An die Eltern von Adipositaskindern

  • So. Ich habe mich nach einer kleinen Odyssee durch die WHO-Seiten mal ein wenig durch deren Jahresberichte gelesen.


    Das sollte eigentlich jeder mal tun, der sich fragt, was die so machen. 90% der Berichte bestehen aus Finanzkauderwelsch. Die Sorgen sich wohl mehr um die Gesundheit ihres Budgets *hüstel* :D


    Abgesehen davon wird (zumindest im Berichten von 2003/2005) auf Adipositas nur in Gruppierung mit Krebs und Raucherkrankheiten eingegangen. Daten gibt es in den Berichten so gut wie keine, und Adipositas taucht in den Grafiken eigenständig nicht auf.


    Die als Quellenangaben aufgeführten medizinischen Studien (z.B. die MONICA-Studie) wurden zum Teil - selbst nach vielen Jahren - noch nicht einmal ausgewertet. Wer mit den Daten arbeiten will muß dies selbst tun. Unter anderem hat diese Studie den Zusammenhang zwischen Cholesterin und Herzkrankheiten untersucht, eine Aufbereitung der Daten zeigt jedoch keinerlei Einfluß auf das Erkrankungs- oder gar Sterblichkeitsrisiko. Die Studie lohnt sich zwar als Quelle, weil man sie ja schließlich finanziert hat, aber ihre Daten sind zum Angstmachen wohl nicht vielversprechend genug, um sie tatsächlich umfassend auszuwerten.


    Ein wichtiger Punkt in dem Bericht ist dieser

    Zitat

    Die Verfügbarkeit einschlägiger und zuverlässiger Daten über die Zielgruppe für die betreffende Intervention ist auch eine Voraussetzung für die Feststellung, ob die Intervention
    erfolgen soll und wie erfolgreich sie war. ... Nur wenn solche Daten vorliegen, lassen sich gesundheitspolitische Interventionen rechtfertigen.


    Klartext: Es gibt noch keine Studien (wenigstens keine, auf die die WHO zurückgreift), die einen postiven Ausgang des aktuellen Gesundheitshypes belegen könnten, denn man fängt grade erst an.
    Die ersten Daten werden in demselben Bericht für 2007 (!) in Aussicht gestellt.


    Da war wohl die "stille Post" der Medien ein wenig zu voreilig, daß uns die geplanten Untersuchungen als Erkenntnisse verkauft werden sollen.


    Und noch ein Punkt

    Zitat

    Die meisten wissenschaftlich ausgewerteten Präventionsprogramme für die Bevölkerung haben keine vorteilhafte Wirkung in Bezug auf die Prävalenz der Adipositas gezeigt. Einige Programme sowohl für Erwachsene als auch für Kinder waren allerdings zumindest kurzfristig erfolgreich.


    Kurzfristig heißt hier wohl: Der verdammte Jojo kam, sah und siegte.


    Ich finde es aufgrund dieser Fakten, eine unverantwortliche Frechheit, Eltern mit noch nicht einmal erhobenen Daten über die Gesundheit bzw. die Ursachen angeblich nicht vorhandener Gesundheit (denn Übergewicht an sich ist keine Krankheit) zu verängstigen und zu Maßnahmen zu drängen, von denen nicht einmal die WHO, auf die sich berufen wird, selbst überzeugt ist - noch sich, wegen fehlender Daten, ein Bild über den Nutzen machen konnte.



    Michaela

  • Zitat von maegashira

    ich habe nicht alle Dicken jeden Alters, sondern direkt bestimmte Eltern angesprochen, die auf die von mir beschriebene Art und Weise vorgehen.

    Das wären dann also nicht etwa alle Eltern übergewichtiger Kinder, wie der Satz "Was ist los mit Eltern, die ihre Kids zu dick werden lassen?" und alles dahinter kommende impliziert. Sondern es handelt sich nur um Eltern, die mit Kindern zu den Burgerrestaurants gehen bzw. nicht gesund und nahrhaft kochen und die ihre Kinder zu viel Zeit vor den diversen Bildschirmen verbringen lassen. Richtig?

    Ich muss sagen, solche Eltern kenne ich nicht. Mag sein, dass es sie auch außerhalb des Krawalljournalismus gibt. Ich persönlich kenne einige Eltern dicker Kinder. Ein paar davon sind relativ entspannt und beschränken sich auf "gesunde Ernährung und Ermutigung zur Bewegung". Der größere Teil ist näherungsweise hysterisch, was das Gewicht der Kinder angeht, hat keinerlei Lebensmittel mit natürlichem Fettgehalt mehr im Kühlschrank und achtet selbst beim Kaugummi darauf, dass der zuckerfrei ist.

    Von Fällen der Vernachlässigung und Körperverletzung habe ich gehört. Aber bevor Du Eltern dicker Kinder generell und pauschal (zumindest im ersten Beitrag) diese Vorwürfe machst, bedenke bitte, dass Du sie damit auf dieselbe Stufe mit denjenigen stellst, die Kinder misshandeln, vergewaltigen und verhungern lassen. Du wolltest niemanden beleidigen? Ich könnte trotzdem verstehen, wenn sich jemand beleidigt fühlt.

