AC - geht jetzt jedes Gefühl für Verhältnismässigkeit verloren?

  • Immer mal wieder lese ich ja auch in Foren mit die sich mit Adipostias Chirurgie beschäftigen oder schaue mir Blogs oder you-tube Tagebücher zum Thema an.
    Gestern (nachdem ich ca. ein dreiviertel Jahr nichts zum Thema gelesen hatte) auch wieder und ich stellte fest, dass sich die Grenzen in einem besorgniserregenden Tempo nach unten verschieben.


    Ich bin wirklich schockiert wieviele Menschen, die sich im Gewichtsbereich von +/- 110 kg befinden inzwischen mit aller Selbstverständlichkeit unters Messer legen.


    Da wird in theatralischem Ton davon geschrieben, dass man ohne OP sicher nicht mehr am Leben wäre. Bei einem Ausgangsgewicht von 108 kg wohlgemerkt und einer Abnahme von 30 kg nach der OP.


    Da wird der sehnlichste Wunsch ausgesprochen doch bitte wenigstens noch aus dem Bereich des "extremen Übergewichts" zu kommen, bevor das Gewicht sich einpendelt.
    Der Bereich des "extremen Übergewichts" sind 83 kg.


    Da wird darüber geschwärmt endlich Sport machen zu können (warum man mit 110 kg keinen Sport machen kann ist mir ein Rätsel)


    Immer leichter, immer jünger werden die Patienten, immer früher glauben die Leute zu erkennen dass die OP für sie der letzte, der allerletzte Ausweg ist.


    Ganz normal scheint es auch inzwischen zu sein dass Essgestörte operiert werden (war das nicht mal DAS Ausschlußkritierium für eine AC- Operation?)


    Da wird im Plauderton ganz offen über die Essstörungs-Karriere geplaudert: Magersucht, Bulemie, Binge Eating ... und dann die OP als Lösung ...


    Dazu vielen Menschen die sich durch die OP eine "Heilung" der Diabetes wünschen.


    Ich bin gestern fast vom Glauben abgefallen, als ich sah wie sehr sich die Lage alleine im letzen Jahr verschärft hat.



    Ich frage mich gerade: spinne ich, oder spinnt der Rest der Welt? :(

  • Man muß zwar nicht verrückt sein, um das zu begreifen, aber es hilft ungemein :rolleyes:


    Sieh's doch mal pragmatisch-zynisch.
    Je mehr und jünger und weniger übergewichtig das Volk der Hirnlosen desto größer die Vergleichsgruppe, die in allerspätestens 5 Jahren zeigen wird, daß die Scheiße absolut nichts bringt hinsichtlich Gesundheit und Lebensqualität.

  • Ich glaube diese Gruppe ist jetzt schon riesig, aber sie bleibt dennoch unsichtbar - das ist auch Teil des perversen Teufelkreises.
    Mein Eindruck: Leute die es nicht "geschafft" haben, ziehen sich beschämt und enttäuscht zurück.


    Komplikationen, von den Ärzten im Stich gelassen, Wiederzunahme, Magelerscheinungen ... das alles wird in einer geradezu religiösen Weise als eigene Sünde ausgelegt. Und die meisten verschwinden einfach irgendwann mal sang und klanglos aus dem Netz und ziehen sich vollkommen zurück.
    Selbst die AC-Stars sind irgendwann mal einfach weg, wenn es eben keine Erfolgsnachrichten mehr zu vermelden gibt.

  • Ich habe bis vor einigen Monaten auch noch gedacht, dass eine OP der letzte Ausweg sein könnte für mich. Ich war nie 100%ig überzeugt davon, aber ich war so verzweifelt mit meinem Gewicht und habe schon jahrelang so vieles probiert, dass ich glaube nur noch so einen Ausweg daraus finden zu können.


    Vor kurzem war ich in einer Rehaklinik wegen Adipositas. Ich konnte dort gut an mir arbeiten und fand endlich die Gründe für mein "nicht abnehmen können" und das starke Übergewicht heraus. Das war der Schlüssel. Jetzt bin ich völlig weg von dem Gedanken eine OP machen zu lassen.
    Vor allem weiß ich selbst, dass es nichts bringt, so lange ich noch die Essstörung hab.


