ständig so ausgelaugt...

  • Hallo zusammen,


    ich muss mir mal was von der Seele schreiben. Inzwischen bin ich in der 26. Woche und eigendlich ist alles gut. Das Baby wächst wie es soll, das Heparinspritzen hat sich inzwischen eingespielt, ich muss mich nicht mehr übergeben, habe genug Zeit für alles - da Beschäftigungsverbot... Grade letzte Woche hatte ich den Termin zur Feindiagnostik und Doppleruntersuchung - auch da war alles gut. Wir wissen inzwischen, dass es ein Mädchen wird und haben schon das Kinderzimmer grob eingerichtet...


    Aaaaber... ich fühle mich irgendwie einfach nicht gut. Dabei haben wir uns solange ein zweites Kind gewünscht und nun ist alles was es soll und ich habe das Gefühl in einem tiefen Loch zu hängen.
    Standig mache ich mir Sorgen und bilde mir irgendwelche dramatischen Erkrankungen ein :rolleyes: Erst schob ich panik bis ur 12 Woche, dann bis zur 24. Zwischendurch das ich Diabetes hätte und aktuell spielen wir im Kopf das Schwangerschaftsvergiftungsspiel.
    Wohlgemerkt ohne irgendeinen Grund (kein Bluthochdruck, keine Ödeme ... nix)
    Ich fühle mich einfach schlapp. Schon fast depressiv. Mein Mann ist wirklich sehr emphatisch und doch streiten wir uns zur Zeit wegen Kleinigkeiten.


    Ich gehe mir ja schon selbst auf die Nerven.


    Meine Hebamme sagt nur dass ich bitte schön auf das Gewicht achten soll :confused: Hä??? Ich habe inzwischen 8 Kilo weniger und wüsste jetzt auch nicht was das damit zu tun haben soll.


    Und meine Ärztin sagt ähnliches... Sie meint Ausgrund des Übergewichtes würde dieSchwangerschaft dem Körper alles abverlangen, so dass für einen positiven emotionalen Haushalt nicht mehr viel bleibt.
    Ist das so? War das bei euch auch so?


    Jetzt habe ich euch einiges an Text zugemutet, danke fürs lesen. ;)


    LG Lavendelzwerge

  • Liebe Lawendelzwerge,
    du Arme! Ich kann dir das sooo gut nachfühlen- bei mir war's ganz genauso!
    Vor allem das "Sorgenmachen" kenne ich nur zu gut! Irgendwann war ich überzeugt, daß es absolut unmöglich ist, daß mein Kind gesund zur Welt kommt (auch ohne jeden realistischen Grund).
    Und das Zoffen mit dem Papa in spe... oh jeh!:rolleyes:
    Einen guten Tipp hab' ich zwar leider nicht, aber vielleicht hilft es dir zu wissen, daß es anderen auch so geht bzw. ging- du bist nicht alleine, und du bist nicht "komisch".
    Ich wünsch' dir alles Gute und viel Kraft weiterhin, laß' dir's gutgehen!
    ( übrigens sind meine Kinder kerngesund zu Welt gekommen, inzwischen sind sie 21 und 18 Jahre alt. :rolleyes:)
    Ganz liebe Grüße,
    Pfeffi


  • Und meine Ärztin sagt ähnliches... Sie meint Ausgrund des Übergewichtes würde dieSchwangerschaft dem Körper alles abverlangen, so dass für einen positiven emotionalen Haushalt nicht mehr viel bleibt.
    Ist das so? War das bei euch auch so?


    Das klingt nach Blödsinn. Nach riesigem Stuss sogar.


    Klar verlangt eine Schwangerschaft dem Körper viel ab, aber der "emotionale Haushalt" hat doch damit nichts (oder nur wenig und indirekt) zu tun. Die Sorgen um das Kind sind bei deiner Vorgeschichte nur zu verständlich. Die Hormonflut tut dann ihr Übriges dazu. Ich kenne viele Frauen, denen es so ging wie dir, keine davon dick.


    Bei deiner Ärztin und der Hebamme scheint es dann doch sehr an Einfühlungsvermögen zu fehlen. Zumindest letztere würde ich wechseln - jetzt gar nicht mal nur wegen der Gewichtshysterie, sondern weil ich es wichtig finde, von jemandem durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleitet zu werden, der sich auch um mein Seelenleben kümmert. Dafür sind die nämlich (auch) zuständig.

  • Danke schön für eure Antwort!