    Es stellt sich nun natürlich die Frage, was zu tun ist, wenn das eigene Kind plötzlich zunimmt und sich Mobbing ausgesetzt sieht. Ich persönlich halte es für durchaus vertretbar, einem Kind geeignete Strategien mit auf den Weg zu geben, wie es mit Angriffen umgeht. (Gewalt halte ich für keine geeignete Strategie.)

    Für weniger vertretbar halte ich, dem Kind zu vermitteln: "Na, die haben ja auch allen Grund, dich zu mobben, schließlich bist Du dick. Also nimm ab, wenn Du willst, dass Dir mit Respekt begegnet wird, denn dick hast Du keinen verdient. Prinzipiell ist es sowieso immer besser, sich den Ansprüchen und Erwartungen anderer anzupassen, damit man um Himmels Willen nirgendwo aneckt, denn anderen nicht zu gefallen ist schlimm und unbedingt zu vermeiden."

  • Und auf den anderen Teil Deiner Argumentation möchte ich nun auch eingehen. Bitte entschuldige, wenn ich wieder Fragen stelle, die Dich echauffieren werden.


    Du schreibst

    Zitat von maegashira

    Wenn ich manchmal Eltern mit ihren dicken Kindern bei McDonald's sehe und mitbekomme wie die Kids 3 Burger verdrücken könnte ich vor Wut kotzen.


    Artikulierst Du diese Abneigung gegen Dicke gegenüber Deiner Familie?
    Was stört dich besonders an ihnen? Daß sie dick sind und viel essen, daß sie dick sind und essen, oder einfach nur daß sie dick sind?
    Hast Du schon einmal Dicke öffentlich angesprochen? Oder öffentlich über sie gesprochen?


    Wie reagierst Du auf Dicke im Schwimmbad?


    Wenn Du Dich mal hier durchs Forum gelesen hättest, so würdest Du sehen, daß viele Dicke sich sportlich betätigen, aber oft erwähnen dieselben Berichte auch, daß man blöde Sprüche reingedrückt bekommt, wenn man es tut.

    Wie sollen Dicke mit Freude einem Sport nachgehen, wenn sie gerade für dieses Verhalten die größten Hänseleien einstecken müssen?
    Sollen sie erst mal einkaserniert werden, um dann als ästethische Athleten ihrem Sport öffentlich nachgehen zu dürfen. Frei nach dem Motto "Nimm erst mal ab, bevor du unter anderer Leute Augen Sport machst." ?


    Sollen Dicke in der Öffentlichkeit nicht essen dürfen?
    Im Gegensatz zu anderen Dingen wie das Rauchen ist es für niemanden möglich, egal wie dick, für immer auf das essen zu verzichten.


    Darüber und über Deine Einstellung und wie Du sie Deiner Umwelt vermittelst, solltest Du mal nachdenken.


    Dankeschön


    Michaela

  • Spannender Thread!!!


    Um Beiträge anderer User nicht zu wiederholen mal eine andere Frage : Brauch ich eine Lesebrille oder ist die Schrift von Maegashira wirklich so klein? Habe schon Fettspuren am Bildschirm von der Nase ( ach ja, hab ich ganz vergessen, ist weil ich ja so fett bin ) ;)
    Oder muß man bei einem BMI von unter 20 eine andere Schriftart nehmen?
    *abtauch*


    Goldfisch

  • Sein dickes Kind zu Gewalt zu ermuntern oder hohle (und auch feindliche) Floskeln gegen Hänseleien mit auf den Weg zu geben halte ich für Therapie am falschen Ende und entzieht dem Kind erst recht die Möglichkeit auf Freunde.
    Es werden bescheuerte Sprüche wie "Ich bin dick, du doof, ich kann abnehmen, und du?" mit auf den Weg gegeben.