    Was ich eigentlich sagen wollte: ich habe in der Klinik auch einige Leute kennengelernt, die solch eine OP hinter sich hatte.
    Alle hatten sie wieder übermäßig zugenommen, so dass sie eben wieder in der Klinik waren.
    Lediglich eine davon hat ihr Gewicht halten können, hat aber so sehr unter den Folgen des Magenbandes gelitten, dass von Lebensqualität ja schon fast nicht mehr gesprochen werden konnte.


    Ich finde den Wandel auch sehr erschreckend und einfach nur gefährlich!!


    LG neele

  • Dass Menschen mit einem aus meiner Sicht (relativ) niedrigen Ausgangsgewicht operiert werden, ist mir aber auch schon früher aufgefallen, ich habe aber auch in letzter Zeit dieses Thema so gut wie gar nicht mehr verfolgt.
    Ich war dann oft bestürzt, da sie sogar weniger wogen als ich selbst und ich mich nie selbst als mögliche Kandidatin für eine solche Maßnahme gesehen hätte. Bis ich dann mal von einer Nachbarin darauf angesprochen wurde.
    Da wurde mir dann klar, dass nicht nur man selbst, sondern auch die Außenwelt davon überzeugt ist, dass einem dringend geholfen gehört.


    Ich habe allerdings momentan nicht den subjektiven Eindruck, dass sich die Situation verschärft hätte, da ich in letzer Zeit vermehrt kritische Stimmen dazu vernommen habe, auch von fachlicher Seite.
    Es ist womöglich nicht die allerdollste Quelle, aber der begleitende Arzt der amerikanischen "Biggest Loser"-Sendung riet von den Ops ab, da sie mehrfach Kandidaten in der Sendung hatten, die z.T. mehrere bariatrische Eingriffe hinter sich hatten und dennoch wieder ein exorbitant hohen Gewicht erreicht hatten.
    Diese Kandidaten hatten laut seiner Aussage außerdem einen außergewöhnlich hohen Körperfettanteil im Vergleich zu andern Übergewichtigen.
    Er erklärte es damit, dass bei der Abnahme durch Operationen auch viel Muskelmasse verloren geht (was ein unangenehmer Nebeneffekt auf bei anderen Radikal-Diäten ist), wodurch sich das Gleichgewicht von Muskelmasse zu Körperfett bei der Wiederzunahme nochmal deutlich zum Negativen entwickelt.
    Er bezeichnete diese Operationen nicht nur als nutzlos sondern als auf lange Sicht kontraproduktiv.


    Da ich das nicht zum ersten Mal gehört habe, denke ich, dass da durchaus was dran ist, egal was man von einem Arzt denkt, der dann gleichzeitig keine Skrupel hat diese Menschen einem mörderischen Hochleistungssportprogramm für einen extrem begrenzten Zeitraum auszusetzen.


    Ich kann aber das Gefühl verstehen, dass man meint, so nicht weiterleben zu können und dass das Gewicht ein zufriedenes Leben quasi ausschließt. Es wird einem ja auch desöfteren so suggeriert.


    Mir wurde dieser Trugschluss zum ersten Mal richtig bewusst, als mir eine Frau mit der üblichen Tirade kam, dass dicke Menschen sich nicht wohlfühlen können, weil sie ja:
    nicht in High Heels laufen können, nicht ohne Pause in den dritten Stock kommen und Zeit ihres Lebens kurz vorm Herzkasper stehen.
    Ich dachte, sie hätte vor ihrer Abnahme in einer ähnlichen Gewichtsklasse wie ich oder höher gespielt und führte dann an, dass ich diese Beschwerden nicht hätte.
    Da kam dann raus, dass ihre Erfahrungen sich auf ein Gewicht von knapp 80 kg bezogen hattten (heute 60kg).
    Was nicht sein darf, das klappt dann eben auch nicht.

  • Mit einer OP ist es nie getan.


    Wenn nicht schon bei der eigentlichen AC nachoperiert werden muss, dann folgt meist eine Gallen-OP und dann noch diverse Hautlappen-OPs um den Stoffrest wegzuschnippeln und hoch zu tackern.


