten - egal, ob sie ihr niedrigeres Gewicht halten konnten oder nicht -, erkrankten später vermehrt an Diabetes und erlitten häufiger Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Auch Oberschenkelhalsbrüche kamen in dieser Gruppe öfter vor. Der Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm urteilt nach einer detaillierten Analyse aller bis 1998 vorliegenden Studien mit insgesamt Hunderttausenden von Teilnehmern, daß »keine einzige davon bisher belegen konnte, daß Abnehmen einheitlich mit einem klinisch relevanten gesundheitlichen Vorteil[...] verbunden ist«.


    Zitat

    Aber Übergewicht per se ist für Diabetes II definitiv ein sehr starker Riskofaktor...


    Schon mal drüber nachgedacht, daß die Neigung zu Diabetes ein starker Risikofaktor für Übergewicht sein könnte?
    Viele seriös durchgeführte und statistisch korrekt ausgewertete Studien (siehe oben) weisen nämlich immer deutlicher darauf hin, daß der Pfeil genau in die andere Richtung zeigt.


    Zitat

    aber wer schafft das heutzutage schon noch, wenn bereits 8jährige diäten.....


    Es würden jedenfalls wieder mehr schaffen, wenn man diese 8jährigen nicht in diese "Vorhaben" hineintreiben und unterstützen würde.


    Michaela


  • und selbst wenn all das stimmen würde, was bisher nicht bewiesen ist, so ist es trotzdem eine Unverschämtheit den Bekannten einer Frau auf deren Übergewicht anzusprechen und es ist weder ethisch noch medizinisch vertretbar eine Magen OP zu empfehlen ohne mit dem potentiellen Patienten auch nur gesprochen zu haben. Wenn dies ein Beispiel für typische Operateure ist, so will ich von dem Thema nicht mal was hören, geschweige denn so eine OP machen lassen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!