    Ich war ein dickes Kind. Ich wurde gehänselt. Ich habe gelitten. Also denke ich,ich kann darauf antworten. Mir wurde das Gefühl vermittelt ich sei als Dicke nichts wert. Ich würde es verdienen, dass man mich hänselt. Meine Eltern haben mir wörtlich gesagt, es sei kein Wunder wenn ich keine Freunde finde, mit so einer fetten Sau wolle keiner was zu tun haben. Es tut mir leid, dass ich deiner Meinung über Eltern, die ihre Kinder zu mehr Selbstvertrauen und einem sich wehren bestärken, nicht zustimmen kann. Ich hätte mir solche Eltern gewünscht. Eltern die mir signalisieren, dass ich unabhängig von meinem gegenwärtigen Gewicht etwas wert bin, dass ich mich wehren darf und das dumme Sprüche anderer Kinder nicht über mein Leben bestimmen sollten. Denn diese Hänseleien sind meist sehr hohl
    und oft auch nur aus einer Laune heraus gesagt, dass muss man auch nicht überdramatisieren.
    Niemals wäre ich so dick geworden wie ich es heute bin, wenn ich nicht irgendwann mit meinem 2xwöchentlichem Turnen und dem Schwimmen aufgehört hätte und meinen Frust mit Schokolade erstickt hätte. Und dann mußte ich Diäten. Und warum habe ich aufgehört mit dem Sport, warum habe ich Schokolade bis zum Erbrechen gegessen und warum habe ich mich auf mein heutiges Gewicht hochgejojot? Weil hohle Kinder von hohlen Eltern hohle Sprüche gebracht haben und ich mich zu sehr geschämt habe. Ich bin als Kind selbst zur Ernährungsberatung und weiß seitdem besser über Ernährung Bescheid als die meisten Ärzte. Aber die Ernährungsberatung und die auf ärztliches Anraten hin durchgeführten 800kcal. Diäten haben mir nicht weniger Gewicht, sondern mehr eingebracht. Mein mangelndes Selbstbewußtsein hat mir im Teeniealter signalisiert, es sei besser mich umzubringen, als als fette Sau weiterzuleben, der einzige Grund es dann doch nicht zu tun, war dass meine Großmutter Pflege brauchte und ich sie zu sehr geliebt habe, um sie im Stich zu lassen. Und ähnliche Lebensgeschichten gibt es hier zu Dutzenden.
    Also meine ich, dass allerbeste, was Eltern übergewichtiger Kinder tun können ist es ihre Kinder zu starken selbstbewußten Erwachsenen zu erziehen und in der Schule Toleranz einzufordern. Auch von Leuten, die es als Körperverletzung ansehen zu Mcdoof zu gehen. Denn die Umwelt, von Ärzten, Lehrern, Großeltern über Klassenkameraden, deren Eltern und auch völlig fremden Leuten, gibt es schon genug, die unreflektiert und ungefragt ihre hohlen Ansichten über Übergewicht verbreiten, vor allem über Übergewicht, dass sie selbst nie hatten und niemals loswerden mussten. Über Übergewicht, dessen Entstehung sie nicht kennen und nicht verstehen.
    Ach übrigens, nicht das ein falscher Eindruck entsteht. Mein Kind ist nicht dick und ich glaube der einzige Grund dafür ist, dass sie seit ihrer Geburt soviel und dann essen darf wie sie will und aufhören darf zu essen wann sie will.

  • ...aber eine Frage stelle ich mir schon. Vor ein paar Tagen gab es hier Eltern von Adipositaskindern, die es als beleidigend empfunden haben, wenn man in Erwägung zog und zu bedenken gab, Übergewicht könne auch körperliche oder psychische Ursachen haben.


    Und nun? Wendet sich jemand explizit an Eltern dicker Kinder, um ihnen (natürlich nicht, um sie zu beleidigen) Verletzung der Aufsichtspflicht sowie eine grob fahrlässige, wenn nicht gar vorsätzliche Körperverletzung vorzuwerfen.

    Und? Kein Mucks. Wo bleibt das Protestgeschrei? Lässt man sich als Elternteil eines dicken Kindes bereitwillig Körperverletzung vorwerfen, während man die Frage nach den möglichen Ursachen von Übergewicht als beleidigend empfindet?

    Ich verstehe die Welt nicht mehr.

  • Hach, die WHO-Seite ist einfach super.
    Leider hat sie niemand, der uns die Erkenntnisse neuester Forschungen (haha!) um die Ohren haut, jemals selbst gelesen. Soviel steht jetzt zweifelsfrei fest. Denn es gibt mindestens genausoviele Stellen, in denen Feststellungen wie diese

    Zitat

    Ein auf Grund von Ernährungsberatung verändertes Ernährungsverhalten (hauptsächlich eine energie- und fettärmere Ernährung) führt in der Regel zu einem Gewichtsverlust von 3 bis 10 kg im ersten Jahr (bei Kindern zu 10% des Körpergewichts). Die langfristige Wirkung ist ungewiss.


    getroffenen werden, wie jene, in denen (zur Zeit ausschließlich kurzfristige) positive Erfolge verzeichnet werden - manchmal sogar durch sehr radikale Maßnahmen wie medikamentöse oder chirurgische Behandlung.
    Bezeichnend ist, daß sich fast alle Ergebnisse auf die Auswirkungen bezüglich des Gewichts selbst konzentrieren.
    Studien die gesundheitliche Aspekte in den Mittelpunkt stellen, erwähnen immer die Gewichtisreduktion begleitende Maßnahmen (ohne diese näher zu spezifizieren).
    Es läßt sich aufgrund dieser Berichte jedoch nicht erkennen, ob der Gewichtsverlust die verbesserten Werte von Blutzucker und Blutdruck bedingte, oder ob die erfolgreiche Behandlung dieser Erkrankungen die Ursache der Abnahme ist.


    Studien und Statistiken sind oft eine sehr heikle Angelegenheit.
    Zum Beispiel läßt sich eindeutig und sogar reprodzierbar beweisen, daß ein Brandschaden um so höher ausfällt, je mehr Feuerwehrleute zum Brandort geschickt wurden.
    Aber würde ein geistig gesunder Bürgermeister tatsächlich eine Vorschrift herausbringen, daß zukünftig nur ein einziger Wagen zu jedem Brand ausrückt, um den Schaden möglichst klein zu halten?