    Ich kenne keine einzige Dicke, die dauerhaft mit so einer Operation wirklich sich rendierend abgenommen hat. Und die sind alle mehrfach operiert.

  • Hallo


    ich bin froh, daß ich von diesen Op's vor 20 Jahren noch nichts wusste, obwohl ich damals noch um einiges leichter war als jetzt, hätte ich es wahrscheinlich in Erwägung gezogen, weil ich damals dachte, mein Übergewicht wäre das eigendliche Problem in meinem Leben.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Ja, die Bekannte meiner Cousine hatte mir Anfang des Monats auch immer wieder versichert, wie wohl sie sich fühle. Es mache ihr nichts aus, dass sie nach 60 kg Abnahme (von 130) plötzlich Haar-, Zahn- und was weiß ich für -ausfälle hatte.


    Ich grinste zu ihren Lobeshymnen auf ihre OP, eigentlich wurde ich immer überzeugter, keine einzige dieser OPs je zu machen, obwohl mir ein ehemaliger "Arbeitsnähe"-Doc, der inzwischen in Rente gegangene vorige Hausarzt und der Entereologe (bei dem ich Magen- und Darmspiegelung machen ließ) damit in den Ohren lag.
    Da war mir fast mein Orthopäde noch lieber, der von 30 kg mit dem Schlachtermesser abhacken sprach. Da tat mir damals die Hüfte weh, was sich zum Glück durch die Krankengyme beheben ließ.


    Der Hinweis der Kosmetikerin letztes Jahr, dass meine Akne um den Mund und auf der Nase von Adipositas käme, ließ mich nun wirklich an ihrem Verstand zweifeln. Immer wird auf das Augenscheinliche, Oberflächliche geprügelt, wenn ihnen sonst keine Diagnose einfällt.


    Will nicht vom Thema abschweifen: Ich habe eine Frau gesehen beim Adipositas-SH-Treffen, die 100 kg abnahm und mir begeistert von dieser rapiden Abnahme innerhalb eines Jahres berichtete. Wenige Haare auf dem Kopf, Krafttraining, um die Haut wieder in Form zu bringen bzw. die Muskeln und eine große Schürzen-OP standen ihr auch noch bevor. Aber das fand sie alles nur noch einen Lacher wert. Hauptsache dünn, obwohl sie sich als dünne Dicke bezeichnete und deswegen unbedingt zur SH-Gruppe kam.


    Ich weiß, dass wir anderen Moppeligen alle relativ beschämt da saßen, weil wir teilweise das Doppelte wogen. In ihrem Fall mußte man allerdings sagen, dass sie vorher nicht mehr laufen konnte und sich nur noch im Rollstuhl vorwärtsbewegte.

  • Ich habe mich noch nie mit diesen Thema beschäftigt.
    Was mich nur immer soooo sehr ärgert ist:
    Eine Bekannte hat es auf über 150Kg gebracht.
    So,um das schnell wieder los zu werden wird ein Antrag auf die OP gestellt-die Kasse zahlt schon.
    Danach die Hautstraffung-die Kasse zahlt schon.
    Ach ja ,ne Brust OP kam auch noch-die Kasse zahlt schon.
    Jetzt hat Sie wieder einiges zugenommen-was macht Sie???
    Die stellt wieder einen Antrag!!!!
    Ist bis jetzt noch nicht genehmigt,aber wen das wieder klappt-
    fress i an Besen.(Sche....fränkisch-Sonnenkuss)
    Die hat sich ihre Kilos angefressen und andere sollen dafür bezahlen.
    Versteht mich bitte nicht falsch-Aber warum soll die Allgemeinheit für etwas bezahlen woran man selber Schuld ist????
    Da könnt ich verrückt werden.
    Ich muss Monate kämpfen für ein Inhallier Gerät für meinen Sohn der Asthma hat-und dann hört man sowas:confused:


  • In ihrem Fall mußte man allerdings sagen, dass sie vorher nicht mehr laufen konnte und sich nur noch im Rollstuhl vorwärtsbewegte.



