Hotels die keine Sau braucht

  • Hallo



    traurigerweise werden viele Menschen dort buchen, gerade weil es dort keine Dicken und auch keine Kinder oder Raucher gibt. - Eine Urlauberin teilte in der Bewertung noch stolz mit, wie gut es sei, dass sie vorher noch abgenommen hätte.




    Ich könnte kotzen, aber leider kann man da nichts machen, Dicke darf man diskriminieren. :mad:

    Liebe Grüße Mendi


    "Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von morgen, der tut mir leid. Mein Name ist Hase, ich weiß Bescheid." (Bugs Bunny)

  • Ich stimme völlig mit Ihnen. Dies ist definitiv eine schlechte Sache. Persönlich habe ich noch nie von solchen Situationen gehört, obwohl ich [EDIT] oft Geld gewinne und um die Welt reise. In keinem Hotel der Welt habe ich einen solchen Appell an übergewichtige Menschen gesehen.

  • Beim Lesen des Einführungsbeitrags dachte ich zunächst, dass dieses Hotel nicht in Deutschland liegen kann. Beim Durchlesen des Artikels in der Illustrierten wurde mir aber gleich klar, dass dieses Hotel mitten in Deutschland liegt.
    Das ist sicher keine gute Werbung für dieses Hotel.
    Ich wiege momentan zwar keine 130 Kg mehr, würde dort aber trotzdem nicht absteigen.
    Mir wäre sofort bewusst, dass ich dort früher auch unerwünscht gewesen wäre.

  • Auf der einen Seite, ja... Auf der anderen will ich aber auch nicht unbedingt Geld bei Leuten lassen, die mich nicht haben wollen. Insofern ist es mir wurst. Es gibt genug Alternativen in Niedersachsen und anderswo.


    Wenn es jetzt weit und breit keine Alternative gibt oder der weit überwiegende Teil der Hoteliers nicht an Dicke vermieten will, aber so lange das nicht der Fall ist, ist es doch ziemlich egal, ob ich jetzt in diesem einen Hotel einkehren kann.


    Wenn man mit seinem Eigentum nicht mehr tun und lassen kann, was man will, wäre es zum Sozialismus nicht mehr weit.


    Will jemand von Euch bei der Frau einkehren, bloß weil sie wegen irgendeinem "Antidiskriminierungsgesetz" gezwungen ist an Euch zu vermieten?


    Ich stelle mir gerade ein Schild im Schaufenster vor: "Dicke sind hier unerwünscht, auf Grund gesetzlicher Vorgaben müssen wir sie trotzdem bedienen!" Welcher Dicke mit einem Hauch Selbstwertgefühl würde da hingehen?

  • Will jemand von Euch bei der Frau einkehren, bloß weil sie wegen irgendeinem "Antidiskriminierungsgesetz" gezwungen ist an Euch zu vermieten?


    Es geht nicht darum durchzusetzen, dass man trotzdem "bei der Frau einkehren kann". Es geht meines Erachtens um etwas anderes. Hier liegt Diskriminierung vor.

    Beansprucht Deutschland für sich nicht immer, dass es mega tolerant ist und alle sich so frei entfalten und leben können wie sie es möchten?


    Sind wir nicht das Land mit der "Willkommenskultur"?


    Wird irgendeine Spezies oder Gruppierung in Deutschland benachteiligt schreit die Gesellschaft nicht sofort die Worte "Gleichberechtigung" und "Toleranz" in die Welt hinaus?


    Da frage ich mich: Wie passt in diese offene Kultur das Ächten von übergewichtigen Menschen?
    Das ist meines Erachtens die Knackfrage.



    Ich kenne dieses Hotel, weil ich sehr oft in Cuxhaven bin. An mir wird dieser Laden nicht einen einzigen Euro in diesem Leben verdienen, aber dafür gibt es andere Gründe als den, dass Übergewichtige unerwünscht sind.

    Wer sich die Mühe machen will bei Google die Rezensionen zu lesen wird sehen, welch gruseligen Bewertungsdurchschnitt dieses Hotel hat und dabei geht es wahrlich nicht ausschließlich um den Vorwurf der Diskriminierung. Ein Hotel ist ein Servicebetrieb und lebt von der Zufriedenheit seiner Gäste – mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.


    Wer schon selbst direkt hinter seinen Hotel-Namen plakativ den Zusatz heftet "Adults only", dem ist meines Erachtens nicht zu helfen. Also mir kommt da sofort eine andere Assoziation in den Sinn ;), denn dieser Zusatz steht halt auch an den Eingangstüren bestimmter Shops, zu denen Kinder nun wirklich keinen Zugang haben sollten.


    Dass man nur Erwachsene zu seiner Kundschaft zählen möchte, kann man sicherlich auch anders zum Ausdruck bringen. Bei jeder Reservierung müssen wegen der Kurabgabe in CUX die Geburtsdaten der Gäste angegeben werden. Allerspätestens an dieser Stelle könnte man den Hinweis geben, dass man nicht an Gäste mit Kindern vermietet.

  • Hallo,


    natürlich ist das eine Diskriminierung, jedenfalls dann, wenn die Betreiberin die Betten extra so gewählt hat, dass eine Belastung über 130 kg nicht möglich ist. Wobei ich mich in dieser Frage nicht auskenne, mit welchem Gewicht ein normales Bett maximal belastet werden darf/kann.