    Der gesunde Menschenverstand ist leider, was viele Beurteilungen von Studienergebnissen missen lassen.


    Michaela

  • Also ich habe in meiner Statistikvorlesung eine Studie gefunden, die beweisen könnte, dass diejenigen die ein Telefon im Haushalt besitzen, pro Schwangerschaftsabbruch sind und diejemnigen ohne Telefon dagegen :D


    Was die Studie nicht beachtet ist die Aufteilung der Befragten: Diejenigen ohne Telefon lebten damals in der DDR und waren daher konservativer eingestellt, währen die aus dem Westen gelockerte Vorstelungen darüber entwickelt hatten (und aus wirtschaftlichen Gründen zufällig häufiger Telefone besassen). Jaja, so leicht ist es also einen Scheinzusammenhang herzustellen...


    Maegashira, Du scheinst ja regelrecht empört über die Reaktion, die Du hier im Forum erhällst. Zu uneinsichtig glaubst Du uns dicke Menschen, zu sturr. Aber der Grund, warum wir alle auf die Barikaden springen ist der: Die meisten hier sind ehemalige 27-BMI-Kinder, die wohl nie zu Dicken herangewachsen wären, hätten ihre Eltern nicht voller Panik die Ernährung auf fettarm umgestellt, zu Diäten gezwungen oder irgendwelche aberenteurlichen Idden über Kuraufenthalte entwickelt. Viele von uns wissen, wie es ist gehänselt zu werden, viele wissen wie es ist monatelang zu hungern währen die Freunde sich bedenkenlos Pommes kaufen durften, viele von uns kennen die Panikattaken vor dem wöchentlichen Wiegen... Und das, sind wohl häufige Ursachen für Jojo-Effekte, für trännennasse Kopfkissen und ein unnatürliches Verhältnis zum Essen.
    Wenn Du also keine einzige Studie nennen kannst, die beweisen kann, dass Kinder schrecklichen Krankheiten erwareten, wenn sie nich sofort mit dem Hungern anfangen, dann solltest Du einfach die Füße still halten und danach suchen, bevor Du diesen Wischi-Waschi-Kram in Schulen und Internet verbreitest.

  • Zitat von Minerva

    Und? Kein Mucks. Wo bleibt das Protestgeschrei? Lässt man sich als Elternteil eines dicken Kindes bereitwillig Körperverletzung vorwerfen, während man die Frage nach den möglichen Ursachen von Übergewicht als beleidigend empfindet?


    Tja. Das wird das sein, was ich weiter oben schon andeutete.
    Die Betroffenen haben das Prinzip der Schuld bereits so weit verinnerlicht, daß sie sich lieber Disziplinlosigkeit und Unvermögen vorwerfen lassen, als auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen, daß sie krank sein könnten.
    Denn eine Krankheit ist etwas, was man alleine nicht mehr in der Hand hat, nicht mehr bewußt steuern kann. Sie ist oft Schicksal.
    Eine wie auch immer geartete Kontrolltätigkeit gibt ihnen wahrscheinlich das Gefühl, ihrem Körper nicht hilflos ausgeliefert zu sein.


    Michaela *heute mal psychologisierend*

  • maegashira / Raphael

    Ich will jetzt nicht auf Deinen ganzen Text eingehen, vor allem möchte ich nicht mit Dir über WHO Studien oder ähnliches diskutieren. Das sollen die machen, die sich damit auskennen.
    So wie ich das verstehe läuft bei Dir alles auf die Frage hinaus:

    Was ist los mit Eltern, die ihre Kids dick werden lassen ?

    Mit der Frage fühle ich mich nicht persönlich angesprochen, denn ich bin Mutter zweier normalgewichtiger Söhne. Angesprochen sind aber meine Eltern, denn ich war auch schon als Kind übergewichtig.
    Ich habe noch zwei Geschwister, einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester, die nie übergewichtig waren.
    Deiner Argumentation folgend haben sich meine Eltern also mich herausgegriffen und mit Schokolade und Burgern dick gefüttert, während sie meinen Geschwistern Vollkornbrot und Möhren servierten.

    Ich kann Dir versichern so war es nicht. Ich hatte einfach die Veranlagung gerne zu essen, vielleicht ist das erblich, denn meine Großmutter und meine Cousine haben auch diese Veranlagung und auch entsprechende Gewichtsprobleme. Mich musste man nie dazu auffordern meinen Teller leer zu essen, mir musste man den Nachschlag verweigern. Ich habe mein Taschengeld nicht gespart, sonderen am Kiosk in Süssigkeiten angelegt und für ein Snickers habe ich meinem Bruder auch sein Zimmer aufgeräumt.
    Klar haben meine Eltern gesehen, dass ich zunehme und versucht gegenzusteuern, aber ich war in keinster Weise kooperativ.
    Die guten Vorsätze der Eltern helfen gar nichts, wenn das Kind nicht mitzieht. Ich bin immer an mein Essen gekommen und wenn nicht zuhause, dann bei der Oma , der Tante oder der Mutter einer Freundin. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie viele Menschen es gibt, die einem kleinen, pummeligen Mädchen gerne was zu naschen geben. Eltern sind da machtlos , es sei denn sie sperren ihr Kind zuhause ein oder drohen Gewalt an. Das haben meine Eltern zum Glück nicht gemacht, sonst hätten wir heute sicher kein so gutes Verhältnis.