    So und in diesem Fall kann ich sogar verstehen, dass man sich operieren lässt und diverse Risiken und Nebenwirkungen in Kauf nimmt. So sehr ich sonst auch gegen diese OPs bin. Das Gefühl, wieder dünn genug zum Laufen zu sein stelle ich mir gigantisch vor!!!

    Wer weiß, was die Frau vorher an Versuchen zur Gewichtsabnahme bereits hinter sich hatte.

    Daneben wirkt sich Kraftsport und Muskelaufbau bestimmt geringfügig aus. Wenn ich die Wahl hätte zwischen laufen können und Haarausfall wüsste ich schon, was ich nehmen würde!

    LG Merian


  • Ich weiß, dass wir anderen Moppeligen alle relativ beschämt da saßen, weil wir teilweise das Doppelte wogen.


    Mensch Emmily, von diesen Gefühlen solltest Du Dich aber auf jeden Fall frei machen.


    Wieso beschämt? Klar, wenn jemand wirklich so extrem eingeschränkt ist wie die Frau aus der SHG ist die Entscheidung zur OP
    nachvollziehbar, aber mal ehrlich es gibt wesentlich mehr Menschen wo die Entscheidung nicht nachvollziehbar ist.


    Und ich finde als ein dicker Mensch, der sich seinen Problemen und Schwierigkeiten stellt und sie angeht (wie Du das tust) muss man sich da wirklich nicht beschämt fühlen.


    Ich bin ja mal aus Versehen in eine Sportgruppe einer AC-Selbsthilfegruppe geraten und muss wirklich sagen, dass ich ständig innerlich die Augen verdrehte.


    Parken: möglichst nah am Schwimmbad (im Halteverbot) damit ja kein Schritt zu weit gemacht werden muss. (Und nein: das lag nicht an irgendwelchen Einschränkungen, sondern war reine Faulheit.)


    Während des Trainings: herumdümpeln im Wasser und eifriges Tratschen über die letzte DSDS Sendung.


    Oder: 7 von 10 mal gar nicht auftauchen ("Das ist ja so früh") und dann mit weinerlicher Stimme und theatralischen Gesten solage herumgreinen bis der Trainer angenervt die Bestätigung der Teilnahme trotzdem rausrückt. ("Ich brauch das für meine OP." *schluchz* :rolleyes:)
    Ständiges Jammern über die böse Krankenkasse, die gefälligst, die Magen-OP und alle folgenden Wiederherstellungs-OPs ohne Murren zu zahlen hat.


    Dabei aber um Gottes Willen nicht zu viel bewegen. :rolleyes: Also von wegen: "Ich konnte mit meinem Ausgangsgewicht keinen Sport mehr machen" ... man befand sich im MMK auf dem Weg zur Bewilligung und wollte zum Beweis, dass man auf konventionellem Weg nicht abnehmen kann natürlich so wenig Gewicht wie möglich verlieren. Bewegung wäre da eher hinderlich gewesen.


    Sorry, klar sind nicht alle so, aber ich muss ehrlich sagen keiner aus dieser Gruppe nötigte mir in irgendeiner Weise Respekt ab für den Weg den sie gingen. Im Gegenteil!


    Jemand der sein leben dick lebt und dafür sorgt dass er gesund und beweglich bleibt hingegen schon.

  • Will nicht vom Thema abschweifen: Ich habe eine Frau gesehen beim Adipositas-SH-Treffen, die 100 kg abnahm und mir begeistert von dieser rapiden Abnahme innerhalb eines Jahres berichtete. Wenige Haare auf dem Kopf, Krafttraining, um die Haut wieder in Form zu bringen bzw. die Muskeln und eine große Schürzen-OP standen ihr auch noch bevor. Aber das fand sie alles nur noch einen Lacher wert. Hauptsache dünn, obwohl sie sich als dünne Dicke bezeichnete und deswegen unbedingt zur SH-Gruppe kam.


    Ich weiß, dass wir anderen Moppeligen alle relativ beschämt da saßen, weil wir teilweise das Doppelte wogen. In ihrem Fall mußte man allerdings sagen, dass sie vorher nicht mehr laufen konnte und sich nur noch im Rollstuhl vorwärtsbewegte.



