Hi,
wie in einem anderen Beitrag bereits erwähnt, bin ich momentan auf Jobsuche.
Mein Problem ist, dass ich erst sehr spät meine Ausbildung abschließen konnte (28). Wenn man bedenkt, dass die Jüngste in meiner Klasse damals 16 Jahre alt war..
Jedenfalls konnte ich dann 8 Monate danach noch 8 Monate in dem Betrieb, indem ich auch lernte arbeiten. Dann musste Personal abgebaut werden und zack, war ich wieder raus.
Anfangs bekam ich noch einen Rest Arbeitslosengeld I. Ich nahm mir vor, alles dafür zu tun, nicht in die Hartz4-Schiene zu rutschen (Jobcenter ist mir von meiner Ausbildung schon bekannt, hatte viel Kontakt). Nichts da, ich bewarb mich unendlich oft, nur Absagen, selten ein Vorstellungsgespräch.
Das Jobcenter schickt mich nun seit Ende Juli bis Ende November in eine Minimaßnahme, in der ich 2x wöchentlich je eine Stunde Bewerbungen schreiben soll usw. Als würde ich das nicht können! Ich benötige gar keine Hilfe, ich könnte das auch in Ruhe zu Hause machen und hätte den unnötigen Stress mit der Parkerei nicht.
Letztens war mein Ansprechpartner wohl schlecht gelaunt und als ich ihn gebeten habe (er war grad da und ich dachte, wenn ich schon hier bin, kann er mich mit seinen Ideen unterstützen), mir bei einer Formulierung zu helfen reagierte er schnippisch, ob ich das denn nicht langsam mal alleine könne Daraufhin sagte ich: "Wenn Sie mir nicht helfen wollen, wozu komme ich dann her?" Daraufhin hat er sich kommentarlos an den Satz gemacht (den ich mit etwas Überlegen auch selbst hinbekommen hätte).
Bei Bewerbungen ist es sowieso immer grausam, dass jeder eine andere Meinung hat. "Oh, das geht so gar nicht" hört man dann auf einmal. Entsprechend kann man es doch sowieso nicht allen Recht machen.
Ich bin so deprimiert und frustriert, dass mir die Worte fehlen. Kein Chef gibt mir die Chance, mich beweisen zu können. Durch meinen Mangel an Berufserfahrung habe ich es denke ich noch schwerer, einen Job zu finden. Dabei ist der kaufmännische Bereich das, was mir Spaß macht. Ich habe während meiner Ausbildung und auch die paar Monate danach durchweg positives Feedback bekommen.
Es nimmt mich so sehr mit, dass ich einfach nichts finde. Zu einem Vorstellungsgespräch war ich vor kurzem erst eingeladen. Bei einem riesen Energieversorger. Das Gespräch verlief so toll und auch relativ locker, dass ich mir wirklich Hoffnungen machte. Einen Tag später kam der Anruf mit der Absage. Und mit jeder Absage rutsche ich tiefer in ein Loch.
Mag sein, dass es Chefs gibt, die nicht aufs Äußere schauen. Ich bin der Meinung, meistens schauen sie aber. Und das, gepaart mit meinem Minimum an Berufserfahrung bricht mir das Genick. Lieber setzen sie ein naives, schlankes Blondchen vor den Pc, bei der man auch was fürs Auge hat. Etwas überspitzt, aber so sehe ich das.
Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich einfach nicht rausfinde. Ich möchte umziehen bzw. ausziehen. Durch meine späte Ausbildung sitze ich noch immer zu Hause. Ätzend und nervig. Finde dank Hartz4 keine Wohnung. Anfangs wollte ich warten, bis ich einen Job in der Tasche hatte, um es dann bei der Wohnungssuche nicht so schwer zu haben, aber ich finde keinen!
Das Jobcenter richtet sich nach veralteten Mietspiegeln, bei dem es fast unmöglich ist, eine Wohnung zu finden. Egal wo ich anrufe, heißt es "Oah nee, Hartz4-Empfänger hatten wir schon. Nein Danke!". Man wird in einen Topf voller Klischees geworfen.
Einige hier sind dennoch der Meinung, es liegt nicht am Gewicht. Woran denn aber sonst? Ich kann von mir behaupten, dass ich sehr umgänglich, freundlich und höflich bin. Zu jedem. Selbst zu Leuten, zu denen ich nicht so einen guten Draht habe. Mir wird nachgesagt, dass ich sympathisch rüberkomme. Was also mache ich falsch?
Finde ich keinen Job, werde ich wohl weiterhin keine Wohnung finden. Dazu kommt dieses "gemästet werden" inkl. psychischem Druck (eingeschnappt und beleidigt sein, wenn man das Stück Kuchen nun nicht essen möchte).
Ich weiß, das ist keine Plattform zum Abnehmen, aber ein paar Kilos hätte ich gerne runter. In meiner aktuellen Lage aber total schwer. Mitunter ein Grund, warum ich endlich ausziehen will. Meine eigene Mutter sagt: "Wegen deinem Gewicht findest du nix!". Endlich ich sein, erwachsen sein. Verantwortung übernehmen.
Die ganzen Steine die mir in den Weg gelegt werden, kann ich bald nicht mehr wegräumen, weil sie scheinbar immer größer werden. Ich bleibe am Ball, versuche das beste aus meiner Situation zu machen und werde durchweg mit Ablehnung belohnt. Meine Kraft und meine Ausdauer schwinden.