    Übrigens ein unglückliches Kind war ich nicht, sonderen ein ausgesprochen fröhliches. Ich habe mir erst gestern wieder Kinderfotos angeschaut, war wirklich eine tolle Zeit. Freundinnen hatte ich auch viele, weil ich einfach ein geselliges Kind war, das auf andere Kinder zugegangen ist. Hänseleien die gab es auch mal, aber nicht oft und dünne Kinder wurden auch gehänselt, wenn sie eine Brille getragen haben oder die falschen Turnschuhe hatten. Solange das im Rahmen bleibt, ist es nicht schlimm und gehört zur Kindheit dazu.
    Was aber auf der Schule von Deinem Sohn passiert, ist sicher nicht normal und darf auch nicht toleriert werden. Ist für mich absolut verständlich, daß das die Eltern der gemobbten Kinder auf dem Elternabend thematisieren.

    LG Tanja



  • Nun Minerva, ich, die ja ein übergewichtiges Kind von vieren hat, hat diesen thread gerade erst gesehen. Er macht mich nicht wütend, sondern es bringt mich eher dazu ihn zu belächeln. Denn ich behaupte, dass der Schreiber sich mit niemandem wahrhaftig unterhalten hat, was denn nun genau los ist und ob diese Eltern zu faul sind, ihre Kinder zum Sport zu fahren (können sie das noch nicht alleine???), oder sie mit fast food vollzustopfen.

    Nein er bringt mich nicht auf die Barrikaden, weil er genau das widerspiegelt, was sicherlich viele denken. Dick= verantwortungslose Eltern= fast food= ungesundes Essen laut WHO Richtlinien.
    Welche gedanken sich viele Eltern sicherlich machen und versuchen an dem Übergewicht etwas zu ändern bleibt unberücksichtigt. Dabei bleiben die Eltern im Vordergrund, denen die Ernährung wirklich schnurze ist! Und die gibt es, ohne Zweifel. Dass aber auch viele Eltern dünner Kinder dabei sind, die ihre Kinder mit fast food zumüllen, deren Körper jedoch nicht mit Übergewicht reagiert, die bleiben außen vor.

    Ich habe meine Meinung zu dem gesagt, was Du liebe Minerva in Deinem thread ansprichst. So war es nicht, aber ich bin es leid jedes Wort auseinanderzunehmen. Ich möchte das nicht mehr, deshalb habe ich da auch nicht mehr geantwortet, obwohl gerade von Dir nochmal eine gute Erklärung kam, wie Du einiges siehst.

    Ich möchte mir nicht weiterhin vorwerfen lassen, dass ich Dinge nicht verstehen will, oder ernst nehme. Ich habe klar geäußert was ich davon mitgenommen habe. Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Art und Weise des Umgangs unschön und verletzend ist. Sich festzubeißen an einzelnen Sätzen, sie bis zur Unkenntlickeit auseinanderzureißen, dass ich immer hinterher hechten musste um richtig zu stellen...

    So, und an den Schreiber und Initiator dieses threads muss ich leider sagen, so einfach kann man sich die Sache nicht machen. Und sich als Eltern alleine an die Brust zu heften "wir sind es, die unser kind normalgewichtig machen", halte ich als ebenso fahrlässig. Es vertuscht die Individualität des Einzelnen. Und ich denke, als Mutter von 4 Kindern, die alle sehr unterschiedlich sind, trotzdem die gleichen Möglichkeiten (Sport, toben, draußen spielen und gleiche Ernährung) haben und alle 4 sind nicht gleich "schlank", kann dazu sicher einen Erfahrungswert abgeben. Ob ich will oder nicht, bringt jedes Kind schon sein eigenes mit. So habe ich eine schlanke Tochter, einen superschlanken Sohn, der Muskeln bis unter die Halskrause hat (ich wurde schon von der Ki-Ärztin gefragt, ob er Krafttraining macht, da war er sieben), einen grenzwertigen Sohn der laut irgendwelchen Kurven an der grenze liegt und einem übergewichtigen Sohn. Der auch einen super Muskelaufbau hat, eine super Körperspannung hat und trotzdem Pfunde zuviel hat und frustriert ist, welche Hosengröße er trägt.
    Dieser bekommt das gleiche Essen wie die anderen, macht Sport und ist ein sehr aktives und beliebtes Kind. Er besitzt für seine 13 Jahre eine ausgeprägte soziale Reife, die andere in seinem Alter noch nicht erreicht haben und vielleicht auch nie erreichen werden. So und nun??? Wo verletze ich meine Sorgfaltspflicht? Ja, ich kann nicht wütend werden, weil ich sehe, dass es diesen Eltern wie so vielen geht, nämlich dass sie wirklich der meinung sind, dass sie alle Fäden in der Hand halten und alles beeinflussen können. Vielleicht ist das einfach auch das Schicksal von Einzelkindern.
    Gruß flamingo

  • Nun, Flamingo, vielleicht freut es Dich ja, wenn wir in einem Punkt wirklich mal einer Meinung sind: Ich finde auch, dass es in Sachen Kindererziehungen so einige Unwägbarkeiten gibt, die man als Eltern nicht beeinflussen kann. Deswegen irritieren mich auch immer Eltern, die der Meinung sind, man müsse nur auf diese und jene Weise verfahren, und schon bekomme man das gewünschte Ergebnis.