    Dass Dicke sich nicht vergleichbarer Antidiskriminierungsprivilegien erfreuen wie manch andere Gruppe auch, das bestreite ich nicht, wobei man jetzt einmal bei einer grundsätzlichen Betrachtung sehen müsste, ob diese Ungleichbehandlungsverbote immer gerechtfertigt sind oder doch zu sehr in die Rechte der Arbeitgeber/Unternehmer Anbieter usw. eingreifen oder auch ihren Zweck erreichen.


    Wer eine bestimmte Gruppe nicht einstellen oder an sie nicht vermieten will, bei dem landen die Bewerbungen halt im schlimmsten Fall ungelesen im Papierkorb und jemand, der eigentlich geschützt werden soll, hat seine Lebenszeit darauf verschwendet, eine Bewerbung an ein Unternehmen zu schicken, das für die betreffende Stellung zum Beispiel nur eine Frau oder neu einen Mann, nur einen Anhänger einer bestimmten Religion oder einen religionslosen usw. anstellen will oder die Sekretärin soll eine bestimmte Haarfarbe haben. Sicher wird es auch Leute geen, die dann Glück haben, weil jemand wieder einen Stapel aus dem Papierkorb herausholt, weil er zu stark gesiebt hat. Aber dann müsste er vermutlich eh neu inserieren.


    Andere Fälle, die nicht sanktioniert wären, sind etwa, dass der Besitzer eines Kioskstandes Zeitungen und Zeitschriften, die ihm politisch, religiös oder sonst wie zuwider sind einfach nicht anbietet und damit die betreffenden Personenkreise diskriminiert oder der Betreiber eines Lebensmittelgeschäftes, der aus Platzgründen oder auch, weil er bestimmte Speisen nicht führen will nicht alles anbietet. Der Traditionalist, der fast nur Einheimisches bietet, der Tierschützer, der kein geschächtetes Fleisch führt, der Moslem der kein Schweinefleisch und kein Alkohol anbieten mag, der Vegetarier der gar kein Fleisch anbietet, der Betreiber des fremdländischen Geschäfts der dafür eben nicht das reguläre deutsche Sortiment hat. Bekleidungshersteller und Geschäfte bieten auch nicht alle Größen an, ich weiß nicht ob es gut wäre jeden zu zwingen, alle Größen anzubieten. Obwohl - da könnte ich schwach werden - jedenfalls bis zu meiner Größe. :D


    Die Frage ist auch wo hört es auf, sicher 130 Kilo betrifft viele (auch mich), aber muss man dann zum Beispiel auch noch 200 und 300 Kilo abdecken?


    Ich bin halt der Meinung, es soll jeder prinzipiell anbieten können, was er mag, nur wenn das dann halt unzureichend funktioniert, soll man staatlich eingreifen. Was diese Dame macht ist jetzt sicher menschlich nicht groß, aber wie gesagt, da zeigt sich halt der Charakter.


    Über die Bewertungen kann ich jetzt nichts sagen, die müsste ich lesen, es wäre natürlich auch denkbar, dass es gefakete Bewertungen sind. Davon las ich in den letzten Jahren hin und wieder, betraf aber eher Hoteliers, weil sie eine bestimmte Partei nicht bewirteten oder weil sie es gerade eben doch taten - je nachdem kamen von der einen oder anderen Seite auch schon zusammenphantasierte Bewertungen. Das traue ich verärgerten Leuten aller Gewichtsklassen und Weltanschauungen zu. Wenn ich es prüfen müsste würde ich sie durchlesen müssen und würde mir vor allem mal die ausführlichen Bewertungen ansehen - jedenfalls die, die sich nicht lesen wie von einer Marketingabteilung.


    Aber drehen wir es mal rum, es gäbe in einer Stadt ein sehr gut geführtes Hotel nur für Dicke und der Besitzer würde sagen, Schlanke höchstens als Mitreisende der Dicken, es gibt genug Hotels für Schlanke, die sollen den Dicken nicht die stabilen Betten wegnehmen, um dann nachzuschieben, dass er Hungerhaken und Klappergestelle nicht sehen kann. Sicher vom Wie daneben, aber ebenfalls seine Entscheidung und in der Sache vielleicht sogar richtig, die stabilen Betten für die Zielgruppe zu reservieren.

  • Also, die Überschrift dürfte stimmen, so etwas braucht man wirklich nicht und genau aus diesem Grund rege ich mich darüber auch nicht auf. Schlimm ist es doch eigentlich dann, wenn man ähnliches in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus erlebt, und genau das ist mir gerade so gegangen. Da wird einem gesagt, die Hüft-OP gibt es bei uns nur bis zu einem BMI von 40, der OP-Tisch ist nur bis 150 kg zugelassen, der Röntgentisch nur bis 130 usw. Wir kennen das alle und dabei handelt es sich um Notwendigkeiten und nicht um einen Gastronomiebesuch. Da fehlt dann etwa, dass man unbedingt braucht und oft geht Ärztehopping los, man führt peinliche Telefonate und muss überall angeben wie viel man wiegt etc.

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