Du bist, was Du isst - RTLII

  • Zitat von Murmel

    oder das Vanillin kommen aus der Natur.


    Kommt es eben nicht.
    Vanillin ist ein Aromastoff, der aus Erdöl gewonnen wird. Soweit ich informiert bin, wurde bereits ein Patent vergeben, das die Gewinnung von Vanillin aus Klärschlamm ermöglicht.


    Zitat

    Solche Sätze mag ich nicht.


    Und trotzdem ist es möglich. Kochen und Backen sind Dinge, die man bewußt in der Hand hat.
    Katrinchen: Der Vergleich mit dem Abnehmen war ja wohl ein Schuß in den Ofen.
    Ich könnte mich mit meinen Allgerien in eine Ecke setzen und allen die Ohren vollheulen, wie scheiße mein Leben ist, weil ich nicht normal einkaufen kann.
    Tu ich aber nicht. Selbst wenn ich für meine Arbeit das Haus verlassen muß (und das sind dann auch 11-13 Stunden, die ich unterwegs bin), habe ich immer Zeit mir Kleinigkeiten zwischendurch zu machen. Von dem Betrieb eines Bauernhofs habe ich ja wohl kaum gesprochen.
    Backen muß man nicht jeden Tag. Brot und Brötchen lassen sich toll einfrieren. Man kann sogar fertig geformte Croissants als Teiglinge einfrieren und sie später genauso aufbacken wie das Zeug, was es zu kaufen gibt- mit dem Unterschied, daß man weiß, daß es nicht vor Zusatzstoffen überquillt.


    Die wenigsten Menschen scheinen Ahnung davon zu haben, wie wenig Zutaten und Aufwand ein Lebensmittel wie z.B. Brot benötigt, wenn man es selbst macht.
    Ich finde das erschreckend. Die Ansicht, daß man viele Dinge alleine gar nicht herstellen kann, scheint immer mehr um sich zu greifen. Die Industrie wird es freuen.
    Gleichzeitig bekommt man aber von denselben Leuten die Ohren vollgenölt, daß in der Steinzeit alles viel besser gewesen sei, da die Menschen auf der Suche nach Nahrung viel Bewegung hatten.
    WAS WOLLT IHR EIGENTLICH????
    Da wird in den Supermarkt gerannt, um ganz fix Dosen und Instant-Päckchen das Mittagessen zusammenzuklauben, damit man noch die 1 Stunde fürs Fitneßstudio in den Terminplan quetschen kann.


    Wem seine Ernährung wirklich wichtig ist (oder in meinem Falle: sein muß), der wird es mit Sicherheit schaffen, seinen Tagesablauf entsprechend seinen Bedürfnissen zu gestalten.
    Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt.


    Michaela

  • Zitat von katrinchen

    ich stelle auch fest,dass es viel teurer ist,so´n richtig vollwertiges essen zu kochen,als einfach schnell ne fertigpizza reinzuschieben...



    Moin kathrinchen,

    da muss ich dann doch wiedersprechen!
    Fertig-Mahlzeiten sind in der Regel deutlich teurer als eine selbst zubereitete Mahlzeit.
    Auch mit einem kleinen Einkommen ist es mir möglich jeden Tag frisch zu kochen.
    Fertiggerichte könnte ich mir nicht täglich leisten.
    Ich würde aber auch selbst kochen wenn ich sie mir leisten könnte.

  • Fertiggerichte sind zwar schnell warm gemacht aber ich finde, sie schmecken alle gleich: nach Chemie, Aromen u.ä.
    Trotzdem habe ich hin und wieder auf Arbeit solche 5-Minuten-Sachen (heißes Wasser rein, ziehen lassen, essen) aber das erfüllt nur den Zweck, dass ich was Warmes im Bauch habe; satt oder gar zufrieden bin ich damit nicht :mad:
    Dann hilft nur noch abends oder am WE was frisches zu kochen oder einen Salat zu machen.
    Und sollte es mich mal rappeln und ich hole eine Fertigpizza, dann kommt noch soviel drauf, dass man den Ursprungsgeschmack nicht mehr merkt. Dann ist das ganze erträglicher :D

    Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben.
    (Henry Miller, amerik. Schriftsteller)

  • Zitat von MeiersJulchen

    Kommt es eben nicht.