    Tja, was das wechseln angeht... die Hebamme ist sozusagen das geringere übel von zwei versuchen :rolleyes: und meine Ärztin ist eigendlich sehr emphatisch. Ich hab schon gedacht, ob ich einfach überreizt bin und es in den falschen Hals bekommen habe...


    Es beruhigt aber dass es anderen auch so ging. Manchmal habe ich förmlich das Gefühl lauter strahlende Schwangere um mich zu haben und selber völlig depressiv zu sein. Fördert dann auch nicht unbedingt das Wohlbefinden ;)


    LG Lavendelzwerge

  • Ich glaube inzwischen, dass das mit dem Abnehmen bei Ärzten so ein Reflex ist-wenn sie nicht wissen was los ist heißt's halt erst mal abnehmen.
    Wie bei Rauchern- egal, was anliegt-aufhören!
    Und wenn man eh' grad' dünnhäutig ist, ist es ja kein Wunder, wenn man solche "Tipps" in den falschen Hals kriegt.
    Zu deinen "Gesundheitssorgen"trägt bestimmt auch das Heparin bei. Ich mußte auch spritzen, und irgendwie hat man ja immer im Hinterkopf: in der Schwangerschaft keine Medikamente! Auch wenn man vom Verstand her weiß, dass man es braucht und dass es nicht schadet,
    sagt das Bauchgefühl halt doch was anderes.
    lG,
    Pfeffi


  • Zu deinen "Gesundheitssorgen"trägt bestimmt auch das Heparin bei. Ich mußte auch spritzen, und irgendwie hat man ja immer im Hinterkopf: in der Schwangerschaft keine Medikamente! Auch wenn man vom Verstand her weiß, dass man es braucht und dass es nicht schadet,
    sagt das Bauchgefühl halt doch was anderes.
    lG,
    Pfeffi


    Vorallem schiebe ich unglaubliche Panik, dass das Baby auf Grund meiner Gerinnungsstörung trotz Heparin nicht richtig versorgt wird und deswegen Probleme auftreten. Alternativ zur Gestoseparanoia habe ich auch noch das allabendliche, hysterische Absuchen meiner Beine nach möglichen Anzeichen für eine erneute Thrombose im Angebot :rolleyes:
    Gemäß dem Motto "wer suchet der findet"


    Alles wenig konstruktiv, aber irgendwie ist es ein Kreislauf...


    LG Lavendelzwerge

  • Oh Mann, das tut mir echt leid!
    Aber bezüglich Thrombose bist du doch wenigstens auf der sicheren Seite durch's Heparin, nicht?
    Was hast du denn für eine Gerinnungsstörung? Ich habe Faktor V Leiden, Protein C Mangel und MTHFR-Mutation.Trotzdem waren meine Beiden ganz normal versorgt und entwickelt ( nur die Gerinnungsstörung hab' ich Beiden vererbt :( )
    Was mir geholfen hat, wenn die Sorgen zu groß waren und die Gedanken zu sehr Karussell gefahren sind: Bachblüten Notfalltropfen, drei-viermal täglich, zwei bisdrei Tage, dann war ich wesentlich ruhiger und gelassener und konnte besser schlafen.
    Vielleicht wäre das einen Versuch wert?
    lG,
    Pfeffi

  • Hi,


    mir ging es in meiner letzten Schwangerschaft auch so. Habe schon zwei Teenager zu Hause und habe mir mit 35 noch ein Nesthäkchen (jetzt 8 Monate alt) zugelegt. Bin nur noch zwei Tage die Woche arbeiten gegangen und die anderen Tage habe ich nur im Bett zugebracht. War zu nix zu gebrauchen, immer super müde und hatte auch ständig Angst, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Weil zu hoher Blutdruck etc...
    Jetzt ist meine Kleine da und auch da muss man sich ständig Sorgen machen :( Gerade ist sie erkältet.
    Es gibt Persönlichkeiten, die machen sich nun mal gern Sorgen und andere eher weniger. Solche Gedanken lassen sich mit ein wenig Aufwand in den Griff bekommen.
    Bei mir klappt Folgendes ganz gut: Sobald sich die unliebsamen Gedanken in den Kopf einschleichen wollten, habe ich sie in Gedanken weggeschoben und statt dessen ganz bewusst an etwas Schönes gedacht. Das ist ein Element aus Entspannungstrainings. Klappt natürlich nicht immer gleich zu einhundert Prozent, aber das kann man trainieren. Mit Atementspannung könntest Du es auch mal probieren, da empfindet man im Gegensatz zur Muskelentspannung meist beim ersten Versuch einen Entspannungseffekt.
    Und die schon vorgeschlagenen Bachblüten kann ich auch nur empfehlen. Ohne die hätte ich keine Prüfung im Studium geschafft :)


    Liebe Grüße und alles Gute weiterhin.