    Kinder, so denke ich jedenfalls, sind nichts, was man sich nach Belieben formen kann. Und es ist sicher nicht so, dass man, wenn man nur immer das richtige tut und sagt, ein Kind mit den richtigen Nahrungsmitteln und Gedanken füttert, dass dann alles läuft wie gewünscht und man heran-erzieht, was man haben will. Das merkt man spätestens dann, wenn ein Kind krank wird - oder aber, wenn es 13 wird. *g*

    Wenn Du Dich nicht gekränkt fühlst oder wütend wirst beim Vorwurf der Körperverletzung: Gut, das freut mich sogar. Ich für meinen Teil finde ihn unverschämt, diesen Vorwurf. Und spätestens dieser Vorwurf zeigt mir auch, dass die Aussage, man wolle niemanden beleidigen, wohl doch eher als Lippenbekenntnis zu lesen ist.

  • Harminiebdürftig bin ich nicht, aber nun, ist ja mal nett, wenigstens in einem Punkt einer Meinung zu sein.


    Tja, ich habe das letzte Nacht geschrieben. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Schreiber wirklich etwas wissen will/ändern will/tun will, sondern dass es letztendlich nur darum geht zu zeigen, wie toll er alles auf die Reihe bekommt und andere schlecht/klein zu machen. Es geht auch nicht darum etwas zu verstehn oder nachzuvollziehen. Ich kann nur für das Kind hoffen, dass sein vater ansonsten nicht so wenig empathisch und engstirnig ist. Deshalb macht es mich nicht zornig, deshalb fühle ich mich nicht im geringsten angesprochen. Ja und eins weiß ich ganz genau, ich mag nicht alles richtig machen und auch meine fehler haben, aber meine Sorgfaltspflicht meinen Kindern gegenüber, nehme ich total ernst und habe sie im Leben noch nicht verletzt. Man kann unterschiedlicher Meinung sein und Dinge unterschiedlich sehen, aber das fischt mich nicht.

    Gruß flamingo

  • Es gibt sogar Stimmen, die den Standpunkt vertreten, die WHO fördere mit ihrer Haltung das Übergewichts-Desaster geradezu:

    Zitat

    "Die WHO hat die Grenzen viel zu eng gesetzt", kritisiert die Fachjournalistin Elke Achtner-Theiss, die in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Schrot&Korn" ausführlich über den BMI und seine Entstehung berichtet. "Auf diese Weise werden viele Millionen gesunder Menschen zu Kranken erklärt und unnötigerweise zu Diäten gedrängt, die dank des Jojo-Effekts Übergewicht langfristig eher fördern." So fordere die WHO die vermeintliche Übergewichts-Epidemie tatsächlich erst heraus, die sie bekämpfen will.


    Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissen/hintergrund/255746.html

    Ich halte das für eine sehr realistische Einschätzung.

  • Hallo Zusammen,


    da ich längere Zeit aktiv in der Elternvertratung der Schule meines Sohnes (Hauptschule mit hohem Ausländeranteil) war kann ich hier aus meiner Erfahrung einen Versuch von vor ca 4 Jahren dokumentieren.... die Ergebnisse dürften besonders für maegashira und alle die meinen Übergewicht bei Kindern käme "nur von einem Mißverhältnis der Energiebilanz" recht interessant sein. Leider ist das ganze niergends dokumentiert worden, da die Ergebnisse nur eine sehr kleine (12 bzw. am Ende nur noch 10 Kinder) Gruppe betraf.


    In der Jahrgangsstufe meines Sohne (damals gerade 6. Klasse) wurden verhältnissmässig viele, 12 von 60 Kindern, als deutlich Übergewichtig festgestellt (bei der Jährlichen Schuluntersuchung).
    Das Institut für Kinderernährung wurde aufmerksam gemacht und wandte sich an die Schulleitung, diese wiederum besprach das Angebot von besagtem Institut mit dem Elternbeirat.
    Merheitlich (ich war auch dafür - glaubte ich damals doch noch an den Erfolg) wurde beschlossen das Angebot :
    Eine Doppelstunde Betreuung mit Ernährungsberatung und zusätzlichem Sport für die betroffenen Kinder unter Einbeziehung der Eltern ein zu richten (finanziert wurde es vom Institut).
    Das ganze war auf 1 Schuljahr ausgelegt.


    Da mein Sohn mit 2 der betroffenen Jungen befreundet war bekam ich relativ viel von dem was dort ablief mit.