    Kommt es eben doch - das Vanillin, das in Lebensmitteln verwendet wird, ist exakt identisch mit dem Vanillin aus den Vanillestangen. Man nennt das in der Fachsprache "Naturstoff". Ob ich das Vanillin jetzt aus der Pflanze extrahiere oder von Bakterien herstellen lasse oder mich ins Labor stelle und 4-Hydroxy-3-methoxy-benzaldehyd (der chemische Name des Vanillins) synthetisiere ist pupsegal. Niemand wird einen Unterschied festellen, weil es keinen gibt. Damit will ich jetzt sicher nicht behaupten, dass man den Geschmack einer Vanilleschote im Labor nachmachen könnte, denn der besteht ja neben der Hauptkomponente Vanillin aus dutzenden weiteren Aromastoffen. Was ich eigentlich meinte war: Wenn du Vanillin aus der Vanillestange verträgst, dann verträgst du auch das Vanillin aus der Schokolade. Oder meinetwegen aus Klärschlamm.

    Zitat von MeiersJulchen

    Gleichzeitig bekommt man aber von denselben Leuten die Ohren vollgenölt, daß in der Steinzeit alles viel besser gewesen sei, da die Menschen auf der Suche nach Nahrung viel Bewegung hatten.
    WAS WOLLT IHR EIGENTLICH????
    Da wird in den Supermarkt gerannt, um ganz fix Dosen und Instant-Päckchen das Mittagessen zusammenzuklauben, damit man noch die 1 Stunde fürs Fitneßstudio in den Terminplan quetschen kann.

    Bitte nicht verallgemeinern! Sowas hab ich nie geschrieben!

  • Zitat von Murmel

    Wenn du Vanillin aus der Vanillestange verträgst, dann verträgst du auch das Vanillin aus der Schokolade. Oder meinetwegen aus Klärschlamm.


    Es gibt einen eindeutigen Unterschied zwischen Vanillin und echter Vanille. Es schmeckt einfach eklig.
    Noch bevor ich die Probleme mit den Ü-Eiern hatte, war es mit nicht möglich Vanillinzucker zu essen. Das Zeug brannte auf der Zunge und schmeckte ganz scheußlich metallisch. Oder kürzer gesagt: eklig. Wie ich schon betont habe, geht es nicht ums "vertragen" sondern um ein völlig verändertes und gehobenes Geschmacksempfinden, wenn man erst einmal auf jedwede Chemie verzichtet hat.
    Zitat aus dem "Lebensmittelführer":
    Für das liebevolle Aroma sind daneben zahlreiche Ester und Aldehyde verantwortlich. Reines synthetisches Vanillin enthält diese Begleitstoffe nicht und ist daher nur eine schlechter Ersatz."
    Mein Geschmack sagt mir, daß das Zeug (für mich) nicht gut sein kann, weil ich es nicht schaffe, es runterzuschlucken. Mein Körper wird sich dabei schon etwas gedacht haben.


    Oft ist es auch so, daß ein einziger Inhaltsstoffe einer Pflanze (oft bei Arzneipflanzen beobachtet) - selbst wenn er absolut chemisch deckungsgleich mit der natürlichen Struktur ist - der Gesundheit nicht so zuträglich sind wie die ausgewogene Mischung aller Inhaltsstoffe zusammen. Auch wenn die ganzen Begleitstoffe nachgewiesenermaßen keine direkte Wirkung entfalten, so können sie eventuell den Körper vor Abbauprodukten des eigentlichen Wirkstoffes schützen, wenn dieser erst einmal seinen Dienst getan hat.


    Und da Vanillin in der Natur nicht in dieser reinen Konzentration vorkommt ist es meiner Meinung nach schon aufgrunddessen als unnatürlich zu bezeichnen.