    Hallo


    na dann hat sie ja ihr Ziel erreicht, sie hat es euch unter die Nase gerieben und ihr seid voll drauf angesprungen.


    Es ist ihre Entscheidung gewesen und sie wird ihr Leben lang mit den Folgen leben müssen. Genauso wie du und ich, die sich nicht operieren lassen.

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • na dann hat sie ja ihr Ziel erreicht, sie hat es euch unter die Nase gerieben und ihr seid voll drauf angesprungen.


    Was mir danach auch sauer aufstieß, dass eine Ökotrophologin bei einer der Sitzungen gleich ihr Werbematerial für ihre Klinik verteilte (fette Mappe) und die erfolgreiche Patientin vorführte.


    Einige der anderen Damen und Herren waren auch schon so manches mal in dieser Klinik und gaben zu, wieder zugenommen zu haben seit ihrem letzten Aufenthalt (ohne OPs). Zwei Damen forderten mich auf, doch Ende des Jahres zu ihnen zu stoßen und es mir mit ihnen "gemütlich zu machen" in der Klinik. Ehrlich gesagt, stelle ich es mir nicht gerade "gemütlich" vor, mich dort von dem Gewäsch der Therapeuten und Ökotrophologen peinigen zu lassen, um nach ein paar Monaten genau dasselbe Gewicht wieder zu erlangen.


    Da bin ich lieber in meinen eigenen vier Wänden und mache es mir wirklich mit Mensch und Tier gemütlich. Als Wellness verstehe ich jedenfalls so einen Klinikaufenthalt nicht, obwohl mich meine Therapeutin auch ewig drauf hintrimmen wollte, was ihr nicht gelungen ist.


    @ Fräulein Wunder: Tatsächlich muß auch ich aufpassen, nicht zu bequem zu sein. Wenn ein Fahrstuhl da ist, wenn die Rolltreppe ausfällt, nehme ich diesen. Allerdings macht sich bei wenigen Stufen auch gleich mein Asthma bemerkbar, vor allem, wenn es so heiß ist.

  • @ Fräulein Wunder: Tatsächlich muß auch ich aufpassen, nicht zu bequem zu sein. Wenn ein Fahrstuhl da ist, wenn die Rolltreppe ausfällt, nehme ich diesen. Allerdings macht sich bei wenigen Stufen auch gleich mein Asthma bemerkbar, vor allem, wenn es so heiß ist.


    Ja, ist doch OK --- darum ging es gar nicht ;)


    Es soll und darf doch jeder so bequem sein wie er will. Ich habe da kein Problem mit. Was mich in dem Fall so ärgerte war einfach die Grundeinstellung.


    Einerseits die Aussagen: "Ich BRAUCHE diese OP, sonst sterbe ich, so dick wie ich bin. :rolleyes: Mir ist es absolut Unmöglich auf andere Art und Weise fit zu werden."


    Andererseits: Zu faul sein um die drei Schritte vom Parkplatz zum Schwimmbad zu machen oder überhaupt dafür morgens aufzustehen :rolleyes: - so schlimm kann es mit der Angst vor Unfittness dann nicht sein. Da geht es einfach um Belege die fürs MMK gebraucht werden und um den Wunsch so schnell wie möglich stromlinienförmig schlank zu werden und nicht um Fitness oder gar Gesundheit. :rolleyes:


    Klar weiß man nicht wie es in anderen aussieht oder wie fit ein anderer ist.


    Aber ganz ehrlich: wenn Leute die 40 kg leichter sind als ich und 15 Jahre jünger so tun als könnten sie so ein bisschen Rentner-AquaFitness nicht durchhalten, dann glaube ich das einfach nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sie mit ihrem bestehenden Gewicht nicht fit werden können. Dazu bin ich selbst zu lange dick.


    Das können sie irgendwelchen geldgeilen AC-Ärzten erzählen, aber mir nicht.


    (Darum ging es)

  • Zitat von FräuleinWunder

    Aber ganz ehrlich: wenn Leute die 40 kg leichter sind als ich und 15 Jahre jünger so tun als könnten sie so ein bisschen Rentner-AquaFitness nicht durchhalten, dann glaube ich das einfach nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sie mit ihrem bestehenden Gewicht nicht fit werden können. Dazu bin ich selbst zu lange dick.