    Bei 2 Kindern war von Anfang an keine Kooperation vorhanden, weder die Kinder noch deren Eltern wollten sich beteiligen (lag unter anderem an Sprachlichen Mißverständnissen).
    Somit nahmen nur 10 Kinder tatsächlich an dem Programm teil.
    Einmal im Monat war eine reine Ernährungsberatung mit Kindern & Eltern - dabei ging es fast ausschließlich um Verbote und darum welche Nahrungsmittel zuviel Fett &/ Zucker hätten, das sehr viel mehr Obst & Gemüse in die Ernährung einbezogen werden sollten und um Kalorientabellen....
    Die Mütter von 6 der betroffenen Kinder nahmen all diese Informationen ungefragt hin und hielten sich strikt daran, ebenso achteten sie darauf das ihre Kinder ja keine "verbotenen Lebensmittel" (besonders Süßigkeiten) zu sich nahmen - 2 dieser Kinder fingen daraufhin an sich "süßigkeiten" von Mitschülern und Geschwistern/Freunden zu erbetteln oder stehlen.
    Die anderen 4 Mütter hielten es völlig locker und veränderten nur wenig bis gar nichts an der Ernährung ihrer Kinder.


    Von den 6 rigoros umgestellten Kindern waren 4 in diesem Jahr sehr viel häufiger Krank (infektionen hauptsächlich). Bei den 4 anderen waren es 2 die eh chronisch Krank (der eine Allergiker, die andere Neurodermitis)waren die ebenso häufig fehlten.


    Zwischenergebniss nach einem halben (schul) Jahr:
    4 Kinder hatten im Verhältniss (größe /gewicht) leicht Abgenommen, 2 keine Veränderung (die beiden chronisch kranken die nicht rigoros umgestellt worden waren) und 4 hatten zugenommen (erstaunlicherweise alle 4 aus der Gruppe der rigoros umgestellten).


    Nach dem Versuch am Ende des Schuljahres war es dann wie folgt verteilt:
    2 Kinder hatten deutlich abgenommen
    4 Kinder hatten das gleiche Gewichtsverhältniss wie vorher
    2 Kinder hatten ein wenig (2-4 Kilo) zugenommen
    2 Kinder hatten massiv (6-8 Kilo) zugenommen.


    Erstaunlich dabei war, das genau die beiden "gesunden Kinder deren Eltern keine Umstellung gemacht hatten" diejenigen waren mit dem Gewichtsverlust.
    Bei den 4 mit dem gleichen Gewichtsverhältniss wie vorher waren 3 deren Mütter die Umstellungen gelockert hatten und eines der chronisch Kranken.
    Bei den beiden mit leichter zunahme war der 2. chronisch kranke Junge dessen Mutter nichts groß umgestellt hatte und eines der Mädchen das heimlich Süßes ass.
    Und die beiden mit massiver Zunahme waren 2 Mädchen deren Mütter und sie selbst die Ernährungsempfehlungen brav bis auf den letzten Punkt einhielten, aber häufiger Krank waren.


    Wenn ich dieses Ergebniss mal zusammenfassen würde, käme doch dabei heraus das die Chancen auf Gewichtsverlust bei 12-13 Jährigen (so alt waren die betroffenen Kinder) am größten sind, je weniger an ihren Ernährungsgewohnheiten herumgeschraubt wird.
    Weiterhin führen Erkrankungen (simple Infekte wie auch chronische Krankheiten die mit Cortison behandelt werden) am ehesten zu einem Gewichtsanstieg.


    Ich persönlich halte diesen Versuch durchaus für beachtenswert, aber sicherlich nicht für ein allgemeingültiges Mittel um Übergewicht zu reduzieren. Wobei ich mich noch immer Frage wie Übergewicht überhaupt zu beachten ist, zumal keine wirklich fundierte Studie dazu Existiert - zumindest keine die den aktuellen Einstufungen entspricht, für Kinder noch weniger denn für Erwachsene (da gibt es ja schon einige die dem aktuellen Einstufungen wiedersprechen).


    Liebe Grüße,
    Cailly

  • Hallo, Cailly


    Deine Erfahrung decken sich mit der bereits weiter oben zitierten Studie
    "Unsere Daten lassen vermuten, daß das Diäthalten zur Gewichtskontrolle bei vielen Jugendlichen nicht nur ineffektiv ist, es kann im Gegenteil sogar zur Gewichtszunahme führen."
    (Field AE, et al, 2003, Relation between dieting and weight change among preadolescents and adolescents. Pediatrics 112:900-906)


    Diese Studie kann man übrigens sogar im Internet einsehen, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. http://pediatrics.aappublicati…gi/content/full/112/4/900


    Für alle, die nicht ausreichend Englisch können, hier ein aussagekräftiges Bildchen der Ergebnisse.


    [Blockierte Grafik: http://pediatrics.aappublications.org/content/vol112/issue4/images/medium/pe1036374002.gif]


    Dort sind die Gruppen der Diätverweigerer (never), der unregelmäßigen Diäter (infrequent) und der ständigen Diäter dargestellt (frequent). OR ist eine Kennzahl, die aus dem BMI entstanden ist, den man aber - da die Kinder alle unterschiedlich alt waren - nicht direkt benutzen konnte (nennt sich "ums Alter bereinigt").
    Die Balken zeigen, um wieviel der OR-Wert durchschnittlich für die einzelnen Gruppen gestiegen ist. Die schwarzen Punkte mit der Linie zeigen, um wieviel die festgestellten Werte schwanken.