    Ein schönes Beispiel ist der Hype rund um das Acrylamid (das Zeug was in Bratenkrusten, Chips und Pommes etc entsteht), das im Labor als Einzelsubstanz zweifellos schädliche Effekte auf Zellen und Tiere hat.
    Wenn man jedoch alle Inhaltsstoffe untersucht, die bei der Bräunungsreaktion auftreten, so findet man ein Dutzend anderer Substanzen, die Krebszellen im Wachstum behindern. Nur wurde das nicht (in diesem Maße) veröffentlicht. Die Leute hätten ja auf die Idee kommen können, daß sie ohne Pillen, hysterische Vorsorgeuntersuchungen und besonders aufgepeppte Nahrung auskommen.


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen

    Zitat aus dem "Lebensmittelführer":
    Für das liebevolle Aroma sind daneben zahlreiche Ester und Aldehyde verantwortlich. Reines synthetisches Vanillin enthält diese Begleitstoffe nicht und ist daher nur eine schlechter Ersatz."


    Stimmt absolut. Habe ich deswegen auch hier geschrieben:

    Zitat von Murmel

    Damit will ich jetzt sicher nicht behaupten, dass man den Geschmack einer Vanilleschote im Labor nachmachen könnte, denn der besteht ja neben der Hauptkomponente Vanillin aus dutzenden weiteren Aromastoffen.

    ;)

    Zitat von MeiersJulchen

    Und da Vanillin in der Natur nicht in dieser reinen Konzentration vorkommt ist es meiner Meinung nach schon aufgrunddessen als unnatürlich zu bezeichnen.

    Deswegen meine Frage an dich:

    Zitat von Murmel

    Vielleicht ist es eine Frage der Konzentration (magst du Spargel?)



    Julchen, ich bin kein Verfechter von Aromastoffen und ich weiß genau, worauf du hinauswillst. Ich stimme dir in fast allen Punkten sogar zu.

    Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die Einteilung in "natürlich" oder "chemisch". Alles, was über unsere Zungen geht, ist Chemie, sonst könnten wir's ja gar nicht schmecken. Ob es uns bekommt, hängt, wie du ja auch geschrieben hast, von der Zusammensetzung ab. Auch Naturprodukte können uns schädigen, ich denke da z.B. an Süßholzwurzel, Kohlsorten oder Maniok. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass ein Tütengericht voller Geschmacksverstärker und ich-weiß-nicht-was keine besonders vorteilhafte Zusammensetzung hat. Ganz klar.

    Nochmal zum Thema Kochen und Zeitaufwand. Um das Ganze deutlicher zu machen, beschreibe ich mal mein Abendessen von gestern. Es gab Gemüse in Kokoscurry, dazu Nudeln. Frisch gekocht, aber sicher geht's noch frischer: Die Nudeln waren aus der Tüte, die Kokosmilch aus der Dose, die Currypaste aus dem Asia-Laden (laut Packungsangabe enthält die neben Zitronengras, Sojaöl und den üblichen Gewürzen nur noch Salz, aber wer weiß?) und das Gemüse aus dem Supermarkt. Vielleicht ist es kein perfektes Beispiel, aber ich habe wirklich nicht die Zeit und das Geld um Nudeln selbstzumachen, frische Gewürze zu kaufen, eine Kokosnuss aufzubrechen und deren Inhalt aufzubereiten und das Gemüse aus meinem nicht vorhanden Garten zu pflücken - auch wenn's sicher leckerer wäre. Kochen und Backen macht mir übrigens viel Spaß und ich liebe es, Dinge selbstzumachen.

  • Zitat von Murmel

    Auch Naturprodukte können uns schädigen, ich denke da z.B. an Süßholzwurzel, Kohlsorten oder Maniok.


    Der Clou ist aber: Würden wir es tatsächlich fertigbringen, eine schädliche Menge davon regelmäßig zu konsumieren?
    Ich hatte jedenfalls eine sehr lange Zeit eine Abneigung gegen Kohl. Dabei habe ich vorher nichts lieber gegessen als eine schöne frische Blumenkohlsuppe. Eines Tages roch der Kohl jedoch schon beim Kochen dermaßen scheußlich (fast wie Benzin), daß ich ihn vom Herd nehmen mußte.
    Das war kurz (einige Wochen) vor meinem heftigen Allergieanfall. Eine Erklärung dafür wäre, daß der Körper nicht mehr mit dem Wirkstoff des Kohls (Heparin, soweit ich weiß soll Kohl sogar bei gewissen Blutkrankheiten nicht verzehrt werden) klarkam, denn die allergische Reaktion setzte eine Gewebezerstörung in Gang. Da wäre eine Gerinnungshemmung irgendwie nicht zu gebrauchen gewesen.
    Inzwischen kann ich zumindest den Geruch von Kohl wieder genießen.