    Hm, aber es geht doch bei der Bewilligung dieser OPs nicht wirklich um den Fitnessgrad der Betroffenen sondern rein um den BMI, oder?
    Oder wird auch erwartet, dass eine Bewegungseinschränkung bzw. mangelnde Ausdauer (wie ist die dann definiert?) nachgewiesen wird?


    Das Problem besteht meiner Meinung nach auch eher darin, dass wohl die meisten Menschen kurzfristig einiges abnehmen können, mit oder ohne Aquafitness. Zeigt sich ja oft in der Phase vor der OP, wo einige dann schon zuhause anfangen abzunehmen, bzw. teilweise ein bestimmtes OP-Gewicht erreichen müssen.
    Sie können es eben aber nicht lange halten und diesen Effekt der Nachhaltigkeit erhoffen sie sich von so einer Maßnahme. In vielen Fällen dann leider zu unrecht.
    Viele fangen ja dann auch an, sich begleitend mehr zu bewegen.

  • Nein, klar geht es nicht um den Fitnessgrad. Ist mir auch klar.


    Und dass Abnehmen mit Aqua-Fitness nicht dauerhaft funktioniert auch.


    Es gibt so Tage da hat man das Gefühl kein Mensch versteht was man meint.



    Egal: vielleicht kehren wir einfach zum Thema zurück.

  • Also ich habe durchaus verstanden, dass dich die Blockade-Haltung der anderen Kursteilnehmer geärgert hat.
    Meine persönliche Bewertung des Verhaltens wäre womöglich ganz ähnlich ausgefallen.


    Das Verfahren zur Bewilligung einer bariatrischen Operation steht aber meines Erachtens nach oft erst am Ende einer Adipositas-Karriere mit diversen gescheiterten Diät und Sportbemühungen.
    Ich glaube, die Motivation ist da schon im Keller bei einigen.
    Ich wollte auch nur den leisen Versuch wagen, eine pauschale Abwertung aller Operationswilligen zu verhindern.
    Es bringt doch nichts wenn die eine Gruppe mit dem Finger auf die andere zeigt.


  • Das Verfahren zur Bewilligung einer bariatrischen Operation steht aber meines Erachtens nach oft erst am Ende einer Adipositas-Karriere mit diversen gescheiterten Diät und Sportbemühungen.



    Ich wollte auch nur den leisen Versuch wagen, eine pauschale Abwertung aller Operationswilligen zu verhindern.
    Es bringt doch nichts wenn die eine Gruppe mit dem Finger auf die andere zeigt.


    Ja, das sollte so sein, stimmt. Aber wenn Du Dir das zunehmend sinkende Alter und Gewicht der OP-Bewilligten anschaust wird klar, dass in der Realität die OP ganz oft nicht mehr am Ende einer verzweifelten Adipostias Karriere steht.


    Ich habe ja mehrere Male betont, dass ich von persönlichen Erfahrungen und nicht generell von OP-willigen sprach und dass sicher nicht alle so sind. (Wenn das nicht deutlich wurde, dann weiß ich auch nicht ... :( )


    Offen gesagt geht mir bei dem Thema aber langsam die "political correctness" und das Verständnis aus. So einen Irrsinn sollte man nicht aus einem Harmoniebedürfnis heraus schönreden.

    Nicht wenige sterben wesentlich früher als sie müssten, oder verbringen ihr Leben mit viel mehr Einschränkungen als sie es als Dicke gehabt hätten. Da hört für mich die Toleranz auf.


    Wobei meine Wut da eigentlich auch nicht den OP-willigen gilt sondern den Ärzten und Kliniken die sich an diesem Markt wund verdienen.

  • Zitat von FräuleinWunder

    Aber wenn Du Dir das zunehmend sinkende Alter und Gewicht der OP-Bewilligten anschaust wird klar, dass in der Realität die OP ganz oft nicht mehr am Ende einer verzweifelten Adipostias Karriere steh


    Ist das statistisch belegbar, würde mich wirklich interessieren?

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