  • Die Bachblüten sind eine gute Idee. Kann ich nochmal ausprobieren.


    Wie lange hast du sie genommen, bis du einen Erfolg gemerkt hast? Ich habe es vor einiger Zeit schon mal mit einer anderen Mischung aus anderen Gründen Probiert und irgendwie hatte es nicht so wirklich AUswirkungen...


    LG Lavendelzwerge

  • Eigentlich nur 2-3 Tage, ich hab' eigentlich gleich nach dem ersten Tag gemerkt, dass ich ruhiger werde, das hat dan auch recht lange angehalten, also weit über die Zeit raus, in der ich die Tropfen genommen habe.

  • Ich habe die Tropfen immer nach Bedarf genommen. Immer dann, wenn ich gemerkt habe, dass ich wieder anfange besonders unruhig zu werden. In den Tropfen ist auch ein bisschen Alkohol, aber meine Frauenärztin meinte, dass der wirklich geringe Anteil kein Problem darstellt. Im Pinzip kann man die Tropfen so oft nehmen, wie man sie braucht. Ich weiß nicht, wie das bei anderen ist, aber ich habe die Wirkung immer sehr schnell gemerkt.

  • Ich kann gut verstehen, dass Dich die ganze Situation fertig macht. Nur Mut, das gibt sich auch wieder. :) Wenn Du bislang während der Schwangerschaft 8kg abgenommen hast, brauchst Du Dir ja wohl um das Gewicht wirklich keine Gedanken zu machen. Also wenn noch mal so ein Spruch kommt, denk Dir, dass Du fast Drillinge bekommen müßtest, um das Gewicht von vor der Schwangerschaft wieder zu erreichen. ;)


    Und die anderen Schwangeren, egal ob sie gewichtsmäßig dem Ideal entsprechen oder nicht, sind auch nicht 24h am Tag happy und gutgelaunt. Nur die meisten sagen und zeigen es nicht, weil sie dann von außen komisch angeguckt werden, nach dem Motto: Warum bist Du nicht glücklich, Du kriegst ein Baby und alles läuft doch super.


    Darum spielen sie den anderen Leuten, ob schwanger oder nicht, etwas vor und setzen sich mit ihren negativen Gefühlen und Gedanken nur zuhause oder im sehr vertrauten Umfeld auseinander. Wenn das jeder so macht, weißt Du, warum Du nur strahlenden Schwangeren begegnest und den Eindruck hast, Du wärst ganz allein mit dieser Art Gedanken und Gefühlen.


    Wie man damit am besten umgeht, ist, glaube ich, sehr individuell. Vielleicht hilft Dir der Gedanke, dass Du mit Hilfe des Heparins jetzt schon so weit gekommen bist und es Euch beiden im Prinzip gut geht, weil alles so weit etwickelt ist, wie es sein sollte. Sprich, Deine Gerinnungstörung hat keinen negativen Einfluss auf die Versorgung des Babys, solange Du weiter spritzt.


    Versuch den Stress ein bißchen zu reduzieren, indem Du Dir, für wenn es ganz schlimm ist, ein paar Techniken überlegst, wie Du Dich ablenken kannst, einfach um den Kreislauf der Gedanken zu durchbrechen. Dazu braucht es etwas, was Deine volle gedankliche Konzentration erfordert, damit nicht nur die Hände beschäftigt sind, sondern auch der Kopf.
    Eine Bekannte von mir hatte sich z.B. bei ihrem ersten Kind in den Kopf gesetzt, möglichst viele verschiedene Schlaflieder selber singen zu können, ohne eine CD zu brauchen. Also hat sie, wann immer sie keine Ruhe fand, sich damit beschäftigt, Texte zu lernen, sich Melodien einzuprägen etc. Dann war sie völlig abgelenkt, hat aufgehört zu grübeln und hatte gleichzeitig das Gefühl, etwas besonderes für die Zukunft ihrer Tochter zu machen. Und sie hätte später selber eine CD aufnehmen können, da sie wohl eine Menge Gelegenheiten hatte, zu üben. Vielleicht findest Du sowas auch für Dich. :)


    Falls Dir bei den Bachblüten der geringe Anteil Alkohol Sorgen macht, kannst Du auch mal nach der Kinder- bzw. Tierversion Ausschau halten. Die gibt es z.B. in Online-Apotheken und sind auf jeden Fall alkoholfrei, selbst wenn Du also etwas länger brauchen solltest, bis Du eine Wirkung verspürst, brauchst Du Dir keinen Kopf zu machen, Deinem Baby während dieser Zeit irgendwie zu schaden.