    Zitat

    Currypaste aus dem Asia-Laden (laut Packungsangabe enthält die neben Zitronengras, Sojaöl und den üblichen Gewürzen nur noch Salz, aber wer weiß?)


    Du wirst lachen. Die importierten Sachen aus dem Asialaden (werden meistens über Holland eingeführt) sind um ein Vielfaches hochwertiger als das Zeug, was mit gestylten Etiketten die deutsche Industrie-Retorten verläßt.
    Ich habe fast ausschließlich chinesisch gekocht nachdem ich um alle Zusatzstoffe einen Bogen machte.
    Besonders lustig ist auch, daß ich im China-Restaurant nie Probleme hatte, egal wie ausgefallen wir gegessen haben.
    Aber in einem gutbürgerlichen deutschen Gasthof habe ich nach einer Ochsenschwanzsuppe (die auf der Karte als "frisch" deklariert war) rasendes Kopfweh bekommen. Kein Wunder - einige Wochen später entdeckte ich in der Metro 10-Liter-Eimer Ochsenschwanzsuppe mit allem, was die Chemie zu bieten hat. Und ein Ochse wird auch mal seinen Schwanz drin ausgewaschen haben :D Von wegen frisch :rolleyes:


    Zitat

    aber ich habe wirklich nicht die Zeit und das Geld um Nudeln selbstzumachen, frische Gewürze zu kaufen, eine Kokosnuss aufzubrechen und deren Inhalt aufzubereiten und das Gemüse aus meinem nicht vorhanden Garten zu pflücken


    Darum geht es auch nicht. Ich rege mich nur über die Leute auf, die meinen, daß Lebensmittel noch nicht billig genug sind, die Kochen als Zeitverschwendung oder gar Demütigung betrachten, die erwarten, daß eine vollständige Mahlzeit nicht länger brauchen darf als 5 Minuten - Leute, die mir aber gleichzeitig erzählen, daß es ihnen gar nicht so gut geht und auch die vielen probiotischen Joghurts, Vitaminsäfte und Hastenichgesehen irgendwie nicht helfen und die nicht einsehen wollen, daß sie sich von dem Geld für geizgeiles Essen und die ganzen Zusatzmittelchen insgesamt wieder bessere Waren leisten könnten. Und Kochen im 21. Jahrhundert? Auf nem Herd? Ohne Mirkowelle? Neeeee.... <Motzerei OFF> ähem



    Ich mag übrigens Spargel. Leider bekomme ich beim Schälen Blasen :eek: Jedoch nicht an den Händen, sondern überall an den Armen, wenn ich dort auf die Haut fasse.
    Das war ein Grund für mich, das Zeug ebenfalls von meinem Speiseplan zu streichen. *seufz*


    Michaela

  • Zitat von MeiersJulchen

    Der Clou ist aber: Würden wir es tatsächlich fertigbringen, eine schädliche Menge davon regelmäßig zu konsumieren?