    Untersucht und befragt wurden 8203 Mädchen und 6769 Jungen. Also keine Pipifax-Studie.


    1. Never:
    Zu dieser Gruppe gehören 70% der Mädchen, und 84% der Jungen - also ca. 5700 für beide.
    Es zeigt sich deutlich, daß jene Kinder, die nie eine Diät gemacht haben, ihren BMI ohne wenn und aber stabil halten konnten. Es ist keine schwarze Linie zu sehen - also gilt für den angegebenen Wert nicht mal eine Schwankung. Sondern nur ein sattes plusminus-Null.


    2. Infrequent
    Zu dieser Gruppe gehören 25% der Mädchen, und 14% der Jungen - also ca. 2050 bzw. 950.
    Alle betroffenen Kinder haben deutlich zugelegt. Die Schwankungslinie zeigt auch, daß an der Statistik nicht unzulässig manipuliert wurde, denn selbst der kleinste festgestellte Wert (das unter Ende der Linie) liegt weit oberhalb der Werte der Never-Gruppe. Es ist also selbst mit den kleinsten Werten ein deutliche Zunahme zu verzeichnen.


    3. Freuquent
    Hierzu gehören 5% der Mädchen und 2% der Jungen (ca. 450 bzw. 120)
    Die Auswirkung dürfte wohl ins Auge springen. Der Mittelwert liegt dabei oberhalb des größten Schwankungswertes der vorigen Gruppe.


    Ich denke, damit liegt die 10-köpfige Schülergruppe voll auf der Linie der Studie.


    Ich finde es bei solchen Ergebnissen recht erschreckend, daß immer noch größtmögliche Kontrolle propagiert wird. Und diese fette Sau wird auch noch regelmäßig durchs heimatliche Mediendorf getrieben.


    Michaela

  • Ich find es ungemein inkonsequent wenn sämtliche Statistiken und Erhebungen ständig hinterfragt werden und als unseriös abgetan. Aber jetzt kommt maleine die ins eigene Weltbild passt und da wird auf einmal nichts hinterfragt und in Zweifel gestellt.


    Aber bei dieser Statistik stellt sich doch sofort eine Frage. Wer macht den vor allem eine Diät? Ganz klar die Jugendlichen mit Gewichtsproblemen. Wer gar keie macht hat wohl nie welche gehabt und wird mit ein bisschen Glück auch keine bekommen. Die Grußße der unregelmässig diäteten wird wohl sehr gemsicht sein. Da gehts wohl von Jugendlichen die diäten für schick halten bis zu richtig dicken Kids.

    Und diese Dauerdiäter gehören mal richtig durch gecheckt. Ich kann mir gut vorstellen das sich in dieser Gruppe alles tummelt vom Schilddrüsenkranken bis zu massiv Eßgestörten.

  • Natürlich sind das die eher dickeren Kinder, die auf Diät gesetzt werden (wird sogar in der Studie besprochen, wobei die mittleren BMIs nicht dermaßen beunruhigend waren, daß es einer ständigen Diät bedurft hätte) ... aber hat es ihnen geholfen? Ist es nicht das, womit sämtliche "Helfer" argumentieren? Sie möchten dicken Kindern durch konsequente Kontrolle einen Gewichtsverlust bringen bzw. sie vor weiterer Zunahme schützen - gerade deswegen wird doch die Kontrolle befürwortet. Aber schaffen sie das?


    Die Studie erwähnt außerdem, daß sich in der besagten Gruppe 12x mehr "Binge Eaters" befinden als in den anderen. Das heißt, daß die Kinder vielleicht eine körperliche Krankheit haben mögen, aber eine Eßstörung haben sie sich auf jeden Fall gefangen. Warum wird erst nach den Ursachen gefragt, wenn die Behandlung der Symptome fehlgeschlagen ist?
    Wenn eine Diät /kontrolliertes Essen wirklich niemandem helfen konnte, wieso ist sie dann immer noch das erste Mittel der Wahl?
    Im besten Falle bringt sie gar nichts, aber oft hat gerade sie eine weitere Gefährdung der Gesundheit zur Folge.


    Das ist es, worum es geht. Das Ziel (dünner & gesünder), das den Betroffenen in Aussicht gestellt wird, wird durch die gewählten Methoden einfach nicht erreicht.


    Diese Studie liefert zudem viele detaillierte Daten, die für die Beurteilung der Ergebnisse notwendig sind. Einer davon ist die Signifikanz (mit welcher Wahrscheinlichkeit die festgestellten Werte auch zufällig entstanden sein könnten) und diese wurde hier mit 0,001 angegeben. Normalerweise wird alles unter 0,05 als signifikant anerkannt. 0,001 ist 50x "besser" als ein Zufallsergebnis.
    Alle diese Dinge lassen Zitate von Berichten von Zitaten von Zusammenfassungen von Zitaten (etcpp) der am Ende in Nachrichtensendungen nochmals zusammenfaßten und zitierten Zitaten vermissen.


    Michaela

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