    Sorry für den langen Text. Ich wünsch Dir viel Erfolg und Kraft!


    LG Violetta

  • ...ich bin einer ganz ähnlichen Situation wie du Lavendelzwerge und was Violetta schrieb kann ich auch nur unterschreiben. Außerdem sagt mir meine Erfahrung, dass nicht die Angst/Sorgen/Erschöpfung etc. das Schlimme sind, sondern der Versuch dagegen immer wieder anzukämpfen. Es ist ok, wenn du dich in dieser Zeit ausgelaugt fühlst...vielleicht kannst du es versuchen zu akzeptieren und dann schauen, was dir dennoch gut tun könnte.


    Ganz rational betrachtet, tust du alles, was du tun kannst, damit es dem Baby gut geht und du gesund bist. Mehr kannst du also nicht machen, also brauchst du dich wirklich nicht unter Druck setzen. Außerdem gibt es nun mal einfach Dinge die im Leben passieren können, ohne das man Kontrolle darüber hat. Das was du beeinflussen kannst, tust du nach bestem Wissen (zB entsprechende Medikamente unter ärztlicher Aufsicht nehmen). Ich hoffe, du weißt, wie ich das meine.


    Und um es nochmal zu betonen: die meisten Schwangeren haben solche Gedanken/Probleme, aber wie Violetta sagte, geben es die meisten nicht zu und auch ich habe wenig Lust mich immer wieder zu rechtfertigen, wieso ich mich nicht soooo toll fühle obwohl doch alles gut ist. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen, den größten Teil hast du ja schon geschafft ;)

  • Danke nochmal für eure mutmachenden Worte!


    zu den Bachblüten - in der Apotheke haben sie mir welche in einer Zuckerlösung bestellt also komplett ohne Alkohol.


    Da mit dem Druck stimmt schon. Gestern funktionierte es gut - ich musste zur Arbeit und machte einen wunderbar positiven Eindruck :D
    Heute kam ich kaum aus dem Bett und hänge total in den Seilen. Vielleicht fordert man einfach zu viel von sich, so dass es einen in den Luftphasen so niederstreckt. Gemäß dem Motto "Schwangerschaft ist keine Krankheit" setzt man sich vielleicht Maßstäbe die unrealistisch sind...


    LG Lavendelzwerge

  • Diese doofen Massstaebe die da immer gesetzt werden. Ich war mit beiden Kinder uebergewichtig und hatte problemlose Schwangerschaften ... warnungen gab es bei der ersten Schwangerschaft auch aber dann witziger weise andersrum weil ich halt (wenn auch nicht viel) abgenommen hat. Quote meiner damaligen sehr duennen Hebamme "Bitte jetzt keine Diaet anfgangen" ... das scheinen die Amis da wohl anders zu sehen. Das mit den Sorgen kenne ich nur zu gut ... selbst wenn alles gut lief hatte ich andauernd das Gefuehl es ist zu schoen um wahr zu sein ... Lavendelzwerg das verstehe ich nur zu gut.


    Ich glaube auch nicht das, das am Gewicht liegt schliesslich habe ich genug Schwangere duenne getroffen die Aehnliche Probleme haben ... Aehnliche Aengste ... und Streit mit der "besseren" Haelfte ;) Die Hormone und die Koerperlichen Veraenderungen setzten halt allen zu. Jede Frau empfindet das anders ... keiner ist da absolut gleich ... von daher was auch immer die Aerzte/Hebammen sagen - das halte ich fuer viel bla bla bla


    Nach den Schwangerschaften .... wenn ich dank Hormonabbau wieder etwas klarer sehen konnte. Wurde mir schon bewusst das ich auch einfach ein sehr duennes Nervenkostuem hatte ... aber mal ganz ehrlich. So sehr man sich auf den Zwerg auch freut - dieser kleine Zwerg stellt das ganze vorherige Leben auf den Kopf ... das geht den Vaetern da auch nicht anders.


    Lavendelzwerg ich wuensche dir noch eine schoene Restschwangerschaft! Ach ja und ich habe mich einfach oft dann man verzogen an die Frische Luft gesetzt oder bin Spazieren gegangen ... ob mal wieder ein wenig Luft zu bekommen.

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