    Erinnerst du dich, als wir mal im Pfundbüro über Pflanzenabwehrstoffe gesprochen haben? Ich habe Material für einen Vortrag gesammelt (er ist übrigens ziemlich gut angekommen) und die Beispiele Süßholzwurzel, Kohl und Maniok habe ich u.a. dabei behandelt. Ich würde deine Frage nach meinem derzeitigen Kenntnisstand mit "ja" beantworten, bzw. mit "ja, wenn...".
    Beispiel Süßholzwurzel: Süßholzwurzel enthält ein Saponin namens Glycyrrhizin. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass ein Zuviel an Lakritze den Blutdruck steigen lassen kann - Glycyrrhizin ist der Grund. Nun wirst du wohl dagegen einwenden, dass der Körper dann signalisiert, wenn das "Zuviel" erreicht ist. Aufgrund des biochemischen Signalwegs, den Glycyrrhizin beeinflusst, würde ich das eigentlich für unmöglich halten. Aber die Diskussion würde den Rahmen sprengen und wirklich stichhaltige Belege habe ich für diese Ansicht nicht. Bleibt noch zu sagen, dass Glycyrrhizin auch starke antivirale Eigenschaften besitzt und in Tests Wirksamkeit u.a. gegen Influenza-, Herpes- und HIV-Erreger gezeigt hat - in Maßen also durchaus gesund.
    Beispiel Maniok: Maniok setzt beim Verarbeiten Blausäure frei, deshalb muss er speziell aufbereitet werden. Nicht jeder kann Cyanid riechen, deswegen kann es dabei durchaus zur Kontamination kommen (besonders eben bei unsachgemäßer Behandlung), ohne dass es der Betreffende merkt. Zu Todesfällen kommt es dabei zwar nur selten, die Folge von regelmäßiger Blausäure-Aufnahme ist aber die Anreicherung von Thiocyanat, welches - eventuell aufgrund ähnlicher Ionenradien - Jod verdrängt und deshalb zu den typischen Jodmangelsymptomen führt.
    Beispiel Kohl (genauer gesagt Kreuzblütengewächse): Hier meinte ich nicht das Heparin*, sondern Glucosinolate, auch bekannt als Senfölglucoside, die dem Gemüse seinen typischen strengen oder scharfen Geschmack geben. Glucosinolate wirken antibakteriell und sollen angeblich vor Krebs schützen. Eines der Abbauprodukte dieser Senfölglucoside ist aber auch wieder Thiocyanat. Ein weiteres ist Isothiocyanat, das an Proteine bindet, so dass der Körper diese wahrscheinlich nicht mehr verdauen kann.

    Fazit dieses Sermons: Gerade in Pflanzen steckt so Einiges und nicht immer kann uns unser Körper davor warnen - so zumindest meine Meinung - da die Menge das Gift macht. Bei Unverträglichkeiten oder gar Allergien ist das was anderes.


    *Nach meinen Informationen sollte Kohl bei einer Antikoagulationstherapie mit Wafarin (Vitamin-K Antagonist) deshalb nicht gegessen werden, weil er sehr viel Vitamin K enthält und so die Wirkung des Medikaments aufhebt. Von Heparin in Kohlsorten habe ich noch nie gelesen, weißt du da mehr drüber?

  • Auf die Gefahr hin, daß wir hier gesteinigt werden ... :D


    Es gibt einen großen Unterschied zwischen Pflanzen, die
    - direkt bekömmlich sind
    - durch Entfernen bestimmter Teile bekömmlich werden
    - erst mit aufwendig erlernten Verarbeitungsmethoden als Nahrung (oder als Nahrungsergänzung) dienen können


    Zur dritten Gruppe würde ich alles dazurechnen, was sich beim einmaligen Verzehr gerade noch so überleben läßt, dessen Bestandteile aber erst durch Beobachtung als schädlich erwiesen haben, da die Sinne des Menschen sie nicht wahrnehmen können.
    Der Schutz dagegen ist also überliefertes Wissen (siehe Getreideverarbeitung)


    Wenn man jedoch an einer Süßholzwurzel kaut (ich habe es noch nie probiert), nimmt man nicht nur den Wirkstoff alleine auf. Damit sind wir wieder bei den Begleitstoffen. Würde - wenn schon der Wirkstoff alleine nicht zu "spüren" ist - nicht zumindest einer davon nach einiger Zeit eher ein Gefühl der Abneigung hervorrufen und einem den Geschmack buchstäblich verderben?
    Wenn man alleine den Extrakt weiterverwendet, muß das erlernte Wissen greifen, so daß man ungefähr festmachen kann, daß soundsoviel Extrakt einer bestimmten Menge an Süßholz entsprechen, die ein Mensch mit Genuß zerkauen kann.


    Auch beim Maniok (oder bei nicht allzusehr kultivierten südamerikanischen Kartoffeln) trifft das Kriterium der Erfahrung und der elernten Verarbeitung zu.


    Würde z.B. ein Tier sich in solchen Mengen davon ernähren, daß es satt wird, es würde sich damit letzendlich so schädigen, daß es sich nicht mehr fortpflanzen könnte. Damit blieben nur Tiere übrig, die diese Pflanze entweder aus angeborenem Instinkt heraus meiden oder doch eine Verdauung entwickeln, die damit klarkommt.


    Und wieder der kurze Sinn der langen Rede: Das Problem scheinen alleine die Einzelextrakte zu machen, da dem Körper aufgrund der fehlenden Begleitstoffe das Maß für die aufgenommene Menge fehlt.


    Ansonsten müßte es in der Natur doch viel häufiger vorkommen, daß Tiere sich vergiften. Tun sie aber nicht.
    Selbst Papageien, die sich von Samen ernähren, die Abwehrstoffe enthalten, verbringen ebenfalls einen großen Teil ihres Tages an Flußufern, um dort eine lehmartige Erde (Heilerde eben) zu fressen, die die Eigenschaft hat, diese unliebsamen Substanzen zu binden. Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob das Instinkt oder erlernt ist.


    Oder, um beim Menschen zu bleiben, wieso hat man nach einem reichhaltigen fetten Essen gegen den bitteren Geschmack eines Kräuterlikörs nichts einzuwenden? Würde man diesen Likör zu einem furztrockenen Streuselkuchen serviert bekommen, würden ihn die meisten Menschen wohl glattweg ablehnen.
    Bitterstoffe fördern die Ausschüttung von Gallensaft, der zur Verdauung des Fetts, aber nicht zu Verdauung von Kohlenhydraten benötigt wird. Der Körper muß also auf die eine oder andere Art merken, was der Mensch da vor wenigen Minuten gegessen hat. Ist es das sahninge Gefühl im Mund? Oder der intensivere Geschmack der Nahrungsmittel woran der Körper den Fettgehalt erkennt? Warum wird bitter plötzlich als angenehm empfunden? Irgendwoher muß dieses Signal kommen, denn die Zeit, um die Nahrung vollständig aufzuspalten, hat der Magen noch nicht gehabt, aber der Gallensaft muß zur Verfügung stehen bevor sie in den Dünndarm entlassen wird.


    Ich denke jedenfalls, daß man genau diese Signalkette unterbricht, wenn man den Speisen Aromen, Emulgatoren etc zusetzt.
    Das muß für den Körper sein wie ein Orchester, daß zwar eine Menge Lärm macht, aber beim besten Willen keine erkennbare Melodie spielt.


    Zitat

    Nach meinen Informationen sollte Kohl bei einer Antikoagulationstherapie mit Wafarin (Vitamin-K Antagonist) deshalb nicht gegessen werden, weil er sehr viel Vitamin K enthält und so die Wirkung des Medikaments aufhebt. Von Heparin in Kohlsorten habe ich noch nie gelesen, weißt du da mehr drüber?


    Das mit dem Kohl war wirklich sehr seltsam. Vor allem, weil Kohl kein Kreuzallergen zu irgenwelchen Pollen zu sein scheint und auch weil ich gegen die Dinge, gegen die ich tatsächlich allergisch bin, keine geruchliche oder geschmackliche Abneigung verspüre.
    Irgendetwas muß aber diesen plötzlichen Ekelfaktor ausgelöst haben, der wohlgemerkt nur wenige Wochen vor bis wenige Wochen nach dem Anfall anhielt. Und mit der Blutgerinnung hatte es ja tatsächlich etwas zu tun.
    Nun gut. Das "Heparin" kann sich auf Umwegen in meinem Kopf eingenistet haben :D. Heparin ist eine Schwefelverbindung und Schwefelverbindungen sind sowohl für den Zwiebel als auch für den typischen Kohlgeruch zuständig. Außerdem habe ich mal auf eine Heparinsalbe mit starkem Ausschlag reagiert (nicht lustig, wenn ein Verdband drüber ist) und Kohlblätter haben wesentlich besser und schneller geholfen. Der Arzt meinte dann zu dem Hausmittel: Enthielte ja auch Heparin ... ich sag ja... trau keinem Weißkittel :rolleyes:


    Michaela

  • Zitat von Sturmdrache

    Ich frag mich nur grad,warum sich die Leut die Sendung anschauen,nur um sich hinterher hier drüber zu beschweren,wie Dicke dargestellt werden,und das nach jeder Folge... :rolleyes:


    Ich find das nur noch zum lachen...


    Hallo Sturmdrache


    ich gratuliere Dir zu deinem Humor. - Mir wurde schon geraten mich doch dort mal zu bewerben. Es ist einfach so, daß man immer wieder mit diesen Dingen konfrontiert wird, auch wenn man es nicht möchte. Wie schon geschrieben tue ich meinem Blutdruck das nicht an. Aber wer ein starkes Herz und gute Nerven hat soll ruhig weiter schauen. :p

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Also hier laeuft diese Show mit den Kindern unter dem Namen Honey, we're killing the Kids ... ich find das alles recht albern. In den komischen Computeranimierten Alterungsprozessen wird es immer so dargestellt als ob die Hygiene beim Altern auch nachlaesst. Die Jungs haben immer einen ungepflegten dreitage Bart ... alle haben Akne .... und keinen Stil bei Klamotten. Ich kenn so viele Superhuebsche Dicke maennlein sowie weiblein ... ergo trifft diese Animation wohl eher selten richtig zu.

    Nun ja, und dann wird im Stil der Supernanny - die Shoe die ich auch ziemlich bloed finde! - wer will den wirklich im Hauruckverfahren so zu schau gestellt werden ... Da sag ich nur danke liebe TV das ihr dafuer sorgt das ein paar Kinder demnaechst Spiessrutenlaufen in der Schule haben und die Nachbarn so wirklich darueber informiert sind was zu Hause ablaeuft.

    Was mich interessiert waere was die Langzeit bzw. Spaetfolgen dieser Shows in den Familien bzw. bei den Kindern sind.

    Ach ja freut euch schon mal auf die Shows der zeruetteten Ehen geflickt von einem Rabbie oder der Psychologin ... Paare im Partnerstress - alles wird nach aussen gekehrt und man wird bis ins detail informiert ueber die Probleme in der Ehe plus der "Aufgaben" die Paaren gestellt werden ... ach ja und dann kommt noch Try my life! Rollen werden getauscht und fuer drei Tage ist z.B. die Frau ist im Job des Mannes waehrend der versucht den Haushalt etc. zu meistern ... Tochter - Mutter, Vater - Sohn, Chef und Angestellter etc. tausch ...

    Ach fernseh gucken ist doch schoen!:D

  • Zitat von Rachel

    Also hier laeuft diese Show mit den Kindern unter dem Namen Honey, we're killing the Kids ... ich find das alles recht albern. In den komischen Computeranimierten Alterungsprozessen wird es immer so dargestellt als ob die Hygiene beim Altern auch nachlaesst. Die Jungs haben immer einen ungepflegten dreitage Bart ... alle haben Akne .... und keinen Stil bei Klamotten. Ich kenn so viele Superhuebsche Dicke maennlein sowie weiblein ... ergo trifft diese Animation wohl eher selten richtig zu.



    ja das ist mir auch aufgefallen. aber ich glaube die unreine haut würde man mit dem ungesunden essen rechtfertigen und die hässlichen klamotten, dass man als dicker eben scheinbar nichts schönes bekommt. in einen gewissen maße ist das tatsächlich schwieriger, mehr aber auch nicht. was mich stört, ist, dass alle dicken im alterungsprozess zu assis werden. schlampige haare (ach was zotteln) mit fiesem scheitel.

  • Die Ernährungsberaterin in der Sendung war eine Diplom-Ökotrophologin (FH), also nichts anderes als eine länger ausgebildete Diätassistentin und mit Sicherheit keine Ernährungswissenschaftlerin!
    Ihre Fähigkeit beschränkt sich also ausschließlich auf das Zusammenstellen von Ernährungsplänen, die stark kalorienreduziert sind und trotzdem alle Makro- und Mikronährstoffe enthalten.
    Die einzige Leistung in jeder Sendung bestand darin, einmal einen Tisch voll mit leckeren Sachen zu stellen, zu sagen, wie eklig sie das finde und danach alle diese Lebensmittel zu verbieten.
    Eine solche Beratung erhält man heute in jedem Fitnessstudio oder sogar bei seinem Zahnarzt, weil der in seinem Studium auch mal was von Nährstoffen gehört hat!

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